Vorberichte ProB Nord 22. Spieltag
19.03.2022 19:30 Dragons Rhöndorf vs. SC Rist Wedel
Norddeutscher Doppelpack für die Dragons Rhöndorf. Nach der ernüchternden Niederlage beim ETV Hamburg gastiert mit dem SC Rist Wedel die zweite ProB-Mannschaft aus der nordischen Metropolregion am Menzenberg. Ein Sieg ist fast schon Pflicht im letzten Heimspiel der regulären Saison, um eine bestmögliche Ausgangssituation für die Playdowns anzuvisieren. Nach zwei Siegen in Serie sind die rheinischen Rivalen von den RheinStars Köln wieder auf ein Erfolgserlebnis Unterschied an die Dragons herangerückt und konnten in einem Nachholspiel den kommenden Gast der Drachen deutlich mit 74:47 bezwingen.
Für Wedel geht es also um Wiedergutmachung und den nötigen Schwung für die bald beginnenden Playoffs. Taktgeber und Dirigent der Gäste ist US-Boy Jordan Walker, der mit 21,2 Punkten einer der konstantesten Scorer der gesamten Liga ist. Stabile Quoten, gepaart mit solider Technik und
Spielwitz zeichnen den 24 Jahre alten Shooting Guard aus, der von der Drachen-Defense nicht außer Acht gelassen werden darf. Die Rolle als „Stretch Big Man“ übernimmt Center, der seine basketballerische Ausbildung beim renommierten TuS Lichterfelde erhielt und mit 21 Jahren
noch in die Kategorie Talent zählt. 14,4 Punkte und 6,1 Rebounds sind ein mehr als solides Arbeitszeugnis und untermauern die Vielseitigkeit des 2,04 Meter großen Centers, der auch überdurchschnittlich von jenseits der 6,75-Meterlinie trifft. Unterstützung am Brett erhält er zumeist durch Martin Jelic, der bereits zuvor bereits für die BSW Sixers aktiv war und bei rund 22 Minuten Einsatzzeit auf allabendliche 12,7 Punkte und 4,5 Rebounds kommt. Das weitere Korsett von Headcoach Stephan Blode bilden Leif Möller (8,7 PPG & 2,9 APG), Jacob Hollatz (8,1 PPG & 6,4 APG) und Linus Hoffmann (7,5 PPG & 2,9 RPG).
Auf Seiten der Dragons geht mit der Partie gegen Wedel eine intensive Trainings-Woche zu Ende, die ganz im Zeichen der Aufarbeitung der Auswärts-Pleite in Hamburg stand. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit und der Unterstützung der Fan-Gemeinde im DragonDome soll nun das Momentum für die entscheidenden Saison-Monate wieder in Drachen-Hand gebracht werden.
19.03.2022 19:30 Iserlohn Kangaroos vs. BSW Sixers
Das vorletzte Spiel der regulären Saison hält noch mal eine weite Auswärtsreise für die BSW Sixers bereit. Bei den Iserlohn Kangaroos trifft die Mannschaft von Trainer Chris Schreiber auf ein Team, welches selbst noch um den Playoff-Einzug kämpft.
Trotz der eigenen Niederlage am vergangenen Wochenende können die BSW Sixers für die Playoffs planen. Grund dafür war der Sieg der Hamburger gegen die Dragons Rhöndorf. In den letzten zwei Spielen der regulären Saison möchte sich das Team von Chris Schreiber nun eine möglichste gute Ausgangslage für die Postseason erarbeiten. Nach der angespannten Personallage sollen die verbleibenden zwei Wochen bis zum Start der K.o.-Runde auch dafür genutzt werden, um wieder einen gemeinsamen Rhythmus aufzubauen. Personell wird wohl der gleiche Kader wie bei der Heimniederlage gegen Wedel auflaufen. Big Men Hendrik Warner konnte zwar wieder ins Training einsteigen, soll aber behutsam herangeführt werden.
Das sagt Trainer Chris Schreiber: „Iserlohn hatte nach der Auswärtsniederlage am Mittwoch etwas weniger Regenerationszeit als wir. Trotzdem werden sie natürlich alles in die Waagschale werfen, denn ein Sieg ist für sie Pflicht um die Playoffs zu erreichen. Wie bereits im Hinspiel müssen wir die Kreise von Prostran und Keita einschränken, ohne die Anderen dabei aus den Augen zu verlieren. Trotz der sicheren Playoff-Teilnahme gilt für uns weiterhin jeder Sieg“.
Der nächste Gegner der BSW Sixers hat sich im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen kaum verändert. So haben die Kangaroos mit dem kroatischen Aufbauspieler Toni Prostran weiterhin den besten Vorlagengeber in ihren eigenen Reihen. Das Führungsduo der Kangaroos wird durch den französischen Forward Tidjan Keita komplettiert. Der variable 2,07m große Flügelspieler besticht insbesondere mit seiner enormen Athletik. Nach einem soliden Saisonstart warfen mehrere Corona-Ausbrüche und Spielabsagen das Team von Dennis Shirvan aus der Bahn. Zuletzt konnte der Iserlohner Headcoach wieder alle Aktuere aufbieten. Zu einem Wiedersehen wird es mit Yasin Turan kommen. Der Aufbauspieler, der letzte Saison noch für die BSW Sixers als Spieler aktiv war, ist seit vergangenem Sommer unter anderem Co-Trainer der Kangaroos.
19.03.2022 19:30 LOK BERNAU vs. TKS 49ers
Mit einem Heimspiel-Doppelpack biegen die Korbjäger von LOK BERNAU auf die Zielgerade der Hauptrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. Diesen Samstag geht es im Brandenburg-Derby gegen die TKS 49ers aus Stahnsdorf. Seit Jahren ist das Brandenburg-Derby zwischen den Stahnsdorfer und Bernaur Basketballern traditionell ein Pflichttermin für beide Fanlager. Auch wenn die TKS 49ers klar favorisiert sind, wird wohl auch die 14. Auflage des Derbys hart umkämpft sein.
Mit ihren 11 Siegen haben die Teltower ihr Playoff-Ticket bereits gesichert. Ein wichtiger Garant für den diesjährigen Erfolg der TKS 49ers ist sicherlich im eingespielten Kader zu suchen. Die Abgänge der letzten Saison konnten mit den beiden ProA-erfahrenen Robin Jorch und Niklas Ney sowie dem Zugang von Nico Kaml gut aufgewogen werden. Stahnsdorfs Topscorer und Dreierspezialist Sebastian Fülle (13,3 Punkte) ist in Bernau ein alter Bekannter. Der 29-jährige Berliner gehörte in der Aufstiegssaison 2015/16 zum Bernauer Kader und spielte auch 2017 eine weitere Saison für die LOK in der ProB. Die Mannschaft von Trainerfuchs Vladimir Pastushenko startet überhaupt mit einem rein „lokalen Team“ mit ausschließlich Berlin-Brandenburger Spielern.
Das Team von LOK BERNAU hat dagegen in den letzten Wochen wieder etwas an Fahrt verloren. Die Bernauer stehen mit sieben Saisonsiegen auf dem 9. Tabellenplatz, haben sogar noch theoretische Chancen auf die Playoffs. „Aber uns fehlt gerade wieder die Konstanz im Training“, berichtet LOK-Coach René Schilling. „Letzte Woche mussten wir am Spieltag selbst improvisieren, weil sich direkt vor der Abfahrt vier Spieler krankgemeldet haben. Sicherlich haben alle anderen Teams auch mit Ausfällen zu kämpfen. Es ist und bleibt eine schwierige Saison für alle. Wir schaffen es von unserer Art und unserer Spielidee her nicht, das zu kompensieren. So kommt dann ein Spiel wie das vor einer Woche in Schwelm zustande.“
Mit Blick auf das Brandenburg-Derby erwartet der Bernauer Trainer keine Geschenke der Stahnsdorfer. Für Schilling ist klar, dass „wir auch in unserer jetzigen Situation selbstbewusst spielen und für unsere Chance kämpfen werden. Egal, mit welcher Rotation wir ins Spiel gehen können. Ein Schlüssel wird allerdings sein, dass wir es offensiv schaffen müssen, am Ring Abschlüsse zu finden. Vor allem, wenn unsere Dreier nicht so konstant fallen.“
19.03.2022 19:30 ART Giants Düsseldorf vs. RheinStars Köln
Zum Abschluss der Hauptrunde in der ProB Nord empfangen die ART Giants Düsseldorf am Samstag die Rheinstars Köln in heimischer Halle. Mit einem Erfolg im Derby könnten sich die Giganten das Heimrecht für die Playoffs sichern. „Köln steht mit dem Rücken zur Wand, sie müssen jetzt im Vorfeld der Abstiegsrunde jeden möglichen Sieg einfahren im Kampf um den Klassenerhalt“, schätzt Düsseldorfs Headcoach Florian Flabb die aktuelle Situation des kommenden Gegners ein. Tatsächlich haben die Rheinstars aus Köln vor dem letzten Spieltag der Hauptrunde keine Chance mehr auf das Erreichen der Playoffs und werden demnach in der Abstiegsrunde, also den Playdowns, um den Verbleib in der Liga kämpfen müssen.
In eben jene Abstiegsrunde nehmen die Mannschaften aber auch die Punkte aus der Hauptrunde mit, weswegen man in Düsseldorf ein intensives Rheinderby erwartet, in dem auch Köln nichts herschenken wird. „Dass bei den Rheinstars in dieser Saison irgendwie der Wurm drin ist, ist ja mittlerweile allseits bekannt. Nichtsdestotrotz erwarte ich ein intensives Spiel für uns vor dem Start in die Playoffs“, so Flabb. Mit einem 74:59-Heimsieg über die TKS 49ers konnten die Domstädter am vergangenen Wochenende ihre Ambitionen unter Interimscoach Stephan Baeck deutlich untermauern. „Vincent Golson Jr. ist auch in diesem Jahr wieder der Denker und Lenker im Spiel der Rheinstars und nimmt eine große Rolle auf dem Spielfeld ein“, meint Flabb. Neben ihm bilden weitere Akteure wie Ex-Nationalspieler Andrej Mangold, der Franzose Ron Mvouika sowie Thomas Michel den Grundkern einer Mannschaft, die aus rein personeller Sicht in dieser Saison weit hinter ihren Ansprüchen geblieben ist.
Klar ist aber auch, dass die Giganten seit dem Aufstieg in die ProB jedes einzelne Derby gegen Köln für sich entscheiden konnten. In drei Begegnungen gab es bisher drei, wenn auch manchmal sehr knappe, Siege für die ART Giants. Zuletzt in der Hinrunde, als man einen 96:94-Auswärtssieg auf der anderen Rheinseite bejubeln durfte. An diese Bilanz will das Flabb-Team nun weiter anknüpfen. „Wir möchten dieses Derby gewinnen, um die große Chance zu wahren das Heimrecht in den Playoffs zu haben“, stellt der 29-jährige Headcoach aus Düsseldorf klar. Nötig wird dafür ein Tabellenplatz unter den ersten vier Teams sein. Ohnehin blicken die Düsseldorfer als Tabellendritter aber schon jetzt auf eine mehr als erfolgreiche Hauptrunde, in der man sich bereits vor dem letzten Spieltag die Teilnahme an den Playoffs sichern konnte. Jetzt will man den Schalter nach der Niederlage in Wolmirstedt schnell wieder umlegen. „Für uns ist diese Partie auch eine Chance nochmal zu zeigen, wo wir aktuell stehen. Mit einem guten Spiel wollen wir uns natürlich bestmöglich auf die Aufgaben in den Playoffs vorbereiten“, blickt Flabb voraus.
19.03.2022 19:30 ETV Hamburg vs. WWU Baskets Münster
Für die Basketballer des Eimsbütteler TV Hamburg neigt sich eine nerven- und kräftezehrende Saison ihrem vorläufigen Ende entgegen – und das mit einem echten Highlight. Am 22. und letzten regulären Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB – ein Nachholspiel bei den Iserlohn Kangaroos (26. März) steht noch aus – macht der bereits feststehende Hauptrunden-Champion WWU Baskets Münster in Hamburg Station. Der Tabellenletzte also vor der Meister-Prüfung, so die Headline vor der Partie.
Etat, Personal, Ausstattung, vor allem aber Tabellenstand und Gewinnmaximierung (2:18 Siege gegenüber 19:1) sprechen bei der Rollenverteilung Favorit/Außenseiter eine deutliche Sprache. Wenn jedoch dem ETV in irgendeiner Saisonphase zumindest eine kleine Chance auf eine Überraschung eingeräumt werden kann, dann jetzt. Nach einem souveränen Durchmarsch zum Meistertitel scheint bei den Münsteranern ein wenig die Luft raus, Corona und Klausurenstress bei den Studierenden im Kader tun ihr Übriges. Vor rund einem Monat gab es folgerichtig mit 78:94 in Düsseldorf die erste und bislang einzige Saisonniederlage für die WWU Baskets. Auch in den beiden vergangenen Partien (87:83 gegen Schwelm und 68:63 in Iserlohn) tat sich das Team des bundesligaerfahrenen Headcoaches Björn Harmsen ungewohnt schwer.
Der ETV dagegen fuhr zuletzt beim 85:78 über die Rhöndorf Dragons seinen zweiten Saisonsieg ein und war auch in den beiden Begegnungen zuvor in Wedel (68:82) und gegen LOK BERNAU (107:113) nicht ohne Siegchance. Allerdings lässt eine Nachricht etwaige Siegeshoffnungen gleich wieder auf ein Minimum schrumpfen: Denn der Einsatz des zuletzt überragenden Mubarak Salami (44 Punkte gegen Rhöndorf) ist gegen Münster wegen einer schweren Hüftprellung offen. Aktuell kann der Comboguard genau wie die beiden Center Tobias Lange (Trommelfell) und Jan Gust (Fuß) nicht trainieren, sein Mitwirken entscheidet sich kurzfristig. Auch Headcoach Sükran Gencay fehlte unter der Woche bei den Übungseinheiten – allerdings nicht aus gesundheitlichen, sondern aus beruflichen Gründen. Vertreten wurde sie wie gewohnt zuverlässig von Co-Trainer Hussen Alrifai.
„Wir müssen bis Samstag schauen. Ich werde nichts riskieren und angeschlagen spielen“, blickt „Mubi“ Salami auf das anstehende Wochenende. Und die Siegchancen? „Die sind natürlich sehr gering, Münster wird trotz des Meistertitels nichts verschenken“, so der 25-Jährige. „Letztendlich wird es aber wie so oft von unserer Tagesform abhängen, ob was für uns möglich ist.“ Das dürfte auch für die PlayDowns nach Abschluss der Hauptrunde gelten, in denen die vier Letztplatzierten der Tabelle erneut in Hin- und Rückspiel aufeinandertreffen. Acht Partien stehen also noch für die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs aus, in denen zumindest noch theoretisch der Klassenerhalt gesichert werden kann. „Wir geben nicht auf. Wir wollen uns in jedem Spiel so teuer verkaufen wie möglich, und dann werden wir sehen, was dabei rauskommt“, so Liga-Topscorer Salami.
19.03.2022 19:30 SBB Baskets Wolmirstedt vs. EN BASKETS Schwelm
Mit dem Sieg gegen die LOK BERNAU setzten die EN Baskets ein richtiges Ausrufezeichen kurz vor den Playoffs und werden sich am Ende vermutlich auf Platz 4 oder 5 der Nordstaffel wiederfinden. Allerdings steht eine Pflichtaufgabe noch an und die hat es in sich! Am kommenden Samstag, den 19.03.2022 müssen die Blau-Gelben bei den SBB Baskets Wolmirstedt bestehen. Das Team von Coach Eiko Potthast ist tief besetzt und konnte gerade in den letzten Wochen, nach einer kleinen Tiefphase, wieder überzeugen und die direkte Konkurrenz auf Distanz halten. Gespickt mit einer Reihe ehemaliger BBL- und ProA-Spieler sind die SBB Baskets in die Saison gegangen und stellten bereits früh ihre Ambitionen klar, als Aufsteiger gleich in die Spitzengruppe der ProB vorzudringen. Dieses gelang der Mannschaft um den erfahrenen US-Amerikaner Jordan Talbert recht schnell und der aktuelle 2. Platz in der ProB Nord untermalt das Vorhaben der SBB Baskets.
Die EN Baskets konnten nur mit einem kleinen Kader in die neue Trainingswoche gehen. Einige Spieler trugen aus dem Bernau-Spiel Blessuren davon und mussten bis einschließlich Mittwoch pausieren. Marco Hollersbacher knickte bei einer And-1-Aktion mit dem Fuß um und muss diesen erst einmal schonen. Schlimmer erwischte es Rupert Hennen. Der Point-Guard der Baskets hat muskuläre Probleme, die intensiver untersucht werden müssen. Aktuell ist Teamarzt Dr. Schmale nach einer ersten Einschätzung eher pessimistisch, dass Hennen gegen Wolmirstedt auflaufen kann. Ob Daniel Mayr wieder dabei sein kann, steht ebenfalls nicht fest. Er erkrankte (Stirnhöhlenentzündung) in der vergangenen Woche und war auch noch nicht in der Lage zu trainieren. Trotz der schwierigen Situation geht der Kader mit Entschlossenheit in die kommende Partie und möchte die Punkte dort unbedingt holen, um die Chance auf Platz 4 der Tabelle zu wahren.
Die Qualität des Gegners weiß der Baskets-Head-Coach genau einzuschätzen: „Wolmirstedt hat unheimlich viel individuelle Qualität und spielt bis jetzt eine tolle Saison. Wir werden vor allem in der Verteidigung alles abrufen müssen, um eine Chance zu haben, dort zu gewinnen.“