Vorberichte ProA Playoffs Halbfinale

05.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen

Playoff-Halbfinale, und die Tigers Tübingen sind dabei. Nach fast zweiwöchiger Spielpause treffen die Schützlinge von Trainer Danny Jansson in der Vorschlussrunde auf die BAYER GIANTS Leverkusen. Die Rheinländer konnten sich als Fünftplatzierter gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier als Viertplatzierter mit 3:1-Siegen durchsetzen. Da die Ostermann Arena vom 3.-9. Mai 2022 für die European Darts Open 2022 belegt sind, finden die ersten zwei Duell in Tübingen statt. Start ist am Donnerstag, den 5. Mai 2022, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Exakt 48 Stunden später steigt das zweite Spiel der beiden Kontrahenten im Tübinger Dschungel. Die Begegnungen werden wie immer live und exklusiv auf sportdeutschland.tv übertragen.

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben Erfahrung mit den Playoffs. Bereits in der vergangenen Spielzeit 2020/2021 spielten die Riesen vom Rhein eine erfrischende und gleichzeitig erfolgreiche Spielrunde. Der Weg führte die Rheinländer bis ins Finale gegen den heutigen Bundesligisten MLP Academics Heidelberg. Als aktueller Vizemeister stehen die Rheinländer nun erneut unter den besten vier Teams in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Dass die Gnad-Truppe sich gegen Trier durchsetzen würde, war nach dem ersten Spiel nicht unbedingt klar. Zum Auftakt der Viertefinal-Paarung setzte es eine deutliche 68:92-Niederlage an der Mosel. Anscheinend war dies für den kommenden Kontrahenten der Raubkatzen der Weckruf für eine Aufholjagd. Es folgten drei Siege in Serie gegen Trier, was den Einzug ins Halbfinale bedeutete.

Tübingen und Leverkusen haben in der Hauptrunde jeweils die beiden Heimspiele für sich entscheiden können. Es darf gespannt sein, inwiefern sich der Heimvorteil in der kommenden Serie auswirken wird. Gegen die BAYER GIANTS Leverkusen treffen die Schwaben auf eine breit aufgestellte Mannschaft. Bisher wurden 17 Akteure eingesetzt. Elf Spieler punkten zwischen 3,2 Zählern und 14,9 Punkten. Angeführt wird die Gnad-Truppe von Quentin Goodin. Der US-Amerikaner legt mit 14,9 Zählern, 4,0 Rebounds und 3,7 Assists gute Allrounder-Fähigkeiten auf. Weitere Leistungsträger sind seine Landsmänner Spencer Reaves (14,6 ppg) und JJ (John Stuart) Mann (12,8 ppg). Erstgenannter ist mit einer Erfolgsquote von 44,4 Prozent aus der Distanz bester Werfer bei den Rheinländern, Zweitgenannter fehlte zuletzt wegen Schulterproblemen. Bester Rebounder im Team ist Kapitän Dennis Heinzmann mit 7,9 Korbabprallern, dazu steuerte der 2,16 Meter große Hüne 10,3 Zähler bei. Im Fokus stehen zudem Luis Figge (10,6 ppg), Marko Bacak (9,2 ppg) und Melvin Jostmann (8,0 ppg). Zahlen, die belegen, dass die Gnad-Truppe sehr tief aufgestellt ist. Nach Bremerhaven treffen die Schwaben gegen Leverkusen (91,8 ppg) nun auf das zweitbeste Offensiv-Team der Liga. Somit wird der Schlüssel zum Gesamterfolg erneut in der Defense liegen.

Die Raubkatzen konnten in den letzten Tagen die Akkus wieder aufladen. Das Training wurde konsequent fortgeführt, dazu gezielt immer wieder Zeiten für die Regeneration eingestreut. Während die Jansson-Truppe nun richtig ausgeruht ist, fehlt jedoch etwas der Spielrhythmus. Ob Spielmacher Aatu Kivimäki (Fußverletzung) wieder mit von der Partie dabei sein kann, bleibt abzuwarten. Der Finne macht zwar konsequent gute Fortschritte, über einen Einsatz wird aber erst kurzfristig entschieden. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass Kivimäki in der Serie gegen Leverkusen noch mitwirken kann. Ansonsten sind auch weitere Spieler angeschlagen, die Belastungen aus den letzten Wochen und Monaten kommen nun zum Tragen. Co-Trainer Husbo Dassouki erwartet indes ein spannendes Spiel gegen Leverkusen. „Beide Duelle in der Hauptrunde waren sehr eng. Wir müssen uns gegen Leverkusen auf ein Spiel mit viel Zone einstellen. Unser Gegner ist qualitativ und quantitativ gut aufgestellt. Die Siege ohne Mann belegen dies. Unsere Defense muss gut arbeiten, dazu wird es auch um die Rebounds gehen. Eine Aufgabe, die uns insgesamt alles abverlangen wird“, so Dassouki.

05.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena

Am Donnerstag startet für die ROSTOCK SEAWOLVES die Playoff-Halbfinalserie gegen Medipolis SC Jena. Das 1. Spiel der “Best-of-Five”-Serie wird um 19:30 Uhr in der StadtHalle Rostock ausgetragen. Das Spiel wird live und kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen. Es ist angerichtet. Die ROSTOCK SEAWOLVES stehen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in einem Playoff-Halbfinale. Dort treffen sie auf das Team von Medipolis SC Jena. Beide Clubs haben für die kommende Saison eine Lizenz für die 1. Liga beantragt. Somit hat diese Serie – im Vergleich zum anderen Halbfinale zwischen Tübingen und Leverkusen (diese Teams haben keine Lizenz beantragt) – eine besondere sportliche Relevanz: Nur das Team, das aus maximal fünf Begegungen drei Mal als Sieger vom Parkett geht, steigt auf. Im Finale wird anschließend der Meister der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ermittelt.

“Man arbeitet fast neun Monate, dass man ein Halbfinale spielen darf”, freut sich SEAWOLVES-Coach Christian Held. “Von daher braucht es da keine extra Motivation.” Anders als die Thüringer, die sich im Viertelfinale gegen Paderborn über die volle Distanz von fünf Spielen mühten, hatten die Wölfe nach dem 3-0-Serienerfolg über Karlsruhe gut eine Woche Zeit zur Regeneration und Vorbereitung auf die Halbfinalserie.“Wir versuchen, das Maximum aus unserer Situation herauszuholen, sprich: so gut es geht in unserer Situation zu regenerieren und das immer abzustimmen mit einer möglichst optimalen Vorbereitung”, berichtet Held. “Dafür braucht man natürlich auch Zeit und Energie. Da gilt es, den optimalen Mittelweg zu finden.” Bis auf Stefan Ilzhöfer, der nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht wieder im Training ist, sind alle SEAWOLVES-Profis fit und brennen auf die Halbfinalserie. “Die Jungs arbeiten sehr fokussiert und bereiten sich sehr gewissenhaft auf Donnerstag vor”, sagt Held, der den beiden Resultaten gegen Jena aus der Hauptrunde keine Bedeutung mehr beimisst. Rostock gewann im Dezember zuhause mit 94:81 und im Februar in Jena mit 89:85. “Für uns geht es bei der Analyse dieser Spiele darum, was Jena gegen uns taktisch gemacht hat.”

Held weiß aber auch, dass gerade in den Playoffs vor allem das Taktieren und die Anpassungen von Spiel zu Spiel den Nervenkitzel und Reiz ausmachen. Gerade ein Team wie Jena mit erfahrenen Spielern wie Brandon Thomas (37 Jahre), Clint Chapman (33), Alex Herrera (29), Julius Wolf (29) und Ray Simmons (28) ist nicht zu unterschätzen. Für die Rostocker, die ebenfalls viele routinierte Akteure wie Chris Carter (29), Brad Loesing (32), Michael Jost (33), Sid-Marlon Theis (29) usw. in ihren Reihen haben, spricht in der Halbfinalserie – und gerade auch in Spiel 1 – der Heimvorteil; drei von möglichen fünf Spielen finden in der StadtHalle statt. Hier ist die Unterstützung der Fans gefragt, die wie ein sechster Mann hinter ihrem Team stehen sollen. Im Viertelfinale war das deutlich zu spüren.

Christian Held weiß um diesen Support der Fans, allerdings auch, dass er mit seiner Mannschaft vor einer schweren Aufgabe steht. “Für uns wird es einfach darum gehen, dass wir mit Selbstvertrauen auftreten. Wir werden schwere Phasen haben. Wir werden Phasen haben, wo Würfe nicht fallen. Wir werden Phasen haben, wo wir Schwierigkeiten haben, Stopps zu bekommen. Wir werden Phasen haben, wo Dinge einfach nicht so laufen, wie wir uns das vorgenommen haben. Dann wird es extrem wichtig sein, dass wir bei dem bleiben, was uns die ganze Saison über stark gemacht hat: dass wir mit Selbstvertrauen unseren Basketball spielen! Dann wird sich das auch wieder drehen. Wir wollen unseren Basketball spielen! Wir wollen dem Gegner unseren Stempel aufdrücken und nicht umgekehrt.”

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

Spiel 4

29.04.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 91:86

Mit einer 91:86-Niederlage in Paderborn musste Medipolis SC Jena am Freitagabend die Heimreise nach Thüringen antreten. Das Team von Trainer Domenik Reinboth unterlag vor 1931 Zuschauern im Sportzentrum Maspernplatz trotz einer Aufholjagd in der zweiten Hälfte. Von Topscorer Clint Chapman im 4. Playoff-Viertelfinale mit 26 Punkten statistisch angeführt, musste Medipolis SC Jena zu Beginn das zweiten Abschnitts mit dem Ausfall von DaVonte Lacy einen schwerwiegenden Ausfall verkraften. Der US-Amerikaner erlitt eine folgenschwere Bänderverletzung im Sprunggelenk und wird länger ausfallen. Obwohl die Thüringer zunächst einen vielversprechenden Start erwischten, sich bis zur 2. Minute eine 7:2-Führung erspielten, kippte das Duell anschließend komplett in Richtung der Hausherren. Nach einem Korb von Brad Greenes mit 25:9 (9.) in Front liegend, hatten die Westfalen einen fulminanten 23:2-Lauf hinlegen können, der bei den Thüringern durchaus Wirkung hinterließ. Schlussendlich mit einem 28:14-Vorsprung in die erste Viertelpause gehend, konservierte Paderborn die Differenz bis zur Halbzeit auf 56:46.

In der Pause schien sich das Team von Medipolis SC Jena gesammelt zu haben. Nach erfolgreichen Aktionen durch Alex Herrera und Brandon Thomas konnten die Gäste zunächst wieder auf 60:53 verkürzen, bevor Paderborns Jens Großmann mit seinen beiden einzigen Dreiern des Abends erneut auf 68:53 (24.) vorlegte. Die Saalestädter präsentierten sich in der Folge weiterhin um Anschluss bemüht, mussten für ihre Körbe jedoch wesentlich härter arbeiten, als der äußerst effektiv abschließenden Kader von Steven Esterkamp. Von Clint Chapman und Brandon Thomas in dieser Phase angeführt, war es Medipolis SC Jena dennoch gelungen, um sich bis zur letzten Viertelpause wieder auf 77:71 in Schlagdistanz zu kämpfen.

Während bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel der Paderborner vom lautstarken Publikum sowie durch die Leichtigkeit des Underdogs getragen wurde, zogen die Thüringer ihre defensiven Schrauben zunehmend fester. Nach einer Shotclock-Violation der Uni Baskets (32.) befanden sich die Gäste tatsächlich wieder auf Kurs, diese Partie trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes von 18 Punkten (73:55) noch einmal drehen zu können. Jenas Point Guard Rayshawn Simmons hatte zunächst auf 82:75 (34.) gestellt, bevor sich die Gastgeber in den anschließenden Minuten bis zum 87:77 (36.) wieder etwas Luft verschafften. Nach einer Auszeit von Domenik Reinboth in der 37. Minute war es Medipolis SC Jena gelungen, mit einem 6:0-Run bis auf 87:83 (38.) zu verkürzen, bevor die Hausherren während der letzten Minute in gleich zwei vorentscheidenden Sequenzen das Glück auf ihrer Seite hatten. Trotz des letzten Kontaktes von Lars Lagerpusch unter dem eigenen Korb erhielt Paderborn mit 45.1 Sekunden Restspielzeit den Ball zurück, ehe Alex Herrera nach einem vergebenen Korbleger von Jordan Barnes 23.2 Sekunden vor der Sirene mit seiner Ferse auf der Auslinie stand. Wieder Ballbesitz für die Gastgeber, die letztendlich ihren knappen Heimsieg nach Jenaer Stop-the-Clock-Fouls an der Freiwurflinie über die Ziellinie brachten.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir sind wie in Spiel 2 schwach gestartet, haben ähnliche Fehler gemacht und waren nicht aggressiv genug. Wir müssen von Beginn an Intensität bringen und nicht erst wenn wir hinten liegen. In der zweiten Hälfte konnten wir kämpferisch gut dagegenhalten und aufholen, bevor wir in den Schlüsselszenen keine guten Entscheidungen getroffen haben. Am Sonntag wird es darum gehen, von Anfang an da zu sein, physisch wie mental, körperlich zu spielen und zu verteidigen und in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

29.04.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 80:75

Die Bayer Giants Leverkusen haben in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA das Halbfinale erreicht. Der Deutsche Rekordmeister bezwang die RÖMERSTROM Gladiators in einer bis zum Schluss umkämpften Begegnung mit 80:75. Bereits der Rahmen für diese Partie war wie gemacht. Fast 2.300 Zuschauer fanden sich an einem verregneten Freitagabend in der Ostermann-Arena ein, um dem möglichen Einzug der Leverkusener in das Halbfinale beizuwohnen. Die Kulisse erinnerte an Zeiten, als die Giants in der Basketball-Bundesliga für Furore sorgten. Doch es waren nicht nur die Bayer-Anhänger, welche ihre Mannschaft lautstark supporteten. Auch rund 150 Zuschauer aus Trier hatten sich auf den Weg in Richtung Bismarckstraße gemacht. Dementsprechend war die Stimmung in den 40 Spielminuten „gigantisch gut“.

Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken werden. Die Führung wechselte oft, was für große Spannung sorgte. Der erste Abschnitt endete knapp zu Gunsten der „Gladiatoren“ mit 23:22. Ähnlich eng verlief auch die Anfangsphase des zweiten Durchgangs, wobei die Trierer ihre Führung zunächst verteidigen konnten. Zwar gelang es den Rheinland-Pfälzern nicht, den Vorsprung zu vergrößern, da Bayer ebenfalls zu punkten wusste, allerdings hatten die Gladiators besseren Zugriff auf das Spiel. In der 35. Spielminute setzten die Farbenstädter ihrerseits wieder offensive Akzente und gingen aufgrund eines 6:0-„Run“ wieder in Front (38:36). Der Support auf den Rängen war in dieser Phase groß, denn die Fans des 14-maligen Deutschen Meisters honorierten den Aufwand, welchen ihre Mannschaft betrieb. So endete eine sehenswerte Spielhälfte, in der sich Leverkusen und Trier auf Augenhöhe begegneten, mit 45:44 aus Sicht der Rheinländer.

Nach der Pause kam BAYER gut auf das Parkett zurück und war das erste Team, dem es diesem Abend gelang, sich entscheidend abzusetzen. Nach einem 7:2-Lauf, welchen Melvin Jostmann an der Freiwurflinie vollendete, lagen die Farbenstädter mit 53:46 (23. Spielminute) vorne. In diesen Minuten waren die Gastgeber die tonangebende Mannschaft auf dem Feld und die Fans der „Riesen vom Rhein“ hatten das Gefühl, dass es jetzt doch etwas deutlicher werden könnte als erwartet. Doch Trier agierte auf dem Niveau eines Topclubs und schlug umgehend zurück. Zähler um Zähler machten die Mannen von Coach Pascal Heinrichs auf die Leverkusener wieder gut und siehe da, nach einem Dreier durch Garai Zeeb (55:58 – 27. Spielminute) übernahmen die Moselstädter wieder die Führung. Diese konnten die Trierer zum Ende des dritten Durchgangs verteidigen und so ging es beim Spielstand von 60:63 in den alles entscheidenden Abschnitt. Spätestens im vierten Viertel hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Trier behauptete seinen knappen Vorsprung – bis knapp drei Minuten vor Ende, als die Gäste mit 75:72 vorne lagen. Die Restspielzeit allerdings gehörte punktemäßig allein den Leverkusenern, die die letzten acht Zähler der Partie erzielen. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Dennis Heinzmann egalisierte Spencer Reaves, um kurze Zeit später die viel umjubelte 77:75-Führung zu markieren. Trier zeigte sich in den folgenden Angriffen glücklos, während die Giants nun noch mehr fighteten und sich die freien Bälle sicherten. Die Entscheidung fiel letztlich an der Freiwurflinie, wo Luis Figge und Luca Kahl die letzten Zähler des Spiels erzielten. Unter dem frenetischen Jubel ihrer Fans feierten die Giants nicht nur den Sieg, sondern auch den verdienten Einzug in das Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga.

Trainer Hansi Gnad war nach der Partie überglücklich: „Großes Kompliment an Trier, die uns in dieser Serie alles abverlangt haben. Schlussendlich ist uns der Halbfinaleinzug dadurch geglückt, dass wir durch Geschlossenheit und Einsatz überzeugt haben. Die Jungs haben in den entscheidenden Phasen einen kühlen Kopf behalten und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Das wir ins Halbfinale eingezogen sind, haben wir auch diesem großartigen Publikum zu verdanken. Die Stimmung heute war sensationell und es hat großen Spaß gemacht vor dieser Kulisse aufzulaufen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Jetzt gilt es sich zu regenerieren und die Akkus aufzuladen. Denn der kommende Gegner wird uns einiges abverlangen.“

Spiel 5

01.05.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 73:59

Mit einem umkämpften 73:59-Heimsieg feierte das Team von Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag den Einzug ins Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn vor 1.763 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern im alles entscheidenden 5. Spiel seiner Viertelfinalserie verdient und startet am 05. Mai an der Ostsee in den Halbfinal-Showdown gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Das erste Jenaer Heimspiel wird unterdessen bereits am kommenden Sonntag, den 08. Mai 2022 um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena stattfinden.

In der historisch erst zweiten Playoffserie, welche über die volle Distanz aller fünf Spiele gehen musste, avancierte Jenas erst 20-jähriger Aufbauspieler Vuk Radojicic mit 13 Punkten zum Topscorer seines Teams. Für Paderborn war einmal mehr Jordan Barnes mit 14 Zählern der zuverlässigste Punktelieferant. Die Thüringer hatten zuletzt in den Playoffs 2014 gegen Gießen über fünf Spiele gehen müssen, unterlagen den Hessen damals jedoch mit 2:3. Nachdem DaVonte Lacy aufgrund seiner schweren Bänderverletzung am Freitagabend in Paderborn die Jenaer Mannschaft nur in der Zuschauerrolle unterstützen konnte, kehrte der schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi erstmalig in den Jenaer Spieltageskader zurück. Der gebürtige Berner hatte aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme große Teile der bisherigen Saison verpasst und sich am 27.12.2021 in Frankfurt einer Arthroskopie unterziehen müssen. Durch die medizinische Abteilung von Medipolis SC Jena während seiner Reha an der Saale optimal betreut, verblieb Kazadi am Sonntag zwar über die kompletten 40 Minuten auf der Bank, ein Comeback im Halbfinale ist jedoch durchaus vorstellbar.

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst Gratulation an Jena zu diesem Sieg. Es war eine lange, kraftraubenden und intensive Serie für beide Teams. Am Ende hat sich Jena den Halbfinal-Einzug verdient. Viel Erfolg in der nächsten Playoff-Runde. Trotz unseres Ausscheidens bin ich aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns als Team im Verlauf der gesamten Saison von Anfang bis zum Ende sehr gut entwickelt und können uns mit einem guten Gefühl und erhobenen Hauptes aus den Playoffs verabschieden.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Erstmal viele Dank an unsere Zuschauer für diesen Support. Riesen Respekt aber auch an Paderborn. Was sie uns in dieser Serie abverlangt haben war schon extrem stark. Auch heute haben wir sehr schwer ins Spiel gefunden, dafür aber defensiv gut gestanden, einen guten Job gemacht und mit den Fans im Rücken war der Sieg dann möglich.“

Vorberichte ProA Playoffs Viertelfinale

29.04.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier

Ein ausführlicher Vorbericht folgt in Kürze.

29.04.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena

Gibt es den nächsten Heartstopper in der Playoff-Serie „Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena“? Gerade zwei Tage her ist der 84:83-Double-Overtime-Thriller, der Jena vor eigenem Publikum die 2:1-Führung in der Best-of-Five-Serie brachte. Das Team von Headcoach Domenik Reinboth hat sich damit einen Matchball gesichert, den die Uni Baskets Paderborn um Headcoach Steven Esterkamp auf heimischem Parkett abwehren wollen. Und zwar so, wie sie am vergangenen Sonntag bereits den Sieg in Spiel 2 eingefahren haben: Mit einer enthusiastischen Maspernhölle voller euphorischer Fans im Rücken, unwiderstehlichem Offensiv-Basketball, beeindruckender Defense und vor allem der richtigen Siegermentalität.

Nach der unfassbar spannenden Partie vom vergangenen Mittwoch bleibt den Teams aus Paderborn und Jena kaum Zeit zur Regeneration: Schon heute steht der nächste Showdown auf dem Plan. Und auch wenn allen Spielern die physisch und mental kraft-raubende Partie noch in den Gliedern steckt: Jeder einzelne aus beiden Kadern wird seine letzten Kraftreserven mobilisieren – Paderborn mit dem Ziel, die Serie wieder auszugleichen, Jena mit dem Blick auf den vorzeitigen Einzug ins Playoff-Halbfinale.

Baskets-Headcoach Steven Esterkamp liebt genau diese „Do-or-Die“-Situationen in einer Playoffserie: „Das ist jetzt so ein Spiel, auf das sich wirklich alle Sportler freuen, die den Wettbewerb lieben, und auf das man regelrecht hinfiebert! Für uns geht es um Sieg oder Niederlage, um Drinbleiben oder Rausfliegen – aber das bedeutet keinen zusätzlichen Druck, das ist Playoff-Modus! Unsere Jungs freuen sich auf die Herausforderung am Freitagabend und werden die nötige Intensität aufbringen, um am Ende eine Chance zu haben. Denn darum geht es: Alles, was wir wollen, ist eine Chance zu haben, Spiel 5 in Jena zu erzwingen. Dafür werden wir alles geben!“

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

28.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS 81:72

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stehen die ROSTOCK SEAWOLVES im Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. In einem dramatischen dritten Schlagabtausch mit den PS Karlsruhe LIONS behielten die Rostocker am Ostsee-Zeitung-Spieltag vor 2.250 Zuschauern in der StadtHalle Rostock dank eines starken Schlussviertels die Oberhand und bezwangen die Badener in der “Best-of-Five”-Serie mit 3-0. Tyler Nelson (18 Punkte) und Sid-Marlon Theis (16) waren die herausragenden Akteure auf Rostocker Seite. Bei den LIONS, die ersatzgeschwächt mit nur sieben Spielern antraten, kam Ferdinand Zylka auf 25 Punkte, neun Rebounds und vier Steals.

Die Wölfe starteten bissig ins Spiel, hielten das Tempo hoch, passten den Ball mit viel Geduld und arbeiteten intensiv im Rebound. Jordan Roland netzte nach einer Minute für drei Punkte ein und sein Team setzte sich mit 9:0 (5. Min) ab. Erst nach über viereinhalb Minuten konnten die Gäste aus Karlsruhe die ersten Punkte an der Freiwurflinie erzielen. Nach dem zweiten Foul Rolands kam Tyler Nelson in die Partie und trug die Offensive. Im ersten Abschnitt kam der US-Guard allein auf neun seiner insgesamt 18 Zähler. Die SEAWOLVES führten nach zehn Minuten mit 20:19. Das zweite Viertel gehörte den LIONS, die trotz ihrer Sieben-Mann-Rotation munter und frech aufspielten. Matt Moyer, Ferdinand Zylka und Stanley Whittaker schulterten die Karlsruher Offensive. Zylka warf die Gäste in der 18. Minute mit einem Dreier in Führung (31:34), die sie bis zur Pause nicht mehr hergaben (36:40).

Im dritten Viertel schenkten sich beide Teams weiterhin keinen Zentimeter. Es war eine Fortsetzung des Playoff-Fights vom Dienstag, wenngleich die Müdigkeit im ein oder anderen Wurf erkennbar war. Nelson hielt sein Team im Rennen und verkürzte in der 27. Minute per Dreier auf 45:46 (28. Min). Kurzzeitig konnten die Wölfe sogar die Führung zurückerobern nach einem lehrbuchreifen Pick-and-Roll von Brad Loesing auf Till Gloger, der per Korbleger zum 47:46 (28. Min) traf. Die LIONS blieben jedoch weiter bissig. Der US-Forward Moyer knüpfte an seine starke erste Hälfte an und traf den SEAWOLVES mit zwei Dreiern mitten ins Herz; zum Viertelende führten die Gäste mit fünf Punkten (50:55).
Das Schlussviertel begann mit einem Paukenschlag, der den 2.250 Zuschauern in der Wolfshöhle noch lange in Erinnerung bleiben wird: Sid-Marlon Theis zog nach Pass von Tyler Nelson mit Volldampf zum Korb, hob ab, flog an den ausgestreckten Armen von Matt Moyer und Maurice Pluskota vorbei und stopfte den Ball trotz Fouls mit beiden Händen und voller Wucht in den Korb. Mit dieser Aktion rüttelte er die Fans, aber auch sein Team wach. Auf einmal war der Knoten in der Offensive geplatzt. Nur Sekunden später schnappten sich die Wölfe die Führung, als Mitch Jost ein Dreier versenkte (56:55, 31. Min). Nun sollten die SEAWOLVES ihren Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben. Im Gegenteil: Nijal Pearson und Tyler Nelson streuten weitere Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie ein (66:59, 34. Min). Auch Chris Carter übernahm Verantwortung und erzielte alle seine sieben Punkte im Schlussviertel. Die ersatzgeschwächten LIONS wehrten sich nach Kräften. Zylka verkürzte per Dunk auf 68:62 (35. Min), doch nach weiteren Dreiern von Theis und Carter zogen die Wölfe auf 13 Zähler (76:63, 37. Min) davon und ließen sich den dritten Sieg in der Viertelfinalserie unter dem tosenden Jubel der Zuschauern nicht mehr nehmen.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Es sind Playoffs. Jedes Spiel ist eng umkämpft. Das hat sich auch heute nicht geändert. Es ist etwas ganz anderes, eine Serie zu beenden, als ein Playoff-Spiel zu gewinnen. Es ist eine ganz andere Drucksituation; es sind ganz andere Dinge, die im Kopf ablaufen. Wenn man in einer solchen Situation noch nicht war – und davon haben wir einige Spieler -, dann muss lernen, damit umzugehen. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Das ist in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf unsere Stärken besonnen und das Spiel nach Hause gebracht. Durch den Dunk von Sid ist das Momentum auf unsere Seite gekippt. Die Halle war heute super; das gibt uns einen Push und macht es schwerer für den Gegner. Das ist genau das, was wir wollen. Daran sieht man dann auch den Heimvorteil.”

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

27.04.2022 19:30 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Bayer Giants Leverkusen 75:81

In Spiel Drei der Viertelfinal-Playoffserie gegen die Bayer Giants Leverkusen schickte Gladiators Headcoach Pascal Heinrichs Garai Zeeb, Parker van Dyke, Jonas Grof, Enosch Wolf und Austin Wiley als Starting Five auf das Parkett der Arena Trier. Schon zu Beginn des Spiels wirkten die Gladiatoren nervös und hektisch, während die Giants eine kontrollierte Zonenverteidigung spielten und am offensiven Ende über Point Guard Quentin Goodin immer wieder das Eins-gegen-Eins suchten. Trier versuchte mit frühen Abschlüssen – meist aus der Distanz – ein Mittel gegen die Leverkusener Zone zu finden, trafen aber nur sehr schwach von außen. Nach fünf gespielten Minuten stand es so 6:11 für die Leverkusener, die insgesamt deutlich wacher wirkten als die Hausherren. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels setzten sich die Giants immer weiter ab, drei Minuten vor Viertelende stand es bereits 6:17. Bis zum Ende des ersten Spielabschnitts kamen die Gladiatoren nicht besser in die Partie, während Leverkusen sehr hochprozentig von außen traf und energischer im Rebounding agierten. Mit einem 14:28 ging es in die erste Viertelpause. Auch den Start ins zweite Viertel verschliefen die Gastgeber. Leverkusen agierte weiterhin sehr clever, nutzte jeden Fehler der Trierer eiskalt aus und erspielte sich häufig gute und freie Würfe. Nach drei Minuten im zweiten Viertel betrug der Trierer Rückstand bereits 17 Punkte (16:33). Die Gladiatoren wirkten offensiv zu harmlos, hatten Probleme den Ball Inside zu bringen und leisteten sich zu viele Ballverluste. Bis zur Halbzeit stellte sich auf Trierer Seite keine Besserung ein, während die Bayer Giants weiterhin sehr gut im Spiel waren und immer wieder freie Würfe nach guter Ballbewegung kreierten. Zur Halbzeit führten die Rheinländer somit verdient mit 27:43.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gladiatoren eine deutlich verbesserte Körpersprache und höhere Intensität als im ersten Durchgang. Auch die Würfe von außen fielen besser, man erkämpfte sich häufig zweite Chancen durch gutes Offensivrebounding und setzte die Leverkusener Aufbauspieler gut unter Druck. Nach knapp drei Minuten war der Rückstand bereits auf 40:47 geschmolzen. Vor allem defensiv agierten die Moselstädter nun aggressiver, dennoch verfehlte man zu oft einfache Würfe und konnte sich so nicht für die gute Defensive belohnen. Nichtsdestotrotz waren die Trierer nun wieder voll im Spiel und gingen mit einem Rückstand von 51:57 in das letzte Viertel. Im vierten Viertel hielten die Gladiatoren die Intensität hoch und fanden bessere Lösungen gegen die Leverkusener Verteidigung. Nach anderthalb Minuten im Schlussabschnitt glich man die Partie beim Stand von 57:57 aus. Weiterhin sorgte gutes Rebounding immer wieder für zweite Chancen in der Offensive, aber auch die Giants fanden wieder besser ins Spiel und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem es den Trierern jedoch nicht gelang in Führung zu gehen. Zum Ende des Spiels war es wieder Spencer Reaves, der die Leverkusener mit sehr starken Eins-gegen-Eins Aktionen im Spiel hielt und sogar für eine 63:69 Führung drei Minuten vor Schluss sorgte. Auf Seiten der Gladiatoren war es nun Parker van Dyke, der mit eiskalten Dreiern das Spiel offen und die Hoffnung der Trierer am leben hielt. Beim Stand von 75:78, 26,2 Sekunden vor Schluss leisteten sich die Moselstädter dann einen unglücklichen Ballverlust nach einem eigenen Einwurf und mussten dann foulen, um die Uhr zu stoppen. Dies nutzten die Giants erneut eiskalt aus und zeigten am Ende die besseren Nerven. Trotz einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mussten sich die Gladiatoren am Ende mit 75:81 geschlagen geben.

Somit steht die Playoff-Serie gegen die Bayer Giants Leverkusen nun 1:2 aus Trierer Sicht. Das nächste Spiel – am Freitag um 19:30 Uhr in der Leverkusener Ostermann Arena – ist das erste Entscheidungsspiel der Serie, bei einem Sieg der Giants ziehen diese in das Halbfinale der Playoffs ein. Ob JJ Mann, der beim gestrigen Spiel Drei nicht für die Rheinländer auflaufen konnte, wieder mitwirken kann ist noch ungewiss. Die Trierer verfügen weiterhin über die volle Mannstärke und wollen nach den zuletzt knappen Niederlagen in Spiel Zwei und Drei in Leverkusen das alles entscheidende Spiel Fünf erzwingen, welches am 01. Mai erneut in der Arena Trier stattfinden würde.

Pascal Heinrichs, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Wir haben zwei Gesichter gezeigt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht die Intensität gebracht, die wir bringen können, wollen und müssen. In der zweiten Halbzeit lief es deutlich besser. Natürlich haben wir auch dort ein, zwei Fehler gemacht, die am Ende den Ausschlag gegeben haben. Das Spiel haben wir aber in der ersten Hälfte verloren und letztlich hat Leverkusen verdient gewonnen. Sie sind ein sehr guter Gegner und das wissen wir. Umso wichtiger wird natürlich das nächste Spiel, in dem es für uns um alles geht. Wir hoffen, dass erneut viele Fans den Weg nach Leverkusen finden und wieder für echte Heimspiel-Atmosphäre sorgen. Wir müssen das Spiel so beginnen, wie die zweite Hälfte des letzten Spiels, dann haben wir gute Chancen das Spiel in Leverkusen zu gewinnen und das fünfte Spiel zu erzwingen“

27.04.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 84:83

In einem unfassbar dramatischen 84:83-Sieg nach zweifacher Verlängerung drehten die Basketballer von Medipolis SC Jena ein schon verloren geglaubtes Duell gegen die Uni Baskets Paderborn und gehen in ihrer Playoffserie erneut in Führung. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Ostwestfalen am Mittwochabend vor 1.311 leidenschaftlich und emotional mitgehenden Zuschauern nach 50 hart umkämpften Minuten durch einen Buzzerbeater von Rayshawn Simmons. Der US-Amerikaner verwandelte beim Stand von 81:83 mit nur noch 3.1 Sekunden Restspielzeit einen Dreier parallel zur Schlusssirene im Paderborner Korb und avancierte zum vielumjubelten Helden des Abends.

Nachdem sich beide Mannschaften im Verlauf einer gleichermaßen nervösen wie verkrampften ersten Hälfte beim Stand von 24:27 in die Halbzeitkabinen verabschiedet hatten, nahm die Partie erst zu Beginn des dritten Viertels etwas mehr Fahrt auf. Medipolis SC Jena widmete sich in dieser Phase verstärkt seiner Stärke jenseits des Perimeters, suchte und auch fand vorwiegend aus der Distanz den Abschluss, während für die Paderborner meist ihr Frontcourt dagegenhielt. Nach zahlreichen knappe Zwischenständen, mit denen beide Teams bis zur 30.Minute statistisch Hand in Hand gegangen waren, übernahmen die Gäste unmittelbar vor der ursprünglich letzten Viertelpause, um sich auf 42:48 (3er, Konradt) abzusetzen. Dieser Vorsprung wuchs zu Beginn des vermeintlichen Schlussabschnitts nach einem Dreier von Paderborns Scharfschütze Chris Trapp zum 42:55 auf stolze 13 Punkte (33.) bevor die Thüringer aus ihrer offensiven Lethargie erwachten und angetrieben von den Fans mit einem leidenschaftlichen 12:2-Lauf wieder auf 54:57 (36., 3er Thomas) verkürzen konnten. Zurück in Schlagdistanz, entwickelte sich diese Partie über jede anschließende Sequenz zu einem echten Playoff-Thriller, der nur noch vereinzelte Zuschauer auf den Sitzen hielt. Während die Westfalen in dieser Phase alles daran setzten, ihren Vorsprung über die Ziellinie zu retten, war es Jena gelungen, dieses Duell bis zur 40. Minute offenzuhalten. Magere drei Punkte Differenz waren es 32 Sekunden vor dem Ende bei Rückstand von 59:62, als die Thüringer in Ray Simmons einen willigen Vollstrecker fanden. Jenas Aufbauspieler hatte mit seinem Distanzwurf 20.7 Sekunden vor der Sirene zum vielumjubelten 62:62-Ausgleich getroffen und nun auch die letzten Zuschauer aufstehen lassen. In einer lautstark brodelnden Arena blieb den Uni Baskets jedoch der finale Wurf. Paderborns Flügelspieler Chavares Flanigan übernahm im letzten Angriff die Verantwortung, scheiterte jedoch am Jenaer Ring – Verlängerung.

Mit dem Druck des „gewinnen müssens“ gegen die Last des „gewinnen wollens“ punkteten sich beide Teams durch die Overtime, ohne dass es einer Mannschaft gelang, den entscheidenden Punch zu setzen. Minute um Minute verrann, Wurf um Wurf fiel (oder nicht) und so leuchtete infolge gleichermaßen eleganten wie wichtigen Korblegers von Nico Brauner 55.7 Sekunden vor Ende der Verlängerung ein 73:73 vom LED-Würfel. Innerhalb der sich anschließenden Offensiv-Aktionen gelang es keinem Team mehr, den spielentscheidenden Neckbreaker zu setzen – wieder war es Flanigan, der den letzten Paderborner Wurf nahm und diesen abermalig verfehlte – zweite Verlängerung. Längst ließen sich in diesem Spiel Parallelen zu einem Schwergewichts-Boxkampf in der 12. Runde ziehen, in denen sich beide Kämpfer nur noch aufgrund des Willens auf ihren Beinen hielten. Trotz des dritten Duells innerhalb von sechs Tagen mobilisierten Jena und Paderborn ihre letzten Reserven, lebten dabei von der verbliebenen mentalen Frische, um nicht in die Seile oder auf den Boden zu müssen. Während sich das Ergebnispendel in dieser Phase für keine Richtung entscheiden konnte, Barnes, Thomas, Trapp, Herrera und Flanigan 89 Sekunden vor der dritten Schlusssirene den Score auf 80:81 geschoben hatten, „drohte“ nach einem erfolgreichen Freiwurf von Ray Simmons zum 81:81-Ausgleich die Triple-OT. Allerdings waren noch 20.7 Sekunden zu spielen und so landete der Ball zum wiederholten Mal in den Händen von Chavares Flanigan. Im dritten Anlauf saß der Gamewinner des 26-jährigen US-Amerikaners zum 81:83 – Auszeit Medipolis SC Jena mit nur noch 3.1 Sekunden Restspielzeit in der zweiten Verlängerung.

Dass diese Begegnung noch ein abschließende Pointe bereithielt, ahnte in diesem Moment keiner der Anwesenden. Nach einem Einwurf durch Julius Wolf an der Seitenlinie landete der Ball bei Ray Simmons, der ihn 1.1 Sekunden vor dem Ende auf die Reise schickte. Mr. Wilson hatte genug an diesem Abend und so rauschte er  gleichermaßen ansatzlos wie pünktlich zur letzten Sirene dieser Partie durch die Reuse der Westfalen – 84:83. Rayshawn Simmons (Gamewinner Medipolis SC Jena): „Es war ein hart erkämpfter Sieg. Ich muss Julius und Brandon dafür danken, dass sie Vertrauen und Zuversicht in mich gesetzt haben, mir den Ball zu überlassen, um diesen letzten Schuss zu versenken.“

Vorbericht ProA Playoffs Viertelfinale

28.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS

Am Donnerstag um 19:30 Uhr haben die ROSTOCK SEAWOLVES den ersten Matchball im Playoff-Viertelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Mit einem Sieg über die PS Karlsruhe LIONS können sie den Einzug ins Halbfinale perfekt machen und die “Best-of-Five”-Serie mit 3-0 für sich entscheiden. Bei einer Niederlage wechselt die Serie für Spiel 4 zurück nach Karlsruhe. Etwa 2.000 Zuschauer werden in der StadtHalle Rostock erwartet.

Nach dem dramatischen Overtime-Krimi am Dienstag – die SEAWOLVES konnten sich mit 107:103 nach zweifacher Verlängerung durchsetzen – wird es auch im dritten Spiel der Serie intensiv zugehen. Coach Held erwartet erneut einen “Playoff-Fight mit Hauchen mit Stechen”, in dem um jeden Zentimeter gekämpft und kein Ball verloren gegeben wird. Auch wenn die Kräfte von Duell zu Duell schwinden, gilt es, den Willen und Jagdinstinkt wach zu halten und mental bereit für das nächste Aufeinandertreffen zu sein.

“Der Erfolgshunger ist riesig”, meint Coach Held. “Jeder ist bereit, seine eigenen Interessen hinter dem Teaminteresse zurückzustellen – das ist für mich das wichtigste Zeichen.” In den Playoffs geht es darum, es mehr zu wollen als der Gegner, auch wenn der Körper von den kräftezerrenden Partien müde ist. Dass die Wölfe damit umzugehen wissen, haben sie bereits zweimal bewiesen.

Am Dienstag wurden Erinnerungen wach an die Partie vom 34. Spieltag, als beide Teams zuletzt in Rostock aufeinandertrafen. Die Wölfe kamen am 19. April aus einer Coronapause, führten knapp sechs Minuten vor Schluss mit 14 Zählern und verloren am Ende mit 73:80 nach einer 22:1-Schlussoffensive der Karlsruher. Auch bei der Playoff-Heimpremiere rieben sich die Zuschauer im dritten Viertel verwundert die Augen. Nach einer 18-Punkte-Führung zu Beginn des dritten Abschnitts durchliefen die 1.800 Fans ein Wechselbad der Gefühle, als die LIONS bis zum Viertelende ausgleichen konnten. Als es dann in die erste bzw. zwei Verlängerung ging, sahen sich einige Anhänger plötzlich einem Déjà-vu ausgesetzt: Vor fünf Jahren gab es in den ProB-Playoffs ebenfalls ein Duell zwischen Karlsruhe und Rostock, das auch erst nach zwei Extraschichten entschieden wurde. Damals konnten sich die LIONS mit 107:105 durchsetzen und später als Vizemeister den Aufstieg in die ProA feiern.

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

26.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karslruhe LIONS 107:103

Die ROSTOCK SEAWOLVES gewinnen das 2. Viertelfinale gegen die PS Karlsruhe LIONS mit 107:103 nach doppelter Verlängerung und gehen in der “Best-of-Five”-Serie mit 2-0 in Führung. Mit einem weiteren Sieg stehen die Wölfe im ProA-Halbfinale. Vor 1.800 Zuschauern in der StadtHalle Rostock verspielten die Gastgeber am OSPA-Spieltag eine 18-Punkte-Führung im dritten Viertel. Erst in der zweiten Verlängerung konnten sich die Rostocker, die in Till Gloger (19 Punkte, 17 Rebounds) ihren besten Korbjäger hatten, entscheidend absetzen. Bei den Gästen kam das Duo Matt Freeman und Stanley Whittaker zusammen auf 57 Zähler.

Zur Halbzeit schien alles unter Kontrolle. Die SEAWOLVES führten mit elf Punkten nach Dreiern von Michael Jost und Tyler Nelson zum Ende des zweiten Abschnitts. In den ersten zwanzig Minuten deutete sich jedoch schon an, dass Karlsruhe nicht kampflos die Reise nach Rostock angetreten hatte. Zumal sie vor exakt einer Woche, am 34. Spieltag, den Sieg von der Ostsee entführen konnten. Das erste Viertel war umkämpft und ging mit einem Punkt an die Wölfe (22:21). Zwar versuchten die SEAWOLVES von Beginn an, den ballführenden Karlsruher Leistungsträger Stanley Whittaker Jr. zu doppeln, doch die LIONS fanden immer wieder Lösungen – entweder in Korbnähe durch Maurice Pluskota oder aus der Distanz. Dabei fiel vor allem Matt Freeman auf. Der Neuseeländer, der im ersten Spiel nur auf fünf Zähler kam, demonstrierte in Spiel 2 sein Können. Zur Halbzeit hatte er 14 Punkte seiner insgesamt 30 Zähler auf seinem Konto. Trotzdem fanden die Rostocker Mittel und Wege, das Spiel ab Mitte des zweiten Viertels zu bestimmen. Chris Carter dirigierte seine Mitspieler, fand Till Gloger unter dem Korb oder fütterte Nijal Pearson mit einem Pass für einen offenen Dreier. Die Wölfe waren im Flow – und blieben es bis kurz nach dem Seitenwechsel, als sie ihren Vorsprung auf bis zu 18 Zähler ausbauen konnten (61:43, 21. Min).

Plötzlich aber meldeten sich die LIONS zurück. Ein 10:2-Zwischenspurt brachte die Badener wieder auf Tuchfühlung. Nach zwei Dreiern von Ferdinand Zylka und Whittaker begann die Rostocker Führung zu bröckeln (68:61, 28. Min). Auch Freeman hatte seinen Anteil an der Aufholjagd der Löwen, die zum Ende des dritten Abschnitts ausgleichen konnten (68:68). Hatten die Karlsruher in der gesamten ersten Hälfte nur drei von zwölf Dreier versenkt, so trafen sie allein im dritten Viertel vier ihrer neun Dreipunktewürfe. Im Schlussviertel deutete sich ein dramatischer Showdown an. Zunächst ging Karlsruhe mit fünf Zählern in Front (68:73, 31. Min). Nun waren bei den SEAWOLVES einfache Punkte in Brettnähe gefragt. Tyler Nelson und Till Gloger schulterten die Offensive und behielten die Nerven an der Freiwurflinie. Auch das Geburtstagskind Sid-Marlon Theis traf zwei wichtige Dreier, die die Halle zum Toben brachte. 1:50 Minute vor dem Ende traf Nelson zwei Freiwürfe zum 84:80. Es folgte ein Dreier von Zylka, und 18,8 Sekunden vor dem regulären Spielende versenkte Whittaker nur einen Freiwurf, sodass es beim Stand von 84:84 in die ersten Verlängerung ging. Hier setzten sich die Karlsruher erneut auf vier Zähler ab. Wieder war Nervenstärke gefragt. Gloger und Nelson ragten erneut an der Linie heraus. Allerdings gehörte den Gästen erneut der letzte Angriff, den Freeman jedoch dank starker Abwehrarbeit nicht vollenden konnte. Somit musste beim Stand von 95:95 eine zweite Overtime über den Ausgang der Partie entscheiden.

Wieder war es Zylka, der zum Dreier ansetzte – diesmal aber tanzte der Ball nur auf dem Ring und rollte wieder heraus. Mit Leidenschaft, Herz und Wille kämpften die SEAWOLVES weiter um jeden Ball. Im Angriff versenkten Jordan Roland und Nijal Pearson wichtige Dreier. 68 Sekunden vor dem Ende konnte Gloger an der Freiwurflinie auf sechs Punkte erhöhen. Wenig später fand Theis den unter dem Korb völlig frei stehenden Rostocker Center für zwei weitere Zähler. Rostock behielt in der zweiten Verlängerung die Oberhand. Als Nelson 20,2 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie zum 107:101 traf, war es in der StadtHalle Rostock so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr hören konnte. Karlsruhe hatte keine Antwort mehr. Pearson blockte den letzten Wurf Whittakers und warf den Ball mit auslaufender Spieluhr in die Höhe, in dem Wissen, den zweiten Playoff-Sieg hart erkämpft zu haben.

Am Donnerstag um 19:30 Uhr treffen beide Teams im 3. Viertelfinale erneut in der StadtHalle Rostock aufeinander. Die Partie wird präsentiert vom SEAWOLVES-Medienpartner Ostsee-Zeitung. Sollten die SEAWOLVES dieses Spiel gewinnen, stehen sie erstmals im Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Coach Christian Held nach dem Spiel: “Für mich war das heute exakt so, wie ein Playoff-Spiel sein soll. Beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Immer wenn die eine Mannschaft einen Lauf hat, findet die andere wieder eine Lösung und umgekehrt. Für mich ist es das perfekte Playoff-Spiel, so wie es sein soll und wie es jeder sehen will. Das ist genau der Grund, warum wir das alles machen. Als es heute wirklich darum ging, haben wir heute defensiv wie offensiv die Big Plays gemacht.”

Vorberichte ProA Playoffs Viertelfinale

27.04.2022 19:30 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Bayer Giants Leverkusen

Zweites Playoff-Heimspiel in der Arena Trier. RÖMERSTROM Gladiators Trier empfangen die Bayer Giants Leverkusen zu Spiel Drei der Serie. Am Mittwoch (19:30 Uhr) steht das dritte Playoff-Spiel der Gladiatoren in der Arena Trier an. Nach zwei absolvierten Partien steht es 1:1.

Spiel Zwei der Viertelfinalserie zwischen den RÖMERSTROM Gladiators und den Bayer Giants verlief aus Trierer Sicht nicht wie erhofft. Nach einer zwischenzeitlichen Führung von 15 Punkten mussten sich die Trierer Profibasketballer in letzter Sekunde mit 81:84 geschlagen geben. Im dritten Aufeinandertreffen der Traditionsstandorte wollen die Gladiatoren in der Serie erneut in Führung gehen und vor heimischen Publikum eine Leistung wie im ersten Playoff-Spiel zeigen. Nachdem die Leverkusener am vergangenen Freitag eine deutliche 92:68 Niederlage einstecken mussten, zeigten sie sich in der Ostermann-Arena deutlich verbessert und ausgeruhter. Auch im dritten Spiel der Serie wird es ein spannendes Aufeinandertreffen der in der Hauptrunde viert- und fünftplatzierten Teams.

Bei der Auswärtsniederlage der Gladiatoren wusste vor allem Center Austin Wiley zu überzeugen und legte 28 Punkte und 11 Rebounds auf. Auf Seiten der Leverkusener war es Spencer Reaves, der vor allem im letzten Viertel nicht zu stoppen war und mit einigen schweren Mitteldistanzwürfen die Aufholjagd der Bayer Giants einleitete. Die bisherigen Topscorer der beiden Teams – Parker van Dyke auf Trierer Seite und Quentin Goodin bei den Giants – fanden bisher noch nicht wirklich in die Playoff-Serie und wurden von den gegnerischen Verteidigern gut kontrolliert. Auch in der dritten Partie wird ein physisches und intensives Spiel erwartet, in dem der Heimvorteil der Trierer eine entscheidende Rolle spielen kann.

„Man hat am Sonntag gesehen, dass das erste Spiel der Serie nicht die Qualität der Leverkusener widergespiegelt hat. Im zweiten Spiel waren sie bereits deutlich fitter und haben gezeigt, warum sie völlig zurecht amtierender Vizemeister sind. Wir waren relativ weit vorne und es war natürlich sehr ärgerlich das Spiel in Leverkusen noch zu verlieren, letztlich waren wir über die gesamte Spielzeit aber nicht konzentriert genug. Im dritten Spiel müssen wir nun unsere Invictus-Philosophie leben, keine Ausreden suchen und stärker zurückkommen. Mit unseren Fans im Rücken haben wir gute Chancen, das dritte Spiel für uns zu entscheiden. Die Hütte muss brennen“, sagt Gladiators-Headcoach Pascal Heinrichs zum dritten Aufeinandertreffen der RÖMERSTROM Gladiators und Bayer Giants.

27.04.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn

Vor einem wegweisenden Spiel in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga steht Medipolis SC Jena am Mittwochabend ab 19:30 Uhr in der Sparkassen-Arena. Die Mannschaft um Kapitän Julius Wolf empfängt die Uni Baskets aus Paderborn zu 3. Viertelfinale der Best-of-Five-Serie in Burgau. Im Publikum mit dabei sein werden dann auch die Fußballer des FC Carl Zeiss Jena, um die Korbjäger in dieser wichtigen Partie zu unterstützen. Wie gewohnt haben alle Basketball-Fans, die nicht vor Ort sein können die Möglichkeit, auch in den Playoffs live auf Sportdeutschland TV mitzufiebern. Der Liga-Partner aus Unterföhring meldet sich vor dem 3. Viertelfinale am 27. April inkl. einer ausführlichen Vorberichterstattung ab 19.00 Uhr aus der Sparkasse-Arena. Zum Livestream auf Sportdeutschland TV

Während beide Kontrahenten nach dem Paderborner 100:84-Sieg am Sonntagabend mit einem ausgeglichenen Stand von 1:1 in die Partie starten, gilt es für die Thüringer im bevorstehenden Duell nicht nur den Heimvorteil zu verteidigen, sondern sich gleichermaßen eine gute Ausgangsposition für Spiel 4 am Freitag in Paderborn zu verschaffen. Dafür wird Medipolis SC Jena jedoch an beiden Ende des Parkett noch einmal deutlich zulegen müssen. Schließlich dürften die Uni Baskets nach ihrem Serienausgleich Morgenluft gewittert haben und mit breiter Brust nach Jena anreisen. Durch den aktuellen ausgeglichenen Serienstand von 1:1 ist nunmehr auch schon im Vorfeld klar, dass es in dieser Viertelfinalserie am Freitagabend zu einem Spiel 4 kommen wird.

Ob einer oder mehrere Akteure der zuletzt Corona-bedingt ausfallenden Spieler in den Kader von Medipolis SC Jena zurückkehren können, wird sich wohl erst unmittelbar vor der Partie entscheiden. Fakt ist jedoch, dass große Teile der Mannschaft ungeachtet ihrer personell angespannten Situation wesentlich mehr Intensität auf das Parkett bringen müssen als am Sonntag in Paderborn. Dabei dürfte einmal mehr auch ganz sicher die Unterstützung durch die Fans eine maßgebliche Rolle spielen. Trotz nachweislich individueller Qualität im Paderborner Team sowie der unglaublichen Fabel-Dreierquote von 63 Prozent (12/19) waren und sind die am Sonntag kassierten 100 Punkte in einem einzigen Playoffspiel schlicht und ergreifend zu viel. Zurück zur intensiven und vor allem in den Schlüsselmomenten aggressiven Defense der Hinrunde kombiniert mit einer gehörigen Portion Playoff-Mentalität muss die Marschrichtung für die demnächst noch anstehenden Viertelfinal-Begegnungen sein.

Vorbericht ProA Playoffs Viertelfinale

Spiel 1

26.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS

Die ROSTOCK SEAWOLVES brennen auf ihre Playoff-Heimpremiere am Dienstagabend um 19:30 Uhr in der StadtHalle Rostock. Das zweite Spiel der “Best-of-Five”-Viertelfinalserie gegen die PS Karlsruhe LIONS wird präsentiert vom Hauptsponsor OstseeSparkasse Rostock. Am vergangenen Samstag konnten die Wölfe viel Selbstvertrauen tanken. Mit einem deutlichen 87:66-Auswärtssieg setzten sie sich im Auftaktspiel der Playoffs bei den PS Karlsruhe LIONS durch und gingen mit 1-0 in Führung. Das Team, das zuerst drei Siege in der “Best-of-Five”-Serie verbucht, erreicht das Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

In Karlsruhe lagen die Wölfe zur Halbzeit mit drei Punkten zurück (33:36), steigerten sich dann aber nach dem Seitenwechsel und packten defensiv zu. Den Löwen gelangen in der zweiten Hälfte insgesamt nur 30 Punkte, Rostock hingegen kam auf 54 Zähler. Coach Held lobte die Verteidigungsleistung seiner Mannschaft: “Wir haben defensiv in der zweiten Halbzeit nochmals extrem zugelegt. Für mich war das Entscheidende, dass wir es defensiv geschafft haben, die Intensität hochzuhalten und das Spiel darüber zu Ende zu bringen.” Natürlich darf auch die offensive Leistung der Wölfe im Schlussabschnitt nicht unerwähnt bleiben. Nach nur 33 Zählern in der gesamten ersten Hälfte brachten die Rostocker allein im letzten Abschnitt 31 Punkte aufs Tableau. “Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir lernen müssen, mit der Müdigkeit umzugehen. Wir haben heute bewiesen, dass wir das können”, meinte Held.

Der Mann des vierten Viertels war Rückkehrer Tyler Nelson, der im Spiel zuvor coronabedingt aussetzen musste. Ihn hatte buchstäblich das Playoff-Fieber richtig schwer erwischt, denn er lief binnen Sekunden heiß. Der Distanzwurfspezialist erzielte in weniger als vier Minuten 17 Punkten, darunter fünf Dreipunktewürfe. “Es fühlte sich gut an. Ich war in der Zone”, meinte der 26-Jährige nach dem Spiel, bezugnehmend auf seine Leistungsexplosion. Neben Nelson, der das Spiel mit 24 Punkten (in nur 16 Minuten Einsatzzeit) beendete, kamen Nijal Pearson (19 Pkt, 7 Reb), Sid-Marlon Theis (11 Pkt) und Till Gloger (10 Pkt, 7 Reb) auf zweistellige Punktzahlen.

Für das zweite Spiel der Serie am Dienstag können die Wölfe auf die Rückkehr von Robert Montgomery Jr., Gabriel de Oliveira und Stefan Ilzhöfer hoffen. Wesentlich wichtiger wird aber der Rückhalt der SEAWOLVES-Fans in der StadtHalle Rostock sein, um das Team einen echten Heimvorteil spüren zu lassen. “Wir brauchen in Rostock am Dienstag eine volle Halle!”, wünscht sich Coach Held. “Wir wollen mit der Kulisse im Rücken die Müdigkeit gerade am Ende komplett vergessen und wollen, dass die Fans uns nach vorn peitschen und es so über 40 Minuten noch schwerer für Karlsruhe wird.”

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

Spiel 4

22.04.2022 19:30 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. Tigers Tübingen 80:84

Aus dem Ausgleich der Playoff-Serie gegen die Tigers Tübingen wurde nichts. Das zweite Heimspiel vor 1202 Zuschauern in der Stadthalle ging mit 80:84 knapp verloren und bedeutete das Ende der Saison für die Eisbären. Das Team von Headcoach Smith, dass wieder auf Forward Jarelle Reischel verzichten musste, warf kämpferisch alles in die Partie und hielt das Spiel bis in die Schlusssekunden offen. Hier zeigte sich der Gegner allerdings nervenstark und traf die entscheidenden Würfe, während die Eisbären in der letzten Minute nicht mehr trafen. Bester Werfer waren Daniel Laster und Armani Moore mit jeweils 18 Punkten, Kevin Yebo erzielte mit 17 Punkten und 16 Rebounds ein Double-Double.

Als Starter standen wie zuletzt Ethan Alvano, Kevin Yebo, Armani Moore, Robert Oehle und Carrington Love auf dem Parkett. Das Spiel startete ausgeglichen, beide Teams trafen konstant. Auf Seite der Eisbären zeigte sich Moore sehr motiviert, mehrfach setzte er seinen Körper geschickt ein und vollendete am Brett. Auch seine Mitspieler trafen ihre Würfe, am Ende des Viertels stand es 21:21. Im zweiten Viertel machten die Eisbären offensiv eine schwierige Phase durch. Die Dreier wollten nicht fallen, und unter dem Korb fehlte die Durchschlagskraft. So musste ein 0:8 Run geschluckt werden, bis Moore nach über vier Minuten den ersten Korb erzielte (23:26, 5:28 Min.). Nach dem nächsten Treffer der Tigers bat Headcoach Smith seine Spieler zur Auszeit (4:50 Min.). Bis zum Viertelende konnten die Eisbären den Rückstand von 12 Punkten auf 6 reduzieren (35:41).

Im dritten Viertel lief es zunächst sehr gut, schnelle Treffer von Moore und Yebo brachten die Eisbären heran, bevor Laster per Dreier ausglich (43:43, 6:47). In dieser Phase kassierte jedoch Center Robert Oehle sein viertes Foul und musste erstmal auf der Bank Platz nehmen. Dies stellte die Defense vor Probleme, da nun Laster Matchups mit deutlich größeren Gegenspielern hatte. Als sich die Tigers Mitte des Viertels wieder leicht abgesetzt hatten, begann eine bärenstarke Phase von Kevin Yebo. Er verteidigte mit großem Einsatz, griff sich Defensiv- wie auch Offensivrebounds und traf aus allen Lagen. Laster brachte die Bremerhavener wieder in Führung (56:55, 1:53 Min.), diese glichen die Tigers bis zum Ende des Viertels aus (59:59).

Auch das letzte Viertel blieb ein enger Schlagabtausch. Nach Treffern von Laster und Moore leistete man sich einen Aussetzer in der Defense, der den Tübingern einen einfachen Korberfolg ermöglichte. Damit geriet das Team wieder mit 5 Punkten in Rückstand. Smith nahm erneut ein Auszeit (64:69, 7:22 Min.). Von nun an blieben die Eisbären immer in Schlagdistanz, konnten aber nie ausgleichen. Als Love seinen Korbleger traf (78:80, 1:49 Min.), verwarfen die Tübinger im Gegenzug einen Dreier, sicherten sich allerdings zweimal nacheinander den Rebound  und trafen mit Freiwürfen zum 78:82. Diese Führung spielten die Tübinger souverän hinunter und besiegelten die Heimniederlage und damit das Playoff-Aus für die Eisbären. Headcoach Smith: „Heute haben wir so hart gekämpft, wie wir es uns vorgenommen hatten, aber wir konnten den Verlust von Jarelle und in diesem Spiel das Foulproblem von Oehle nicht ganz kompensieren. Die Mannschaft wollte unbedingt eine tolle Leistung vor unseren Fans zeigen und hat heute definitiv den Eisbären-Spirit gezeigt, von dem wir alle sprechen!“

Spiel 1

22.04.2022 19:30 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Bayer Giants Leverkusen 92:68

Zum Playoff-Auftakt in der heimischen Arena Trier schickte Gladiators-Coach Pascal Heinrichs Garai Zeeb, Parker van Dyke, Jonas Grof, Enosch Wolf und Austin Wiley als Starting Five auf das Parkett. Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo in die Partie, beiden Seiten fehlte zu Beginn jedoch die Treffsicherheit aus dem Feld. So stand es nach vier gespielten Minuten erst 4:2 aus Trierer Sicht. Die Gladiatoren zeigten von Beginn an eine hohe Intensität in der Defense und setzten die Leverkusener früh unter Druck. Zur Mitte des ersten Viertels verlor die Partie etwas an Geschwindigkeit und es wurde kontrolliertes Set-Play forciert, was zu einer 17:9 Führung der Trierer anderthalb Minuten vor Viertelende sorgte. Erst dann erhöhten die Giants nochmals die Intensität und kamen mit einem 2:8 Lauf auf 19:17 heran.

Der Start in das zweite Viertel gehörte ganz den Gastgebern, die mit geschicktem Inside-Out-Spiel immer wieder Austin Wiley und Radoslav Pekovic in Szene setzen konnten. So erspielten sich die Gladiatoren nach drei Minuten die erste zweistellige Führung beim Stand von 29:19. Mit ablaufender Spieluhr entwickelte sich ein sehr physisches Spiel, was auf beiden Seiten für viele Fouls abseits des Balles im Positionskampf sorgte. Während man den Leverkusenern eine gewisse Müdigkeit – verursacht durch viele krankheitsbedingte Ausfälle unter der Woche – anmerkte, kamen die RÖMERSTROM Gladiators immer besser ins Spiel und zeigten streckenweise tolle Ballbewegungen und weiterhin hochkonzentrierte Defensivaktionen. Zur Halbzeit erhöhte sich der Trierer Vorsprung so auf 44:26.

Nach dem Seitenwechsel begannen die Moselstädter furios, sorgten für viele Ballverluste der Giants und nutzen diese eiskalt aus. Auch im Set-Play fand man immer wieder gute Würfe und arbeitete stark am offensiven wie defensiven Brett (50 Teamrebounds über die gesamte Spielzeit). Trier ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, während die Leverkusener sich vermehrt Eins-gegen-Eins Situationen suchten, dort aber häufig zu schweren Abschlüssen gezwungen wurden. Ein sehr starkes drittes Viertel der Trierer sorgte letztlich für eine deutliche 72:41 Führung. Im letzten Spielabschnitt ließ die Konzentration bei den Gladiatoren etwas nach. Die Bayer Giants hingegen gaben sich nicht auf und zwangen die Trierer zu vielen Fouls, trafen ihre Würfe von außen besser und konnten auch defensiv einige Ballverluste provozieren. Zur Mitte des letzten Viertels kamen die Rheinländer zwar nochmal auf 80:58 heran, letztlich war die Partie zu diesem Zeitpunkt aber bereits entschieden. Eine souveräne Teamleistung der RÖMERSTROM Gladiators sorgte für den am Ende deutlichen 92:68 Heimsieg im ersten Playoff-Spiel gegen die Bayer Giants Leverkusen.

Pascal Heinrichs, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Natürlich waren beide Teams etwas nervös zu Beginn. Leverkusen war nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, das muss man aber auch erstmal so effizient nutzen, wie wir es getan haben. Am Sonntag werden sie sicher ein anderes Gesicht zeigen und eine ganz andere Energie bringen, da müssen wir von Beginn an Gas geben. Auch im letzten Spiel haben wir ein paar Sachen gesehen, die uns nicht so gut gefallen haben und die wir verbessern müssen. Ich denke, dass die Leverkusener mehr Zonenverteidigung spielen und das müssen wir besser lösen als im letzten Viertel im ersten Spiel. Wir hoffen natürlich auch auf große Unterstützung durch unsere mitreisenden Fans, mit denen wir das Auswärts- zum Heimspiel machen wollen“.

22.04.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 89:84

Die Basketballer von Medipolis SC Jena sind erfolgreich in die Playoffs 2022 gestartet. Das Team von Cheftrainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn am Freitagabend nach einer gleichermaßen willensstarken wie kämpferischen Vorstellung mit 89:84. Von 1.539 leidenschaftlich mitgehenden Fans durch 40 hochintensive Minuten getragen, trotzten die Saalestädter den Ostwestfalen auch in zahlreichen knappen Phasen und gewannen letztendlich verdient. Nachdem Medipolis SC Jena zunächst einen verheißungsvollen Start erwischte, in der 2. Minute nach einem Dreier von Ray Simmons früh mit 10:2 in Front lag, benötigten die Gäste bis Mitte des Auftaktviertels, um tatsächlich im Spiel anzukommen. Durch Chris Trapp aus der Distanz zunächst auf 12:11 (5.) verkürzend, wanderte das Momentum bis zum Viertelende beim Stand von 22:25 auf die Bank der Westfalen. Den zweiten Abschnitt durch einen mustergültigen Alley Oop durch Paderborns Aaron Kayser eröffnend, lieferten sich beide Kontrahenten ein weiterhin intensiven Fight. Julius Wolf hatte sich in der 14. Minute bis zum Gästekorb durchgetankt und mit einem schönen Reverse Layup auf 32:32 ausgeglichen, bevor Nico Brauner mit fünf aufeinanderfolgenden Punkten auf 37:32 nachlegen konnte. Trotz eines anschließenden Paderborner Timeouts blieb Jena griffig, offensiv äußerst stabil und erhöhte die Führung bis zum Kabinengang erstmals zweistellig auf 50:40.

Das dritte Viertel begann analog dem Ende der ersten Hälfte, mit einem kontinuierlich starken Offensiv-Output der Thüringer, die zwischenzeitlich bis auf 58:42 (22., Dreier, Nico Brauner) enteilen konnten. Doch die Uni Baskets blieben gefährlich, verkürzten bis zur 30. Minute Punkt um Punkt und lagen zum Viertelende beim Stand von 67:62 wieder in Schlagdistanz. Noch knapper wurde es im Schlussabschnitt, der sich enge Zwischenstände seinem Höhepunkt näherte. Während sich Medipolis SC Jena durch einen erfolgreichen Dreier von Brandon Thomas zum 78:71 (35.) kurzzeitig die zweite Luft verschafft hatte, konterte das Team von Baskets-Coach Steven Esterkamp anschließend eiskalt. Paderborns Flügel Chavares Flanigan hatte mit Mitteldistanz-Jumper 103 Sekunden vor der Schlusssirene auf 79:79 ausgeglichen und das erste Playoff-Viertelfinale faktisch wieder auf Null gestellt. Während es nur noch wenige Fans auf ihren Plätzen hielt, erhoben sich die restlichen Zuschauer spätestens nach Julius Wolfs Step-Back-Dreier zum 82:79. Die Freude über den wichtigen Score dauerte jedoch nur 13 Sekunden. Nach einer schönen Angriffssequenz der Westfalen landete der Ball in den Händen von Badu Buck, der erneut auf 82:82 ausgleichen konnte. Wieder war Jena gefragt und wieder war es ein Distanzwurf, diesmal von Ray Simmons, der 63 Sekunden vor Ultimo durch die Paderborner Reuse fiel – 85:82.

„Defense, Defense“ hallte es durch die Sparkassen-Arena, die sich als enorm wichtiger emotionaler Stabilisator erwies und gemeinsam mit Alex Herreras Verteidigung den Dreierversuch von Paderborns Go-to-Guy Livingston Jordan Barnes verhindern konnte. Den Abpraller 37 Sekunden vor dem Ende griff sich Julius Wolf und schirmte ihn energisch ab, bevor Jena in der anschließenden Offense zunächst die Uhr melkte und durch Brandon Thomas auf einen Dreier ging. Der Wurf des Routiniers sprang vom Ring in die Zone, allerdings hatte Alex Herrera aufgepasst und griff sich den wichtigen Rebound. Von Gegenspieler Brad Greene gefoult, schritt Jenas Fels in der Brandung zur Linie, verwandelte beide Freiwürfe sicher und zwang Paderborn mit einer Restspielzeit von nur noch 18.2 Sekunden beim Score von 87:82 in ein Two Possession Game. Zwar verkürzte Lars Lagerpusch 11 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 87:84, doch im direkten Gegenzug lief Julius Wolf seinem Kontrahenten davon und machte mit seinem Korbleger zum 89:84 den Deckel endgültig drauf.

Domenik Reinboth (Headcoach Jena): „Es war ein toughes Spiel. Wir sind offensiv sehr gut gestartet bevor wir etwas den Rhythmus verloren hatten. Paderborn kam zunehmend besser ins Spiel, ist aber eben auch ein brandgefährlicher Gegner mit starken Scorern. Wir haben es phasenweise richtig gut gemacht, ihre Dreier kontrolliert. Dennoch ist klar, dass einem das nicht über das ganze Spiel gelingt. Am Ende war es purer Kampf, den Sieg nur über die Ziellinie zu bekommen. Hinter uns liegt eine schwere Woche mit einigen Ausfällen. Alex ist auch nicht bei 100 Prozent, nachdem er am Mittwoch im Training umgeknickt war. Insofern meinen Respekt an die Jungs für diese kämpferischen Leistung und vielen, vielen Dank an die Fans für die unglaublich tolle Stimmung.“

Spiel 2

23.04.2022 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. ROSTOCK SEAWOLVES 66:87

Drei Jahre nach dem letzten Endrunden-Auftritt – damals gegen die NINERS Chemnitz – nehmen die PS Karlsruhe LIONS 2022 wieder an den PlayOffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA teil. Das diesjährige Viertelfinale begann für das Löwenrudel und seinen Gegner, die ROSTOCK SEAWOLVES aus organisatorischen Gründen am 23. April mit dem zweiten Spieltag. Daher fand die Begegnung beim Hauptrundensiebten in Karlsruhe statt. Zum Leidwesen der Fans konnten die LIONS nicht an ihre bisherigen Leistungen aus dieser Saison gegen Rostock anknüpfen und verloren nach einer äußerst schwachen zweiten Hälfte mit 66:87.

ProA-Topscorer Stanley Whittaker eröffnete mit einem Sprungwurf die Punktejagd für die LIONS, bevor die Führung kurz darauf zu den SEAWOLVES wechselte. Doch Karlsruhe trat zunächst selbstbewusst gegen den Hauptrundenzweiten auf. Nach intensiven ersten sieben Minuten stand es dennoch nur 10:10. Auch in der verbleibenden Zeit bis zur ersten Pause schenkten sich die Kontrahenten nichts, was in einem recht ausgeglichenen Zwischenstand von 14:16 nach zehn Minuten resultierte. Mit ihrem zweiten Angriff nach Wiederbeginn konnten die LIONS ausgleichen und kurz darauf mit dem ersten erfolgreichen Karlsruher Dreier des Abends durch Ferdinand Zylka in Führung gehen. Den sich abzeichnenden Run der Hausherren versuchten die SEAWOLVES nach 13 Minuten beim Stand von 23:18 per Auszeit zu unterbrechen, konnten aber zunächst nicht überzeugend kontern. Die Gastgeber hatten weiterhin leichte Vorteile, die sie zwischenzeitlich in eine Acht-Punkte-Führung ummünzten. In den letzten Minuten der ersten Hälfte bekamen die LIONS allerdings zunehmend Schwierigkeiten, den Ball im gegnerischen Korb unterzubringen und gerieten in der eigenen Defense immer wieder unter Druck. Beim Gang in die Kabinen hielt Karlsruhe noch einen 36:33-Vorsprung.

Was sich bereits gegen Ende von Halbzeit eins angedeutet hatte, trat kurz nach Wiederbeginn ein: Entschlossene Rostocker übernahmen mittels eines Acht-Punkte-Runs zu einem für sie günstigen Zeitpunkt die Führung. In der 23. Minute bat LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic sein Team in die Auszeit. Die Taktikbesprechung zeigte zunächst wenig Wirkung, denn in der nun deutlich rauer geführten Partie waren die Gäste nur noch schwer zu stoppen. Zwei LIONS-Punkte innerhalb der ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit waren hingegen deutlich zu wenig, um mit dem Favoriten mitzuhalten. Erst allmählich fand das Löwenrudel zu einer klareren Linie zurück und verkürzte den zwischenzeitlich bedrohlich angewachsenen Rückstand bis auf vier Punkte. Insgesamt war es trotzdem kein gutes Karlsruher Viertel, das mit einem Zwischenstand von 52:56 zu Ende ging. Nach 32 Spielminuten – die Gästeführung war nun erstmals zweistellig – versuchte Scepanovic mittels einer weiteren Auszeit noch einmal Impulse zu setzen, jedoch ohne Erfolg. Die Spieler wirkten nun unsicher und viel zu viele Bälle wurden zur leichten Beute für das Gästeteam, das nun keine Mühe hatte, den Vorsprung auszubauen und das Spiel bis zum Ende zu kontrollieren.

24.04.2022 16:00 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 84:81

Knappe Niederlage im zweiten Playoff-Spiel. RÖMERSTROM Gladiators verlieren bei den Bayer Giants Leverkusen mit 81:84. Bester Trierer war Austin Wiley mit 28 Punkten und 11 Rebounds. Spiel Drei der Viertelfinalserie am Mittwoch in der Arena Trier. Die Gladiatoren starteten mit Garai Zeeb, Parker van Dyke, Jonas Grof, Enosch Wolf und Austin Wiley in die erste Auswärtspartie der Viertelfinalserie gegen die Bayer Giants Leverkusen. Ähnlich wie im ersten Spiel am Freitag begannen beiden Teams mit intensiver Defense und hohem Tempo in der Offensive. Die Leverkusener präsentierten sich in deutlicher besser Form als in Trier und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch im ersten Viertel. Nach sechs gespielten Minuten stand es 9:12, beide Teams erspielten sich gute Abschlüsse und setzten vor allem ihre Big Men gut in Szene. Mit einem Unentschieden von 20:20 ging es für die Kontrahenten in die erste Viertelpause.

Auch das zweite Viertel begann sehr ausgeglichen, weiterhin gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo und gaben keinen Ball verloren. Nach vier Minuten stand es 29:29, Leverkusen traf besser aus der Distanz, auf Trierer Seite waren es weiterhin die Big Men, die hauptsächlich für Punkte sorgten. Richtung Halbzeit gelang es den Gladiatoren dann einige defensive Stops zu verbuchen und selbst schnelle und einfache Abschlüsse zu kreieren, wodurch man zur Halbzeit mit 44:38 in Führung gehen konnte. Das Tempo konnten die Moselstädter auch in der zweiten Halbzeit hochhalten und so schnell auf 50:38 davonziehen. Die Giants stellten nun auf eine Zonenverteidigung um, mit der es bereits im letzten Viertel von Spiel Eins gelang, die Trierer Offensive vor Probleme zu stellen. Die Gladiatoren suchten zu lange nach Lösungen und verloren so etwas ihren Spielfluss. Die Rheinländer trafen nun besser aus dem Feld und nutzten jede Nachlässigkeit der Trierer eiskalt aus. Dennoch ging es mit einer Trierer Führung von 61:53 in den letzten Spielabschnitt.

Im letzten Viertel zeigte sich dann der Playoff-Charakter der Partie: die Intensität wurde auf beiden Seiten nochmal erhöht und das gesamte Spiel wurde nochmal physischer. Jede Position musste hart umkämpft werden und es wurden keine einfachen Würfe mehr zugelassen. Zur Mitte des letzten Viertels waren die Giants wieder voll im Spiel, immer wieder war es Spencer Reaves der im Eins-gegen-Eins zu erfolgreichen Mitteldistanzwürfen kam und knapp fünf Minuten vor Spielende auf 69:68 aus Trierer Sicht verkürzte. Nun zeigte sich auf beiden Seiten eine gewisse Nervosität, beide Teams wollten einen spielentscheidenden Fehler vermeiden und suchten simple Lösungen in der Offensive. Eine starke Aufholjagd der Leverkusener gipfelte letztlich in einem 81:81 wenige Sekunden vor Schluss bei Trierer Ballbesitz. Im letzten Angriff bekam Gladiators-Center Austin Wiley einen gestellten Block als Offensivfoul gepfiffen und der Ballbesitz wechselte auf Leverkusener Seite. Mit Ablauf der Uhr war es Luis Figge, der einen wilden Dreier einnetzte und das Spiel mit 81:84 für die Gastgeber entschied.

Pascal Heinrichs, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Erstmal ein riesiges Dankeschön an unsere mitgereisten Fans, die uns unglaublich unterstützt haben! Wir haben ein gutes Spiel gemacht, man muss aber ganz klar sagen, dass das erste Spiel kein Gradmesser war. Es ist natürlich ärgerlich, dass wir relativ weit vorne waren und am Ende viele schwere Würfe bei Leverkusen gefallen sind. Wir waren im Kopf schon in Spiel Drei, Leverkusen stand mit dem Rücken zur Wand und hat natürlich alles reingeworfen. Da waren wir einfach nicht konzentriert genug, daraus müssen wir lernen. Natürlich ist auch der letzte Pfiff extrem ärgerlich, aber wir suchen hier nicht nach Ausreden. Jetzt gilt es, unsere INVICTUS-Philosophie zu leben und stärker zurückzukommen. Am Mittwoch wollen wir uns revanchieren und hoffen auf viele Fans, die uns dabei unterstützen“.

24.04.2022 18:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 100:84

Mit einer 100:84-Niederlage wird Medipolis SC Jena aus Paderborn an die Saale zurückkehren. Das personell erneut dezimierte Team von Domenik Reinboth unterlag am Sonntagabend bei enorm treffsicheren Ostwestfalen am Ende auch in dieser Höhe verdient, empfängt die Uni Baskets zum 3. Viertelfinal-Duell bereits am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena Jena. Während die Thüringer wie schon am Freitag zum Auftakt der Viertelfinalserie erneut auf Stephan Haukohl, Moritz Plescher und Vuk Radojicic verzichten mussten, machte sich die stark verkürzte Rotation im Verlauf der Partie zunehmend stärker bemerkbar.

Nach dem Auftaktviertel mit 29:18 in Rückstand geraten, legte Paderborn im zweiten Abschnitt konsequent nach und enteilte bis zur Halbzeitpause auf 56:40. Nicht nur in dieser Phase waren es immer wieder meist ansatzlose und erfolgreiche Nadelstiche aus der Distanz, die Jenas Rhythmus unterbrachen. Zwar gelang es den Saalestädtern im Verlauf des dritten Viertels ein Comeback zu starten und bis zur 30. Minute auf 78:68 zu verkürzen, doch die Hausherren erwiesen sich im Endspurt als zu stabil und treffsicher, um ihren Heimsieg noch einmal in Gefahr geraten zu lassen. Speziell in den Schlüsselmomenten konnte sich Paderborns Coach Steven Esterkamp auf seinen Ausnahmespieler Jordan Livingston Barnes verlassen, der sich am Ende mit 22 Punkte zum Man of the Match krönte und sein Team zum verdienten Ausgleich der Viertelfinalserie (1:1) führte.

Der Kräfteverschleiß der schmalen Jenaer Rotation zeigte sich sowohl bei der Dreierquote (10/29, 34 Prozent) als auch an der Linie (10/20 FTs, 50 Prozent). Im Gegensatz dazu präsentierten sich die Paderborner fast traumwandlerisch sicher, trafen 63 Prozent ihrer Distanzwürfe (12/19) sowie 16 von 18 ihrer Freiwürfe (89 Prozent).

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Mit der Leistung und dem Resultat sind wir nicht zufrieden. Wir haben nicht mit der notwendigen Energie gespielt, sind zu inkonstant in den Dingen, die wir auf dem Parkett umsetzen wollen. Das betrifft besonders die Verteidigung, aber auch die Offensive. Die personelle Situation kann und darf da nicht als Ausrede dienen. Am Mittwoch müssen wir die Chance nutzen und es besser machen.“ Rayshawn Simmons (Topscorer Medipolis SC Jena): „Das ist Playoff-Basketball. Wir müssen weiter kämpfen, uns im Laufe der nächsten Spiele steigern und verbessern. Die Serie ist jetzt ausgeglichen. Nach dem Resultat in Paderborn freue ich mich darauf, unterstützt von unseren wunderbaren Fans am Mittwoch wieder zu Hause aufzulaufen, um in die Spur zurückzufinden.“