Die Dresden Titans sind noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv geworden. Mit Blick auf die Leistungsschwankungen im Backcourt verpflichtet der ProB-Ligist mit Larry Hall Jr. einen weiteren Point Guard aus den USA und schürt damit den Konkurrenzkampf im Kader. Da die neue Ausländerregelung in dieser Saison nur noch zwei Spieler aus dem Nicht-EU-Ausland im Aufgebot am Spieltag erlaubt, hat Head Coach Nenad Josipovic fortan die Wahl, da die „Titanen“ mit Travis Thompson, Steven Bennett und Larry Hall nunmehr drei US-Amerikaner unter Vertrag haben.
„Auch wenn die letzten Spiele einen positiven Trend gezeigt haben, beobachten wir seit Saisonbeginn die Leistungen der Mannschaft kritisch. Zurzeit liegt für uns die Last im Aufbauspiel zu sehr auf den Schultern von Janek Schmidkunz, der zwar einen guten Job macht, aber zu viel Spielzeit schultern muss. Uns fehlt da momentan einfach die Entlastung von der Bank“, erklärt Trainer Josipovic die Situation. „Wir haben uns daher bewusst dafür entschieden, uns mit Larry Hall noch einmal zu verstärken und somit fortan für einen Konkurrenzkampf im Kader zu sorgen.“
Hall erhält zunächst einen Try-Out-Vertrag bis Weihnachten, um sich den Titans und Coach Josipovic anzubieten. Der sieht die Situation ganz einfach altmodisch: „Wir werden die Sache unkompliziert handhaben. Wer sich unter der Woche im Training mit der besseren Leistung anbietet, wird am Wochenende spielen. Da ist gerade im Backcourt für jeden eine Chance und Herausforderung zugleich, außerdem können wir somit flexibel auf Verletzungen, wie beispielsweise vor 14 Tagen bei Travis Thompson schneller reagieren.“
Ob sich Halls Vertrag nach Weihnachten verlängern wird, wollen die Verantwortlichen um den neuen Titans-Geschäftsführer Jörn Müller zu gegebener Zeit entscheiden. „Bis dahin ist noch viel Zeit. Momentan denken wir erstmal von Spiel zu Spiel“, erklärt Müller, der sich in den nächsten Wochen auch persönlich ein genaues Bild vom Team machen will. „Fakt ist, dass wir momentan nicht zufrieden sind. Auch wenn wir zwischenzeitlich mit einer ausgeglichenen Bilanz dastanden, haben vor allem die ersten drei Heimspiele gezeigt, dass wir uns noch gehörig strecken müssen. Da wird der Wettbewerb innerhalb der Mannschaft hilfreich sein.“
Für Larry Hall ist die Elbflorenz keinesfalls seine erste Station in Deutschland. Bereits in der Saison 2011/2012 ging der 1,90 Meter große Aufbauspieler in der 2. Basketball-Bundesliga für die Giants Düsseldorf auf Korbjagd. Im vergangenen Jahr war der 34-Jährige, der gebürtig aus Los Angeles stammt, für KK Kozuv in Mazedoniens Top-Liga aktiv. „Ich bin in meiner Karriere schon viel in Europa herumgekommen, aber in Deutschland hat es mir bisher am besten gefallen“, freut sich Hall, der u.a. auch schon in der Schweiz, Bulgarien und der Ukraine aktiv war. In der ukrainischen Superleague hatte er während der Saison 2015/2016 mit 12,9 Punkten, 8,9 Rebounds und 7,8 Assists pro Spiel auch seine bisher beste Spielzeit.
(Dresden Titans)