Was ist der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V.?
Die Mittel aus dem Ausbildungsfonds, der in der BBL erstmalig zur Saison 2008/2009 eingeführt wurde, dienen dazu, Vereinen, die Nachwuchsförderung betreiben, eine finanzielle Unterstützung aus einem „Solidarfonds“ zukommen zu lassen. Dies geschah in den ersten beiden Spielzeiten in Form einer Spielzeiten-Honorierung für deutsche U24-Spieler in der BBL (Einsatz = Geld). Zur Saison 2010/2011 erfolgte eine inhaltliche Modifizierung. Die bisherige Spielzeiten-Honorierung wurde umgewandelt in eine sich an den Erfordernissen der gesamten Nachwuchsförderung orientierenden Systematik. Nachdem zur Saison 2011/2012 dem Ausbildungsfonds auch alle Standorte der BARMER 2. Basketball Bundesliga (ProA/ProB) beigetreten waren, folgte im Sommer 2024 gleichermaßen der Betritt aller Standorte der Damen Basketball-Bundesligen. Demnach ist der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V. seit Sommer 2024 eine Gemeinschaftseinrichtung aller Basketball Bundesligisten.
Welche Ziele verfolgt der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V. für die Nachwuchsförderung?
Mit dem Deutschen Basketball Ausbildungsfonds e. V. wird ein gemeinschaftlicher Organisationsrahmen geschaffen, um die Ausbildung deutscher Nachwuchsspieler*innen zielführend voranzubringen. Zu den Primärzielen in der Nachwuchsarbeit gehören hierbei vor allem
- die Sicherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Mannschaften und der Nationalmannschaft,
- eine entsprechende Qualität und Quantität der ausgebildeten deutschen Nachwuchsspieler*innen,
- die erforderliche Qualität bei der Talentfindung und -entwicklung.
Die Steuerung der Talentförderung muss dabei so erfolgen, dass kurzfristiges Erfolgsdenken (im Nachwuchsbereich) verhindert wird. Die entscheidende Schnittstelle im System stellen jedoch die (Jugend-)Trainer dar. Wenn es nicht gelingt, deren Motivation und Qualifikation unter veränderten äußeren Rahmenbedingungen entscheidend zu verbessern, ist ein Fortschritt nur schwer vorstellbar. Dabei kommt der Entwicklung eines Profils „Jugendleistungstrainer“ eine hohe Bedeutung zu.
Der angestrebte Grundleitgedanke des Ausbildungsfonds ist, dass es sich im Kern um ein Bonus- und nicht um ein Malussystem handeln soll. Uns ist wichtig, über den Ausbildungsfonds eine bundesweite Anerkennungs- und Wertschätzungskultur für die Nachwuchsarbeit herbei zu führen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind folgende Leitlinien im Satzungszweck des Deutschen Basketball Ausbildungsfonds e. V. definiert:
- Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln für die Nachwuchsförderung, insbesondere von künftigen deutschen Profi-Basketballspieler*innen;
- Finanzierung von erfolgsträchtigen, vereinsübergreifenden Projekten, insbesondere von Schulprojekten;
- Förderung von Jugendleistungstrainer*innen durch Stipendien für eine gute Ausbildung, um mit Kindern und Jugendlichen wirkungsvoll arbeiten zu können;
- Bereitstellung von finanziellen Mitteln für Ausbildungsprämien, die ausbildenden Vereinen einen Teil ihrer Aufwendungen ersetzt und regionale Jugendförderstrukturen unterstützt;
- Die jährliche Prämierung erfolgreicher und effizienter Nachwuchsarbeit und solcher Vereine, die einen Beitrag für das Gesamtsystem leisten;
- Die Wertschätzung für Lehrer*innen und Trainer*innen, die sich bei der Entdeckung und dem Hervorbringen von Talenten überdurchschnittlich engagieren.
Woher generiert der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V. seine finanziellen Mittel?
Der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V. speist sich aus finanziellen Mitteln, die die Bundesliga-Vereine (easyCredit BBL, ProA und ProB, DBBL) freiwillig aufbringen. Diese setzen sich aus festen Basis- und variablen Einzahlungen, deren Höhe von den jährlichen Transferaktivitäten bezogen auf nicht-einheimische Spieler der Bundesligisten abhängig ist.
Die Basiseinzahlungen der BBL-, ProA-, ProB- und DBBL-Vereine erfolgen durch einen einheitlichen jährlichen Grundbetrag über alle Ligen hinweg je Klub in Höhe von 3.000,00 Euro.
Variable Einzahlungen werden bei Transfers von nicht-einheimischen Spielern (Neu-Verpflichtungen) fällig. Unterschieden wird dabei in Wechsel von Spielern außerhalb Deutschlands und Wechseln innerhalb der deutschen Profi-Ligen. Für Wechsel innerhalb der deutschen Ligen fällt ein reduzierter Einzahlungsbetrag an. Die Einzahlungshöhe beträgt je Neu-Verpflichtung 4.500,00 Euro (BBL)/ 2.250,00 Euro (ProA) bzw. 1.125,00 Euro (ProB). Der reduzierte Betrag liegt bei 3.000,00 Euro / 1.500,00 Euro bzw. 750,00 Euro. Die variablen Zahlungen stellen also gleichzeitig ein „Steuerungsinstrumentarium“ dar, das die Stabilität / Kontinuität in den Kadern der Vereine belohnt.
Wer entscheidet über die Vergabe der finanziellen Mittel?
Der Deutsche Basketball Ausbildungsfonds e. V. wird durch ein Entscheidungs- und Kontrollgremium in Form eines Ausbildungsausschusses gesteuert, dem jeweils zwei Vertreter der BBL GmbH und 2. Basketball Bundesliga GmbH, ein Vertreter der DBBL GmbH sowie jeweils drei Vertreter der BBL- bzw. ProA-/ProB-Klubs und zwei Vertreter der DBBL-Klubs angehören. Das Gremium ist auch berechtigt, im Bedarfsfall weitere Experten für notwendige Entscheidungen hinzuzuziehen.
Der Ausbildungsausschuss entscheidet jährlich nach Kenntnis der zur Verfügung stehenden Mittel über deren Verwendung. Sollten die Mittel in einem Jahr nicht ausgeschüttet werden, weil sie entweder nicht benötigt oder aber nicht genügend Gründe / Anträge vorliegen, sollen die Mittel entweder auf neue Rechnung vorgetragen werden oder aber ggf. für die Erhöhung der anderen Ziele zur Verfügung stehen. HIER finden Sie den aktuellen Bericht des Ausbildungsausschusses für das Jahr 2023.
easyCredit BBL
Daniel Endres (ALBA Berlin)
Steffen Herhold (NINERS Chemnitz)
Matthias Sonnenschein (BBL GmbH)
Robert Wintermantel (BBL GmbH)
Marvin Willoughby (Veolia Towers Hamburg)
BARMER 2. Basketball Bundesliga
Svenja Bahlke (2. Basketball Bundesliga GmbH)
Henrik Fronda (Bayer GIANTS Leverkusen)
Rico Gottwald (Vorstand Nachwuchs, AG 2. Basketball Bundesliga)
Harald Sakho (SKYLINERS Juniors)
Jonas Stehling (2. Basketball Bundesliga GmbH)
toyota DBBL
Anton Hefele (DBBL GmbH)
Harald Janson (USC Eisvögel Freiburg)
Thomas Seltner (ChemCats Chemnitz)