Nachberichte ProA 22. Spieltag
Foto: Nürnberg Falcons BC
Spieltag 22: 11.02.2023 18:00 Uhr Dresden Titans vs. Medipolis SC Jena 81:70
Trotz des lang ersehnten Comebacks von Center Alex Herrera verpasste Medipolis SC Jena auch in Sachsen den gleichermaßen erhofften wie benötigten Befreiungsschlag. Die Thüringer verloren am Samstagabend bei den Dresden Titans vor 2.868 Zuschauern letztendlich verdient, zeigten sich erneut in der Anfangsphase sowie in den Schlüsselsituationen mental zu anfällig.
Bei grandioser Stimmung eröffnete Sebastian Heck per Layup das Ostderby in der Margon Arena. Jena traf in der Anfangsphase gar nicht. Dadurch konnten die „Elbriesen“ mit einem 11:0-Lauf perfekt in die Partie starten. Marius Linartas zog natürlich die Auszeit. Danach erzielte Alexander Herrera die ersten Zähler für die Gäste. Die Titans blieben trotzdem wach und konnten so ihre Führung auf 18:4 ausbauen. Der große Abstand kam durch unterdurchschnittliche Wurfquoten auf Seiten Jenas zustande. Das Team traf nach sieben Versuchen und 18 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts den ersten Dreier. Dadurch stand es nach zehn Minuten 23:10.
„Elbflorenz“ machte in Viertel zwei weiter, wie im ersten Spielabschnitt. David Kachelries zog zum Korb und versenkte den Korbleger. Aber auch Jena legte gut los. Brandon Thomas und Björn Rohwer brachten gleich fünf Punkte. Ab Mitte des zweiten Viertels wurden die Universitätsstädter etwas effektiver von außerhalb. Sie konnten ihre Dreierquote auf akzeptable 30% anheben. So verkürzten sie die Titans-Führung auf elf Punkte. Nachdem Lucien Schmikale mit einem Wurf vom Parkplatz ein 44:31 auf die Anzeige brachte, hieß es auf der Gästebank wieder Auszeit. Vor der Halbzeit traf Daniel Kirchner noch von weit draußen zum 47:33 Halbzeitstand.
Ein „Floater“ von Daniel Kirchner brachte in der zweiten Hälfte die ersten Dresdner Punkte. Doch die Thüringer kamen durch zwei And-Ones wieder auf zehn Punkte ran. Die Gastgeber ließen das nicht lange auf sich sitzen. Nach wunderbarem Anspiel von Graham dunkte Heck zum 51:40. Probleme bereitete den Sachsen in dieser Phase die Teamfoulgrenze. Doch die Gäste vergaben die einfachen Gelegenheiten von der Linie oft (36% Freiwurfquote). Ein besonderes Highlight dieses Spielabschnitts war ein Monster-Block von Lukas Zerner. Trotzdem robbte sich das Team aus der „Science City“ auf ein 57:52 heran. Nach einer kurzen Auszeit baute das Dresdner Team den Vorsprung jedoch wieder auf neun Zähler aus. Mit 62:53 ging es ins letzte Viertel.
Dieses eröffnete Shaquille Hines mit zwei Punkten für Jena. Aber Grant Teichmann konterte auf der anderen Seite per Fernwurf. Jena gab, angefeuert von vielen mitgereisten Fans, nicht auf und verkürzte auf neun. Der Dresdner Vorsprung schrumpfte weiter, als Brandon Thomas einen Dreier zum 69:63 traf. Kirchner und Schmikale stellten jedoch schnell wieder alte Verhältnisse her. Mit noch einer Minute auf der Uhr betrug der Spielstand 75:68. Daniel Kirchner versenkte mit Ablauf der Shotclock einen Wurf von Downtown und Tanner Graham dunkte im nächsten Angriff einen Putback. Mit diesen Highlights sicherten sich die Dresden Titans den 81:70 Derby-Sieg!
Cheftrainer Fabian Strauß – Unser Gameplan ist heute sehr gut aufgegangen. Jena mit der Qualität die sie haben bei 70 Punkten zu halten, ist schon stark. Wir haben in vielen Situationen gut verteidigt, da hat besonders Sebastian Heck heute einen guten Job gemacht. Dass die Jungs nach dem Spiel am Mittwoch, mit doppelter Overtime, heute so eine Energieleistung an den Tag legen, ist erste Klasse. Deshalb haben sie sich den Sieg heute auch komplett verdient und ich bin superstolz auf das Team.
11.02.2023 18:30 Uhr Nürnberg Falcons BC vs. Phoenix Hagen 76:79
Die Nürnberg Falcons kommen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA aktuell nicht vom Fleck. Während die Konkurrenz im Kampf um die Playoff-Plätze punktete, verloren die Mittelfranken am Samstag gegen Phoenix Hagen das dritte Spiel in Folge und durch das 76:79 (39:46) auch den direkten Vergleich gegen die Feuervögel. In der kommenden Woche geht es zum Ligaprimus RASTA Vechta.
Die Nürnberg Falcons begeistern weiter die Stadt. 2128 Zuschauer fanden am Samstagabend den Weg in die Kia Metropol Arena um das Team von Derrick Taylor gegen den amtierenden Tabellenvierten der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA zu unterstützen und die Sportart Basketball noch besser kennenzulernen. Thomas Wilder bekamen sie dabei aber erneut nicht zu sehen. Dafür spielte sich Justinas Ramanauskas früh in den Mittelpunkt, der im ersten Viertel von der Hagener Defense sträflich frei gelassen wurde und famose 13 der 17 Nürnberger Punkte in diesem sehenswerten Durchgang erzielte. Die Gäste erreichten erst nach einer Weile Betriebstemperatur, schlossen aber nach zehn Spielminuten zu den Falken auf (17:17).
Im zweiten Viertel kippte die Partie dann zu Gunsten der Feuervögel. Angeführt von Marcel Keßen erspielte sich Hagen ein Übergewicht, das auch ein Resultat der energischen Arbeit unter den Körben war. Das Team von Chris Harris gewann das Rebound-Duell in diesem Durchgang deutlich mit 15:7 und das Viertel 29:22. Folge war ein 39:46-Pausenrückstand aus Sicht der Falken, die zwischenzeitlich noch mit zehn Punkten vorne lagen (32:22). Nach dem Seitenwechsel leitete ein erfolgreicher Distanzwurf von Moritz Krimmer die wohl stärkste Falcons-Phase an diesem Abend ein (42:46). Defensiv stand die Mannschaft von Derrick Taylor nun besser, während man in der Offensive die richtigen Entscheidungen und wichtigen Würfe traf, wie beispielsweise Sebastian Schröder. Der Kapitän netzte mit der Viertelsirene nach Pass von Justinas Ramanauskas zum viel umjubelten 57:57-Ausgleich ein.
Im Schlussabschnitt legte der Nürnberger Dauerbrenner von außen nach und gab damit die Marschrichtung der Falcons vor (60:57). Mit den eigenen Fans im Rücken erarbeiteten sich die Taylor-Schützlinge ein Momentum und führten sechseinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 65:60. Für Kyle Castlin auf Hagener Seite war dies eine Art Weckruf. Erst legte er mustergültig zu Marcel Keßens Anschluss zum 65:63 auf, bevor der US-Amerikaner wenig später selbst per Dreier auf 66:68 stellte. Die Crunch Time hatte begonnen! Hier zeigten die Falken viel Herz, ließen aber wichtige Punkte liegen. Nichtsdestotrotz lagen sie 50 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit nur zwei Zähler zurück (73:75) und fanden auch eine Antwort auf Castlins Korb zum 73:77. Justinas Ramanauskas verkürzte auf 76:77, Hagen behielt aber an der Freiwurflinie die Nerven und sah wenig später wie Rocky Kreusers Notwurf zum Ausgleich weit vorbei ging. Phoenix Hagen gewann mit drei Punkten Differenz (76:79) und sicherte sich nach der 88:90-Niederlage im Hinspiel so auch den direkten Vergleich.
„Gratulation an Hagen. Sie haben härter und aggressiver gespielt. Insbesondere die Offensiv-Rebounds haben uns weh getan. Wir müssen schnellstmöglich wieder gesund werden, damit wir uns den Traum vom Playoff-Einzug 2023 erfüllen können“, so Derrick Taylor nach dem Spiel.
11.02.2023 19:00 Uhr VfL SparkassenStars Bochum vs. Bayer Giants Leverkusen 101:86
Der 22. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA brachte den VfL SparkassenStars Bochum am vergangenen Samstagabend das Rückspiel gegen die Bayer Giants Leverkusen in der Rundsporthalle. Die SparkassenStars dominierten die Partie über die volle Spielzeit und beendeten mit einem 101:86-Sieg den Leverkusener Siegeslauf nach fünf Erfolgen in Serie.
Die SparkassenStars starteten druckvoll. Tom Alte vollendete ein Alley-Oop-Anspiel von Niklas Geske und traf dann noch einen weiteren Korbleger zur 4:0-Führung, bevor Dejan Kovacevic auf der Gegenseite die ersten Punkte erzielte. Ab dem Gleichstand beim 11:11 übernahmen nur noch die SparkassenStars die Führung. Jonas Grof brachte die Bochumer in Front. Es war eine schnelle Partie mit vielen Abschlüssen auf beiden Seiten und einer hohen Trefferquote beider Teams. Rückkehrer Lars Kamp setzte mit seinem ersten Dreierversuch nach 17 verpassten Spielen den Schlusspunkt des ersten Viertels beim Stand von 31:25 für den VfL. Die Giants starteten dann druckvoll in das zweite Viertel über Abdul Mohamed und Nick Hornsby, doch die SparkassenStars fanden in Niklas Geske und Jalen Bradley passende Antworten von jenseits der Dreipunktelinie. Ein krachender Dunk von Tom Alte brachte dann nach 3:03 Minuten an diesem Abend erstmals beim Stand von 44:34 eine zweistellige Führung für die SparkassenStars. Alte sorgte im nächsten Angriff des VfL für das nächste Highlight des Abends als er nach einem Steal von Bernie Andre den Ball zugepasst bekam und aus vollem Lauf über Dejan Kovacevic den Ball durch die Reuse der Giants stopfte. Die SparkassenStars trafen weiter nach Belieben und Hendrik Drescher sorgte mit dem Ablauf der Spieluhr per Sprungwurf für die 59:47-Halbzeitführung.
Die zweite Halbzeit startete wie die erste Aufgehört hatte – mit einem Offensivfeuerwerk. Erst netzte Conley Garrison einen Dreier für den VfL ein und dann antwortete Nick Hornsby auf der Gegenseite von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Doch plötzlich wendete sich das Spiel. Die SparkassenStars stocken kurze Zeit in der Offensive und die Gäste aus Leverkusen nutzten dies um das Spiel über Hornsby, Crews und Hujic auf 64:60 zu verkürzen. Doch der anschließende krachende Fast-Break-Dunk von TJ Crockett ließ die Halle auf dem Kopf stehen. Crockett übernahm jetzt für die SparkassenStars und erzielte neun Zähler in Folge und brachte den VfL mit 73:64 in Führung. Da ihm dann noch Jalen Bradley zur Seite stand, ging es mit einer 79:70-Führung in die letzten 10 Minuten der Partie.
Für die Gäste eröffnete Dejan Kovacevic das Schlussviertel mit einem Korbleger und für den VfL schlug Jonas Grof von jenseits der Dreierlinie zum 82:72 zu. Niklas Geske ließ einen weiteren Dreier folgen und die SparkassenStars schienen auf der Siegesspur zu sein. Nach der 87:74-Führung durch Bernie Andre 7:12 Minuten vor dem Ende, kippte die Partie allerdings noch einmal erneut. Leverkusen startete einen 0:10-Run innerhalb von drei Minuten und war plötzlich auf 87:84 an die SparkassenStars herangeeilt. Crunchtime in der Rundsporthalle! Jalen Bradley übernahm Verantwortung auf Seiten der Bochumer und netzte mit Ablauf der Shot-Clock einen Dreier aus rund 10 Metern für die SparkassenStars ein. Tom Alte erkämpfte sich dann den Offensivrebound nach einem verlegten Korbleger von Bradley und stopfte den Ball mit aller Macht durch den Ring zum 92:84 bei noch 3:23 Minuten auf der Spieluhr. Als dann im nächsten Angriff noch Garrett Sams einen einbeinig abgesprungenen Not-Dreier mit Ablauf der Shot-Clock aus der Ecke zum 95:84 versenkte, gab es in der Rundsporthalle kein Halten mehr. TJ Crockett und Jalen Bradley trafen noch für die SparkassenStars und so endete die Partie nach einem unterhaltsamen Basketballabend mit 101:86 für Bochumer.
„Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Wir haben viel in das Spiel investiert und die Energieleistung war enorm. Ich bin sehr stolz auf die Spieler, denn sie waren das ganze Spiel über fokussiert. Leverkusen ist ein gutes Team und ich werde nicht müde zu betonen, dass sie ein Playoff-Team haben. Wir mussten unsere Einstellung nach dem Schwenningen-Spiel ändern. Es war für beide Teams ein wichtiges Spiel, wir sind anders aufgetreten und haben das Spiel von der ersten Sekunde an kontrolliert. Nun gilt aber der Blick auf das Spiel am Mittwoch gegen Karlsruhe“, so Headcoach Felix Banobre.
11.02.2023 19:00 Uhr wiha Panthers Schwenningen vs. PS Karlsruhe LIONS 66:94
Anders als zuletzt beim Heimspielsieg gegen Bochum gelingt den wiha Panthers im Baden-Württemberg-Derby gegen Karlsruhe mit kleiner Spielerrotation kein Überraschungserfolg. Zwar feiert Kapitän Badu Buck nach überstandenen Rückenproblemen sein Comeback. Doch ohne den angeschlagenen Jacob Knauf (lädierter Knöchel) fehlen der Schwenninger Rumpftruppe wichtige Zentimeter und offensive Impulse, um gegen Karlsruhe länger als 15 Minuten mithalten zu können. Vor 576 Zuschauern kassieren die nur mit sieben Spielern antretenden Doppelstädter eine deutliche 66:94 Heimniederlage.
Die LIONS starteten ambitioniert, hatten aber zunächst Schwierigkeiten im Abschluss, während die Panthers in Führung gingen, diese jedoch nicht lange halten konnten. Nach der Anfangsphase stabilisierten sich die Trefferquoten auf beiden Seiten etwas. Das Viertel endete mit 18:19, wobei beide Teams in diesen ersten zehn Minuten unter ihren Möglichkeiten geblieben waren. In der zwölften Minute sah das Spiel seine erste Auszeit, genommen beim Stand von 20:24 von den Hausherren – gefolgt von der nächsten, bei 22:30 zur Mitte des Viertels. Der Punktestand spiegelte die Probleme der Gastgeber in der Offense wider. Aber auch die LIONS glänzten nicht unbedingt mit Topp-Quoten im Abschluss, wenngleich das Löwenrudel in der Defense sowie im Umschaltspiel sehr präsent war. In den letzten Minuten vor der Halbzeit setzte sich Karlsruhe allerdings erstmals ab und führte bei einem Halbzeitstand von 32:45 bereits klar. Nun kontrollierten die Badener die Begegnung. Doch die Panthers, gehandicapt durch eine kleine Rotation von lediglich sieben Spielern, hielt tapfer dagegen und tat mit fairen Mitteln alles dafür, um wieder in Schlagdistanz zu kommen. Die LIONS hatten sich aber inzwischen vor allem von der Dreierlinie warmgeworfen und konnten angesichts eines Punktestands von 48:67 mehr als hoffnungsvoll ins abschließende Viertel starten. Die Gastgeber zeigten weiterhin viel Einsatz, waren aber nicht effektiv genug, um ihren Rückstand nennenswert zu verkürzen. Insbesondere die Rebound-Statistik am Ende des Spiels drückte mit 33:53 das Kräfteverhältnis auf dem Court gut aus.
„Es ist nicht einfach für uns mit der kleinen Rotation“, betonte Panthers-Head Coach Alen Velcic nach Spielende. „Wir waren heute einfach nicht da und sind ab der 16. Minuten zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Ich mache den Spielern keinen Vorwurf. Es sind junge Spieler, die lernen müssen. Wir müssen an der Kommunikation und am Mindset arbeiten. Auch wenn uns Jacob Knauf heute gefehlt hat und es sehr schwer gewesen ist, tut es mir in der Seele weh, dieses Spiel mit 28 Punkten zu verlieren. Aber wir müssen das Beste aus unserer Situation machen. Wir haben noch dreizehn Spiele vor uns, werden weiter alles geben und sicher wieder Spiele gewinnen!“
11.02.2023 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. WWU Baskets Münster 80:91
Starker Teambasketball – Teamspirit, Defensive, Kampfgeist über 40 Minuten: Mit dieser Identität entschieden die WWU Baskets Münster trotz der angespannten Personalsituation am Samstagabend das Duell beim VfL Kirchheim Knights mit 91:80 (49:31) für sich. Gleich sechs Münsteraner Akteure der kleinen 9er-Rotation punkteten zweistellig. Beim so heimstarken Playoff-Kandidaten startete das Team von Björn Harmsen famos in die Partie, führte zwischenzeitlich mit 25 Punkten (49:24) und ließ auch keine Zweifel aufkommen, als der Gastgeber im Schlussviertel noch einmal aufkam.
Das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen endete für die Schwaben sehr ernüchternd. Eine unglaubliche Dreierquote der Gäste (15/32) sorgte dafür, dass die Defensive der Hausherren bis zum Schlussviertel keinen richtigen Zugriff bekam. Verzichten musste Perovic auf Tim Koch, der mit einer Erkältung nicht zur Verfügung stand. Auch Besnik Bekteshi wurde erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt, da dieser unter der Woche angeschlagen war. Die Gäste erwischten einen herausragenden Start und verwandelten direkt ihre ersten Distanzwürfe. Im bisherigen Saisonverlauf verwandelte Münster im Schnitt pro Partie sieben Dreier. Diese Quote hatten sie nach sechs verwandelten Drei-Punkt Würfen im ersten Viertel schon fast vollständig erreicht. Die Folge war eine Zehn-Punkte Führung nach den ersten zehn Spielminuten (27:17). Im zweiten Abschnitt ein ähnlicher Spielverlauf. Münster traf traumwandlerisch sicher (insgesamt fünf Dreier im zweiten Viertel), während Kirchheim Probleme hatte in der Offensive erfolgreich zu agieren. In die Kabinen ging es folgerichtig mit einem 49:31 Rückstand. Der Start in die zweite Halbzeit gehörte ebenfalls den Gästen. Direkt der erste Wurfversuch saß und so erhöhte sich der Vorsprung zusehends. Auch das dritte Viertel entschieden die Gäste für sich (74:22). Mitte des Schlussabschnitts stellte Perovic um und verteidigte nun über das gesamte Feld. Und der Druck zeigte Wirkung. Punkt für Punkt verkürzten die Ritter den Rückstand. Angetrieben vom nun furiosen Heimpublikum waren die Teckstädter in den Schlussminuten auf bis zu fünf Zähler Rückstand dran. Doch die Gäste blieben ruhig und behielten die Nerven.
„Wir sind sehr enttäuscht, dass wir heute nicht die notwendige Energie aufbringen konnten, um das Spiel zu gewinnen,“ sagte Head Coach Igor Perovic nach Spielende.
11.02.2023 19:30 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Eisbären Bremerhaven 66:79
Im letzten Spiel vor dem großen Jubiläum schickte Head Coach Steven Key die gleiche Starting Five wie beim Heimsieg gegen Kirchheim auf die Platte. Jarelle Reischel konnte sich zwar erneut aufwärmen, stand aber noch nicht für einen Einsatz bereit. Topscorer der Partie war Khalid Thomas mit 18 Punkten. Mit dem Sieg sind die Eisbären nun punktgleich mit Paderborn und stehen auf Tabellenplatz Zehn.
Von Beginn an agierten die Seestädter teamorientiert und defensiv ähnlich stark wie beim letzten Auswärtssieg in Tübingen. Zudem verwandelten die Eisbären bereits im ersten Viertel 63% ihrer Drei-Punkte-Würfe. In seinem ersten Auswärtsspiel für die Bremerhavener konnte Khalid Thomas von Beginn an überzeugen. Es wurde offensichtlich, dass er bereits nach wenigen Trainingstagen die Spielstruktur und das Konzept von Coach Steven Key verinnerlicht hat. Die letzte Aktion des Viertels setzte Lennard Larysz mit seinem Freiwurf zum 18:26. In der ersten Aktion des zweiten Viertels konnte erneut Larysz, nach einem Steal von Simon Krajcovic, für die Eisbären die nächsten zwei Punkte auf das Scoreboard bringen. Stück für Stück arbeitete sich das Team um Kapitän Robert Oehle voran. Die Paderborner konnten ihrerseits den ersten Dreier des Spiels einnetzen, trotzdem fielen viele weite Würfe der Heimmannschaft nicht ins Netz. Dem entgegen stand bis zur Pause eine 85% -Trefferquote der Baskets aus Korbnähe. Die Stärke der Eisbären blieben weiter die Treffer aus der Distanz und die eigene enge Defensive. Daniel Norl konnte mit einem schweren Wurf aus dem Dribbling heraus zwei weitere Punkte beisteuern und Matt Frierson setzte den Schlusspunkt der ersten Halbzeit zum 38:45.
Auch nach der Pause agierten die Bremerhavener konzentriert und konnten so ihren Ballbesitz nutzen, um durch Adrian Breitlauch die ersten Punkte der zweiten Halbzeit zu erzielen. Die weiterhin schlechte Quote der Paderborner von der Dreierlinie und die eigene Rebound-Stärke unter beiden Körben ließen die Gäste zunächst weiter davonziehen. Zudem legten die Seestädter in jeder Phase des Spiels, trotz vieler absolvierter Partien in kurzer Zeit, eine hohe Aufmerksamkeit an den Tag und ermöglichten sich viele Steals. Insgesamt blieb es mit 10:12 das punkteärmste Viertel der Partie. Mit neun Punkten Vorsprung für die Eisbären pfiff das Schiedsrichtergespann zu den letzten zehn Minuten des Spiels. Zu Beginn konnten die Gastgeber zwar ihren zweiten Dreier verwandeln, prompt folgte jedoch die Antwort von Khalid Thomas. Im Gegensatz zu vergangenen Spielen wurden die Bremerhavener nicht nervös und brachten die Führung ins Ziel. Garant dafür war auch die Arbeit nach Hinten, die den Gegner nicht zu schnellen Angriffen kommen ließ. Zudem drängten sie die Paderborner zu Würfen von der Dreierlinie, die weiterhin nur selten durch das Netz gingen. Die letzte Aktion der Bremerhavener gehörte Daniel Norl, der nach einem Steal zwei weitere Punkte besorgte.
Trainer Steven Key war nach dem Spiel stolz auf seine Mannschaft: „Es ist nicht einfach in Paderborn zu spielen, sie sind in dieser Saison ein Team mit viel Energie. Ich bin stolz darauf, dass wir von Anfang an mit Ausdauer und Team Play aufgetreten sind um in Paderborn zu bestehen. Heute haben wir über 40 Minuten geschlossen agiert und unsere Spielzüge zumeist so zu Ende gespielt wie wir es uns vorgenommen hatten. Damit haben wir ein gutes Scoring Team heute unter 70 Punkte gehalten.“
12.02.2023 16:00 Uhr Tigers Tübingen vs. RASTA Vechta 79:68
Einen Vorgeschmack auf die Playoffs bekamen die 2.551 Zuschauer am Sonntagnachmittag in der Paul Horn-Arena. Beim 79:68 (49:31)-Sieg der Tigers Tübingen im Spitzenspiel des Zweiten aus Tübingen gegen den Ersten aus Vechta war jedenfalls eine deutlich höhere Intensität als üblich sicht- und spürbar.
Eine erste Duftmarke des Tabellenführers setzte Tajuan Agee in der 4. Minuten mit einem kraftvollen Dunking zum 6:7-Anschluss. Auch den ersten Ausgleich für die Gäste besorgte der Power Forward. Er traf passend zum heutigen Super Bowl-Sonntag nach einem Touchdown-Pass von Andrew Jones zum 9:9 (5.). In den Folgeminuten aber übernahmen die Tigers Tübingen die Kontrolle. RASTA ließ sich vom Tabellenzweiten den Schneid abkaufen, hatte z.B. das Rebound-Duell im 1. Viertel mit 4:8 verloren. Wohlgemerkt gegen das schlechteste Rebound-Team der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Dieser Mangel und schon sechs Turnovers sowie eine schwache Dreierquote brachten den Gästen einen 13:27-Rückstand zur Pause ein. Gleich mit dem siebten Ballverlust ging es für das Harrelson-Team weiter, Bakary Dibba klaute den Ball und stopfte ein zum 29:13 (11.). Dibba nahm gleich noch ein Geschenk von RASTA an und stellte per And-One auf 32:13 (12.). RASTAs Offense fand gegen die beste Defense der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA kaum statt. Ab und an konnte Tajuan Agee eine Lücke nutzen, aber viel mehr brachte der Spitzenreiter in Halbzeit eins nicht zustande. Im Minutentakt bissen die Tigers zu, was wieder und wieder zu Turnovers der RASTAner führte. Nach nicht einmal 13 Minuten lag Vechta erstmals mit 20 Punkten hinten – 16:36. Einen zwischenzeitlichen 22-Punkte-Rückstand (23:45, 16.) verkürzte RASTA mit einem 8:1-Lauf, kassierte dann aber durch einen Dreier von Aatu Kivimäki die letzten Punkte vor der Halbzeit. Bei RASTA hingegen war der Dreier bis dahin keine Waffe: Nur einer von zehn war in der 1. Halbzeit gefallen.
Als die RASTAner von außen endlich mehr Erfolg hatten, kamen sie dem Tabellenzweiten näher. Ryan Schwieger verkürzte so in der 23. Minute auf 40:51, Jones legte einen Threeball zum 43:53 nach (25.) und Julius Wolf drückte den Rücktand in der 26. Minute zurück in den einstelligen Bereich – 44:53. Und als Joschka Ferner an alter Wirkungsstätte die Faust ballte, nachdem er per Dreier auf 50:57 verkürzt hatte, waren die Vechtaer wirklich wieder drin in dieser Partie. Um die Chance, vor der nächsten Pause, den Rückstand weiter zu verringern, brachte sich RASTA größtenteils selber. Aber: Knapp vier Sekunden vor der Sirene schaffte es Siler Schneider zum Korb und stellte auf immerhin noch auf 57:64.
RASTA behielt zunächst die gute Performance aus dem 3. Viertel bei: Robin Lodders blockte Mateo Seric, im Gegenzug traf Schneider zum 61:64-Anschluss (32.). Den möglichen Ausgleich jedoch vergaben die Vechtaer in Person von Joschka Ferner, der einen offenen Dreier nicht rein machte (33.). Dieses Glück schienen die Tigers Tübingen nun mit den Händen greifen zu wollen und näherten sich wieder ihrer Form der 1. Halbzeit an. Nach dem Dreier von Tübingens Mateo Seric zum 69:61 (34.) nahm Ty Harrelson noch eine Auszeit. Doch die Tigers beherrschten ihren Käfig nun wieder. Daniel Keppeler räumte noch jeweils Ryan Schwieger und Siler Schneider ab, 42 Sekunden vor dem Ende traf Zac Seljaas zur Entscheidung – per Dreier zum 78:68.
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Ich dachte vom ersten Moment an, dass zwei müde Mannschaften auf dem Spielfeld stehen. Wir haben alle schwere Beine und sind müde. Wir mussten in den letzten Tagen viel fahren. Das Spiel war sehr hart und hat nicht immer schön ausgesehen. Wir haben mit viel Energie ins Spiel hineingefunden. Vechta hat sich dann im 3. Viertel zurückgekämpft. Glücklicherweise hatten wir noch etwas Energie und am Ende sind uns einige Stopps gelungen.“
12.02.2023 17:00 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. JobStairs GIESSEN 46ers 91:88
Am 22. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA konnten dezimierte JobStairs GIESSEN 46ers immer wieder ihr Kämpferherz zeigen und so bis zur Schlusssekunde das Spiel in Trier offenhalten. Am Ende waren es die Gladiators, die mit 91:88 die Oberhand behielten.
Von den ersten Sekunden an entwickelte sich eine hitzige Partie mit hoher Physis auf beiden Seiten. Die Gladiatoren forcierten zu Spielbeginn das Inside-Spiel über Dylan Painter, der die ersten Trierer Angriffe erfolgreich abschließen konnte. Auch defensiv starteten die Moselstädter gut in die Partie, lediglich Gießens Big Man Stefan Fundic war unter dem Korb kaum zu stoppen. Nach vier Spielminuten zeigte die Anzeigetafel so ein 9:5 für Trier. Beide Mannschaften gingen ein hohes Tempo und suchten immer wieder Abschlüsse über ihre Centerspieler oder den Zug zum Korb, nur selten gelang es einen freien Distanzwurf herauszuspielen. Nach einem guten Start in die Partie endete das erste Viertel mit 22:13 für die Gastgeber. Im zweiten Viertel zeigten jedoch die Mittelhessen den besseren Beginn. Trier leistete sich einige einfache Ballverluste, die die Gießener konsequent zu bestrafen wussten. So hatten die 46ers die Partie nach zweieinhalb Minuten im zweiten Viertel bereits auf 24:25 gedreht. Nun reagierten aber auch die Gladiatoren und man fand gute Lösungen gegen die kompakte Gießener Verteidigung – vor allem aus der Distanz. Mit einigen getroffenen Dreiern zogen die Gladiators zur Mitte des zweiten Spielabschnitts wieder auf 35:27 davon. Trotz des weiterhin bärenstarken Auftritts des Gießener Center Stefan Fundic behielt man bis zur Halbzeit die Kontrolle über das Spieltempo und verhinderte gut, dass die starken Schützen der 46ers in die Partie fanden. So stand zur Halbzeitpause eine zweistellige Führung der Gladiatoren zu Buche – 48:37.
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gießener dann nochmal ihre Qualität. Defensiv schaltete man einen Gang hoch und sorgte so dafür, dass die Gladiatoren ihr Tempo drosseln mussten und Probleme hatten die offenen Mitspieler in Szene zu setzen. Zur Mitte des dritten Viertels waren die Gäste aus Hessen wieder auf 55:53 herangekommen und trafen nun deutlich stärker aus der Distanz als noch in der ersten Halbzeit. Aber auch die Trierer Basketballprofis erhöhten nochmal die Intensität und vor allem ihre Treffsicherheit von jenseits der Dreierlinie. Mit zwei erfolgreichen Dreiern in Folge sorgte Point Guard Garai Zeeb erneut für eine Trierer Führung zum Viertelende. Mit 69:69 ging es in das entscheidende letzte Viertel.
Auch im vierten Viertel waren es die Gäste aus Gießen, die den besseren Start erwischten und die Gladiatoren mit ihrer bissigen Defense vor Probleme stellten und einige Ballverluste auf Trierer Seite provozierten. Die Partie blieb sehr physisch, jede Position wurde hart umkämpft und dementsprechend oft mussten die Unparteiischen in das Spielgeschehen eingreifen. Bei einer verbleibenden Minute auf der Spieluhr waren die 46ers wieder auf 89:85 an die Trierer herangerückt und es entwickelte sich eine echte Crunchtime in der Arena Trier. Erst sorgte Justin Martin mit einem erneut extrem schweren Dreier 25 Sekunden vor Schluss für das 89:88. Ein frühes Foul des Bundesligaabsteigers schickte Garai Zeeb für zwei Freiwürfe an die Linie, die der Trierer Kapitän souverän verwandeln und auf 91:88 stellen konnte. Dennoch blieben den Gästen über 18 Sekunden für einen letzten Angriff, der mit einem getroffenen Dreier für eine Verlängerung hätte sorgen können. Nun war es Alex Laurent, der die spielentscheidende Situation mit dem besseren Ende für seine Mannschaft löste, in dem er den letzten Dreipunktewurf von Justin Martin blockte und so endete die Partie mit 91:88 für die RÖMERSROM Gladiators.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers):„Die zweite knappe Niederlage in Folge tut richtig weh. Aber aufgrund von schlechten Wurfquoten – vor allem in der ersten Halbzeit – haben wir es nicht geschafft, dass Spiel zu gewinnen. Die kleine Rotation hat sehr viel investiert, aber die kurzfristigen Ausfälle haben uns schon getroffen, da wir uns darauf nicht vorbereiten konnten. Die Chance war da, aber wir haben vor allem zu viele Freiwürfe liegen lassen. Das war ausschlaggebend. Der Wille und das Engagement waren vorhanden, wie 22 gegnerische Ballverluste zeigen, aber daraus haben wir letztendlich zu wenig Profit rausgeholt.“
12.02.2023 17:00 Uhr Artland Dragons vs. ART Giants Düsseldorf 70:82
Die Artland Dragons haben nach zuletzt vier Siegen in Folge wieder eine Niederlage hinnehmen müssen. Gegen die ART Giants Düsseldorf musste man sich mit 70:82 geschlagen geben.
Den besseren Start in die Begegnung hatten die Gastgeber, die nach einem erfolgreichen Dreier der Giganten durch Vincent Friederici in den Anfangsminuten immer wieder Marko Bacak unter dem Korb suchten, der einfache Zähler beisteuerte (10:3). Düsseldorf fand zu diesem Zeitpunkt keinen Rhythmus im Offensivspiel, konnte aber durch starke Würfe von Tray Hollowell vor der ersten Viertelpause verkürzen (18:13). Kurz darauf nahm Melkisedek Moreaux das Offensivspiel der ART Giants in die Hand, netzte zunächst aus weiter Ferne ein und flog dann durch die komplette Zone der Dragons, um per Dunking abzuschließen. Die Giganten um Headcoach Florian Flabb waren nun deutlich besser im Spiel, erspielten sich gute Korbabschlüsse und übernahmen durch weitere Dreier vom starken Hollowell (14 Punkte) erstmals die Führung (20:21). Bis zur Halbzeitpause hielt der Aufsteiger die Intensität hoch, um mit einer Führung in die Kabine zu gehen (31:39).
Und auch nach dem Seitenwechsel knüpfte das Flabb-Team an das teamdienliche Spiel an und baute die Führung geduldig weiter aus. Quakenbrück war mittlerweile besser im Spiel, um die Begegnung offen zu gestalten, konnte aber nur selten nennenswerte Akzente setzen. Lennart Boner war es, der in diesem Viertel häufig als Anspielstation gesucht wurde und so offensiv in Erscheinung trat (52:62). Im Schlussviertel mussten die ART Giants ihr überzeugendes Spiel nur noch über die Zeit bringen, gegen eine Mannschaft der Dragons, die nicht mehr den Eindruck machte diese Begegnung noch drehen zu wollen. So spielten die Düsseldorfer befreit auf, nutzten Ballverluste der Gastgeber für ihr eigenes geduldiges Offensivspiel gekonnt aus, um letztlich einen hochverdienten Auswärtssieg zu bejubeln (70:82).
Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Wir haben heute nicht den Basketball gespielt, der uns über die ganze Saison hinweg ausgezeichnet hat. Offensiv ist es uns nicht gelungen, die Würfe zu kreieren, die wir haben möchten. Zudem waren wir heute im Ballvortrag nicht entschlossen genug und haben uns 18 Turnover geleistet. In der Defensive haben wir vor allem in der zweiten Halbzeit zu viele Offensivrebounds zugelassen und Düsseldorf somit einige zweite Chancen gewährt. Zwar hat in William Christmas eine wichtige Stütze in unserem Teamkonstrukt gefehlt, dies darf aber keine Entschuldigung für diese Leistung sein. Nun gilt es den Fokus auf das Spiel gegen Schwenningen zu legen. “
Alle Spiele werden Live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen.