Nachberichte Gruppen-Playoffs ProB 1. Spieltag

27.03.2021 17:30 Uhr WWU Baskets Münster vs. FC Bayern Basketball II 75:52

Zum Auftakt der Playoffs schafften die WWU Baskets ein ordentliches Fundament für den Showdown in der kommenden Woche in der Playoff-Gruppe II der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. In der Halle Berg Fidel gewannen die Münsteraner gegen die Bayern 75:52 (46:25). „Defensiv fand ich es heute von der ersten bis zur letzten Minute ein Top-Leistung“, sagte Philipp Kappenstein am Samstagabend. „Vor allem war es heute vom Teamspirit, von allen, die wirklich abgeliefert haben, eine richtig runde Leistung.“

Die WWU Baskets dominierten, setzten den FCB permanent unter Druck, waren offensiv variabel und geduldig. .). Die Bayern waren sichtlich beeindruckt, die WWU Baskets ließen nicht einen Türspalt lockerer. Mit ihrer bärenstärken Defense nahmen sie den Münchenern die Sicherheit im Angriff. Zweimal Stefan Weß und Helge Baues nach einem Anspiel Jasper Günthers zum Zungeschnalzen bauten die Führung auf inzwischen über 20 Punkte aus: 38:16 nach etwas mehr als 16 Spielminuten. Die Gäste versuchten unbeirrt weiter, den Anschluss herzustellen. Münsters Defense blieb aber an diesem ersten Playoff-Spieltag das beständige Faustpfand für den nie gefährdeten Erfolg. Zwischenzeitlich auch mit einer Zonen-Verteidigung agierend gestatteten die Uni-Städter den Bayern kaum einen freien Wurf. Das Low-Scoring-Viertel ging zwar knapp an den FC Bayern (11:13), ihr 19-Punkte-Polster ließ die WWU Baskets im Schlussviertel nicht mehr aus der Ruhe bringen.

Offensiv fanden die Münsteraner im Schlussabschnitt wieder bessere Lösungen. Sie hielten ihre Führung durchgängig um die 20-Punkte-Marke. Die WWU Baskets spielten konzentriert zu Ende, sicherten sich eine gute Ausgangsposition in der Playoff-Gruppe II.

„Wir waren komplett überfordert“, gestand Assistenztrainer Khee Rhee nach dem Spiel. „Münster hat uns heute mit hohem Tempo und Druck überrumpelt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mehr Einsatz gezeigt. Für unsere Jungs war das heute eine neue Erfahrung. Sie haben gelernt, dass in den Playoffs ein anderer Basketball gespielt wird und die Gegner mit einer anderen Qualität spielen.“

27.03.2021 18:00 Uhr BSW Sixers vs. OrangeAcademy 78:67

Acht Jahre nach dem bisher letzten Playoff-Spiel war es am Samstagabend im Sixers-Dome endlich wieder soweit: Die Sixers sind nun Teil des spannenden Kampfes um die Meisterschaft – und das spürte man. Mit der OrangeAcademy aus Ulm hatte sich nicht nur der Fünftplatzierte der Südstaffel eingefunden, sondern auch eine bärenstarke Ansammlung von jungen motivierten Talenten. 

Die ließen mit dem Anpfiff keinen Zweifel daran, dass sie vom Ausflug nach Sachsen-Anhalt mehr als nur schöne Postkarten mitbringen wollten, agierten mit großer Intensität und Körperlichkeit. Coach Anton Gavel hatte sein Team bestens vorbereitet. Unsere Jungs, bei denen kurzfristig Kapitän Luka Petkovic mit einer Knöchelverletzung ausfiel, hatten Probleme, sich darauf einzustellen. Dies zeigte sich vor allem in einer Kategorie: Den Rebounds. Bis zum Seitenwechsel hatte die OrangeAcademy 18 Offensivrebounds eingesammelt, ein unfassbarer Wert. Und trotzdem blieb das Spiel in den ersten beiden Vierteln vollkommen ausgeglichen, was sich auch im Ergebnis niederschlug: 32:32. 

Im letzten Durchgang aber saßen die Punches der Sixers. Die OrangeAcademy wurde zu schwereren Würfen gezwungen, man spürte den Kraftaufwand, den die Gäste in dieses Spiel investiert hatten. Unter dem Korb holten sich die Gastgeber die Hoheit zurück, Djordje Pantelic (18 Rebounds) kontrollierte immer mehr das Geschehen.

Die Sixers bekamen das Spiel tatsächlich noch in den Griff, Martin Jelics Dreier zum 72:63 knapp 90 Sekunden vor dem Ende ließ jede eventuell noch vorhandene Unsicherheit schwinden.

Sebastian Ludwig, Trainer BSW Sixers: „Natürlich waren wir mit dem Reboundverhalten zu Beginn des Spiels nicht zufrieden, Gottseidank konnten wir trotzdem am Ende den Kopf aus der Schlinge ziehen. Ich denke man kann bei uns schon von Playoff-Nervosität sprechen, wenn man speziell auf die Turnover und Freiwurfquote schaut. Der Schlüssel zum Sieg war ein konsequentes kluges Verteidigen. Man sollte mit dem Team auch nicht zu kritisch sein, denn wir haben das Spiel letztendlich gewonnen. Und darum geht es in den Playoffs.“

27.03.2021 18:00 Uhr Dresden Titans vs. Iserlohn Kangaroos 80:75

Die Dresden Titans können nach fünf Jahren Wartezeit endlich wieder ein Heimspiel in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gewinnen! Gegen die Iserlohn Kangaroos setzten sich Dresdens Korbjäger nach vierzig packenden Minuten und 10 Führungswechseln knapp mit 80:75 durch. Zwischenzeitlich lagen die „Titanen“, die in der ersten Fünf auf Aaron Kayser und Daniel Kirchner verzichten mussten, sogar mit 10 Punkten zurück.

Matchwinner Wendler strahlte entsprechend bis über beide Ohren im Interview, sah seine Treffer allerdings als Resultat täglicher, harter Trainingsarbeit: „Wir werfen im Training jeden Tag so oft Freiwürfe. Das ist reine Routine. Aber natürlich ist das in so einer Situation auch ein geiles Gefühl zu treffen und damit der Mannschaft zum Sieg zu verhelfen.“

Headcoach Strauß war vor allem von der defensiven Leistungssteigerung seines Teams angetan: „Ich muss beiden Mannschaften einen Riesenrespekt zollen. Iserlohn hat gezeigt, dass sie nicht ohne Grund in den Playoffs stehen. Der Schlüssel zu unserem Sieg war dann ganz klar die defensive Leistungssteigerung unsere Jungs in der Defense. Da war viel mehr Wille, viel mehr Fokus bei uns zu sehen.

27.03.2021 19:00 Uhr VfL SparkassenStars Bochum vs. EBBECKE White Wings Hanau 104:72

Das erste und euch zweiten Viertel hatten die Hausherren das Spiel unter Kontrolle. Lars Kamp, Marius Behr und Miki Servera sorgten dafür, dass sich die SparkassenStars nach 5:27 Minuten im 2. Viertel mit 45:32 absetzten. Danach startete der VfL einen 12:2-Lauf über Niklas Geske, Johannes Joos, Elijah Allen und Lars Kamp zum 57:34-Halbzeitstand. Nach der Halbzeitpause spielten die SparkassenStars im dritten Viertel mit einer größeren Rotation, so dass der Spielfluss in der Offensive und der Defensive ein wenig ins Stocken kam.

Die White Wings hingegen brauchten sehr viele Versuche, um Angriffe in Punkte umzumünzen. Von den 66 genommenen Würfen trafen nur 25 ihr Ziel. Gerade die Dreier-Ausbeute fiel mit 29% deutlich schlechter aus, als in vergangenen Partien.

Dennoch: Das Team kämpfte und gab sich auch nach einem zwischenzeitlichen 30-Punkte-Rückstand im dritten Viertel noch nicht auf. Vor allem zum Ende des dritten Viertels sowie in Teilen des Schlussabschnitts konnte sich das Team einen kleinen Lauf erspielen und ein wenig aufholen. In der 3. Spielminute kamen die Hanauer so auf ein 80:67 heran. Bochum fand gegen Ende aber zurück in die Spur, spielte die Partie souverän zu Ende und siegte mit 104:72.

„Es war ein typisches erstes Spiel in den Playoffs. Beide Teams wollten dieses Spiel gewinnen und es war ein typisches Spiel der Läufe. Wir sind gut gestartet, dann wurde Hanau stärker und am Ende haben wir unseren Rhythmus gefunden und das Spiel dominiert. Ich bin sehr happy, dass wir das Spiel gewonnen haben und müssen uns jetzt auf Düsseldorf vorbereiten“, analysierte Headcoach Felix Banobre nach der Partie.

27.03.2021 19:00 Uhr BBC Coburg vs. TKS 49ers 85:61

Da Stahnsdorf bei ihrer Anreise nach Coburg zwei mal in einen Stau geraten war, einigten sich beide Teams bis 20:00 Uhr zuu warten. Sechs Minuten vor dem Tip-Off waren sie da. Oder auch nicht, denn in den ersten zehn Minuten der Partie spielte einzig und allein der BBC Coburg: Acht Mal klauten die Hausherren den Gästen den Ball, erzielten 27 Punkte und kassierten nur elf Zähler. In der ersten Viertelpause sah alles danach aus, als würde Coburg die Stahnsdorfer überrollen.

Einzig, so sollte es nicht bleiben: Gästetrainer Vladimir Pastushenko packte im zweiten Abschnitt eine 1-3-1-Zonenverteidigung aus, konnte zudem inzwischen auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Und der Coburger Offensivmotor stotterte nicht nur, er ging aus. Es fiel nichts, aber auch gar nichts bei den Gastgebern, woran auch Auszeiten von Valentino Lott nichts änderten. Gute Wurfchancen waren Mangelware, vor allem aber gab es keine Treffer. Nicht einen einzigen Wurf aus dem Feld versenkte der BBC in dieserPhase des Spiels, blieb sechseinhalb Minuten gänzlich ohne Punkte und konnte allein dank sechs Freiwurftreffern ein 33:31 zur Halbzeitpause retten.

Was im ersten Viertel nach einer klaren Sache ausgesehen hatte, entwickelte sich dann im dritten Spielabschnitt zu einem echten Krimi: Die Führung wechselte hin und her, kein Team konnte sich mehr als vier Punkte Vorsprung erspielen. Einen Dreier des stark aufspielenden Mateo Seric zum 54:52 42 Sekunden vor Ende des Viertels konterten die Gäste durch Alexander Giese, sodass die Coburger sich vor den letzten zehn Minuten einem Ein-Punkt-Rückstand gegenüber sahen (54:55, 30.).

In diesem Spiel der kuriosen Geschichten folgte nun die letzte Wendung: Wer angesichts der vorherigen 20 Minuten ein enges Schlussviertel erwartete, wurde einmal mehr überrascht. Denn Stahnsdorf fiel nun völlig auseinander. Fast kopierten die Gäste das zweite Viertel des BBC, kein Feldkorb wollte fallen – und Coburg drehte nun wieder richtig auf. Ein Dreier von Constantin Ebert war der Startschuss für einen 17:0-Lauf, der die Grundlage für ein 31:6-Schlussviertel legte. Plötzlich war das Spiel wieder so klar, wie man es im Auftaktviertel erwartet hatte. Am Ende feierten die Coburger einen verdienten Auftaktsieg in die Playoffs, in einem Spiel voller verrückter Geschichten.

Headcoach Pastushenko nach dem Spiel: „Erst einmal vielen Dank an Coburg, dass sie uns mit dem verspäteten Beginn entgegenkamen und dieses Spiel überhaupt stattfinden durfte! Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, dass sie sich unter diesen Umständen so zurückgekämpft haben. Leider bekamen wir dann aber im letzten Viertel zu spüren, weshalb Coburg Vizemeister im Süden wurde. Es wird nun nicht einfach weiterzukommen, aber wir nehmen die Herausforderung an!“

27.03.2021 19:30 Uhr Arvato College Wizards vs. ART Giants Düsseldorf 89:81

Die Arvato College Wizards sind mit einem Sieg in die Playoffs gestartet: Am Samstagabend gewannen die Karlsruher in der heimischen Halle gegen den Tabellenfünften der ProB Nord, die Art Giant Düsseldorf, mit 89:81 (30:36). Lange fanden die KIT-Basketballer allerdings gerade in der Offensive nicht in den Rhythmus und liefen einem Rückstand hinterher. Bis zweieinhalb Minuten vor Ende des dritten Viertels lagen die Wizards beim Stand von 46:60 noch mit 14 Punkten hinten. Aufgrund einer erheblichen Leistungssteigerung gelang es den Karlsruhern aber noch das Spiel zu drehen. „Wir sind bis Mitte des dritten Viertels nicht richtig ins Spiel gekommen, weil wir sehr verkrampft waren. Dadurch haben wir uns viele unnötige und für uns untypische Ballverluste geleistet und konnten nicht an die guten Leistungen der vergangenen Partien anknüpfen. Umso mehr freut es mich, dass wir Mitte des dritten Viertels unseren Rhythmus wieder gefunden haben und wir das Spiel noch drehen konnten“, so Wizards-Manager Zoran Seatovic.

Headcoach ART Giants, Kevin Magdowski: „Natürlich ist das ein enttäuschendes Ergebnis, wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen. Bis zur Mitte des dritten Viertels haben wir es ganz gut gemacht, danach aber ohne körperliche Präsenz die Partie hergeschenkt. Nachdem wir unsere Führung ausbauen konnten, haben wir dem Gegner zu viele leichte Punkte ermöglicht. Das darf uns überhaupt nicht passieren. Wir müssen nun die nächsten beiden Spiele gewinnen, vor allem am Donnerstag gegen Bochum. Das ist auch machbar, wenn wir uns körperlich wieder gut in Form bringen.“