Adomaitis bleibt beim SC Rist
Wenn Christoph Roquette von Aurimas Adomaitis als Anker spricht, ist diese Anleihe aus der Schifffahrt als großes Lob zu verstehen. Denn ein Anker vertäut, sorgt für Stabilität und Sicherheit.
Der 32 Jahre alte Litauer hat dem SC Rist seine Zusage für die Saison 2019/20 gegeben. „Aurimas hat eine überragende Saison gespielt. Es ist sehr wichtig und auch ein schönes Zeichen, dass er bei uns bleibt“, sagt der Sportliche Leiter der Rister. 14 Punkte und 7,3 Rebounds je Begegnung untermauern die guten Leistungen Adomaitis’ im Spieljahr 2018/19 auch statistisch.
Nach der Saison habe er erst einmal ein wenig abgewartet, um zu sehen, wie sich seine Gefühlslage darstelle, so Adomaitis. Und er ließ sich im Gespräch mit Roquette erläutern, was dieser bei der Neubesetzung des Trainerpostens sowie bei der Mannschaftszusammenstellung vorhabe. Ein Spieler wie Adomaitis, der in Wedel seit Dezember 2015 seine Arbeit unter den Körben mit großer Regelmäßigkeit und Klasse abliefert, weckt Begehrlichkeiten anderer Vereine. „Ich habe ein paar Anrufe bekommen. Wenn ich woanders hätte hingehen wollen, hätte ich wahrscheinlich die Möglichkeit dazu gehabt. Aber ich bin an einem Punkt in meiner Karriere, an dem ich nicht nur Basketball spielen möchte. Ich habe auch andere Verantwortungen wie meine Arbeit. Es ging also nicht nur um Basketball, sondern auch um die Arbeit und die gesamte Lebenslage“, sagt der 32-Jährige, der beruflich beim Rist-Partner Trioptics tätig ist.
„Er hat eine unglaubliche Physis“, beschreibt Roquette eine der – im wahrsten Sinne des Wortes – Stärken Adomaitis’. „Da muss man schon jemanden haben, der dagegenhalten kann, weil er auch sehr stark im Eins-gegen-Eins ist. Aurimas ist der beste Center der Liga, würde ich sagen – oder zumindest unter den Top 3“, so Roquette. Sein großer Erfahrungsschatz sei zu diesen Vorzügen hinzuzuzählen, meint der Sportliche Leiter. „Aurimas ist kein großer Lautsprecher, sondern er zeigt es auf dem Feld“, sagt Roquette. Nur allzu gerne hätte der Litauer dies über das Achtelfinale hinaus getan. Das bittere Aus in eigener Halle stand im Weg. „Man weiß nie, wann die Saison vorbei ist. Es war sehr intensiv. Das dritte Spiel gegen Schwenningen war das wichtigste Spiel der Saison und so haben wir uns auch darauf vorbereitet. Und dann wacht man am nächsten Morgen auf und dann ist da nichts mehr, denn die Saison ist vorbei. Das war ein komisches Gefühl. Schwenningen hat danach Gießen geschlagen und stand im Halbfinale. Man denkt darüber nach, dass das auch wir hätten sein können“, sagt Adomaitis.
Der Litauer ist für seine vorbildliche Arbeitseinstellung und seinen Trainingsfleiß bekannt. Eine lange Sommerpause gleicht auch einer Herausforderung, allzu vielen Verlockungen zu widerstehen, um dann beim Beginn der neuen Saison abermals in guter körperlicher Verfassung zu sein. In der Fitnessfabrik ist Adomaitis bei regelmäßigen Einheiten anzutreffen, der Ball hingegen ruht erst einmal ein wenig.