Nachberichte ProA 9. Spieltag

Foto: Christos Creates

Spieltag 9: 26.11.2022 19:00 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. wiha Panthers Schwenningen 98:72

Bremerhaven bleibt weiterhin ein schwieriges Pflaster für die Schwenninger Basketballer. Auch in der Saison 2022/2023 gelingt es den Doppelstädtern nicht, Punkte aus dem hohen Norden zu entführen. Bei einem ernüchternden Auftritt in der Seestadt lassen die wiha Panthers am Samstagabend jegliche Konzentration und Entschlossenheit vermissen, die sie beim Heimsieg gegen Leverkusen sechs Tage zuvor noch gezeigt haben. Folglich muss das Team beim 98:72 einen herben Rückschlag hinnehmen.

Beide Teams starteten ausgeglichen in die Partie, die Eisbären Bremerhaven zeigten direkt mit dem ersten Dreier und einem energiegeladenen Auftritt, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Trotz zwischenzeitlichem 9:12 Rückstand, zeigten die Eisbären sich deutlich verbessert in ihrer offensiven Ausbeute, als bereits am Ende des ersten Viertels 26 Punkte auf das Eisbärenkonto gingen. Simon Krajcovic, der nach seiner Erkrankung wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte, zeigte einen sehenswerten Abschluss alleine vor dem Korb, nachdem er den Ball durch einen Steal erobern konnte. In den zweiten zehn Minuten zeigten die Team defensiv eine starke Leistung. Nach zwei Minuten erzielte Jarelle Reischel nach schnellem Umschalten dann die ersten Punkte des Viertels zum 28:17. Der Gegner aus der Doppelstadt kam durch das frühe Attackieren der Eisbären, seltener zu eigenen Punkten. Zudem zeigten die Bremerhavener mehr Konstanz in ihren Freiwürfen. Die letzten Punkte des Viertel gehörten zwar den wiha Panthers aus Schwenningen, änderten aber nichts an der Bremerhavener Halbzeitführung. Mit 46:30 ging es in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit haben die Eisbären ihre gute Defense aufrechterhalten und machten es den Schwenningern schwierig, Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Zudem gelangen viele Würfe, die in den Spielen zuvor das Ziel verfehlten. Neuzugang Justin Stovall kam immer besser zurecht und konnte nach eigenem Defensivrebound seine ersten Punkte beisteuern. Der spektakulärste Wurf der Partie gelang Adrian Breitlauch jedoch Hundertstelsekunden nach der Sirene, als er mit einem Rückwärtswurf von weit hinter der Dreierlinie in den Korb traf. Im letzten Viertel ließ die Heimmannschaft nichts mehr anbrennen und bewies gute Defensivarbeit bis zuletzt. Zudem hingen die Eisbären dem Gegner bereits nach 40 Sekunden das vierte Teamfoul an. Die 854 Fans in der Stadthalle Bremerhaven genossen es sichtlich, nicht mehr zittern zu müssen. Matt Freeman zeigte ein starkes Viertel, indem er alleine acht Punkte beisteuern konnte. Am Ende stand ein ungefährdeter 98:72 Heimsieg zu Buche.

So konnte Head Coach Steven Key mit dem Ergebnis zufrieden sein: „Heute waren wir in der Offense und Defense voll da und haben den ersten Schritt gemacht, um uns aus dem Tal in dem wir steckten heraus zu kämpfen. Wir wussten, dass wir nur als Einheit etwas Zählbares erreichen würden. Geholfen hat uns zudem, dass Justin frische Power in unser Spiel brachte.“

26.11.2022 19:00 Uhr Phoenix Hagen vs. ART Giants Düsseldorf 109:100

Am 9. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mussten die Zweitliga-Aufsteiger der ART Giants Düsseldorf ihre fünfte Saisonniederlage einstecken. Bei Phoenix Hagen unterlagen die Giganten nach großem Kampf mit 109:100.

Zum Start ins Westderby bei Phoenix Hagen übernahm zunächst Vincent Friederici Verantwortung bei den Giganten. Er legte den ersten Dreier aus der Ecke ein und sorgte per Korbleger für weitere Zähler (2:5). Das gute Rebounding der ART Giants unter dem offensiven Korb brachte viele zweite Chancen ein, die man nutzen konnte, um die Begegnung nach dem ersten Viertel offen zu gestalten (25:21). Im zweiten Viertel brachten die Hausherren vor 2.115 Zuschauern in der Krollmann-Arena mehr Intensität aufs Parkett und bauten ihre Führung nach wenigen Minuten erstmals zweistellig aus (31:21). Düsseldorfs Ryan Richmond zeigte von der Dreierlinie die richtige Reaktion und rüttelte seine Teamkollegen wach. In dieser Phase überzeugte auch Chris Rollins mit einem wichtigen Monsterblock, den sein Landsmann Booker Coplin dann im Gegenzug mit einem frechen Dreier vollendete. Die Giganten nutzten vermehrt ihr gutes Händchen aus der Ferne, auch Mark Gebhardt legte aus der Ecke nach (38:35). Zur Halbzeitpause lief das Flabb-Team dann einem Rückstand von acht Zählern hinterher (52:44).

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Distanzwürfe zunächst das Mittel zum Erfolg für die Düsseldorfer. Tray Hollowell und Coplin netzten aus der Distanz ein, um weiterhin in Schlagdistanz bleiben zu können (60:54). Ein 11:3-Lauf sorgte dann kurzzeitig für leichte Ernüchterung bei den ART Giants, ehe Richmond und Coplin erneut wichtige Würfe einnetzten (71:62). Kurz darauf gelang es den Rheinländern immer wieder ihren Centerspieler Lennart Boner erfolgreich in Szene zu setzen, der unter den Körben einen guten Job machte. Dennoch wusste Hagen seinen Gameplan weiter geduldig durchzuziehen, weshalb das Flabb-Team vor dem Schlussviertel, trotz eines weiteren Dreiers von Hollowell, mit 86:75 im Hintertreffen lag.

Hagen präsentierte sich weiterhin selbstbewusst vor den heimischen Zuschauern. Immer wieder nutzte Phoenix schnelle Ballgewinne um zu einfachen Punkten zu kommen. Zwar streute Coplin dann mal wieder einen Dreier ein, doch die Gastgeber waren an diesem Abend unheimlich abgezockt vor dem gegnerischen Korb. Bereits sechs Minuten vor Spielende knackte Bjarne Kraushaar per Dreier die 100-Punkte-Marke für die Feuervögel (100:84). Weiterhin warf das Flabb-Team alles rein und wollte sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen geben. Nun kam auch Melkisedek Moreaux bei seinem Ex-Club nochmal in Spiellaune und steuerte gleich fünf wichtige Zähler für die Gäste bei. Düsseldorf blieb weiter dran (105:98), versuchte den Rückstand bis in die Schlussminute weiter zu verkürzen, doch am Ende ging Phoenix Hagen als verdienter Sieger in einer spannenden Partie vom Parkett (109:100).

Chris Harris (HC Phoenix Hagen): „Es ist uns im dritten Viertel gelungen, mit einigen Stopps hintereinander einen genügend großen Puffer zwischen uns und Düsseldorf zu legen. Dieser Vorsprung war auch mehr als nötig, denn die Giants haben sich nie aufgegeben und mit ihren Dreiern immer eine Gefahr dargestellt.  Wir haben – vor allem auch dank des großartigen Publikums – mit viel Energie dagegen gehalten und konnten so einen unheimlich wichtigen Sieg einfahren.“

26.11.2022 19:00 Uhr Medipolis SC Jena vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 101:86

Medipolis SC Jena kann sich auf die heimische Sparkassen-Arena verlassen. Das Team von Kapitän Brandon Thomas kehrte gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier nach zwei Auswärtsniederlagen in die Erfolgsspur zurück, bezwang die Rheinland-Pfälzer vor 1.726 Zuschauern am Samstagabend verdient mit 101:86. Obwohl sich der erfolgreiche Richtungswechsel mit einem Hunderter letztendlich souveräner liest, als die Begegnung tatsächlich verlief, bestanden die Thüringer diesen anspruchsvollen Stresstest mit Bravour.

 Die Moselstädter fanden gut in die Partie und brachten von Beginn an viel Intensität auf das Parkett der Jenaer Sparkassen-Arena. Mit kompakter Defense, konsequenter Reboundarbeit und simplen aber effektiven Spielzügen in der Offensive erspielten sich die Gladiatoren im Laufe des ersten Viertels eine erste Führung – nach sechs Spielminuten stand es 16:8 aus Trierer Sicht. Trotz einer stärker werdenden Jenaer Defensive blieb das Team von Headcoach Pascal Heinrichs fokussiert und beendeten den ersten Spielabschnitt mit einer 21:13 Führung. Im zweiten Viertel wachten die Gastgeber dann endgültig auf und schalteten auch offensiv mindestens einen Gang hoch. Während die Gladiatoren nun große Probleme hatten ihre Big Men am Korb anzuspielen, fiel auf Jenaer Seite ein Dreier nach dem anderen. Schon nach vier Minuten im zweiten Viertel hatten die Thüringer die Partie gedreht und auf 25:31 gestellt. Während man das Pick and Roll von Medipolis im ersten Viertel noch erfolgreich verteidigte, kamen die Jenaer nun immer wieder zu einfachen Korblegern und freien Dreiern. Über das gesamte zweite Viertel blieb die Gladiators-Defense zu inkonsequent und so ging es mit einem Rückstand von 37:46 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gladiatoren erneut ein anderes Gesicht und präsentierten sich – wie zu Beginn des Spiels – hellwach in der Defensive und konsequent in der Offensive. Vor allem Parker van Dyke war immer wieder aus der Distanz erfolgreich und führte die Moselstädter innerhalb von nur dreieinhalb Minuten zurück ins Spiel. Per Mitteldistanzwurf stellte er beim Stand von 52:50 die erneute Trierer Führung her. Medipolis blieb jedoch weiterhin sehr treffsicher von außen und hielt die Partie so weiter offen. Am Ende des dritten Viertels stand ein 66:67 auf der Anzeigetafel und versprach einen spannenden Schlussabschnitt in Jena. Der Start ins letzte Viertel gehörte wieder den Gastgebern. Defensiv hatten die Gladiatoren wieder vermehrt Probleme das Pick and Roll zu verteidigen, blieben offensiv aber weiter konzentriert und kämpften um jeden Ball. Zur Mitte des letzten Viertels stand es so 72:77 aus Trierer Sicht. Dank fokussierter Defense, hoher Trefferquoten von außen und ihres stark aufgelegten Point Guards Vuk Radojicic setzten sich die Jenaer jedoch weiter ab. Die Gladiatoren versuchten das Spieltempo noch einmal zu erhöhen, hatten jedoch nicht das nötige Wurfglück um noch einmal einen Lauf starten zu können. So spielte Medipolis die Zeit clever runter und erhöhte am Ende nochmal deutlich auf den 86:101 Endstand aus Sicht der RÖMERSTROM Gladiators.

Vuk Radojicic (Medipolis SC Jena): „Das war ein enorm wichtiger Sieg für uns, vor allem nach den beiden toughen Auswärtsniederlagen in Quakenbrück und Leverkusen. Trotz dieses positiven Resultats liegt aber noch sehr viel Arbeit vor uns. Wir werden dieses Spiel und seinen Verlauf zunächst analysieren, werden uns anschließend auf den nächsten Samstag vorbereiten und den vollen Fokus auf das Duell gegen Hagen legen, um alles für einen erneuten Heimsieg zu tun.“

26.11.2022 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. Bayer Giants Leverkusen 79:52

Am vergangenen Samstagabend konnten sich Kirchheims Zweitligabasketballer am 9. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit 79:52 gegen die Bayer Giants aus Leverkusen durchsetzen. Nach schwacher Anfangsphase dominieren die Ritter das Spielgeschehen und drücken dem Spiel vor allem defensiv ihren Stempel auf.

Angeführt von Neuzugang Kadre Gray, der insgesamt einen sehr guten Eindruck hinterlassen konnte und mit 15 Punkten die meisten Zähler der Giants erzielte, starteten die Gäste mit einem 9:2 Lauf in das Spiel und zwangen Head Coach Igor Perovic zur ersten Auszeit. Nervosität und Anspannung prägten das Kirchheimer Offensivspiel. Kirchheims Coach musste die richtigen Worte gefunden haben, den innerhalb kürzester Zeit egalisierten die Teckstädter den Rückstand und gingen ihrerseits in Führung. Zum Viertelende lagen dennoch die Giants in Front (15:13). Nun übernahmen jedoch die Routiniers der Schwaben das Kommando. Angetrieben von Richie Williams und Ty Nash fanden die Kirchheimer die nötige Ruhe im Spiel und suchten nun ihre Stärken in der Zone. Und hier dominierte Mitch Lightfoot. Der US-Amerikaner, mit dem unter der Woche einige Einzelgespräche stattgefunden hatten, zeigte sich vor allem defensiv deutlich präsenter wie in den Wochen zuvor und fand durch engagierten Einsatz auch in der Offensive gute Wurfoptionen, die der US-Amerikaner zu nutzen wusste und insgesamt 15 Punkte im zweiten Viertel zur 42:25 Halbzeitführung beitragen konnte.

Zu Beginn des dritten Viertels merkte man den Gästen an, dass Sie gewillt waren nochmals alles in die Waagschale zu werfen, aber die Hausherren agierten nun abgeklärt und souverän. Zwar war der Schwung des zweiten Viertels offensiv etwas verflogen, aber in der Verteidigung waren die Kirchheimer hellwach und wann immer es nötig war fiel auch der Ball durch die gegnerische Reuse. Dadurch erhöhten die Knights den Vorsprung auf 62:40 nach 30 gespielten Minuten. Die Partie war entschieden. „Der Lauf zum Ende der ersten Halbzeit war entscheidend. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben und die Leverkusener ins Zweifeln gebracht. Für uns ist es wichtig das Spiel richtig einzuordnen. Wie wir in den Vorwochen, hatte dieses Mal der Gegner Verletzungspech. Das hat natürlich Auswirkungen aufs Ergebnis,“ so Sportchef Chris Schmidt. Im bisherigen Saisonverlauf bleiben die Teckstädter damit in der heimischen Sporthalle Stadtmitte ungeschlagen. Nun wollen die Ritter auch auswärts nachlegen. Am kommenden Sonntag geht es zum Duell bei den Artland Dragons. Diese zeigten erneut ihr enormes Potenzial und mussten sich denkbar knapp Tabellenführer Tübingen geschlagen geben (73:70), nachdem sie zuvor fünf Spiele in Serie gewinnen konnten.

„Es war wichtig unsere Hausaufgaben zuhause zu erledigen. Wenn wir den nächsten Schritt gehen wollen, müssen wir gegen die Dragons nachlegen. Das wird sehr schwierig, ist aber für unsere junge Mannschaft eine Art Standortbestimmung,“ ergänzt Head Coach Igor Perovic. 

26.11.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Artland Dragons 73:70

Die fünf Spiele anhaltende Siegesserie der Artland Dragons ist gerissen. Gegen Spitzenreiter Tübingen verlor man denkbar knapp mit 73:70. Dabei waren vor allem die Wurfquoten in der ersten Halbzeit ausbaufähig. Topscorer bei den Dragons waren William Christmas und Kapitän Demetrius Ward mit jeweils 15 Punkten.

Beide Mannschaften starteten extrem kalt in die Partie. Es dauerte dreieinhalb Minuten, ehe der erste Versuch aus dem Feld den Weg durch die Reuse fand. Die Drachen hatten vor allem mit der aggressiven Defensive der Gastgeber zu kämpfen. William Christmas zeigte sich mit drei Freiwürfen und einem Layup für die ersten fünf Punkte der Burgmannsstädter verantwortlich. Zwar erarbeiteten sich die Drachen mehrere Gelegenheiten von der Freiwurflinie, zeigten allerdings auch dort Nerven. So ging es mit einem 9:13 aus Sicht der Dragons ins zweite Viertel. Auch das zweite Viertel begann mit stockender Offensive seitens der Drachen. Kapitän Ward traf zwar nach einer gespielten Minute im zweiten Viertel den ersten Dreier im Spiel für die Dragons, dies blieb jedoch der einzige erfolgreiche Wurf vom Perimeter in der gesamten ersten Hälfte. Tübingen hingegen hatte jetzt den eignen Rhythmus gefunden. Keppler und Ersek sorgten gemeinsam für die erste zweistellige Führung im Spiel (22:12) und zwangen Headcoach Patrick Flomo zu einer Auszeit. Aus dieser kamen die Dragons leicht verbessert zurück aufs Spielfeld. In dieser Phase des Spiels suchten die Drachen immer wieder ihre Big Men, die für nahezu alle Punkte im zweiten Viertel sorgten. In einem wirklichen Rhythmus konnte man sich jedoch nicht spielen, weswegen Tübingen die Führung souverän verwalten konnte. Zumindest sorgte Marko Bacak kurz vor Ende des Viertels mit einem krachenden Dunk dafür, dass man mit einem einstelligen Rückstand in die Pause ging (38:29).
 
Perry und Bradley läuteten zu Beginn der 2. Halbzeit mit zwei getroffenen Dreiern die Aufholjagd ein. Auch defensiv zogen die Dragons jetzt die Daumenschrauben an und ließen in den ersten vier Minuten des dritten Viertels nicht einen einzigen Punkt der Gastgeber zu. Center Marko Bacak sorgte mit einem Layup kurz darauf für die erste Führung der Burgmannsstädter seit Beginn des Spiels (38:39). Allmählich fanden die Tübinger ihren Rhythmus wieder und schafften es, beständig zu scoren. In dieser Phase übernahm der starke Demetrius Ward Verantwortung und baute die Führung mit fünf Punkten in Folge aus (43:48). Den Schlusspunkt des Viertels setzte US-Big De’Vondre Perry mit einem weiteren Dreier (47:54).
 
Zu Beginn des Schlussabschnittes erhöhten beide Mannschaften die Intensität in der Verteidigung und ließen in den ersten zwei Minuten keinen erfolgreichen Wurf aus dem Feld zu. Die Tübinger Offensive hatte sich nun allerdings wieder gefangen und glich das Spiel  mit einem 10:1 Lauf aus. Nun waren die Drachen wieder an der Reihe und setzten sich mit zwei getroffenen Versuchen vom Perimeter etwas ab (58:64). In der Folge gelang es den Drachen jedoch nicht mehr, die Intensität in der Defensive aufrecht zu erhalten, weswegen man die Tübinger ein ums andere Mal an die Linie schickte. Erol Ersek gelang es, mit zwei gut herausgespielten Dreiern das Spiel auszugleichen, ehe er mit einem weiteren Dreier 18 Sekunden vor der Schlussirene zur erneuten Führung der Tübinger scorte. Den letzten Angriff der Drachen unterbanden die Gastgeber mit ihrem letzten zu gebenden Foul. Bei noch 2,6 Sekunden auf der Uhr gelang es den Drachen nicht mehr, sich einen guten Wurf herauszuspielen und so endete das Spiel nach hartem Kampf in einer Niederlage für die Artland Dragons.

26.11.2022 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. PS Karlsruhe LIONS 102:86

Am 9. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hat RASTA Vechta seine bis dato wohl beste Saisonleistung gezeigt. Gegen die zuvor in ihren letzten sechs Spielen fünfmal siegreichen PS Karlsruhe LIONS gewann der Tabellenzweite in zum großen Teil begeisternder Manier mit 102:86 (51:31). Joel Aminu führte die Vechtaer mit 23 als Top-Scorer zum achten Saisonsieg, sieben seiner Teamkollegen machten acht oder mehr Punkte. 

Nach einem munteren Beginn gelang es den LIONS, die Führung zu erobern, die jedoch angesichts mehrerer darauf folgender Fehlwürfe schnell verloren ging. Die Zuschauer im RASTA Dome sahen einen tempo- und ereignisreichen ersten Spielabschnitt, in dem sich ihre Mannschaft gut erholt von der ersten Saisonniederlage in der Vorwoche zeigte. Vechta führte nach zehn Minuten mit 23:18 und kam auch besser als die Gäste in das zweite Viertel. Ein Neun-Punkte-Run brachte das Löwenrudel in Bedrängnis. Headcoach Aleksandar Scepanovic sah viele Ballverluste seiner Schützlinge, die sich zudem sehr schwer mit der aggressiven Defense des Gegners taten. Erst kurz vor der Halbzeit stabilisierte sich die Mannschaft etwas. Insbesondere der begeisternd aufspielende Ivan Karacic hatte daran maßgeblichen Anteil. Der Pausenstand von 51:31 las sich dennoch ernüchternd aus Karlsruher Sicht. Umso frischer und mutiger starteten die LIONS in die zweite Hälfte. Die Gastgeber sahen sich erstmals an diesem Abend selbst unter Druck und mussten beim Stand von 61:46 in Minute 25 ihre erste Auszeit nehmen. Doch die Badener, die nun deutlich griffiger agierten, erzwangen Ballverlust um Ballverlust der Hausherren. So kam Karlsruhe in einem wilden Spielabschnitt zwischenzeitlich bis auf vier Punkte heran. Binnen zehn Minuten registrierte die Anzeige 27:38 Punkte. So ging RASTA Vechta mit einem kleinen Polster von 78:69 in das letzte Viertel und holte sich sofort schnelle Punkte. Die LIONS fighteten und hielten sich weiterhin im Spiel, konnten den Vorsprung des Favoriten jedoch nicht mehr ernsthaft gefährden.

Gerrit Kersten-Thiele (Sportdirektor Vechta): „Über drei Viertel war das heute ein super Spiel von uns. Da haben wir den Ball sehr gut laufen lassen und das gemacht, worüber wir in den letzten Wochen oft geredet haben. Heute war es also deutlich besser als zuletzt. Die Stimmung in der Halle hat ihr übriges getan und die Jungs nochmal weiter gepusht. Die Spielweise von Siler Schneider, wie er seine Mitspieler eingesetzt und sich schnell eingefügt hat, hat gleich Früchte getragen. Wir haben den Ball gut bewegt, zum freien Mann gespielt, gute Würfe kreiert und hatten heute deutlich länger gute Phasen. Dafür, dass er erst zwei Trainingseinheiten mit uns absolviert hat, hat das mit ihm schon sehr, sehr gut funktioniert.“

26.11.2022 19:30 Uhr WWU Baskets Münster vs. Uni Baskets Paderborn 58:69

Eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause konnte die missratenen ersten 20 Minuten nicht wettmachen: Die WWU Baskets Münster unterlagen im stimmungsvollen Westfalenduell vor 2.600 Zuschauern den Uni Baskets Paderborn 58:69 (20:37). Drei Minuten vor Spielende hatte das Team von Björn Harmsen auf 54:57 aufgeschlossen und geriet dann ins Hintertreffen. Dem Münsteraner Kampfgeist begegneten die Ostwestfalen auch in engen Momenten mit dem besseren Teambasketball und ihrer individuellen Qualität

Zunächst setzten die Gäste die Duftmarken, die defensiv Münster zusetzten und offensiv sicher spielten (2:8, 4.). Dann aber fanden die WWU Baskets über einen Fastbreak mit Jasper Günther und Adam Touray und einem schweren Günther-Wurf aus der Mitteldistanz zunächst in die Partie (6:8). Erneut Jasper Günther versenkte ein Dreipunktspiel kurz vor Viertelende zum 13:16. Der Rückstand fiel angesichts sechs Turnover und dem Dreier-Blackout (0 von 5) nach dem Auftaktviertel glimpflich aus. Die WWU Baskets sahen sich im zweiten Abschnitt mit Gästen konfrontiert, die giftig verteidigten und im Angriff effizient agierten. Schlechte Nachricht nach dem 16:16-Ausgleich von Thomas Reuter durch einen der raren Dreiererfolge: Münster kassierte zunächst einen 0:10-Lauf zum 18:28, Connor Anthony und Nicolas Marty-Decker waren federführend auf Seiten der Paderborner Baskets. In einer Auszeit korrigierte Cheftrainer Björn Harmsen zunächst die Defensive, die es den Ostwestfalen nicht mehr so leicht machen sollten. Schlechte Nachricht, die zweite, sie verhinderte nicht, dass die WWU Basktes weit ins Hintertreffen gerieten. Lediglich ein Korbleger von Andreas Seiferth unterbrach den desaströsen Viertelverlauf. Nach einem nächsten 0:9-Lauf war der Rückstand dann auf 17 Punkte zur Pause angewachsen (20:37).  

Wer ein Münsteraner Aufbäumen in der zweiten Halbzeit erhofft hatte, wurde nicht enttäuscht. Die Turnover sanken rapide von neun auf nur drei in Halbzeit zwei, die Freiwurfquote lag an diesem Samstagabend bei 95% (20 von 21). Defensive und zuvor  schwache Wurfquoten aus dem Feld waren immerhin verbessert. Für Erlösung auf den Rängen sorgte der ganz weite Dreier von Cosmo Grühn zum 25:41. Das Publikum hatte ein feines Gespür, honorierte, dass das Harmsen-Team alles versuchte und sich langsam heranpirschte. Andreas Seiferth, der sich härtestem Zugriff am offensiven Brett gegenübersah, stellte den Rückstand auf 33:46 (26.), Hilmar Pétursson diesen mit seinen Zählern fünf und sechs des Viertels sieben Sekunden vor der Viertelsirene schon in den einstelligen Punktebereich (41:50). Und als der Isländer dann noch den Gäste-Turnover erzwang, den Stefan Weß zum Buzzer-Korbleger vollendete, bebte die Halle Berg Fidel. Nur noch 43:50 nach Viertel drei.

Einen kleinen Anlauf brauchten die Münsteraner im Schlussviertel, dann hatten sie mit  ihrem 7:0-Lauf nach „Wessis“ Dreier den 17-Punkte-Rückstand zur Pause beinahe pulverisiert (50:52). Die Uni Baskets wirkten beachtlich souverän und spielten ihr Klasse aus. Münster rang noch einmal um Rhythmus, war nach vier weiteren Seiferth-Zählern gut drei Minuten vor dem Ende noch einmal dran (54:57), hatte weitere gute Wurfchancen, traf allerdings nicht. Ungenutzte Gelegenheiten bestrafte das harmonische Paderborne Ensemble umgehend und ziemlich gewitzt zum am Ende ungefährdeten 68:59-Auswärtserfolg.

27.11.2022 16:00 Uhr Dresden Titans vs. Nürnberg Falcons BC 72:69

Nach 30 Sekunden führten die Titans an diesem Adventsnachmittag mit 2:0. Dann sahen knapp 1300 Zuschauer in der Margon Arena jedoch lange Zeit nur die Nürnberg Falcons treffen und dominieren. Zwischenzeitlich führten die Franken Mitte des dritten Viertels gar mit 22 Zählern. Doch dann fielen die ersten Dreier Dresdens und den Blau-Weißen gelang tatsächlich noch das unglaubliche Comeback! Am Ende triumphierten die „Titanen“ in einer nervenaufreibenden Schlussphase mit 72:69, durften zum neunten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ihren fünften Saisonsieg feiern.

Die Gastgeber verschliefen den Auftakt ins Spiel völlig, gerieten dank des treffsicheren Moritz Krimmer schnell mit 4:12 ins Hintertreffen. Auch Falcon Sebastian Schröder hatte Zielwasser getrunken, bestrafte die nachlässige Titans-Defensive Punkt um Punkt. Blau-Weiß blieb wiederum gänzlich ohne Treffer von jenseits der Dreipunktlinie. Entsprechend deutlich lag Dresden mit 24:40 zur Halbzeit zurück. Viel Titans-Energie war nach dem Seitenwechsel zunächst nicht zu spüren. Im Gegenteil – über Jackson Kreuser, der erst brutal stopfte und im Anschluss Daniel Kirchner blockte, dominierten weiter die Falcons. Doch dann kam er, der viel zitierte „Run“. Initiiert von Lucien Schmikale und dem eingewechselten David Kachelries zündeten die Titans einen 13:1-Lauf, verkürzten so in der 27. Minute auf 39:49. Über Kirchner (tiefer Dreier) und den aktiven Lukas Zerner („And One“) blieb Dresden dran, war nun voll im Spiel (50:58).

Nürnberg wirkte konsterniert, fassungslos ein zwischenzeitliche 22-Punkte-Führung aus der Hand gegeben zu haben. Zerner witterte deshalb Morgenluft, belohnte das Vertrauen seines Coaches Fabian Strauß mit einem wuchtigen Dunk. Als nun Kirchner in der 34. Minute aus acht Metern eiskalt zum 59:60 verwandelte, stand die Halle endgültig Kopf. In der hernach komplett offenen Schlussphase besorgte Schmikale drei Minuten vor Ultimo per Dreier sogar den Ausgleich (65:65). Und dann, 38 Minuten nach der ersten und bis dato einzigen Führung (2:0 durch Kirchner), holte Kapitän Georg Voigtmann die zweite Führung (66:65) an der Freiwurflinie! Kachelries baute selbige per Layup aus – sollte das Comeback des Jahres gelingen? Ja, denn Kachelries wurde 17 Sekunden vor Schluss im Dreier gefoult, netzte alle drei Freiwürfe und brachte sein Team so mit 71:67 in Front. Kirchner traf dann noch einen aus zwei, Nürnbergs letzter Korbleger zum 72:69 blieb bedeutungslos.

Point Guard Daniel Kirchner – „Wir haben in der ersten Hälfte nicht gespielt, wie wir wollten, waren nicht schnell genug. Aber wir haben nie aufgegeben und wussten, dass nach drei Niederlagen mal wieder ein Sieg hermusste. Unser Zusammenhalt und unsere Fans im Rücken, die uns trotz schlechter ersten Halbzeit nie aufgegeben haben, waren ausschlaggebend. So konnten wir das Ding noch drehen.“

27.11.2022 17:00 Uhr VfL SparkassenStars Bochum vs. JobStairs GIESSEN 46ers 89:108

Die JobStairs GIESSEN 46ers konnten am ersten Advent ihre Erfolgsserie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA auf drei Siege am Stück ausbauen. Beim VfL SparkassenStars Bochum zeigten sich die Mittelhessen angriffslustig und siegten am Ende mit 108:89. Über weite Strecken des Spiels konnten sich die Hausherren immer wieder den Gießenern annähern, doch am Ende zeigten sich die Gäste clever und nervenstark. Luis Figge mit 24, Jordan Barnes mit 19 und Nico Brauner mit ebenfalls 19 Punkten setzten die großen Ausrufezeichen bei den Lahnstädtern, für die es am kommenden Samstag zuhause gegen Münster weiter geht.

Ein zaghafter Beginn von beiden Teams, wobei die Hausherren sowie auch die Gießener mit Ballverlusten zu kämpfen hatten. Barnes und Brauner sorgten mit Layups zwar für Zähler, aber Andre von jenseits der Dreipunktelinie bescherte für seine Farben die 9:5-Führung (3.). Andre hatte seine Hand schon früh in der Begegnung justiert und nach dem zweiten Dreier in Folge forderte Cheftrainer Ignjatovic die 46ers zum Gespräch (12:7, 4.). Nach diesem Austausch setzte Figge Akzente und übernahm zum 12:12 (5.). Während die Mittelhessen ihre Fehler eindämmten, folgten bei den Bochumern weitere Ballverluste, sodass der Gießener 9:0-Lauf zum 16:12 (5.) führte. Es blieb dennoch eine enge Partie, auch weil der VfL aus der Distanz mit einer Wurfquote von 75% überzeugte. Die mittelhessischen Guards Barnes, Karlo Miksic und der gut aufgelegte Figge (13 Punkte) lieferten entscheidend zum 32:25. Der muntere Punktereigen ebbte etwas ab, bis Geske mit schnellen Schritten Richtung Korb zog und so den 36:36-Ausgleich initiierte (13.). Der Offensivmotor der Gießener kam komplett zum Stocken und die abermalige Überschreitung der Teamfoulgrenze führte zu einem 37:36-Führungswechsel (14.). Den Fluss ins Spiel brachte dann Spielmacher Barnes wieder ins 46ers-Spiel. Der Guard zeichnete sich mit gutem Drive zum Korb aus und brachte seine Farben mit 40:37 wieder in Führung (15.). In der intensiv geführten Partie übernahm Geske und war von Downtown präsent, sodass Gießen nach dem 48:49 (18.) eine Auszeit forderte. Den kurzzeitigen Führungswechsel konnte diese Pause zwar nicht verhindern, doch Figge (17 Punkte) und Kevin Strangmeyer lieferten gewinnbringende Argumente, die zum 53:53-Halbzeitstand führten.       

Die ersten Frequenzen gehörten Spielmacher Barnes, der fünf Punkte produzierte und so gegen die hartnäckigen Bochumer einen marginalen Vorteil erarbeitete (58:57, 22.). Das Duo Martin und Barnes zeigten sich hellwach und setzten ein 66:57-Zwischenspurt auf das Parkett (24.). Während die Hausherren einen 4:0-Lauf zum Anschluss nutzten, waren die Gießener mit dem Pick-&-Roll unterwegs, was Fundic per Korbleger zu Ende brachte (68:61, 26.). Es folgte ein munterer Dreier-Shootout zwischen Roland Nyama, Nico Brauner und Garrett Matthew Sams zum 74:68-Zwischenergebnis (27.). Die Scoring-Optionen der beiden Teams sollten bis zum Viertelende aus der Distanz oder von der Freiwurflinie erzwungen werden, wobei die JobStairs GIESSEN 46ers ihren Vorsprung beim 82:76 manifestieren konnten.      

Es dauerte bis in die zweite Spielminute des finalen Viertels rein, bis Grof die ersten Zähler markierte und die Gießener zu einer Auszeit bewegte (78:82, 32.). Gestärkt kam Figge wieder zurück auf das Parkett und netzte per Freiwürfe zum 84:78 (33.) ein. Der Deutsche blieb in der Offensive weiter agil und passte zu Barnes, der aus der Halbdistanz zuschlug (86:80, 33.). Es war bezeichnet, dass bis Mitte des Viertels sich die 46ers nicht absetzen und der VfL unermüdlich dranblieb. Auch nach einer Auszeit kam der Offensivmotor der Mittelhessen nicht zum Erliegen und Figge baute den 8:0-Lauf zum 94:84 (35.) aus. Am Ende bewiesen die JobStairs GIESSEN 46ers eine smarte Spielweise und siegten in einem Highscoring-Spiel mit 108:89.

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