Jordan Walker: Gestern Tiflis, morgen Wedel
Als Basketballprofi aus den USA, der sich im internationalen Geschäft verdingt hat, ist die Gabe der schnellen Anpassung an unterschiedliche Kulturen von großem Vorteil, wenn nicht sogar unverzichtbar. Gestern Tiflis, morgen Wedel. Jordan Walker ist solch ein Weltenwanderer. Der 24-Jährige wechselt zum SC Rist, Dienstbeginn ist der Trainingsauftakt am 2. August.
BC Orbi hieß die vorherige Station der US-Amerikaners, für die Mannschaft aus der georgischen Hauptstadt erzielte Walker in der abgelaufenen Saison 20,8 Punkte, 5,3 Rebounds und 4,7 Assists pro Partie. „Uns hat die Energie, die er aufs Feld bringt, überzeugt“, betont Christoph Roquette, Sportlicher Leiter der Rister. „Wir wollen aggressiv spielen und aggressiv verteidigen, das bringt er alles mit“, sagt Roquette. „Wir sehen ihn eher auf der Shooting-Guard-Position. Walker kann aber auch die Eins spielen, gar kein Problem“, meint er. Und sogar auf der Position drei kann sich Stephan Blode den Neuzugang vorstellen. „Letztendlich ist ja die Frage, wie man die Positionen interpretiert“, so der Trainer. Nicht bloß ein einziges taktisches Gefüge, sondern mehrere Anordnungen schweben Blode vor – eben auch eine Aufstellung mit mehreren Guards. „Da bin ich nicht so traditionell veranlagt, sondern offen für das, was der Kader hergibt“, betont er. Der Schlüsselbegriff Vielseitigkeit, der Blode und Roquette bei der Mannschaftszusammenstellung leitete, kommt hier wieder ins Spiel.
In jenem Sinne steht auch die Verpflichtung des 1,83 Meter großen US-Amerikaners. Denn der könne es mit Widersachern aufnehmen, zu denen er aufblicken muss, um ihnen in die Augen zu schauen, „weil er körperlich stark ist, lange Arme hat und aggressiv spielt“, so Blode. Der Trainer legte bei der Suche nach Verstärkung unter anderem gesteigerten Wert auf Leistungsfähigkeit in der Verteidigung und wollte eine positive Körpersprache. Beides – und noch mehr – sieht er bei Walker gegeben. „Wir erwarten von ihm das Komplettpaket aus Defensive und Offensive, aber auch, dass er bei uns den nächsten Schritt hinsichtlich Wurfauswahl machen kann – das ist sicherlich ein Punkt, bei dem er sich noch verbessern kann“, sagt Blode.
Walker sei ein schneller Spieler, der aggressiv verteidige und bereit sei, Verantwortung zu übernehmen, was er auch bereits bewiesen habe, erläutert der Wedeler Trainer. Nämlich in Georgien und zuvor an der Morehead State University im US-Bundesstaat Kentucky. Dort studierte Walker Sportmanagement und hinterließ Eindruck auf dem Basketballfeld: In drei seiner vier Spielzeiten in der NCAA Division 1 führte er Morehead State als bester Punktesammler an. Verglichen mit seinen Betätigungsfeldern als Basketballprofi – Tiflis und demnächst Wedel – befand sich sein Studienort im Vorgarten seines Zuhauses: Rund 300 Kilometer südöstlich seiner Heimatstadt Indianapolis.
Quelle: SC Rist Wedel