Eine sehr gute erste Halbzeit, eine durchwachsene zweite Hälfte, ein gelungener Testlauf für die neuen LED-Banden und ein Sieg vor schon wieder sehr gut gefüllter Halle am Lehmwohld – so sah die Saisoneröffnung der Itzehoe Eagles aus. Im letzten Test vor dem Saisonstart am kommenden Wochenende landete das Team aus der 2. Basketball-Bundesliga ProB gegen den Ligakonkurrenten und Meister der Vorsaison Baskets-Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB ein 77:70 (19:9, 24:14, 20:29, 14:18).
„In der ersten Halbzeit haben wir die bisher beste Verteidigung in der Vorbereitung gespielt“, sagte Eagles-Coach Pat Elzie. Im Spiel Eins gegen Eins konnten die Itzehoer ihre jungen Gegner meist halten – und wenn sie doch einmal überspielt wurden, klappten die Hilfen und Rotationen in der Defensive, sodass die Gäste viele Bälle verloren oder oft nur zu schwierigen Würfen kamen. Die Eagles versuchten es mit Tempo-Spiel, was nicht immer gelang, zudem wurden einige Chancen vergeben. So stand es nach fast fünf Minuten erst 4:1, doch zusehends zahlte sich die Überlegenheit unter dem Korb aus. Charles Bronson tat das, wofür er geholt worden war, dominierte unter den Brettern und stand schon zur Halbzeit bei 16 Punkten und sieben Rebounds. Auch Lars Kröger zeigte eine gute erste Hälfte, in der zweiten hatte er viel Pech im Abschluss, reboundete aber gut.
Überlegen gestalteten die Gastgeber auch das zweite Viertel, vergrößerten den Vorsprung unter anderem durch zwei Dreier von Curtis Allen immer weiter bis auf 20 Punkte und blieben im Rhythmus, auch wenn viel gewechselt wurde. Elzie setzte alle Spieler ein, „das war mir auch wichtig“. So kam auch Nachwuchsakteur Jonas Böhm zu seinem Debüt vor vollen Rängen. Mit 43:23 ging es in die Pause, in der Hallensprecher Peter Poppe unter großem Beifall der Zuschauer einen besonderen Gast begrüßte: Jonathon Williams, Topscorer der vergangenen Saison, nutzte ein ausgefallenes Testspiel seines neuen Teams, der Hamburg Towers aus der ProA, zu einem Besuch.
Danach wurde es mühsamer. Wie immer stellen die Oldenburger als Unterbau der Erstliga-Mannschaft ein junges Team, das sich im Verlauf der Saison entwickeln wird – in den vergangenen beiden Jahren stand am Ende die Meisterschaft in der ProB, auf den Aufstieg wurde verzichtet. Am Lehmwohld lernte das Team schnell aus der ersten Halbzeit, spielte ruhiger und zielstrebiger, während Elzie bei seiner Mannschaft nun die Cleverness vermisste: „Das war alles ein bisschen zu überhastet“, was aber nach der hohen Führung verständlich sei. Darunter litt auch die Wurfquote der Eagles: Fast 30 Mal mehr als der Gegner warfen sie auf den Korb, vieles ging aber jetzt, teils mit viel Pech, daneben. Trotzdem war Elzie zufrieden, dass bei dieser Trefferquote am Ende noch 77 Punkte herauskamen.
Oldenburg holte auf, im letzten Viertel stand es auf einmal nur noch 63:60. Doch Elzie hatte denselben Eindruck wie manch anderer Beobachter: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir verlieren könnten.“ Mit einem konzentrierten Auftritt in den letzten Minuten brachten die Eagles die Partie sicher nach Hause.
Fazit des Coaches: „Ich bin guter Dinge.“ Eine Woche Training liegt noch vor den Eagles – dann wird es am kommenden Sonntag um 18 Uhr bei den MTV Herzögen Wolfenbüttel ernst.
Itzehoe Eagles: Charles Bronson (20, 9 Rebounds), Adrian Breitlauch (10), Curtis Allen (10, 2 Dreier), Courtney Belger (9, 7 Rebounds), Lars Kröger (7, 7 Rebounds), Patrick Wischnewski (6, 2 Dreier), Alexander Witte (6, 2 Dreier), Lester Ferguson (4), Kosta Karamatskos (3, 8 Assists), Johannes Konradt (2), Jonas Böhm.