Kontrahenten unter sich: Doppelinterview mit Chris Ensminger und Uli Naechster

Oettinger Rockets mit wichtigem Heimspiel am Sonntag

Die Oettinger Rockets sind mit ihrem Saisonstart nicht zufrieden. Zum Heimspiel am kommenden Sonntag um 15 Uhr in der Messe Erfurt haben Head Coach Chris Ensminger und sein Team  die Möglichkeit, den Kurs zu korrigieren. Das werden ihnen aber die Uni Baskets Paderborn nicht gerade leicht machen. Deren Head Coach Jens-Ulrich Naechster – besser bekannt als Uli Naechster – hat trotz des besseren Starts in der 2. Basketball-Bundesliga ProA viel Respekt vor der kommenden Aufgabe. Bei beiden Kontrahenten wurde vor dem Spiel nachgefragt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was halten Sie von Ihrer aktuellen Tabellenposition?

Ensminger: Also, mit unserer Positionierung und unseren Ergebnissen können wir noch nicht zufrieden sein! Es ist zwar noch früh in der Saison, aber wir müssen uns auf jeden Fall verbessern.

Naechster: Wir sind eigentlich recht gut gestartet – wie in den vergangenen Jahren auch. Deshalb überrascht uns das nicht wirklich. Jetzt kommt es aber darauf an, uns in dieser Tabellenregion im Play-Off-Bereich festzusetzen.

 

Wie lauteten Ihre Saisonziele und mussten Sie diese vielleicht schon ändern?

Ensminger: Jeder weiß, dass wir spätestens in der kommenden Spielzeit in die BBL aufsteigen wollen. Explizit für diese Saison heißt das, dass wir mit guten Ergebnissen die Messe Erfurt füllen wollen und uns in der langen Saison Tag für Tag verbessern. Am Ende soll für uns mehr rausspringen, als das Halbfinale vom vergangenen Jahr. Diese Einstellung wird sich auch nicht ändern.

Naechster: Auch unser Ziel ist nach wie vor dasselbe. Wir streben einen Mittelfeldplatz an, bestenfalls mit Play-Off-Teilnahme. Das ist realistisch, aber ambitioniert. Die Tabelle ist nach acht Spielen eine Momentaufnahme. Ich denke, wir würden uns bei unseren Fans und der Mannschaft unglaubwürdig machen, wenn wir alle paar Wochen ein neues Ziel ausgeben.

 

Am Wochenende kommt es zum Wiedersehen mit dem alten Bekannten Matt Vest. Als professioneller Arbeiter, starker Athlet und mit vorbildlicher sportlicher Einstellung hat er die Oettinger Rockets verlassen. Was verbinden Sie mit ihm?

Ensminger: Er hat uns damals sehr geholfen und sein Potenzial konnte man sofort erkennen. Er hat eine gute Saison hinter sich und scheint immer besser zu werden. Ich freue mich für ihn und seine Entwicklung.

Naechster: Die angesprochenen Eigenschaften hat Matt auch nach Paderborn mitgebracht. Bei uns hat er sich zu einem absoluten Leader entwickelt. Er übernimmt viel Verantwortung und kann die anderen mitziehen. Seine Statistiken sprechen für sich, seinen wahren Wert für das Team, kann man aber nicht an Stats ablesen.

 

Wie schätzen Sie ihren Gegner ein und worauf wird es für Sie am Sonntag ankommen?

Ensminger: Die Uni Baskets Paderborn sind eine gefestigte Truppe und konnten einige Spieler aus der vergangenen Saison halten. In der Defensive bewegen sie sich mit sehr schnellen Beinen und holen relativ viele Steals. Im Angriff produzieren sie oft vorteilhafte Situationen und haben dazu gute Werfer. Sie werden bereit sein, da bin ich mir ganz sicher. Für uns ist es also wichtig, dass wir clever spielen und den Kopf nicht verlieren. Außerdem müssen wir mehr Rebounds holen als sie und prinzipiell stark verteidigen.

Naechster: Wie gesagt, die Tabelle ist eine Momentaufnahme und hat noch nicht wirklich viel Aussagekraft. Ich finde es grundsätzlich fragwürdig, dass im Profisport nach ein paar schlechten Ergebnissen alles in Frage gestellt wird. Erfolg braucht Nachhaltigkeit. Ich halte die Rockets für ein Team mit viel Potenzial und habe daher viel Respekt vor der Aufgabe, die uns hier bevorsteht. Am Ende des Doppelspieltags ist es sicher zum großen Teil eine Kraft- und Willensfrage. Wir müssen es schaffen, in diesen Bereichen mehr zu mobilisieren.

 

(Oettinger Rockets)