Die HEBEISEN WHITE WINGS starten nun definitiv in der Saison 2015/2016 in der 2. Basketball-Bundesliga. Diese Nachricht verkündeten Hanaus Basketballer am Dienstag in einer Pressekonferenz beim Fahrzeugpartner VW Automobile Frankfurt Betrieb Hanau. Gleichzeitig gaben die HEBEISEN WHITE WINGS bekannt, dass der Vertrag von Scharfschütze Jonathan Mesghna um ein Jahr verlängert wurde.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte vergangene Woche beim öffentlichen Treffen in Richtung Management die Erwartung der Region an die HEBEISEN WHITE WINGS zusammengefasst und gesagt: „Die Aufgabe ist gestellt“. Heute nun vermeldet das Management: Aufgabe übernommen – Unterstützung aus der Region wird erbeten. „Wir haben in den vergangenen Tagen viel Zuspruch erhalten“, freute sich Geschäftsführer Sebastian Bartholomäus. „Klar ist aber auch, wir haben noch eine Fülle offener Baustellen, die wir angesichts der kurzfristig sich ergebenden Chance des sportlichen Aufstiegs, verbunden mit einem sehr knappen Entscheidungszeitfenster abarbeiten müssen. Die finanziellen Mittel für einen Spielbetrieb sind gesichert – auch für die ProA. Sonst würden wir diesen Schritt nicht gehen“, stellte Bartholomäus klar. Wie konkurrenzfähig aber der Hanauer Aufsteiger im anstehenden Abstiegskampf sein wird, hängt davon ab, ob es zeitnah gelingt, weitere namhafte Unterstützung zu finden. Die HEBEISEN WHITE WINGS werden sicherlich mit dem wohl kleinsten Etat der ProA starten. Wie konkurrenzfähig ein von der Begeisterung des Aufstiegs getragenes Team sein kann, wird davon abhängen, wie weit die wirtschaftliche Ausstattung hinter denjenigen anderer Teams zurückbleibt, die in durchaus wirtschaftsschwächeren Regionen ihr Umfeld zu mobilisieren vermögen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Harald Nickel unterstrich diesen Aspekt. „Wir werden unser Team so aufstellen, dass wir uns unserer kaufmännisch soliden Geschäftspolitik entsprechend finanziell nicht übernehmen“, so Nickel. Daher könne es nur ein Ziel geben: den Klassenerhalt. „Wenn es nach der Papierform geht, haben wir einen Abstieg einzuplanen. Wenn wir weitere Unterstützer kurzfristig finden, auf dieser breiteren Basis das Team geschickt mit hungrigen Trainern und Spielern ergänzen, schaffen wir die Sensation und beißen uns in der ProA fest“, sagte Nickel salopp und ergänzte: „Im Ernst: Wir gehen als krasser Underdog in die 2. Basketball-Bundesliga. Das ist schwer und reizvoll zugleich. Steigen wir wieder ab, so behandeln wir das als Lehrjahr und Vorbereitung auf einen Wiederaufstieg. Niemand dürfte und würde uns das übel nehmen.“ Das sieht das Management um Jens Gottwald und Thorsten Wünschmann nicht anders. „Von Anfang an kann es nur darum gehen, mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und größtem Einsatz die Klasse zu halten. Das ist eine Herkulesaufgabe für die HEBEISEN WHITE WINGS und für die Sportstadt Hanau zugleich. Aber auch eine große Chance, an der das Projekt ‚Bundesliga-Basketball in Hanau‘ nur wachsen kann. Zur Entscheidung, sich einer derartigen Herausforderungen zu stellen, gibt es daher keine Alternative “, so Wünschmann. Gottwald ergänzt: „Wenn ich die Resonanz der letzten Tage sehe, dann bin ich vorsichtig optimistisch. Wir haben aus Hanau und der Region von vielen Personen Unterstützung angeboten bekommen, das gilt für Sponsoren und Partner, wie für die Stadt mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Diese Resonanz zeigt uns, dass wir es schaffen können“, so Gottwald. Dennoch sei weiterhin die Lücke zur finanziellen Ausstattung der künftigen Mitbewerber noch maßgeblich zu verkleinern, um auch sportlich aufrüsten zu können. „Das Risiko hier noch auf Zusagen und weitere neue Unterstützer warten zu müssen, sind wir mit Blick auf aktuelle Resonanz auf die Aufstiegschance eingegangen. Jeder Tag zählt dabei, da wir jetzt unseren Kader ergänzen und verstärken müssen“, unterstrich Bartholomäus, dass die Sommerpause weiterhin intensiv genutzt werden muss.
Genutzt wurden die letzten Tage auch, um eine erste Personalie für die neue Saison festzuzurren: Jonathan Mesghna bleibt ein weiteres Jahr bei den HEBEISEN WHITE WINGS. „Er hat sich sportlich entwickelt, hat zweifelsohne viel Talent und Qualität. Er ist noch dazu einer, der aus der Region stammt. Klar ist aber, auch für ihn wird die ProA eine neue Herausforderung, in der er sich beweisen muss. Wir sind überzeugt, dass er diese Herausforderung annehmen wird als ein mannschaftsdienlicher Spieler weiter verbessert: Es war sein Anspruch, in der kommenden Saison jedenfalls in der ProA zu spielen. Jetzt gilt es für ihn“, kommentiert Thorsten Wünschmann die Vertragsverlängerung mit Mesghna. Der 25-jährige Small Forward galt schon früh als eines der großen hessischen Basketballtalente. Er stand in der abgelaufenen Spielzeit in allen 28 Partien auf dem Court. Bei einer durchschnittlichen Spielzeit von 27 Minuten erzielte der 190 Zentimeter große und 89 Kilogramm schwere Spieler 10,2 Punkte und griff sich vier Rebounds. In den Play-offs kam er im Schnitt auf knapp zwölf Punkte. Besonders gefährlich ist Mesghna, der 2014 von einem US-Team nach Hanau wechselte, von der Dreierlinie. Von dort traf der Scharfschütze 40 Prozent seiner Würfe. Kein Hanauer warf den Ball häufiger aus der Distanz durch die Reuse – stolze 64 Mal.
(HEBEISEN WHITE WINGS)