Tübingen, den 21.05.2022
Die ROSTOCK SEAWOLVES sind ProA-Meister der Saison 2021/2022. In einer spannenden Finalserie lieferten sich die Tigers Tübingen und die ROSTOCK SEAWOLVES zwei spannende Duelle um die Meisterschaft.
Stats Game 2
16:22 | 31:16 | 12:20 | 18:20
Tigers Tübingen:
Ryan Mikesell (26), Daniel Keppeler (12) Mateo Seric (11), Timo Lanmüller (6), Gianni Otto (6), Erol Ersek (5), Till-Joscha Jönke (5), Bakary Dibba (4), Isaiah Crawley (2), Aatu Kivimäki, Daniel Zacek,
ROSTOCK SEAWOLVES:
Tyler Nelson (19), Nijal Pearson (12), Jose Gabriel de Oliviera (11), Till Gloger (10), Chris Carter (8), Sid-Marlon Theis (8), Jordan Roland (4), Brad Loesing (4), Michael Jost (2), Robert Montgomery, Savante Schmundt
Erstes Viertel (16:22):
Das Spiel begann intensiv, aber phasenweise recht hektisch. Beide Teams erlaubten sich zahlreiche Fehlwürfe, sodass es nach drei Minuten erst 2:0 für die Tigers stand. Es sollte genau vier Minuten dauern, ehe auch die Gäste den ersten Wurf im Tübinger Korb unterbringen konnten. Es entwickelte sich ein enges Startviertel. Rostocks Nijal Pearson spielte bärenstark und brachte die Gäste in der 7. Minute erstmals in Führung. Ryan Mikesell antwortete darauf mit einem erfolgreichen Dreier zum 13:12. Die Führung wechselte nun munter hin und her. Zum Ende des Viertels erlaubten sich die Tigers dann einige Fehler, was die Gäste schonungslos ausnutzten. In der 9. Minute lagen die Hausherren plötzlich mit 14:20 im Hintertreffen – der Rhythmus war nun verloren. Wenig später ging es mit einem 16:22-Rückstand aus Tübinger Sicht in die erste Unterbrechung.
Zweites Viertel (31:16):
Das zweite Viertel begann aus Tübinger Sicht eigentlich ganz gut, als Gianni Otto beim Dreier-Versuch gefoult wurde. Leider versenkte er nur einen der fälligen Freiwürfe, sodass der Rückstand nicht wesentlich verringert werden konnte (11. Minute). Überhaupt waren die ersten zwei Minuten auf beiden Seiten wild. Ballverluste, verlorene Schuhe und zahlreiche Unterbrechungen ließen keinen rechten Spielfluss aufkommen. Die Rostocker hatten bereits nach zwei Minuten 4 Teamfouls auf dem Konto (12. Minute). Höhepunkt war ein Technisches Foul gegen Till Gloger, das gleichzeitig eine Art Initialzündung für die Tigers war. Die aufgepeitschte Stimmung auf den Rängen der Paul-Horn-Arena nutzten die Hausherren zu einem 12:0-Lauf zu Beginn des Abschnittes, ehe der Rostocker Carter einen Freiwurf zum 28:23 einnetzte (15. Minute). Kurz darauf blieb der Rostocker Pearson verletzt unter dem eigenen Korb liegen und musste nach einer längeren Unterbrechung das Feld verlassen. Die Pause hatte den Tigers gut getan. Till-Joscha Jönke und Erol Ersek schraubten die Führung auf sieben Zähler (33:26, 16. Minute). Der 8-Punkte-Rückstand aus dem Hinspiel war somit fast egalisiert. Kurz darauf verkündete „Altmeister“ Jurij Suchowerskij beim Stand von 37:29 die frohe Botschaft für alle Tübinger: „Ab jetzt steht es 0:0“ (17. Minute). Bis zur Halbzeitpause sollten noch zwei absolute Tigers-Highlights folgen: Zunächst sorgten Joanic Grüttner-Bacoul und Bakary Dibba mit einem krachenden Alley-Oop 17 Sekunden schon für Stimmung, ehe Otto den sprichwörtlichen Vogel abschoss und aus der eigenen Hälfte eine Bogenlampe mit der Sirene zum 47:38 im Rostocker Korb versenkte.
Drittes Viertel (12:20):
Auch das 3. Viertel begann munter. Zwei Punkte von Pearson beantwortete Mateo Seric mit einem Dreier zum 50:40 – allerdings kassierte er dabei auch ein Foul wegen Flopping. Die nächsten zwölf Punkte gingen dann aber auf das Konto der Gäste – sechs davon erzielte Theis aus der Distanz. Den Tigers wollte in dieser Phase offensiv gar nichts mehr gelingen, mitunter schienen bei den Tigern die Kräfte zu schwinden. So stand es nach 26 Minuten plötzlich 50:52 – Auszeit Tigers. Doch das Pech klebte den Tigern weiterhin an den Pfoten. Nach der Jansson-Ansprache schaute Mikesells Dreierversuch schon durch die Rostocker Reuse, letztendlich überlegte es sich der Ball aber anders und rollte wieder hinaus. Zu diesem Zeitpunkt waren die Tigers bereits sieben Minuten ohne jeden Korberfolg. Die grausame Serie beendete dann Bakary Dibba in der 28. Minute. Zunächst erzielte er den 52:52-Ausgleich, kurz darauf erhöhte Keppeler aus der Distanz zum 55:52. Jetzt waren es plötzlich die Rostocker, die viele Fehler machten. Mikesells Punkte zum 57:52 (29.) zwangen nun Rostock zu einer Auszeit. Das Highlight zum Ende des Viertels gehörte dieses Mal aber den Gästen. Tyler Nelson traf trotz Foul aus der Distanz und vollendete wenig später sein Vierpunkt-Spiel an der Linie. Mit einer knappen 59:58-Führung ging es ins letzte Viertel der Saison.
Viertes Viertel:
Die Rostocker erwischten den besseren Start in den Schlussabschnitt und gingen mit 62:59 in Führung (31. Minute). Beiden Teams war die lange Saison nun deutlich anzumerken. Jede Pause wurde genutzt, um Luft zu holen. Es entwickelte sich zwar ein knappes Spiel, die Hypothek aus dem Hinspiel schien die Tigers jedoch zu lähmen. Einfache Punkte gab es nicht mehr und die Tigers hatten die Sorglosigkeit des zweiten Viertels verloren und verkrampften zusehends. Einzelaktionen prägten das Offensivspiel, welche allzu selten erfolgreich waren. Vier Minuten vor dem Saisonende stand es 66:69. 35 Sekunden vor dem Ende brachte Mikesell die Tigers tatsächlich nochmal in Führung (75:74). Doch die ROSTOCK SEAWOLVES konnten Ihre Saison mit dem Sahnehäubchen der Meisterschaft krönen!
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „In meinen 42 Lebensjahren war ich immer ein Wettkämpfer. Ich habe bereits einige Silbermedaillen gewonnen, diese aber meistens gleich wieder abgelegt. Heute habe ich meine Mannschaft angeschaut und beschlossen, die Medaille mit Stolz zu tragen.“
Der Weg ins Finale:
Beide Vereine lieferten sich über die gesamte Hauptrunde hinweg ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenführung. Erst am letzten Spieltag setzten sich die Tigers Tübingen, dank der Niederlage der ROSTOCK SEAWOVES gegen die PS Karlsruhe LIONS durch und starteten als Hauptrundenmeister in die Playoffs. Auf ihrem Weg ins Finale mussten sie sich gegen die Eisbären Bremerhaven (3:1) und den Vizemeister des vergangegenen Jahres, die Bayer Giants Leverkusen (3:0), behaupten. Bis zum Finale verloren die Tigers nur ein einziges Playoff-Spiel (gegen die Eisbären Bremerhaven).
Die ROSTOCK SEAWOLVES hatten durch ihre Niederlage am letzten Hauptrundenspieltag auf dem Weg ins Finale das vermeintlich schwerere Los gezogen. Durch ihren zweiten Platz stand fest, dass sie auf der selben Playoff-Baum-Seite stehen würden, wie die Drittplatzierten Medipolis SC Jena. Die Baskets aus Jena hatten das selbe Ziel wie die SEAWOLVES: Aufstieg in die BBL. In einer durchweg spannenden Serie, setzten sich die SEAWOLVES dann in Spiel vier mit 77:76 gegen die Medipolis SC Jena durch. Und feierten den Einzug ins Finale und damit verbunden das sportliche Aufstiegsrecht in fremder Halle.
Im Hinspiel des Finales setzten sich die SEAWOLVES vor heimischer Kulisse mit 81:73 durch. Die Viertelergebnisse verraten aber, wie eng das Spiel die meiste Zeit war. ( 20:22 | 20:9 | 20:20 | 21:22)
Beide Finalteilnehmer erwerben mit ihrem Einzug in das Finale das sportliche Aufstiegsrecht, wobei nur die ROSTOCK-SEAWOLVES einen Lizenzantrag für die easyCredit-BBL gestellt haben.
Die BARMER 2. Basketball Bundesliga gratuliert den ROSTOCK SEAWOLVES herzlich zum ProA Meistertitel und bedankt sich bei beiden Teams für die spannende und tolle Saison.