Jetzt ist es fix und sind die Formalitäten erledigt: Marck Coffin bleibt bei den WWU Baskets und besetzt den US-Spot. Kein einfaches Unterfangen für Helge Stuckenholz in besonderen Zeiten. „Ich bin überglücklich, dass wir Münsteraner es im Kollektiv geschafft haben, unser Kollektiv wieder so zusammenzuführen“, erklärte der Manager der WWU Baskets den Transfer des 28-jährigen US-Amerikaners am Donnerstag. Die WWU Baskets haben damit ihre Personalplanungen, die dank des Rückhalts ihrer Dauerkarteninhaber und Sponsoren umsetzbar wurden, für die Mitte Oktober startende Saison 2020/21 (zur Extra-Meldung) abgeschlossen.
„Wir freuen uns alle, Marck wieder hier als Person begrüßen zu dürfen.“
Philipp Kappenstein
„Wir haben gestern von der Agentur für Arbeit die Information bekommen, dass Marck die Arbeitserlaubnis bekommen hat“, so Helge Stuckenholz zu einem der notwendigen Schritte. „Marck soll in der ersten September-Woche zu uns stoßen, wir organisieren gerade den Flug für ihn und seine Frau“, sagt Helge Stuckenholz zur voraussichtlichen Ankunft im Team, die Philipp Kappenstein sehnlich erwartet. „Ich freue mich sehr, dass Marck wieder da sein wird. Ich denke, er ist ein fehlendes Puzzlestück und war auch schon im letzten Jahr eine absolute Säule der Mannschaft. Und wir freuen uns alle, ihn wieder als Person hier begrüßen zu dürfen“, so der Headcoach.
Auffällig die sportliche Serie, die die WWU Baskets mit Marck Coffin erzielten, der kurz nach Beginn der vergangenen Saison lange verletzt ausfiel. „Mit ihm hatten wir eine Bilanz von 8:2 Siegen und in dem Zeitraum, wo er da war, den Ligabestwert aufgestellt, obwohl er offensiv auch noch mehr an Konstanz bieten kann, als er geboten hat. Er war allerdings defensiv aus meiner Sicht der beste Guard- und Flügelverteidiger der Liga. Marck bringt eine außergewöhnliche Qualität mit, ist ein extrem mannschaftsdienlicher Spieler, dazu sehr spielintelligent. Er passt einfach sehr gut in unser Team und auch zu unseren Neuzugängen“, kommentiert Philipp Kappenstein den sportlichen Wert seines Schützlings.
Manager Helge Stuckenholz schätzt weitere, auch nicht gleich auf den ersten Blick erkennbare Eigenschaften: „Marck ist, was seine Athletik betrifft, wahrscheinlich einer der Top-5-Spieler der ProB. Er hat absolutes ProA-Niveau. Er ist nicht der Spieler, der so ins Auge sticht wie zum Beispiel ein JoJo Cooper. Marck beansprucht den Ball nicht so viel für sich, sondern bringt sich an so vielen kleinen Stellen für das Team ein, die wirklich manchmal auch unentdeckt bleiben, aber unfassbar wichtig sind.“
„Marck hat Freude, seine Mitspieler besser zu machen.“
Helge Stuckenholz
Die WWU Baskets „messen nicht immer alles an Punkten, Rebounds und Assists“, führt der Manager weiter aus. „Wenn man sieht, wie Marck ,weak side̔ verteidigt, was für wichtige Plays er macht, auch wie er seine Mannschaft führt, was für eine Freude er daran hat, seine Mitspieler besser zu machen. Wenn das alles quasi der Amerikaner vorlebt, hebt er durch dieses selbstlose, hochenergetische Verhalten eine ganze Mannschaft mit hoch. Insofern ist Marck für mich Gold wert“, erklärt Helge Stuckenholz.
Marck Coffin freut sich auf das baldige Wiedersehen: „Es war keine schwierige Entscheidung, zu verlängern. Die Menschen in der WWU-Baskets-Organisation sind sehr gute Menschen. Da kann man nicht nein sagen, zum Umfeld vom ganzen Münster auch noch dazu. Und zuletzt haben wir noch ein Ziel und das ist den Titel zu holen, die Chance wurde uns beraubt durch Covid-19, aber jeder andere Mensch auf der Welt wurde dadurch betroffen. Also kann man sich nicht darüber ärgern. Wir wollen einfach weiter arbeiten und uns in eine Position bringen, um das Ziel zu erreichen. Es wird auch wieder schön sein, in einem Gebiet zu sein, wo man sich wie zu Hause fühlt. Münster war immer gut zu mir und meiner Frau.“
Der 28-Jährige möchte es „erstmal verletzungsfrei durch die Saison schaffen“. Auch Philipp Kappenstein erhofft sich vor allem „von ihm Gesundheit. Ich glaube, Marck hat nur Ansätze seines Potenzials im letzten Jahr zeigen können. Wenn er gesund ist, kann er das Team noch einmal auf ein neues Level heben. Ich würde mich für ihn vor allem darüber freuen, eine gesunde Saison zu spielen. Ich plane mit ihm auf den Positionen 2 und 1“, sagt der Headcoach.
Kaderplanung abgeschlossen
Mit der Weiterverpflichtung von Marck Coffin habe man, so Philipp Kappenstein, „das Team abgerundet. Mit drei externen Neuzugängen, mit unserem Kern des letzten Jahres, der schon sehr gut harmoniert hat. Ich verspreche mir davon, dass wir ein komplettes Team haben, wo wir selber verschiedene Varianten – klein, groß, aggressiv, defensiv orientiert, tempoorientiert – spielen können. Wo wir uns auch auf alle Gegner und deren Stärken gut einstellen können, wo wir defensiv extrem schwer zu spielen sind und offensiv sehr viele Mismatches kreieren können. Das kann richtig gut werden, ich freue mich darauf.“
Marck Coffin spielte von 2016 bis 2019 beim österreichischen Erstligisten Kapfenberg Bulls, wurde dreimal jeweils österreichischer Meister und Pokalsieger, bevor er 2019 zu den WWU Baskets wechselte. In bislang 10 Partien in der BARMER 2. Bundesliga ProB erzielte er 96 Punkte (zum Spielerprofil).