Drachen seit zwei Wochen im Training – Stand der Verletzungen – Negative Corona-Tests
Seit knapp zwei Wochen befinden sich die Artland Dragons in der Vorbereitung auf die anstehende Saison 2020/21 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Die Einheiten im Dragons-Center sind schweißtreibend, allerdings auch durchweg durch Spaß und Freude geprägt. Dennoch gibt es auch einige Baustellen, über die sich Drachen-Headcoach Tuna Isler in gewohnter Manier seine Gedanken macht. Jedoch nicht, ohne auch die positiven Aspekte zu beleuchten und passenden Lösungsansätze parat zu haben.
„Verletzungen und Corona.“ Wenn man Tuna Isler derzeit nach seinen Gedanken zum Stand der Vorbereitung und den Saisonstart am 17. Oktober bei den PS Karlsruhe LIONS befragt, sind dies jene, die den Quakenbrücker Cheftrainer momentan am meisten umtreiben, zumindest abseits des Parketts. Verständlicherweise, schließlich wird die kommende Spielzeit anders als jede zuvor gesehene, und erstmals unter dem Deckmantel einer weltweiten Pandemie ausgetragen werden. Dazu gesellt sich eine negative Begleiterscheinung, die die Dragons bereits seit der abgelaufenen Saison verfolgt und eigentlich zu den Akten gelegt werden sollte: Verletzungen. Robert Oehle ist beim Joggen gestürzt und hat sich in Folge dessen beide Handgelenke gebrochen. Der Center wird deshalb die gesamte Vorbereitung verpassen und dem Team erst wieder zu Beginn der neuen Spielzeit zur Verfügung stehen. „Unter diesem Aspekt sind die ersten zwei Wochen der Vorbereitung für uns maximal ungünstig gelaufen. Zum Saisonstart werden wir etwas hinterher sein, durch Roberts Verletzung haben wir eine unfassbar hohe Qualität verloren. Wir versuchen dennoch aus den gegebenen Umständen das Maximum rauszuholen. Durch Verletzungen ergeben sich natürlich Chancen für andere Spieler, dennoch erleiden wir als Team einen hohen Qualitätsverlust, weil Robert schlicht und ergreifend ein richtig guter Center ist. Er wird Zeit brauchen, um wieder rein zu finden, doch insbesondere unsere jungen Guards werden lernen müssen, wie sie mit ihm zu spielen haben“, weiß Isler.
Oehle war zuletzt jedoch nicht der einzige Drache, der durch äußere Umstände zurückgeworfen wurde. Neuzugang Quadir Welton hatte leichte Knieprobleme und befindet sich deshalb in permanenter Behandlung bei der medizinischen Abteilung. Das Knie ist jedoch stabil, sodass der US-Amerikaner am Trainingsbetrieb teilnehmen kann. Marius Lau hat ebenfalls mit dem Kniegelenk zu kämpfen und wird damit zunächst auf unbestimmte Zeit ausfallen. Jacob Knauf, Anfang August vom FC Bayern Basketball II nach Quakenbrück gewechselt, laborierte zuletzt an einer Mandelentzündung, Isler ist jedoch guter Dinge, dass der Big Man in dieser Woche wieder am Mannschaftstraining teilnehmen könne.
Reichlich suboptimale Nachrichten, doch was hält den Headcoach dennoch optimistisch? Spoiler: so einiges. „Die Stimmung innerhalb des Teams ist richtig gut, die Jungs passen wirklich super zueinander. Wir haben keine kleinen Grüppchen, sondern einen großen, bunten Haufen, was mir sehr gut gefällt. Jeder ist mit jedem in einem konstruktiven Austausch, Kommunikation und Interaktion sind wirklich top. Dazu möchte ich behaupten, dass wir ein intelligentes Team zusammengestellt haben, das die geforderten Dinge schnell versteht und gut umsetzt“, so Isler. Die Grundlage für die stimmige Kommunikation wurde bereits während zweier Trainingscamps im August gelegt, deren primäres Ziel es war sich gegenseitig kennenzulernen und zu akklimatisieren. „Alle waren hochmotiviert, für uns Coaches ergab sich gleichzeitig die Chance die Jungs in Aktion kennenzulernen. Der inhaltliche Aspekt hat natürlich eine Rolle gespielt, dennoch lag der Fokus auf dem Kreieren von Teamchemie und darauf Spaß zu haben. Das hat super geklappt, das Camp war ein großer Erfolg für uns.“
Je näher der Saisonstart rückt, desto entscheidender wird aber auch der inhaltliche, der sportliche Aspekt. Als Headcoach stellt man sich da natürlich so einige Fragen: „Wie soll unsere Offense aussehen? Wie reagiert eine gegnerische Defense auf unser Verhalten? Und wie wollen wir selbst im Verbund verteidigen? Natürlich müssen die Jungs noch einige basketballerische Regeln verinnerlichen, die wir für uns selbst abgesteckt haben, das wird sich im Laufe der Zeit jedoch definitiv ergeben. Da wir allerdings noch nicht mit voller Kapelle angetreten sind, haben sie das endgültige Bild noch gar nicht sehen können.“ Um das zu ändern haben die Dragons einige Testspiele organisiert, von denen zum jetzigen Stand jedoch nur vier werden stattfinden können. Aufgrund der anhaltenden pandemischen Zustände und den Verordnungen der jeweiligen Bundesländer, werden diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Die Dragons-Gegner in chronologischer Reihenfolge: EWE Baskets Oldenburg, Uni Baskets Paderborn, Phoenix Hagen, Eisbären Bremerhaven.
Soviel jedoch vorweg: da die Drachen noch in dieser Woche gegen Oldenburg spielen werden, unterzogen sich die Isler-Schützlinge am Montag und am heutigen Mittwoch einer Covid-Testung, die beim gesamten Team durchweg negative Ergebnisse hervorbrachte. Die Dragons danken dem Medizinischen Versorgungszentrum des Christlichen Krankenhauses Quakenbrück und insbesondere ihrem Mannschaftsarzt Dr. Heinz Gerd Grotepass für die Unterstützung während der sicheren und unkomplizierten Testung. Ein Teil der Test-Kosten wurde derweil von der Dein Energiebüro GmbH übernommen, die durch ihr Dazutun dafür gesorgt hat, dass das Vorbereitungsspiel reibungslos stattfinden kann. Ein großer Dank gilt also auch Inhaber Stefan Kathmann und seinem Team.
Die Grundsteine sind also gelegt, nun gilt es auf dem Parkett zu überzeugen – das weiß auch der Cheftrainer: „Wir werden während der Testspiele viel ausprobieren. Ich möchte herausfinden welche Spielerkombinationen untereinander besser bzw. schlechter funktionieren. Bisher spielte sich das Ganze lediglich in der Theorie ab, jetzt wollen wir sehen, ob es auch in der Praxis klappt. Die im Training offenbarten Eindrücke sind nie verkehrt, ganz im Gegenteil, aber am Ende des Tages ist Basketball ein Spiel gegen einen Gegner, der Stärken und Schwächen nochmal viel besser aufzeigt.“
Anschließend gilt es dann von den Stärken zu profitieren und aus den Schwächen zu lernen. Im Optimalfall so schnell wie möglich – der Saisonstart in Karlsruhe ist für die Dragons lediglich knapp vier Wochen weit entfernt.
Quelle: Artland Dragons