Nachberichte ProA 8. Spieltag

05.11.2021 19:00 Uhr Nürnberg Falcons vs. PS Karlsruhe LIONS 89:83

Nürnbergs Basketballer kommen langsam aber sicher ins Rollen. Der gestrige Heimsieg gegen Karlsruhe war der vierte Punktgewinn in dieser Spielzeit, mit dem sich die Falken vorerst in der oberen Tabellenhälfte, auf Rang 7, einnisten können. Bis dorthin war es jedoch ein langer Weg. Nürnberg begann mit Dupree McBrayer, Evan Taylor, Roland Nyama, AJ Davis Jr. und Jonathan Maier und hatte mit Christian Feneberg und Matthew Moyer gleich zwei Ausfälle zu verkraften. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase konnten sich die Falcons Mitte des ersten Viertels erstmals nennenswert an diesem Abend absetzen. Josh Price machte dabei dort weiter wo vor zwei Wochen beim Spiel gegen Vechta aufgehört hatte: Die gegnerische Defense vor Probleme zu stellen. Auch seine Landsleute Evan Taylor und AJ Davis Jr. fanden früh Ihren Touch und Nürnberg führte in einem unterhaltsamen Spiel nach zehn Minuten knapp mit 24:23. Daran wollte man im zweiten Viertel anknüpfen, ließ Karlsruhe aber immer wieder zu viele Freiheiten und konnte die Führung nur mit Ach und Krach auch nach 20 Spielminuten noch aufrecht erhalten. 

Nach der Pause waren die LIONS dann ebenbürtig und streckenweise besser. Ein 10:2-Run in den letzten Minuten des dritten Viertels bescherte der Mannschaft von Trainer Scepanovic dann sogar eine 3 Punkte-Führung (60:63) bevor es in den Schlussabschnitt ging. Dort waren die Falcons nun gefordert, konnten sich aber der lautstarken Unterstützung der über 900 Fans in der Kia Metropol Arena sicher sein. Nürnberg gelangen 29 Punkte im Schlussviertel und in der Crunchtime sogar einige gute Defensive-Aktionen, die letztlich den 89:83-Heimsieg gegen die Karlsruhe LIONS möglich machten. Für die Falcons war es der dritte Sieg in Folge und eine gute Generalprobe für das Spiel gegen Tübingen am Sonntag.

Vytautas Buzas konnte mit dem Ausgang der Begegnung zufrieden sein. Mit der Art und Weise, wie der dritte Heimsieg zu Stande kam, konnte sich Nürnbergs Coach aber erst nicht so recht anfreunden: „Wir haben lange gebraucht um unseren Rhythmus zu finden. Am Ende steht ein Sieg nach einem lehrreichen Spiel in dem uns die Fans einmal mehr grandios unterstützt haben. Die Vorbereitung gegen Tübingen hat begonnen“, so der Falcons-Coach.

05.11.2021 19:30 Uhr Artland Dragons vs. Medipolis SC Jena 86:94

Der Start der Dragons in die Partie lief zunächst sehr vielversprechend. Angeführt von dem in der Zone nicht aufzuhaltenden Adam Pechacek, und Thorben Döding, der den verletzten Zach Ensminger auf der Point-Guard-Position vertrat, spielten die Drachen früh groß auf und lagen nach vier Minuten 16:7 in Front. Und auch Chase Griffin stand in dieser Saison erstmals in der Starting Five von Headcoach Tuna Isler, der US-Amerikaner verhalf seinem Team in der Anfangsphase mit zwei Dreiern zum starken Beginn. Ex-Quakenbrücker Brandon Thomas führte sich auf der Gegenseite allerdings ebenso gut ein. Nachdem Ray Simmons die Thüringer sogar bis auf zwei Zähler naher kommen lassen hatte, griff Isler erstmals zur Auszeit – Kapitän Adrian Breitlauch führte sein Team schließlich mit einem Treffer von Downtown aus ebenjener heraus. 29:24 nach den ersten zehn Minuten.
 
 
Eine Minute und 20 Sekunden brauchten die Dragons dann wiederum, um Jena im zweiten Viertel zur ersten Auszeit zu zwingen. Pechacek und Breitlauch waren jeweils die Nutznießer des von Döding aufgezogenen Pick&Rolls, sodass die Hausherren schnell wieder bis auf 50:52 herangekommen waren. Und auch defensiv wirkten die Drachen nun wieder griffiger. Die Halle mit ihren 1700 Zuschauern beflügelte die Quakenbrücker merklich, sodass die Stimmung nach Pechaceks Dreier und der damit einhergehenden Führung auf dem frühzeitigen Siedepunkt angekommen war. Für das dritte Viertel passend traf auch Breitlauch seinen nächsten Versuch von Downtown, Alex Herrera beging obendrein sein zweites unsportliches Foul und musste folglich die Halle verlassen. Dem waren allerdings zwei Dreier von Moritz Plescher vorausgegangen, die Jena die erneute Führung verschafften. Die Partie blieb in dieser Phase jedoch extrem eng, der 72:72-Zwischenstand vor dem finalen Viertel war also durchaus logisch.
 
Beide Mannschaften bestachen nun allerdings zunächst vor allem durch starke Defense, die es dem Gegner immens schwer machte zu Zählbarem zu kommen. Angeführt vom sehr gut aufgelegten Nico Brauner (20 Punkte, 6 Dreier) enteilte der Ligaprimus zwei Minuten vor dem Ende bis auf fünf Punkte. Den Dragons schien hingegen das Wurfglück abhandengekommen zu sein. Beispiel: In einer starken Sequenz griffen sich die Quakenbrücker insgesamt vier Offensiv-Rebounds, trafen jedoch keinen der jeweils darauffolgenden Würfe. Simmons machte es im Gegenzug besser. Der Jenaer Point Guard erhöhte per Dreier auf acht Punkte bei 27 verbleibenden Sekunden, sodass das Spiel entschieden war. Am Ende gewinnt Medipolis SC Jena 94:86 und bleibt so weiter an der Tabellenspitze, die Drachen hingegen fallen zunächst auf den 15. Platz zurück.

Dragons-Headcoach Tuna Isler: „Die Jungs haben heute hart gekämpft und wie ich finde auch gut gespielt. Unser Auftritt war von Team-Basketball geprägt, dazu haben wir uns beim Rebound deutlich von Jena absetzten können. Das zeigt, dass wir es können und Potenzial in uns steckt. Es stimmt uns positiv, weil dieses Spiel trotz der Niederlage gut für unsere Moral sein wird. Wir hätten den Sieg sicherlich verdient, am Ende hat sich allerdings Jena mit seiner individuellen Qualität in vielen und wichtigen Szenen durchgesetzt. Der Gegner ist im letzten Viertel durch schwierige Treffer im Rollen geblieben, wir hingegen haben unser Momentum durch Fehler leider nicht aufrechterhalten können. Chase Griffin, Adrian Breitlauch oder Adam Pechacek haben effektiv und mit sehr viel Einsatz gespielt, besonders hervorheben möchte ich allerdings Thorben Döding. Er ist vorangegangen, hatte offensiv wie defensiv einige gute Aktionen und hat den Takt angegeben. Insgesamt war unsere Leistung sehr respektabel, dazu war die Energie in der Halle sehr gut. Für einen Sieg hat es leider nicht gereicht, wir sehen jedoch die positiven Dinge und erkennen, dass der Trend in die passende Richtung geht. Die Aufgabe besteht nun darin Stabilität in die Sache zu bekommen und unsere Qualität konstant abzurufen. Dann kommen die Siege von ganz allein.“

05.11.2021 19:30 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. VfL Sparkassenstars Bochum 102:88

Armani Moore, Jarelle Reischel, Robert Oehle, Kevin Yebo und Carrington Love starteten für die Eisbären in die Begegnung, die dabei verletzungsbedingt kurzfristig auf Daniel Laster und Konstantin Konga verzichten mussten. Die Bremerhavener starteten mit viel Tempo und Entschlossenheit in die Begegnung und konnten sich vor allem durch schnelles Umschaltspiel immer wieder einfache Abschlüsse erspielen. Die Gäste aus Bochum hielten jedoch gut mit und ließen sich vom fulminanten 9:3 Start der Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen. Im Verlauf des ersten Viertels erhöhten die Eisbären ihre Intensität in der Defensive und fanden offensiv immer wieder Lücken, sodass am Ende des ersten Spielviertels ein beruhigendes 35:27 von der Anzeigetafel leuchtete. Im zweiten Viertel blieb das Spiel wie schon im ersten Spielabschnitt umkämpft. Keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Auf Seiten der VFL Astrostars
war es vor allem Johannes Joos, der sein Team mit seiner Variabilität im Spiel hielt. Sein Gegenpart auf Seiten der Eisbären hieß einmal mehr Kevin Yebo, der zur Pause bereits 17 Punkte auf dem Konto hatte, an den Brettern die Abpraller hüben wie drüben fleißig einsammelte und bereits zur Halbzeit an einem Double-Double kratzte. In den letzten Minuten des zweiten Viertels schlichen sich auf beiden Seiten Flüchtigkeitsfehler ein, weswegen das Spielniveau ein wenig abflachte. Die Trefferquoten aus der Nah- und Mitteldistanz waren jedoch bei beiden Teams überdurchschnittlich gut, wobei die Eisbären gegen Ende des zweiten Viertels ihre körperlichen Vorteile auf den kleinen Positionen besser auszuspielen wussten, weswegen es nach einer kurzweiligen und unterhaltsamen ersten Halbzeit mit einem verdienten 58:49 in die Kabine ging.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit war es abermals Yebo, der die Eisbären mit einem erfolgreichen Dreier auf Kurs brachte. Bochum hielt jedoch weiterhin dagegen und ließ die Bremerhavener nicht entscheidend davonziehen. Der Vorsprung der Mannen um den in Viertel Nummer drei stark aufspielenden Carrington Love pendelte sich so zunächst im hohen einstelligen Bereich ein, was neben der starken Performance von Love vor allem an den vielen Ballverlusten auf Seiten der Bochumer und Ethan Alvano lag, der mit sechs Punkten in Folge in dieser Phase nicht zu stoppen war. So beendeten die Eisbären das Viertel mit einer 88:73- Führung, nachdem Neuzugang Shane Richards mit der Schlusssirene seine ersten drei Punkten im Eisbären-Dress einnetzen konnte. Das vierte Viertel begannen beide Teams eiskalt, weswegen sich an der Höhe des Vorsprungs der Eisbären in den ersten drei Minuten wenig änderte. Nach vier schnellen Punkten
der Gastgeber, sah sich Bochums Cheftrainer Felix Banobre zu einer Auszeit gezwungen, um den Lauf der Bremerhavener zu unterbrechen. Die Auszeit verfehlte ihre erhoffte Wirkung jedoch, sodass ein weiterer Buzzerbeater-Dreier von Richards den Vorsprung der Hausherren auf über 20 Punkte anwachsen ließ. Der Eisbären-Express war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Die Gäste hingegen verzettelten sich zunehmend in überhasteten Einzelaktionen, das Team von Eisbären Headcoach Michael Mai verwaltete das Ergebnis in den letzten Minuten clever und so konnten die Fans nach einem Durchstecker von Yebo auf Oehle die Punkte 99 und 100 bejubeln. Die Eisbären Bremerhaven gewannen nach einer tollen Leistung am Ende verdient mit 102:88 und führen mit dem fünften Sieg in Folge ihren Weg senkrecht nach oben weiter fort.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich Eisbären Headcoach Michael Mai mit dem Auftritt seines Teams: „Wir haben heute unseren Aufwärtstrend bestätigt und mit Bochum eine starke Mannschaft dank unserer Intensität und Physis und ohne DJ und Konsti besiegen können. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie das Team langsam anfängt eine Identität zu bilden und auch am defensiven Ende Stolz zu entwickeln. Trotzdem müssen wir weiterhin fokussiert bleiben und den Saisonstart als mahnendes Beispiel nehmen, dass das Pendel auch schnell in die andere Richtung ausschlagen kann.“

05.11.2021 19:30 Uhr Phoenix Hagen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 86:67

In einer Begegnung der zuvor Gebeutelten – Hagen kam mit fünf, Trier mit drei Niederlagen in Serie in die Halle – erwischten die Gäste den zunächst besseren Start, ehe Phoenix offensiv seinen Rhythmus fand und mit einem beherzten Auftritt die Führung übernahm. Ab dem dritten Viertel kippte die Angelegenheit rasant zugunsten der Hausherren, die immer wieder Ballverluste forcierten und dadurch selbst in Transition zu einfachen Punkten kamen. Hatten die Gladiators in Halbzeit eins nur sechs Turnover auf dem Konto, kamen nach dem Seitenwechsel nochmals deren satte 14 hinzu. Genau zum richtigen Zeitpunkt heiß lief Philipp Daubner, der elf seiner insgesamt 13 Zähler in eben jenem dritten Viertel erzielte. Gleich drei Dreier und einen Floater versenkte der Forward während des entscheidenden Phoenix-Runs – und wurde dafür von den 1.210 Zuschauern frenetisch gefeiert.

Wusste Shawn Occeus mit grundsoliden zwölf Punkten, sechs Rebounds und drei Assists in den prominentesten Statistiken bereits zu gefallen, war es allerdings seine Präsenz in der Verteidigung, die an diesem Abend herausstach. Der Amerikaner stand aufmerksam in der Helpside und blockte gleich sechs gegnerische Würfe – was auf die gerne zum Korb ziehenden Trierer Guards eine merklich abschreckende Wirkung hatte. Eine einmal mehr starke Vorstellung bot Paul Giese. Der Guard avancierte mit 17 Zählern zum Phoenix-Topscorer, wobei er sechs seiner acht Würfe aus dem Feld traf (75,0 Prozent). Nach Occeus (32:10 Minuten) stand er von allen Hagener Akteuren mit 30:45 Minuten am zweitlängsten auf dem Feld.

Chris Harris (HC Phoenix Hagen): „Vielen Dank an unsere Fans und meine Mannschaft, die nach einem schwierigen Start in die Partie weiter Gas gegeben und Selbstvertrauen gezeigt haben. Dort haben wir als Team eine gute Antwort gefunden und uns gegen einen wirklich tiefen Trierer Kader im Verlauf der Begegnung immer weiter steigern können. In der ersten Hälfte waren wir defensiv besonders abseits des Balls oft zu unaufmerksam, zu langsam. Das hat sich nach dem Seitenwechsel jedoch geändert und war der Schlüssel zum Erfolg.“

05.11.2021 19:30 Uhr TEAM EHINGEN URSPRING vs. VfL Kirchheim Knights 78:92

Mit 78:92 verlor das TEAM EHINGEN URSPRING sein Heimspiel gegen die Kirchheim Knights und wartet auch nach der siebten Partie in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA auf den ersten Erfolg. Erneut war die Mannschaft von Trainer Felix Czerny nicht weit weg vom ersten Sieg, doch musste dann im Schlussviertel den Gegner davonziehen lassen. Noch bitterer macht die Derbyniederlage die wohl schwere Verletzung von Forward Antonio Pilipovic, der zwei Minuten vor dem Ende nach einem Zusammenprall mit dem Gegner und starken Schmerzen am Knie und langer Behandlungspause in die Kabine gebracht wurde.

Die ersten Ehinger Punkte erzielte der spätere Topscorer Tyler Cheese der auch in der Folge seine Mannschaft mit guten offensiven Aktionen dabei hielt. Waren die ersten sechs Minuten des Spiels mit nur zehn Punkten der Kirchheimer aus dem Feld richtig gut, folgte dann defensiv ein Einbruch. Bis zum Viertelende setzten die Gäste sich immer weiter ab. Nur durch zwei schnelle Aktionen und vier Punkte von Munis Tutu ging es mit einem Acht Punkte Rückstand (22:30) in das zweite Viertel. Dort arbeitete man sich zuerst auf 29:33 heran, schaffte es dann aber nicht die Phase in der die „Ritter“ drei Minuten ohne Punkte blieben auszunutzen, weil man selbst gar eine Minute länger ebenfalls den Ball nicht im Korb unterbrachte. Auf eine starke Phase von Cheese und Tutu wusste Kirchheim immer eine Antwort, so ging es mit 41:47 in die Halbzeitpause. Danach schaffte man es mit deutlich mehr Intensität und Energie in der Defense den Gegner vor Probleme zustellen. Dadurch lief es auch im Angriff besser und durch einen Pilipovic-Dreier war man nur noch drei Punkte im Rückstand. Der später verletzte Forward war es dann auch der mit weiteren zwei Punkte und einem Assist auf Maxi Langenfeld zur ersten Ehinger Führung (57:56) beitrug. Die baute man durch vier Punkte von Cheese sogar noch aus. Doch als dieser vom Feld war, folgte ein 9:0-Lauf der Gäste, sowie einem Dreier von Kirchheims stark aufspielenden Kapitän Till Pape, der die 70:63-Führung der Gäste vor dem Schlussviertel brachte.

Die baute er noch weiter aus, bevor Munis Tutu einen Dreier mit Foul traf und so wieder vier Punkte Rückstand stellte. Nach toller kämpferischer Phase kam man noch weiter heran und Tutu verkürzte – erneut aus der Distanz – auf zwei Punkte. Doch in den weiteren vier Minuten der Partie sollten lediglich Maxi Langenfeld noch Punkte von der Freiwurflinie gelingen. Ansonsten schaffte man es nicht sich gute Würfe zu erspielen und leistete sich zu viele Ballverluste gegen den Druck des Gegners. So stand am Ende, trotz guter Leistung, erneut eine Niederlag und das obwohl man bis in die Schlussminuten die Siegchancen hatte.

05.11.2021 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. Bayer GIANTS Leverkusen 92:87

Am 8. Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA 2021/22 haben die BAYER GIANTS Leverkusen gegen RASTA Vechta eine knappe Niederlage hinnehmen müssen. Der Rekordmeister unterlag bei den Niedersachsen mit 87:92 (48:48). Dabei starteten die GIANTS vor rund 2.500 Zuschauern im Rasta Dome stark. Schnell erspielten sich die Schützlinge von Trainer Hansi Gnad eine Führung, welche sie nicht nur verteidigten, sondern auch kontinuierlich ausbauten. Nach einem erfolgreichen Korbleger durch BAYER-Brettspieler Marko Bacak lagen die Gäste mit neun Zählern in Front. Die Farbenstädter spielten hochkonzentriert auf und nutzten die sich bietenden Gelegenheiten hochprozentig. Vor allem US-Amerikaner Quentin Goodin war in dieser Phase bockstark und präsentierte sich von seiner guten Seite. Die Hausherren mussten sich sehr anstrengen den Abstand zum Viertelende zu verkürzen. Die knappe 25:22-Führung des Rekordmeisters nach dem ersten Abschnitt war mehr als verdient.

Der zweite Durchgang ähnelte stark der ersten Spielperiode. Auch hier gaben die Leverkusener zunächst den Ton an und wirkten fokussierter als die Gastgeber. Nach 15 absolvierten Minuten lagen die „Gnadisten“ mit 37:31 souverän vorne. Vechta fand keinen wirklichen Zugriff auf die Begegnung und haderte vermehrt mit der eigenen Wurfquote. Doch umso länger der Abschnitt lief, umso stärker wurden die Hausherren. Mit einem Unentschieden beim Spielstand von 48:48 ging es in die Kabine. Die zweite Halbzeit eröffnete Melvin Jostmann gleich mit einem erfolgreichen Wurf aus der Distanz – ein guter Auftakt aus Sicht des ProA-Vizemeisters von 2021. In der Folge entwickelte sich jedoch ein ausgeglichenes Spiel, bei dem sich weder BAYER noch Vechta einen nennenswerten Vorteil erspielen konnte. Beide Mannschaften konnten immer wieder mit guten Aktionen auf sich aufmerksam machen, wobei vor allem die GIANTS mit ihrem Teamplay zu überzeugen wussten. Doch RASTA blieb stets in Schlagdistanz. Die starke Dreierquote (13 von 32, knapp 42 Prozent) hielt die Niedersachsen nicht nur in der Paarung, sondern sorgte auch für einen knappen Vorsprung von fünf Zählern mit Ablauf der Viertelsirene. Mit 66:71 aus Sicht des 14-maligen Deutschen Meisters ging es in das Schlussviertel.

In den letzten zehn Minuten, soviel darf bereits verraten werden, lief für BAYER nicht mehr allzu viel zusammen. Die Gastgeber nutzten ihre Wurfchancen hocheffektiv, während die Leverkusener nicht nur mit ihrem eigenen Spiel haderten. In der 36. Spielminute musste Dennis Heinzmann nach einem Foulspiel an den ehemaligen GIANT Josh Young die Arena verlassen. Die Unparteiischen entschieden auf „disqualifizierendes Foul“. Eine Minute später musste dann Luis Figge nach einem technischen Foulspiel den Weg in die Umkleide antreten. Es war sein insgesamt fünftes persönliches Vergehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Partie entschieden. Mit 87:92 traten die „Riesen vom Rhein“ die Fahrt in Richtung Bismarckstraße an.

Trainer Hansi Gnad fand nach dem Spiel deutliche Worte: „Erstmal möchte ich RASTA Vechta zu diesem Erfolg gratulieren, welcher verdient ist. Die Hausherren haben sehr gute Entscheidungen getroffen und ihre Würfe hochprozentig eingenetzt. Wir haben den Fehler gemacht, dass wir Vechta zu viel Platz zum Werfen gelassen haben. Das haben Sheldon Eberhardt, Joschka Ferner und Jannes Hundt eiskalt ausgenutzt. Auch wenn wir sicherlich über die ein oder andere Entscheidung der Schiedsrichter diskutieren können, müssen wir uns an unsere eigene Nase fassen. Verteidigen wir fokussierter und nutzen unsere Chancen, können wir auch vor dieser lautstarken Kulisse im Rasta Dome gewinnen.“

05.11.2021 19:30 Uhr Itzehoe Eagles vs. ROSTOCK SEAWOLVES 65:89

Der erste Heimsieg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga sollte her. Doch er war nur selten in Reichweite für die Itzehoe Eagles. Beim 65:89 mussten sie die Überlegenheit der Rostock Seawolves anerkennen. Das Problem zeigte sich schon im ersten Angriff. Gegen aggressive Verteidigung der Gäste ging der Ball verloren – und das bei weitem nicht zum letzten Mal. „Es ist nicht zu fassen, dass wir den Ball gar nicht über die Mittellinie bringen können“, sagte Eagles-Coach Patrick Elzie. „Ich war ein bisschen sprachlos, wie wir uns präsentiert haben.“ Allein im ersten Viertel unterliefen den Eagles acht Ballverluste, im gesamten Spiel waren es rekordverdächtige 29. Hinzu kamen große Löcher in der Defensive, die Rostock zu einfachen Punkten nutzte.

Im zweiten Abschnitt spielten die Gastgeber besser, Vance Johnson gestaltete den Rückstand einstellig. Dann gingen wieder Bälle verloren, Rostock nutzte das weiter gut aus, traf drei Dreier in den letzten vier Minuten und führte zur Halbzeit mit 46:31. Mit einer Zonenverteidigung waren die Eagles in der zweiten Hälfte zunächst erfolgreich, weil die Gäste kaum trafen. Einige Male punkteten die Itzehoer unter dem Korb und verkürzten, nach einem Dunk des gut aufgelegten Andrija Matic stand es nur noch 43:50. Die Aufholjagd war möglich, die Eagles gewannen Bälle – und schmissen sie gleich wieder weg. „Es war zum Haareraufen“, sagte Elzie. Mit 51:62 ging es ins letzte Viertel, nach weiteren Ballverlusten war die Partie endgültig entschieden, der Rückstand wuchs noch auf mehr als 20 Punkte.

Keine gute Leistung seines Teams, da gab es für Elzie nichts zu beschönigen. Was ihn besonders störte: „Wenn es schlecht läuft, müssen wir zusammenhalten, das haben wir nicht gemacht. So geht das nicht.“ Trotz der vier Niederlagen in Serie dürfe man nicht alles negativ sehen, sagt der Trainer, denn drei davon waren gegen Top-Teams. Der Tabellenzehnte Kirchheim sei nun eher ein Gegner, mit dem die Eagles sich messen müssten. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit dem früheren Eagle Jonathon Williams, der nach missratenem Saisonstart nach Kirchheim kam. „Wir müssen uns zusammenraufen und positiv bleiben“, sagt Elzie.

05.11.2021 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. wiha Panthers Schwenningen 86:92

Die Begegnung startete tempo- und punktereich. Dies lag nicht zuletzt daran, dass beide Teams bereits zu Beginn defensiv einige Nachlässigkeiten zeigten. Offensiv lief es aber zumindest bei den Gastgebern zu Beginn sehr rund, vor allem Jens Großmann erwischte einen richtig guten Start. Auf Schwenninger Seite hielt besonders Justin Pierce dagegen, der am Ende auch Topscorer der Partie werden sollte. Dennoch waren es die Paderborner, die sich ab Viertelhälfte einen leichten Vorsprung erspielten und die ersten zehn Minuten mit 26:20 für sich entschieden. Im zweiten Viertel lief zunächst alles nach Plan für Uni Baskets: Schwenningen leistete sich einige Ballverluste, Paderborn traf nach Belieben. Und dann klappte unerklärlicherweise ein paar Minuten lang bei den Gastgebern nichts mehr. Paderborn agierte überhastet, nachlässig, verteidigte nicht konsequent genug, leistete sich überflüssige Ballverluste, traf nichts mehr – und ermöglichte den wiha Panthers so einen 15:2-Lauf. Mit 50:47 für Paderborn ging es in die Pause.

Das dritte Viertel präsentierte zunächst schnellen, ausgeglichenen Offensivbasketball. Justin Pierce brachte die Gäste das erste Mal seit Beginn des ersten Viertels mit 61:59 wieder in Führung. Diese wechselte nun schnell hin und her, Paderborn schaffte es noch, trotz vieler Fehler und zunehmend ineffektiver Defensive, einen knappen Vorsprung von 70:67 in den Schlussabschnitt zu retten – einigen guten Einzelaktionen sei Dank. Im Schlussviertel taten sich beide Teams zunächst schwer, die sich anbahnende Enttäuschung für die Gastgeber nahm ihren Lauf. Schwenningens Chris Frazier setzte sich immer besser in Szene und sorgte für den schnellen Ausgleich (71:71). Nach fehlerbehafteten, aber ausgeglichenen Minuten brachte erneut Frazier die Gäste wieder mit 81:80 in Führung, die sie bis zum Schluss abgeklärt und besonnen ausbauen konnten. Paderborn agierte hektisch, ohne effektive 1:1-Verteidigung, viel zu langsam im Angriff und präsentierte im Schlussviertel insgesamt eine zu hohe Fehlerreihe, die Schwenningen den 92:86-Auswärtssieg ermöglichte.

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Wir sind alle enttäuscht. Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit nicht unser Spiel gespielt. Offensiv und defensiv sind uns viel zu viele Fehler passiert. Unsere Verteidigung war insgesamt zu schlecht, das können wir viel besser und das haben wir in dieser Saison auch bereits gezeigt. Bis zur Pause waren wir ja sogar trotz allem das bessere Team – aber in der 2. Halbzeit haben wir uns im Angriff viel zu langsam präsentiert und auch defensiv kaum mal eine effektive 1:1-Verteidigung gespielt. Ich hoffe, dass die Jungs das am Sonntag in Karlsruhe besser machen – denn sie können es definitiv besser.