Team Sport MV – Ein Land. Eine Kurve.

Die professionellen Teams aus Rostock, Schwerin und Stralsund formieren angesichts der Herausforderungen und Ungewissheiten der Corona-Pandemie das gemeinsame Bündnis Team Sport MV. Ziel ist die Erhaltung der Sportkultur in Mecklenburg-Vorpommern, die Bewahrung von Arbeitsplätzen und eine erfolgreiche Zukunft für die Nachwuchsarbeit.

Die Corona-Krise und ihre gesellschaftlichen Folgen treffen den professionellen Sport in Mecklenburg-Vorpommern hart. Besonders wir, die Vereine mit wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb, sind akut betroffen. Zuschauereinnahmen fehlen. Sponsoren wanken. Zugesagte Einnahmen entfallen plötzlich.

Aufgrund dieser ungewissen Lage und den anstehenden gewaltigen Aufgaben schmiedeten wir Sportvereine in Mecklenburg-Vorpommern bereits vor fünf Wochen das Bündnis Team Sport MV. Seit Anfang April tauschen wir Vereinsverantwortliche uns in einem digitalen Sportforum aus. Wir teilen Erfahrungen, Ideen und Ansätze zur Problemlösung. Wir rufen auch die Anhänger unserer Mannschaften zur gegenseitigen Solidarität auf. Es geht um das Fortbestehen der Sportkultur in Mecklenburg-Vorpommern.

Als Bündnis suchen wir zudem die gemeinschaftliche Kommunikation mit der Politik – mit der wir bereits erste faire und partnerschaftliche Gespräche führen durften. Mit den sportpolitischen Verantwortlichen diskutieren wir Maßnahmen, um die Erhaltung der Spitzensportkultur im Bundesland langfristig zu sichern.

Am kommenden Mittwoch, dem 20. Mai, können Medienverantwortliche ab 18:30 für 30 Minuten an unserem digitalen Sportforum teilnehmen und die Bündnismitglieder zur Initiative “Team Sport MV” befragen. Die Anmeldung erfolgt über unseren Digital-Partner MANDARIN MEDIEN (info@mandarin-medien.de). 
Für mediale Rückfragen stehen bis dahin zur Verfügung:

Michael Evers, Geschäftsführer SSC Palmberg Schwerin, evers@osp-mv.de
André Jürgens, 1. Vorsitzender EBC Rostock e.V. (Rostock Seawolves), andre.juergens@ebcrostock.de
Jens Putzier, 1. Vorstand Rostock Griffins presse@rostockgriffins.de

Mit besten Grüßen

Team Sport MV (ein-land-eine-kurve.de)
Patrick Bischoff, Mecklenburger Stiere
Markus Dau, Stralsunder HV
Michael Evers, SSC Palmberg Schwerin
André Jürgens, Rostock Seawolves
Robert Marien, FC Hansa Hansa Rostock e.V.
Jens Putzier, Rostock Griffins
Frank Thiessenhusen, SV Warnemünde
Tobias Woitendorf, HC Empor Rostock

 

Quelle: ROSTOCK SEAWOLVES

#dontquit2020: Nürnberg Falcons bedanken sich bei 550 Supportern

Nürnberg – Die Nürnberg Falcons und ihre Fans haben ein weiteres Mal bewiesen, dass sie gemeinsam unaufhaltsam sind. Am vergangenen Samstag endete die Unterstützer-Aktion #dontquit2020, die der ProA-Ligist im April ins Leben rief um die Einnahme-Ausfälle aufgrund des vorzeitigen Saison-Aus ansatzweise zu kompensieren. 550 Supporter-Tickets konnten abgesetzt werden – ein falkenstarkes Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts!

Bei den Nürnberg Falcons hat man über die Jahre einige Erfahrungen mit Krisen und deren Bewältigung gemacht. Seit ihrer Gründung 2016 ist es regelmäßig ein Ritt auf der Rasierklinge für die Mittelfranken in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Gesperrte Halle, verweigerter BBL-Aufstieg und jüngst der Corona-bedingte Abbruch ihrer vierten ProA-Spielzeit. Einer Sache  konnten und können sich die Falcons dabei aber jederzeit sicher sein: Der Unterstützung ihrer Fans und der Basketball-Community in Deutschland – so auch 2020.

Enormer Zusammenhalt

500 Supporter-Tickets haben die Falcons im Rahmen von #dontquit2020 verkauft. Ein grandioser Erfolg, der so nicht zu erwarten war. „Die Fans sind der Grund, warum wir das hier überhaupt machen. Mit ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem Engagement haben sie einmal mehr gezeigt, wie stark hier die Verbundenheit ist und wie eng Fans, Falcons und ihre Partner zusammenstehen. Vielen Dank an alle, die sich in den letzten Wochen beteiligt haben. Angefangen bei unserem Fan-Club, langjährigen Besuchern unserer Heimspiele über Mitglieder aus unserem Partner-Netzwerk, Alumni, Freunde, bis hin zu Eltern aktueller Spieler. Ein großer Dank gilt auch unserem Ticket-Dienstleister ticketmaster für die schnelle und reibungslose Umsetzung. #dontquit ist bei uns mehr als ein Hashtag“, so Geschäftsführer Ralph Junge. Die ausgelobten Prämien, wie Gutscheine für die Fackelmann Therme oder McDonald´s, Dauerkarten, Merchandising-Artikel aus dem Fan-Shop oder von den Noris Blockers, werden nun unter allen Supportern verlost und in den kommenden Wochen an die Gewinner verschickt. Auch die restlichen Supporter-Tickets gehen bald auf den Weg.

Mit Optimismus der Unsicherheit trotzen

Mit dem Rückenwind von #dontquit2020 setzen die Falcons nun die Planungen und Vorbereitungen für die Spielzeit 2020/2021 fort – trotz weiterhin vieler Fragezeichen. Parallel dazu schreitet der Bau der neuen Halle am Tillypark weiter voran. Dort sollen alle Unterstützer verewigt werden. „Die Vorfreude auf die neue Halle ist enorm und wird auch durch die ganzen Unsicherheiten was den Start und den Ablauf der kommenden ProA-Saison betrifft, nicht geschmälert. Eine tolle Perspektive für den Standort Nürnberg und für uns“ betont Junge.

Quelle: Nürnberg Falcons

Ritter Brian Wenzel im Podcast „Seitenwechsel“

Einen Basketballschmaus der etwas anderen Art können Fans der Kirchheim Knights am Dienstag auf Hitradio Antenne 1 erleben. Brian Wenzel plaudert mit der Moderatorin Ania Rösler über sein bewegtes Leben als Basketballprofi, seinen fliegenden Wechsel auf die Trainerbank und seine Pläne mit den Knights in Kirchheim. Reinhören lohnt sich auf alle Fälle.

 

Wenn Ania Rösler, Sportmoderatorin und ehemalige Handball-Nationalspielerin, in ihrem Sport-Podcast zum Interview bittet, dann ändert sich ziemlich schnell die Perspektive. „Ich beleuchte den Hochleistungs-Sport einmal von einer ganz anderen Seite und so geben die Sportler völlig neue und oftmals überraschende Einblicke in ihr Leben“, so Rösler. Am heutigen Dienstag spricht Rösler mit Brian Wenzel, JBBL-Headcoach und Assistant-Coach der Kirchheim Knights, über sehr Persönliches, seine Zeit bei den Knights und über das, wie die Ritter gemeinsam die Corona-Krise meistern wollen. Wenzel berichtet in dem Podcast von seiner modernen Interpretation des Trainerberufs, seiner Verantwortung für Jugendliche und was für ihn die Knights-Familie bedeutet. Erstmals wirft er einen Blick auf die nahe Zukunft und das neueste Knights-Projekt „Kirchheimer Basketball Helden“, das in der kommenden Woche starten wird.

Der Sport-Podcast „Seitenwechsel“ wird ganztägig auf Antenne 1 angekündigt.

www.antenne1.de

www.antenne1.de/seitenwechsel

 

Quelle: Kirchheim Knights

Vor 30 Jahren: Bauermann gewinnt seinen ersten Meistertitel in Leverkusen

Im Mai 1990 feierte Dirk Bauermann seine erste von insgesamt neun Meisterschaften. Für den gebürtigen Oberhausener war es der verdiente Lohn harter Arbeit nach einer aufsehenerregenden Saison 89/90 der „Riesen vom Rhein“.

Es war der Sommer 1988 als der junge Dirk Bauermann nach zwei Jahren als Assistenztrainer an der Fresno State University (NCAA l) aus dem sonnigen Kalifornien zurück nach Leverkusen kam. Zuvor war der frühere Aufbauspieler bereits als C- und B-Jugend Coach in der Farbenstadt tätig, doch der akribische Übungsleiter wollte seinen Basketballhorizont erweitern und so ging es in den Vereinigten Staaten am College weiter. Zurück in der Rundsporthalle beerbte Bauermann beim Rekordmeister den bisherigen Assistenztrainer Achim Reiter und stand nun an der Seite von Headcoach Jim Kelly. Für diesen Job schlug Kellys Wunschkandidat sogar Angebote von anderen Bundesligisten aus. BAYER-Manager Otto Reintjes erinnert sich: „Ich habe Dirk als Jugendtrainer kennengelernt und gleich feststellen können, dass er unheimlich engagiert war. Er besaß das nötige Know-how und die charakterlichen Fähigkeiten um ein guter Coach zu werden. Ich habe seine Entwicklung genau beobachtet und sein nächster Schritt im hochklassigen Seniorenbereich hatte sich schnell abgezeichnet…“

Die Spielzeit 1988/89 lief für BAYER gut: Nach der Hauptrunde belegte man mit einer Bilanz von 17 Siegen und fünf Niederlagen hinter DTV Charlottenburg (2.) und Steiner Bayreuth (1.) den dritten Rang. Auch in den Playoffs setzten sich die Leverkusener Korbjäger problemlos durch und kämpften sich ins Finale, doch dort unterlag man in der „Best-of-Five“-Serie mit 2:3. Eine große Enttäuschung, wollten die „Rheinischen Giganten“ doch unbedingt den Titel erringen.

Nach der Saison standen die Zeichen dann auf „Veränderung“. Reintjes wollte einen neuen Weg gehen…mit Bauermann als Cheftrainer: „Ich habe lange mit meinen Vorstandskollegen gerungen, ob wir Dirk Bauermann als jungem Mann die Verantwortung als Trainer geben können“, so Reintjes „Ich hatte überlegt, ob ich ihm nicht noch einen älteren Coach an die Seite stellen soll, aber nach langen, intensiven Gesprächen haben wir gesagt: Nein, der Dirk macht es.“ Bauermann hat seine Ernennung zum verantwortlichen Trainer noch bis heute vor Augen: „Otto hat in mir ein Trainertalent gesehen und er war der Meinung, dass sich etwas verändern muss. Er hat seinem Instinkt getraut und einem jungen Mann vertraut. Das war früher nicht selbstverständlich. Bis heute bin ich ihm sehr dankbar, dass er mir diese Chance ermöglicht hat.“

Steve Kerr und der unterschriftsreife Vertrag

Frisch im Amt ging es für Bauermann nun darum neue Spieler zu verpflichten. Mit dem nötigsten Gepäck reiste der heute 62-Jährige mit Manager Reintjes in Richtung Los Angeles zur Summer League. Die Leverkusener waren auf der Suche nach einem Guard und einem physisch starken Power Forward, der auch über einen guten Wurf aus der Distanz verfügt. Diesen fanden die Verantwortlichen in Kannard Johnson, einem ehemaligen NBA-Spieler der Cleveland Cavaliers.

Die Suche nach einem Guard gestaltete sich etwas schwieriger, wie Bauermann verrät: „Wir hatten einen Kandidaten im Blick, welchen wir unbedingt verpflichten wollten und der hörte auf den Namen Steve Kerr.“ Der heutige Headcoach der Golden State Warriors und fünfmalige NBA-Champion als Spieler hatte bereits einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen, doch dann zogen die Phoenix Suns, welche Kerr an 50. Stelle im NBA Draft 1989 auswählten, die Option und der 1,85 Meter große Shooting Guard wechselte nach Arizona. Reintjes bestätigt: „Die Gespräche mit Kerrs Agenten waren ernst, aber Steve wollte es dann doch unbedingt in die NBA schaffen. Er hatte bereits damals auf das Trainergeschäft geschielt und wusste, dass eine gute Karriere ihm einen Einstieg erleichtern würde. Heute kann man sagen, dass er Recht behalten hat.“

Ohne Kerr ging die Suche nach dem passenden Spieler weiter. Nun hatte Bauermann ein Auge auf Clinton Wheeler geworfen. Dieser ging zuvor schon in insgesamt 87 NBA-Spielen auf Punktejagd und hatte in der Sommerliga gute Leistungen gezeigt: „Wir haben Clinton zu einem Probetraining nach Leverkusen eingeladen um ihn uns genauer anzusehen“, so Bauermann „uns wurde schnell nach seiner Ankunft bewusst, wie gut Wheeler wirklich ist. Wir waren hellauf begeistert und haben ihn dann umgehend verpflichtet.“

Ein gigantischer Coup

Doch es waren nicht nur die Importspieler Clinton Wheeler sowie Kannard und John Johnson, sondern auch die deutschen Akteure, welche für den Unterschied sorgen sollten, wie Coach Bauermann seinen Kader beschreibt: „Wir haben das Team im Vorfeld verjüngt und die Rollen neu verteilt. So sollte zum Beispiel Henning Harnisch mehr Verantwortung übernehmen und er erhielt mehr Spielanteile. Ich wollte die individuellen Stärken der Jungs nutzen und diese zu einer Einheit formen.“ Vor allem war es aber laut Dirk die Stimmung innerhalb der Mannschaft, welche absolut positiv war: „Spieler wie Heimo Förster waren für die Teamchemie unglaublich wichtig. Es gab besonders wenig Reibungspunkte untereinander und jeder hat für den anderen gespielt. Das war am Ende der Schlüssel für die tolle Spielzeit.“

In der Tat spielte sich der TSV Bayer 04 in einen Rausch und schwebte durch die Hauptrunde. 20 gewonnene Partien bei lediglich zwei Niederlagen bedeuteten den zweiten Platz und Bauermann wusste, dass seinen Schützlingen der große Wurf gelingen kann: „Wir hatten einen Lauf, es gab praktisch keine Reibungspunkte und das Selbstvertrauen war hoch. Die Playoffs konnten kommen und wir waren bestens vorbereitet!“

Verhältnismäßig problemlos spielten sich die Rheinländer nach einem 2:0 über die BG Ludwigsburg und einem glatten 3:0 gegen TTL Basketball Bamberg in die Endserie. Erneut bekamen es Moritz Kleine-Brockhoff, Thomas Deuster & Co. mit Steiner Bayreuth zutun. Es war das Finale auf das alle gewartet haben und der Leverkusener Gegner ging zumindest als leichter Favorit ins Rennen, schließlich waren die Oberfranken nicht nur amtierender Titelträger sondern auch Erster nach der Hauptrunde.

Die Serie begann mit einer kleinen Überraschung, denn Leverkusen gewann in Bayreuth. Doch der Favorit schlug zurück und errang den Sieg in Spiel 2 in der Wilhelm-Dopatka-Halle. Beim Stande von 1:1 ging die Serie zurück in den Süden der Republik und Bauermann bewies einmal mehr seine Motivationskünste: „Ich war nach der Niederlage nicht zufrieden wie wir aufgetreten sind. Die Jungs mussten sich im Bus zweimal das verlorene Heimspiel ansehen und waren entsprechend heiß darauf zu gewinnen.“ Hochmotiviert ging es in die Begegnung und siehe da: BAYER gewann, die Meisterschaft war zum Greifen nah.

An der Bismarckstraße konnten die „Riesen vom Rhein“ nun den Sack endgültig zu machen. Mit großer Vorfreude, aber auch einer gewissen Anspannung, ging es in die Finalpartie Nummer vier. Das Spiel war eng, beide Mannschaften kämpften um jeden Ball und bei BAYER fiel vor allem einer auf: „Es war bei uns vor allem Christoph Körner, der unglaublich gut aufspielte“, erinnert sich Bauermann an die entscheidende Begegnung zurück „er ist sehr engagiert aufgetreten und traf einige wichtige Würfe.“ Nach und nach wurde den TSV-Fans in der Rundsporthalle bewusst, dass ihre Mannschaft heute den Titel gewinnen wird. Treffend dass es Körner war, der den Ball in den letzten Sekunden in den Händen hielt und diesen nach Ertönen des Buzzers zum Spielende in Richtung Hallendecke warf. BAYER bezwang Bayreuth verdient mit 89:82!

Im Anschluss kannte der Jubel keine Grenzen mehr, so Bauermann: „Die Stimmung war toll, wir lagen uns allen in den Armen und haben uns über diesen Titelgewinn unheimlich gefreut. Für mich persönlich ein unbeschreibliches Gefühl. Bis heute ist diese Meisterschaft etwas Besonderes für mich.“ Auch Manager Reintjes wusste nicht wohin mit seiner Freude: „Das wir am Ende ganz oben stehen, war sicherlich so nicht zu erwarten. Bayreuth war Favorit und wie geschlossen diese Truppe aufgetreten ist und dann Meister wurde, war ein ganz großer Verdienst von Dirk. Er hat eine eingeschworene Einheit geformt, in der sich jeder in den Dienst des anderen gestellt hat. Dafür gebührt Bauermann bis heute großen Respekt!“

Doch es sollte nicht die letzte Auszeichnung bleiben: Bauermann wurde von seinen Trainerkollegen zum „Coach of the Year“ gewählt, während Henning Harnisch den „MVP“-Titel 1990 entgegennahm. Eine herausragende Saison krönte BAYER dann schlussendlich mit dem „Double“ – im Pokal bezwang man TTL Bamberg (Hinspiel in Bamberg: 84:83 / Rückspiel in Leverkusen: 99:78).

Der Beginn einer „goldenen Ära“

Der Titelgewinn ’90 war der Startschuss für sieben Meisterschaften in Folge. Bis heute ist dieser „Run“ im deutschen Basketball unübertroffen und eins steht fest: so schnell wird diese Serie auch nicht reißen. Für Otto Reintjes hat der erste Titelgewinn eine besondere Bedeutung: „Für das, was in der Folge geschah, war die deutsche Meisterschaft enorm wichtig. Sie hat eine tolle Basketballstimmung in Leverkusen entfacht und die Mannschaft war nie satt, wir wollten am Ende immer oben stehen. Es waren sieben tolle Jahre!“

Von 1985 bis 1996 stand BAYER unglaubliche 12 Mal im Finale um den deutschen Titel. Erst nachdem das Bosman-Urteil fiel und ALBA Berlin als Serienmeister übernahm, wurde es um die „Riesen vom Rhein“ ruhiger. 1998 schließlich verließ Bauermann die Farbenstadt als Übungsleiter und konnte im Jahr 2005 und 2007 zwei weitere Titel mit Bamberg erringen.

 

Quelle: Bayer Giants Leverkusen

Hauptsponsor OstseeSparkasse Rostock verlängert bis 2022

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den ROSTOCK SEAWOLVES und der OstseeSparkasse Rostock (OSPA) bleibt bestehen. Die OSPA verlängert ihr Engagement als Hauptsponsor um zwei Jahre bis 2022.

„Der gesamte Verein leistet eine sehr erfolgreiche Arbeit. Der EBC Rostock mit seinen SEAWOLVES hat in den vergangenen Jahren eine Begeisterung bis über unsere Stadtgrenzen hinaus entfacht. Die tolle Stimmung bei den Heimspielen und die breit angelegte Arbeit im Nachwuchsbereich passen hervorragend zu unserer Idee einer Sportförderung und sie passt auch zu allen Mitarbeitern und Kunden der OSPA. Vom Nachwuchs bis in die Spitze, von den Trainern bis hin zum Vereinsvorstand ist der EBC Rostock auf einem sehr guten Weg“, sagt Karsten Pannwitt, OSPA-Vorstandsmitglied.

Seit vielen Jahren engagiert sich die OSPA tatkräftig für den Basketball beim EBC Rostock und setzt dabei vor allem Akzente in der Jugend, aber auch in der Förderung des Leistungsbereichs. In dieser von Corona geprägten Zeit, in der viele Branchen vor einer ungewissen Zukunft stehen, haben sich die Verantwortlichen darauf verständigt, die Partnerschaft zu verlängern und die Zusammenarbeit zu vertiefen.

„Die OstseeSparkasse begleitet nun schon seit vielen Jahren die Arbeit des EBC Rostock. Sie hat maßgeblich einen sehr großen Anteil an der überragenden Entwicklung des Basketballs in der Hanse- und Universitätsstadt. Neben der umfangreichen Unterstützung in der Nachwuchsförderung ist der Blick aber auch auf den Leistungsbereich gerichtet“, betont André Jürgens, 1. Vorsitzender des EBC Rostock. „Wir freuen uns, dass die OstseeSparkasse in dieser Zeit ein wichtiges Zeichen setzt und auch für die kommenden zwei Spielzeiten als Hauptsponsor auf der Brust der SEAWOLVES zu sehen sein wird. Der gemeinsame erfolgreiche Weg wird damit fortgesetzt und die bundesligareife Partnerschaft untermauert. Ich möchte an dieser Stelle meinen großen Dank an die OSPA aussprechen, denn ohne dieses Engagement war, ist und wird vieles gar nicht möglich sein. OSPA und EBC Rostock sind Bundesliga! Wir freuen uns auf zwei weitere Jahre der Zusammenarbeit.“

Quelle: ROSTOCK SEAWOLVES

39.000 Euro über die Crowdfunding-Aktion gesammelt! Herzlichen Dank an alle Unterstützer!

Die erste Crowdfunding-Aktion in der Geschichte des Tübinger Basketball ist nach drei Wochen erfolgreich zu Ende gegangen. Das angestrebte Ziel von 30.000 Euro wurde bekanntlich bereits am 1. Mai 2020 im Rahmen des großen Trikot-Tages erreicht. Doch die Unterstützung hielt auch nach dem Überqueren der Ziellinie weiter an. Den Projektleiter Hans Georg Kienzle und Jascha Maus gelang es immer wieder, neue Preise zur Verfügung zu stellen. Auch war die Rückmeldung und die Bereitstellung von Trikots von Fans für die gute Sache ein Erfolgsfaktor. Mit Ablauf der zeitlichen Frist am Montagabend um 20 Uhr stand ein Gesamtbetrag von 39.000 Euro fest – das sind 30 Prozent mehr als das anvisierte Ziel. „Mit diesem Ergebnis können wir natürlich sehr zufrieden sein. Das Erreichen des Gesamtziels hat für uns als Verein natürlich auch einen wichtigen symbolischen Wert. Basketball in Tübingen genießt in unserer Stadt eine große Popularität. Wir danken allen Spendern von Trikots und Unterstützern der Crowdfunding-Aktion in besonderer Form. Herzlichen Dank“, zieht Kienzle ein positives Fazit. Jetzt bleibt abzuwarten, wie viel Geld nach dem Abzug von allen Gebühren und Steuern übrig bleibt. „Das ist noch eine Unbekannte. Es werden aber auf jeden Fall deutlich über 30.000 Euro sein. Das ist für uns ein großer Beitrag, die organisatorischen Strukturen im Verein zu erhalten“, weiß Kienzle.

Komplette Abwicklung steht nun an

Ab sofort heißt es für Kienzle und Maus, die Crowdfunding-Aktion final abzuschließen. „Wir werden in den nächsten Tagen alle Unterstützer persönlich anschreiben und uns nochmals für die Treue und Unterstützung bedanken. Dazu werden die Trikots entsprechend zum Versand vorbereitet, die Retter-Shirts final in die Beflockung gegeben und ebenfalls adressiert. Die Aktionen wie die Essen mit Prof. Dr. Michael Bamberg und Robert Wintermantel sowie alle Aktionen, in welcher Manu Pasios beteiligt ist, müssen aufgrund der Corona-Beschränkungen noch warten. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, betont Maus.

Die Crowdfunding-Aktion ist nun beendet, Helfer und Unterstützer des Tübinger Basketballs dürfen uns natürlich auch weiterhin gerne unterstützen. Ob mit einer Spende, einer Patenschaft für eine Jugend-Mannschaft oder als ehrenamtlicher Helfer – jede Hilfe tut gut, jeder Helfer ist herzlich willkommen! Hans Georg Kienzle gibt per Mail (kienzle@tigers-tuebingen) zu allen Fragen gerne Auskunft.

Zu guter Letzt wünschen wir allen Fans, Partnern und Gönnern eine gute Zeit mit dem ausreichendem Maß an Gesundheit!

Quelle: Tigers Tübingen

Denis Wucherer – Eine Leverkusener Erfolgsgeschichte (2)

Rückkehr in die Wilhelm-Dopatka-Halle

Im Sommer 1998 wechselte Wucherer nach Italien zu Olimpia Mailand („ich wollte meinen Horizont erweitern, die erste Liga Italiens war zum damaligen Zeitpunkt die stärkste in Europa“) und unterschrieb dort einen Zwei-Jahres-Vertrag. Nach den Stationen bei den Varese Roosters (ITA, 2000/01), DJK s.Oliver Würzburg (2001) und den Opel Skyliners Frankfurt (2001/02) bahnte sich der Wechsel zurück nach Leverkusen an.

An das erste Treffen im Jahr 2002 mit den damaligen Leverkusener Verantwortlichen erinnert sich Wucherer noch gut: „Es war schon etwas dubios. Ich traf mich mit Manager Thomas Deuster und Headcoach Heimo Förster in einem Lokal am Flughafen Frankfurt. Wir sprachen über die kommende Saison und über die Rolle, die ich im neuen Team einnehmen sollte. Schnell machten mir die beiden klar, dass sie eine Mannschaft um mich herum aufbauen wollten. Dazu kam, dass Leverkusen mit einem „Deutschen Konzept“ an den Start zu gehen plante. Diese Idee fand ich super, ich war gleich Feuer und Flamme und unterschrieb einen neuen Vertrag.“

Das „Deutsche Dreigestirn“, bestehend aus Demond Greene, Sven Schultze und Denis Wucherer, sowie die starken Importspieler Nate Fox und John Best, ergänzt durch den talentierten Gordon Geib, erreichten 2003 als Achter die Playoffs. Wucherer dominierte in der Saison an der Seite von Best, legte 16,6 Punkte pro Spiel auf und gehörte zu den besten einheimischen Spielern der Liga. In der Endrunde um die Meisterschaft scheiterten die GIANTS in einer heiß umkämpften Serie mit 2:3 im Viertelfinale an den Telekom Baskets Bonn.

Die Spielzeit 2003/04 gestaltete sich dann schwieriger als die vorherige. BAYER musste sich arg strecken, um die Playoffs zu erreichen, die Entscheidung sollte am letzten Spieltag bei der BG Karlsruhe fallen. Die „Giganten“ mussten gewinnen, um das Endrundenticket zu lösen und in der Europahalle entwickelte sich ein unfassbares Offensivspektakel, bei dem Wucherer herausragte: Mit 37 Zählern (14 von 21 aus dem Feld), 13 Rebounds und zehn Assists konnte Denis nicht nur ein „Triple-Double“ einfahren, sondern war auch hauptverantwortlich dafür, dass Leverkusen mit einem 113:106-Sieg als Tabellensiebter in die Playoffs einzog.
Gleich eine Woche später stand die erste Begegnung im Viertelfinale in Berlin an und hier gelang Denis dann etwas Historisches: Bis heute ist er der einzige Spieler der Bundesligageschichte, welchem in zwei aufeinanderfolgenden Partien ein „Triple-Double“ gelang. Nach der Niederlage bei ALBA (86:92) standen 19 Punkte,11 Korbvorlagen und zehn Rebounds auf dem Statistikbogen hinter der Nummer 8. Wucherer weiß, was ihm damals gelungen war, doch er ist auch selbstkritisch: „Früher war die Definition des Assists eine ganz andere, es war sehr viel schwieriger auf ein „Triple-Double“ zu kommen. Doch bei allem Lob muss ich auch klar sagen, dass die sieben Ballverluste in Berlin zu viele waren. Zwei oder drei weniger und wer weiß, was möglich gewesen wäre.“ Schmunzelnd gibt er dennoch zu Protokoll: „Aber klar, dass waren zwei ganz gute Spiele von mir.“

Im Frühjahr 2005 endete dann die Zeit von Wucherer und die des „Deutschen Konzepts“ in Leverkusen auf dem 13. Rang in der BBL-Tabelle. Mit durchschnittlich 16,0 Punkten pro Begegnung verließ der damals 32-Jährige die Farbenstadt wiederholt in Richtung Italien. Nun war es allerdings ein sportlicher Abschied für immer. Seine „zweite Zeit“ in Leverkusen sieht der Mainzer positiv: „Nach drei Jahren in Italien und einem Bänderriss, der mir die Saison 2001/02 gekostet hat, war die Entscheidung, nach Leverkusen zurückzukehren, genau die Richtige. Mit dem Konzept sind wir gegen den Strom geschwommen, damals beherrschten Importspieler die Liga und für einheimische Akteure war nur wenig Platz in der BBL. Wir haben bewiesen, dass es anders ging und haben mit zwei Playoff-Teilnahmen und der Entwicklung junger Spieler gezeigt, was mit Herz und Verstand möglich ist. Es waren drei unheimlich spannende und tolle Jahre.“

Nach seiner Zeit bei Benetton Treviso (Playoffs 2005) und in Belgien beim Spitzenklub Telindus Oostende (2005 bis 2007) beendete Denis Wucherer seine Karriere im Alter von 34 Jahren.

Tränen nach dem letzten BBL-Spiel der GIANTS

Zur Saison 2007/08 kehrte Wucherer als Kommentator für die Plattform Sportdigital zurück in die Bundesliga und erlebte so die letzte Saison der BAYER GIANTS in der BBL hautnah mit. Für den Vize-Europameister von 2005 war schnell klar, „dass Leverkusen das Potenzial für mehr hatte. Achim Kuczmann hatte eine homogene Mannschaft zusammengestellt, die Geheimfavorit auf den Titel war.“
Denis war begeistert vom offensiven Spielstil der „Giganten“: „Leverkusen hatte sich die Saison über in einen tollen Lauf gespielt und die Zuschauer schnell begeistern können. Leider sorgten dann zwei Zwischenfälle für ein vorzeitiges Aus des Traums von der 15. Meisterschaft …“

Beim fünften Spiel der Playoffserie gegen die Deutsche Bank Skyliners aus Frankfurt war Wucherer als Kommentator in der Wilhelm-Dopatka-Halle. Rückblickend sagt er: „Es war eine sehr intensive Serie, zwischen zwei gut aufspielenden Mannschaft. Ich erinnere mich, dass Pascal Roller am Ende die Initiative übernahm und für die Entscheidung zu Gunsten der Frankfurter sorgte. Damit war die Bundesligazeit in Leverkusen beendet.“ Für den zweifachen Vater kein einfacher Moment: „Otto Reintjes griff in der Dopatka-Halle das Mikro und sprach zu den Fans. Ich hatte währenddessen einen Kloß im Hals und mir liefen die Tränen über die Wangen. Das war für mich ein sehr schmerzhafter und ergreifender Augenblick.“

Der Rekordmeister in der Gegenwart

Zurück im „Hier und Jetzt“ freut sich Wucherer über die Entwicklung des Leverkusener Basketballs. Im Vorjahr war er beim „Klassentreffen“ der BAYER-Meisterteams von 1990 bis 1996 anwesend, auch mit Headcoach Hansi Gnad hat er immer wieder Kontakt. Für den Europameister von 1993 hat Würzburgs Cheftrainer nur lobende Worte übrig: „Hansi hat sich in den letzten Jahren viel Zeit genommen und sich als Coach step-by-step hochgearbeitet. Zunächst in der NBBL und an der Seite von Achim Kuczmann hat er sich toll entwickelt. All diese Erfahrungen haben ihm weitergeholfen. Mit der Meisterschaft in der ProB und der tollen Saison, bei einem relativ überschaubaren Budget in der ProA, hat er bewiesen, dass auch frühere Center gute Coaches sein können. Er hat ein gutes Gespür dafür, wie man eine Mannschaft perfekt zusammenstellt. Ich wünsche ihm und den GIANTS nur das aller, allerbeste für die Zukunft.“

Gnad, der sich über das Kompliment von seinem ehemaligen Teamkameraden sehr freut, beschreibt „Mr. Triple-Double“ wie folgt: „Die beiden Jahre, die ich mit Denis zusammengespielt habe, waren klasse. Bei Europapokalspielen haben wir uns ein Zimmer geteilt, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Er war ein unglaublich guter Offensivspieler, der auch als Allrounder zu glänzen wusste. Es hat immer großen Spaß gemacht, mit einem so talentierten Akteur zu spielen.“ Als Trainer sieht Hansi Gnad den Ex-GIANT auf einem guten Weg: „Er hat sich an Dirk Bauermann orientiert und hat mit seinen bisherigen Vereinen sehr erfolgreich aufgespielt. Seine Teams spielen so auf, wie er früher als Spieler, nämlich sehr clever und abgezockt. Denis arbeitet akribisch, er überlässt nichts dem Zufall und ich freue mich, dass er seinen Weg in der BBL geht. Das hat er verdient.“ Otto Reintjes ergänzt: „Aus der Ferne betrachtet, finde ich, dass Wucherer einen guten Job macht. Mit relativ geringen finanziellen Mitteln hat er als Trainer in Gießen und heute Würzburg überzeugt. Er wirkt authentisch und nicht verstellt, was ich ganz wichtig finde. Denis ist mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben!“

Der Rückblick auf die Zeit von Denis im Leverkusener Dress beweist, dass Wucherer seine Spuren in neun Jahren Farbenstadt hinterlassen hat. Wucherer ist ein wichtiger Teil der BAYER-Basketballgeschichte der 90er bzw. 00er Jahre und eines steht fest: Der 48-Jährige ist in der Ostermann-Arena stets willkommen.

Quelle: Bayer Giants Leverkusen

Starkes Signal: Wichtigste Sponsoren bleiben wiha Panthers treu

Auch in Zeiten von Corona und anhaltender wirtschaftlicher Krise bleiben die meisten Partner und Sponsoren den wiha Panthers Schwenningen treu. Die Planungen für die kommende Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA werden aktuell akribisch fortgeführt.

Exakt zwei Monate sind seit dem letzten Ligaspiel der wiha Panthers vergangen. Nach dem abrupten, aber folgerichtigen Saisonaus hat man in Schwenningen sofort nach Wegen gesucht, die abgelaufene Saison möglichst verlustarm abzuwickeln und die Weichen für die kommende Spielzeit zu stellen.

Nach vielen intensiven Gesprächen mit den bestehenden Partnern steht nun fest, dass der Blick in die Zukunft trotz anhaltender Krise optimistisch stimmt. Während andernorts sich langjährige Unterstützer zurückziehen oder ihr Engagement erheblich reduzieren müssen, befinden sich die Schwenninger Basketballer in der glücklichen Situation, verkünden zu können, dass wichtige und prägende Sponsoren der vergangenen Jahre dem Verein weiter treu bleiben! Damit senden die Partner ein starkes Signal und sorgen dafür, dass der Profibasketball in der Doppelstadt fortbestehen kann.

Panthers-Trainer Alen Velcic zeigt sich überglücklich über die Zusagen, die den Basketballstandort Villingen-Schwenningen auf ein solides Fundament stellen: „Die Coronakrise geht an kaum einer Branche spurlos vorüber. Umso erfreulicher ist es, dass viele unserer langjährigen und prägenden Partner uns zugesichert haben, dass sie trotz teils deutlicher Umsatzrückgänge den wiha Panthers treu bleiben werden. Wir sind dankbar und auch stolz darauf, dass wir auch in Krisenzeiten als Basketballfamilie in Villingen-Schwenningen an einem Strang ziehen. Nun können wir deutlich zuversichtlicher in die nächste Phase unserer Saisonplanung gehen!“

Denis Wucherer – Eine Leverkusener Erfolgsgeschichte

Am heutigen 7. Mai wird eine Ikone des Leverkusener Basketballs 47 Jahre jung: Denis Wucherer, GIANTS-Erstligaspieler von 1992 bis 1998 bzw. 2002 bis 2005, feiert heute seinen Geburtstag. Der aktuelle Headcoach von s.Oliver Würzburg prägte wie nur wenige Spieler vor ihm den Basketball der „Riesen vom Rhein“. Wir haben beim viermaligen deutschen Meister nachgehört , wie es ihm geht und mit ihm über seine erfolgreiche Zeit in der Rundsporthalle gesprochen.

 

„Meiner Familie und mir geht es gut“, beginnt Wucherer das Telefonat am vergangenen Samstag. Aktuell verbringe der gebürtige Mainzer viel Zeit mit seinem Sohn in Würzburg: „So ein wenig Entschleunigung, bei all dem Stress, den man hat, ist nie verkehrt. Natürlich haben wir uns in den vergangenen Wochen nach dem Abbruch der Liga weiterhin auf eine Fortführung der BBL vorbereitet, doch wir haben die Entscheidung getroffen, an einem möglichen Turnier zur Ermittlung des Meisters 2020 nicht dabei zu sein. Nun gilt mein Fokus der Zukunft, in dieser Hinsicht gibt es einiges zu tun.“ Doch trotz des bitteren Saisonendes, die Unterfranken belegten vor dem Abbruch den achten Tabellenplatz in der ersten Liga, zeigt sich der 123-fache Nationalspieler dankbar: „Es gibt viele Menschen in meinem persönlichen Umfeld, die es wirtschaftlich arg getroffen hat. Ich weiß, meine gute Lage zu schätzen. Die Probleme, über die ich klage, gehören der Kategorie „Luxusprobleme“ an.“

Der Start einer großen Leverkusener Sportkarriere

Doch in diesem Artikel soll es nicht um Corona und die Folgen des Virus gehen, sondern um eine Karriere, die 1992 so richtig Fahrt aufnahm. Im Sommer desselben Jahres wechselte Wucherer nach Leverkusen, der sich noch gut an die damaligen Bedingungen erinnert: „Ich hatte in der Saison 1991/92 mit meinem Bruder als 18-Jähriger in der Bundesliga für Langen gespielt, gleichzeitig besuchte ich die 12. Klasse des Gymnasiums in meiner Heimatstadt Mainz. Dies bedeutete zwar viel Fahrerei, allerdings war es für mich persönlich ein gutes Jahr. Ich habe in Langen die Möglichkeit bekommen, mich in der Bundesliga zu beweisen und zu empfehlen.“
Die Angebote flatterten im Frühjahr ’92 in großer Vielzahl ins Hause Wucherer hinein, bis eines Tages zwei bekannte Basketballpersönlichkeiten vorbeischauten: „Ich habe nicht schlecht gestaunt, als Dirk Bauermann und Otto Reintjes bei uns im Wohnzimmer saßen“, so Denis: „Diese Anerkennung und die Möglichkeit, für das damals beste Basketballprogramm in Deutschland zu spielen, haben mir die Entscheidung leicht gemacht: Ich habe meine Sachen gepackt und bin nach Leverkusen gewechselt.“ Manager Reintjes erinnert sich noch gut an den Ortstermin in Mainz: „Bauermann wollte Denis unbedingt verpflichten, also sind wir per PKW zu seinen Eltern gefahren. Damals haben die Spieler noch selber die Aufgaben eines Agenten inklusive Vertragsgespräche übernommen. Wucherer war ein Riesentalent, intelligent und vor allem im athletischen Bereich hochveranlagt. Wir haben uns unheimlich gefreut, als er den Vertrag unterschrieb.“

Nun ging es also am Rhein auf Korbjagd, wo er mit Spielern wie Henning Harnisch, Michael „Mike“ Koch und Christian „Chris“ Welp zusammenspielte: „Natürlich hatte ich Respekt vor den Namen, die in Leverkusen damals aufliefen, allerdings wusste ich auch um meine Stärken auf dem Feld“, sagt Wucherer und schildert. „Für mich war der Wechsel die logische Konsequenz, ich war der beste Spieler meines Jahrgangs und wollte mich beim TSV beweisen. Es galt für mich, mich in die Rotation zu spielen. Am Anfang war das gar nicht so einfach.“

Seine ersten Wochen in Leverkusen hat Denis noch klar vor Augen: „Ich habe damals in Opladen gewohnt, aber irgendwie war es nicht das Richtige für mich, vielleicht kam auch etwas Heimweh hinzu.“ Doch dies blieb nicht unbemerkt. Ein Teamkollege, der nicht unbedingt als großer Menschenfreund bekannt war, spürte, dass Wucherer nicht bei bester Stimmung war: „Chris Welp hat mitbekommen, dass es mir nicht gut ging. Er hat damals in einem Haus von unserem Physiotherapeut Dieter Happ gelebt, welches über einen ausgebauten Keller verfügte. Chris frug, ob ich Lust hätte, bei ihm einzuziehen und ich musste nicht lange überlegen, um diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Es war eine großartige Zeit, die wir gemeinsam verbrachten.“ Auch Reintjes zieht den imaginären Hut vor dem Durchsetzungsvermögen, welches der damals angehende Abiturient an den Tag legte: „Denis hat sich gegen die stärksten deutschen Spieler in jedem Training aufs Neue beweisen müssen und nebenbei sein Abitur in Leverkusen gemacht. Das war ein unheimliches Arbeitspensum für ihn. Umso beeindruckender war es, wie er sich nach und nach in die Rotation gespielt hat.“

Auch sportlich lief es für Wucherer immer besser. Der Allrounder bekam vermehrt Minuten und dann kam dieses eine Schlüsselerlebnis, welches für den Durchbruch sorgen sollte. Leverkusen spielte 1993 Zuhause gegen den Traditionsverein aus Mittelhessen, den MTV 1846 Gießen. Die Begegnung war bis zum Ende heiß umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Die „Riesen vom Rhein“ lagen in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit zurück, als es Wucherer war, der den Wurf zur Verlängerung traf. An das, was im Anschluss geschah, erinnert sich der damals junge Akteur des TSV heute noch ganz genau: „Das Spiel war unheimlich eng und auch in der Overtime konnten sich weder Gießen noch wir absetzen. Kurz bevor die Partie endete, passte mir Clinton Wheeler den Ball auf Höhe der Dreierlinie zu und ich traf den Buzzerbeater zum Sieg. Im Anschluss trugen mich Henning Harnisch und Kannard Johnson durch die Rundsporthalle. Ein toller Moment!“ An diesem Abend bewies auch einmal mehr das Schicksal sein Gespür für große Geschichten: Denis‘ Bruder Nicolas spielte zu diesem Zeitpunkt für den MTV, Vater Jochen wurde mit den Gießenern im Jahr 1967 deutscher Basketballmeister.

Etablierter Leistungsträger am Rhein

Im Anschluss ging Wucherer weiter entschlossen seinen Weg: 1994 wird er Nationalspieler des DBB, zudem wird der Swingman fester Bestandteil der Leverkusener Rotation. Seinen damaligen Trainer, Dirk Bauermann, lobt Denis in den höchsten Tönen: „Ich war der erste junge Spieler der Leverkusener Bauermann-Ära, welcher von außerhalb in die Rundsporthalle wechselte. Bei unserem damaligen Vertragsgespräch hat mir Dirk schnell das Gefühl gegeben, dass er gerne mit mir arbeiten möchte. Natürlich war mir bekannt, dass Bauermann damals jungen deutschen Spielern nicht das große Vertrauen schenkte. Ich wusste aber, dass ich mich durchsetzen kann. In der harten Schule von Dirk habe ich viel gelernt und ich bin ihm unheimlich dankbar!“

1997/98 geht der gebürtige Mainzer in seine „letzte“ Saison für die „Riesen vom Rhein“. Die Machtverhältnisse im deutschen Basketball hatten sich verändert, BAYER war nicht mehr das Nonplusultra, welches man bezwingen musste, um den Meistertitel zu erringen: „Wir konnten nicht mehr mit den ganz großen Vereinen wie ALBA Berlin oder den Telekom Baskets Bonn mithalten“, so der 48-Jährige. „Auf den deutschen Positionen waren wir zwar mit Hansi Gnad, Tim Nees und mir gut besetzt, aber es fehlten die starken Imports, die in der Vergangenheit mit Spielern wie Kannard Johnson oder Clinton Wheeler noch den Unterschied gemacht hatten. So war es an der Zeit für mich weiterzuziehen.“

Vier Meistertitel und zwei Pokalsiege errang Wucherer schussendlich mit den Farbenstädtern in den 90er Jahren. Die großen Schlachten mit ALBA Berlin hat er nicht vergessen: „Die Rivalität zwischen BAYER und ALBA hat die 90er im deutschen Basketball geprägt. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Da waren bei den Hauptstädtern Akteure wie Sasa Obradovic, Stephan Baeck oder die talentierten Ademola Okulaja sowie Henrik Rödl zu finden. Zwar hat Berlin uns einiges abverlangt, aber am Ende haben wir immer die Nerven behalten und ALBA nicht den Hauch einer Chance gelassen. Wir konnten in den Playoffs und im Pokal noch immer ein Schippe drauflegen, deshalb sind wir in den 1990er Jahren so dominant aufgetreten!“

 

Quelle: Bayer Giants Leverkusen

Erster Neuzugang: Haris Hujic wechselt nach Leverkusen

Die BAYER GIANTS Leverkusen verpflichten mit dem Combo Guard einen gut ausgebildeten Spieler, der bereits über Erfahrung auf internationalem Parkett verfügt.

Er ist zwar erst 23 Jahre alt aber Haris Hujic hat in seiner jungen Karriere bereits einiges erlebt. Der aus Lüdenscheid stammende Deutsch-Bosnier spielte sich im Jahr 2015 erstmalig in die Notizbücher der großen Vereine, als er sich nicht nur im Team von Phoenix Hagen in der NBBL sondern auch im dazugehörigen All-Star Game ins Rampenlicht spielte. Mit 15 Zählern wurde der 1,93 Meter große Guard MVP der Begegnung und das trotz namhafter Konkurrenz aus den eigenen Reihen, so waren u.a. die heutigen NBA-Spieler Moritz Wagner (Washington Wizards) und Isaiah Hartenstein (Houston Rockets) ebenfalls Mitglieder seines Teams.
Nach vier Jahren in Hagen wechselte Hujic schließlich in die ProA und wollte beim Nürnberger BC (heute Nürnberg Falcons) Spielzeit sammeln. Bei den Franken wurde Haris behutsam von Headcoach Ralph Junge aufgebaut und erzielte 2,7 Punkte pro Partie bei durchschnittlich 11:44 Minuten Einsatzzeit. Im Sommer 2016 ging es für Lüdenscheider dann bei den EWE Baskets Oldenburg weiter. Im ambitionierten Programm der Niedersachsen kam der NBBL-MVP von 2015 vor allem in der zweiten Mannschaft in der ProB zum Einsatz. Bei den Mannen von der Hunte wurde der quirlige Spielmacher schnell zum Leistungsträger und war in seiner Debütsaison mit durchschnittlich 15,2 Zählern pro Spielrunde bester Scorer seiner Farben. Der verdiente Lohn war die Nominierung von Bundestrainer Henrik Rödl für die U20-Europameisterschaft 2017 auf Kreta. Die deutsche Mannschaft erreichte auf der griechischen Insel den siebten Gesamtrang und Hujic zeichnete sich im Schnitt für 7,3 Punkte je Begegnung verantwortlich.

Erste Berührungen mit den BAYER GIANTS hatte Haris dann im Frühjahr 2019. In einer hart umkämpften Playoffserie im Viertelfinale unterlag Oldenburg dem Rekordmeister in der „Best-of-Three“-Serie mit 1:2. Doch das Ausscheiden lag nicht am aktuellen A2-Nationalspieler, der in zwei Partien gegen die Rheinländer starke 20,5 Zähler und 5,5 Assists im Schnitt auflegte. Nach der Spielzeit endete die Zeit des 1997 geborenen Akteurs nach insgesamt 38 Einsätzen in der BBL und 57 Partien in der ProB für den Verein aus dem Norden. Der nächste Schritt sollte dann bei den ROSTOCK SEAWOLVES erfolgen. Beim ambitionierten Zweitligisten nahm Hujic eine wichtige Rolle in der Rotation ein und markierte 6,2 Punkte und 1,9 Korbvorlagen pro Partie. Für die Mannen von der Ostsee endete die gerade abgelaufene Saison auf Rang 12.

Der Neuzugang der „Giganten“ freut sich auf seine neue Aufgabe: „Mich hat die Arbeit, welche in Leverkusen in den letzten Jahren geleistet wurde, überzeugt. Der Basketball, den die GIANTS gespielt haben, hat Spaß gemacht und war als Gegner sehr fordernd“, so Hujic „ich freue mich darauf, Teil dieses traditionsreichen Klubs und vor allem auch wieder in der Nähe meiner Heimat zu sein.“ Auch Coach Hansi Gnad ist sich sicher, mit Hujic ein wichtiges Puzzleteil für die Saison 2020/21 gefunden zu haben: „Haris ist ein junger Spieler, der bereits einiges gesehen hat. In der ProA hat er in Rostock und Nürnberg viele Minuten sammeln können und in der ProB  war er absoluter Leistungsträger der Oldenburger Zweitvertretung. Er ist sehr vielseitig und kann auf den Positionen 1, 2 und 3 spielen. Hujic hat sich in jüngerer Vergangenheit als guter Werfer präsentiert, der sehr abgezockt ist. Zudem passt Haris perfekt zu unserem Spielstil. Das Leverkusener Publikum kann sich auf einen Spieler freuen, der uns sicherlich helfen wird.“Geschäftsführer Henrik Fronda ergänzt: „Wir sind uns natürlich bewusst, dass eine Verpflichtung zum jetzigen Zeitpunkt, ein gewisses Risiko birgt. Gleichwohl müssen wir uns auf eine Spielzeit, in welcher Form auch immer, vorbereiten und Haris ist ein wichtiger Baustein in der Kaderplanung unserer Coaches. Wir sind froh, dass wir einen Spieler seines Kalibers nach Leverkusen holen konnten.“

Die BAYER GIANTS Leverkusen freuen sich schon jetzt auf Haris und wünschen ihrer Neuverpflichtung eine gute und vor allem gesunde Saison 2020/21!

Kader BAYER GIANTS Leverkusen 2020/21 (Stand: 06.05.2020): Haris Hujic

Steckbrief Haris Hujic
Geburtsdatum: 30.04.1997
Geburtsort: Lüdenscheid
Nationalität: Deutsch
Position: Point Guard / Shooting Guard
Größe: 1,93 Meter
Gewicht: 90 Kilogramm
Trikotnummer: #10
Letzte Vereine: ROSTOCK SEAWOLVES (2019/20), EWE Baskets Oldenburg (2016 bis 2019), Nürnberger BC (2015/16), Phoenix Hagen (Jugend, 2011 bis 2015)
Statistiken 2019/20 (Rostock / ProA, 23 Spiele): 6,2 Punkte pro Spiel / 1,9 Assists pro Partie
Web-Tipp: Highlights von Hujic bei der FIBA U20-Europameisterschaft  https://www.youtube.com/watch?v=kmjn595BQdM