Anfang Juni sprach Götz Rohdewald in seinem ersten Interview als neuer Cheftrainer der Uni Baskets Münster über die kommende Kaderplanung. Zehn Spieler mit vernünftigen Spielzeiten seien das Maximum für die Teamleistung. Mit den Neuverpflichtungen Carlos Carter, Jonas Weitzel, Nathan Scott und Avi Toomer war die anvisierte 10er-Kernrotation abgeschlossen. Die weiteren bei der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu meldenden Kaderplätze besetzen Oliver Pahnke, Oskar Humpert, Lukas Ehrich sowie Julius Ferber, der von der OrangeAcademy aus Ulm nach Münster wechselt.
Neuzugang Julius Ferber braucht Zeit
Neuzugang Julius Ferber spielt auf der Position des Shooting Guards und wechselt von der Talentschmiede des amtierenden Deutschen Meisters ratiopharm Ulm – der OrangeAcademy – in die Uni-Stadt. Von 2017 bis 2023 durchlief der 22-Jährige das Nachwuchsprogramm der Baden-Württemberger, das mit dem hochmodernen Ausbildungskomplex OrangeCampus auf 14.000 Quadratmetern auch europaweit seinesgleichen sucht.
Der 22-Jährige hatte zuletzt mit zwei längeren Verletzungspausen zu kämpfen und sucht nun beim Zweitligisten den Neuanfang. „Bei Julius hat uns seine gute Einstellung in Verbindung mit einer guten basketballerischen Ausbildung überzeugt. Er hatte viel Verletzungspech und muss nun wieder Spielrhythmus und Selbstvertrauen finden“, sagt Cheftrainer Rohdewald. Ferber startete 2010 beim TV Augsburg seine Basketballkarriere.
„Julius ist ein sehr cleverer Junge, der seinen Bachelor in Mathe abschließt und schon Kontakte ins REACH – EUREGIO Start-up Center hat, wo er sich im Anschluss seines Studiums in das Feld der KI stürzen will. Wenn er es schafft, auf ProA-Niveau Leistungen zu bringen, wäre er ein perfekter Fit für den Standort. Dafür geben wir ihm die Zeit, die er braucht“, ergänzt Manager Helge Stuckenholz.
Mit Blick auf seine vorherige Station sagt Julius Ferber: „Ich freue mich nach nun sechs Jahren in Ulm auf den nächsten Schritt in Münster. Mein Ziel ist es, mich in der ProA zu etablieren und viele Spiele zusammen mit dem Team und den Fans zu gewinnen!“ In der vergangenen Saison stand Ferber für die OrangeAcademy in zehn Partien in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB auf dem Feld.
„Mister 100%“
Den Münsteraner Basketball-Fans ans Herz gewachsen ist aufgrund seiner Spielweise Oliver Pahnke. „Mister 100%“, tituliert Götz Rohdewald den 25-jährigen Guard. „Oli gibt immer Vollgas und ist Vorbild für die richtige kämpferische Einstellung. Zudem ist er ein sehr wichtiger Bestandteil des Teams“, begründet der Cheftrainer der Uni Baskets. In eine ähnlich Kerbe schlägt Helge Stuckenholz: „Warum man Oli Pahnke im Team braucht? Nun ja, er ist halt Oli Pahnke. Wem das nichts sagt, der kennt den Basketball in Münster nicht!“
Oliver Pahnke erklärt wie gewohnt mit Sicht auf das Team: „Ich freue mich sehr, in meine vierte Saison in Münster zu gehen, darüber hinaus, mich erneut in der ProA beweisen zu können, und auf das Team. Es gibt ja einen Umbruch. Helge und Götz werden einen guten Job gemacht und gute Leute geholt haben.“
Talente mit Potenzial
Im Idealfall seien es eigene Jugendspieler mit Potenzial, in die ProA hineinwachsen zu können, die die weiteren Kaderplätze besetzen, sagte Götz Rohdewald in seinem ersten Interview. In diese Kategorie fallen Lukas Ehrich und Oskar Humpert. Letzterer „ist ein junger Spieler mit viel Potenzial. Größe, Athletik ein guter Wurf – er bringt alles mit und muss sich nun langsam an ein höheres Niveau gewöhnen“, sagt Rohdewald über den 18-jährigen Power Forward. Oskar Humpert ist seit einem Jahr im Jugend-Leistungsprogramm des UBC Münster und lebt im Sportinternat Münster.
„Lukas war so gut wie immer im Training in den letzten Wochen und hat sich alleine damit mehr als empfohlen. Er bringt Größe mit, hat einen guten Wurf von außen und wird sich weiter verbessern“, äußert sich der Baskets-Cheftrainer zum Eigengewächs Lukas Ehrich, der seit der U12 beim UBC Münster spielt. Der 18-jähriger Center spielte bislang im NBBL-Team sowie der 2. Mannschaft und schloss vor kurzem sein Freiwilliges Soziales Jahr beim UBC ab.
„Lukas und Oskar sind wie Paul aus unserer Jugend und wir freuen uns über jeden Spieler, der es am Ende aufs Feld schafft, wie es auch Wessi und Adam getan haben“, kommentiert Manager Helge Stuckenholz die Vereins-Konstellation ganz im Sinne der Anschlussförderung von Talenten.
Text: Thomas Schurna
Foto: Steffen Karwinski