Shooting Guard Andrew Jones (24), 2016 gemeinsam mit den heutigen NBA-Stars Jayson Tatum (Boston Celtics), Bam Adebayo (Miami) und etwa Lonzo Ball (Chicago Bulls) zu einem der besten High School-Spieler der Vereinigten Staaten gewählt, hat RASTA Vechta als erste Station in seiner jetzt beginnenden Profi-Karriere gewählt. Der 1.93 große US-Amerikaner lief erfolgreich 135 Mal in der besten Conference der NCAA für die Texas Longhorns auf – und: Andrew Jones besiegte bereits den Krebs.
Als Jones Anfang 2018 die Hiobsbotschaft über seine Leukämie-Erkrankung erhielt, brach für den damals erst 21-Jährigen eine Welt zusammen. Als Neunjähriger hatten er und seine Schwester Alexis, die 2017 die WNBA-Meisterschaft mit den Minnesota Lynx holte, bereits einen Autounfall überlebt – sein Vater ist seitdem querschnittsgelähmt. Und dann zeigte sich die Widerstandskraft von Andrew Jones auch im Kampf gegen den Blutkrebs, er kehrte auf beeindruckende Weise zurück aufs Parkett. Als Stammspieler der Texas Longhorns legte der Guard in seinem Abschlussjahr nun 11.2 Punkte in 26:18 Minuten auf. „Andrew musste schon früh in seinem Leben erwachsen werden. Er hat auf jeden Fall die Möglichkeit, ein sehr guter Profi zu werden. Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat und freue mich darüber, schon bald mit ihm arbeiten zu können“, sagt Ty Harrelson, Head Coach RASTA Vechtas.
Jones, der aufgrund seiner Erkrankung und der Corona-Pandemie in insgesamt sechs Jahren für die University of Texas auflaufen konnte, kam dabei auf 12.0 Punkte, 2.3 Assists und 3.2 Rebounds. Als fünfter Importspieler Vechtas ist der Texaner in erster Linie als Shooting Guard vorgesehen, kann aber auch als Point Guard und gegebenenfalls als Small Forward agieren. Die Vielseitigkeit Jones’ passt daher genau ins Anforderungsprofil, sagt RASTAs Sportdirektor Gerrit Kersten-Thiele: „Andrews Dynamik und Athletik sowie seine Variabilität haben ihn für uns sehr interessant gemacht. In Las Vegas konnten wir ihn dann in einem der Camps live sehen und uns von seiner Art, wie er spielt und wie er sich auf dem Platz gibt, überzeugen. Andrew wird bei uns eine wichtige Rolle spielen und soll uns dabei helfen, unsere Ziele zu erreichen.“
Dass der Texaner mit Druck umzugehen weiß, bewies er über Jahre in einer der stärksten Ligen der NCAA, der sogenannten Big 12. Dreimal erreichte er mit den Longhorns die Playoffs, spielte vor fast 20.000 Zuschauern – und lieferte konstant gute Leistungen ab. Jetzt, als Rookie, soll der nächste Schritt folgen: „Mein Spiel muss reifen, ganz klar. Ich bin ehrgeizig und möchte jedes Spiel gewinnen, auch Titel holen. Dass ich nach all den Umständen in meinem Leben jetzt die Chance habe, professionell zu spielen, dafür bin ich Gott jeden Tag dankbar. Und dies geschafft zu haben, ist das beste Gefühl, das ich jemals hatte seitdem ich Basketball spiele.“
Dass nach den in der High School gesammelten Auszeichungen und einem sehr starken ersten Jahr bei den Texas Longhorns mit 11.5 Punkten und 3.9 Rebounds plus 3.5 Assists und 1.2 Steals sowie einem sehr guten Start in die Saison 2017-18 vielleicht sogar noch mehr, sprich: die NBA, drin gewesen wäre, diesem Gedanken trauert Andrew Jones nicht hinterher. „Bei allem, was ich durchgemacht habe, bin ich einfach glücklich, weiter spielen zu können. Nachdem ich mit Coach Harrelson gesprochen hatte, hatte ich den Eindruck, dass in Vechta eine große Möglichkeit auf mich wartet. Ich danke RASTA für diese Chance!“