Linus Hoffmann arbeitet sich hoch
Sein Talent, so schreibt Holger Geschwindner in seinem 2012 veröffentlichten Buch „Nowitzki – Die Geschichte“, sollte jeder junge, ambitionierte Sportler als Aufgabe begreifen. Linus Hoffmann ist ein Basketballtalent. Und wenn „als Aufgabe begreifen“ bedeutet, fleißig zu sein und Leistungssport zu leben, beherzigt der 17-Jährige in jedem Fall das, was Nowitzki-Entdecker Geschwindner begabten Sportlern literarisch hinter die Löffel schrieb.
Hoffmann wird mindestens zwei weitere Jahre beim SC Rist und den Hamburg Towers daran arbeiten, seine Begabung zur Blüte zu bringen. Erste Triebe hat der Flügelspieler längst geschlagen – und die verheißen Gutes. „Wir glauben fest an seine Entwicklung und an ihn als Basketballspieler“, sagt Benka Barloschky. „Man muss immer im Hinterkopf behalten: Linus ist immer noch ein sehr junger Spieler. Da wird es auch immer Höhen und Tiefen geben, und da muss man gut arbeiten und ihn auch nicht mit Druck überbelasten, aber die Erwartungshaltung ändert sich natürlich auch“, so der Rist-Trainer.
Als wolle er sicherstellen, dass möglichst viele Menschen Zeuge seiner stetigen Entwicklung werden, lieferte Hoffmann Ende Januar gegen Itzehoe sein bislang bestes ProB-Spiel ab. Die Ränge in der Steinberghalle waren voll (damals noch erlaubt), die Spannung greifbar und der 17-Jährige abgebrüht wie ein Altmeister. Staubtrocken traf er drei Dreier, erzielte 15 Punkte und rieb sich in der Verteidigung auf. „Wir haben immer gesagt: Linus ist auf dem Sprung, die ganze Zeit erwarten wir schon, dass er den nächsten großen Schritt macht. Und heute hat er das aufs Spielfeld gebracht“, sagte Barloschky damals nach Hoffmanns Sternstunde. . Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Voraussetzungen sind gut. „Er arbeitet, arbeitet, arbeitet“, sagt Christoph Roquette, Sportlicher Leiter des SC Rist. „Linus macht sehr viel richtig: Im Spiel, im Training, neben dem Platz. Das hat er sich alles mit Talent und Schweiß erarbeitet“, so Roquette. Hoffmanns Entwicklung lässt sich beziffern: 5, 4, 3. „Er hat quasi auf der Position fünf angefangen und es geschafft, sich über die Vier auf die Position drei zu entwickeln“, erklärt der Sportliche Leiter. Das ist – na logisch – mit Arbeit verbunden, schließlich sind die Anforderungen als Center und auf dem Flügel zwei paar Schuhe.
„Linus hat einen superpositiven Eindruck hinterlassen, und er hat auch, glaube ich, viele Menschen überrascht“, sagt Barloschky. „Es soll der nächste Schritt kommen, jetzt soll die Rolle größer werden. Jetzt sollte es keine Überraschung mehr sein, dass er gute Leistungen bringt, sondern das sollte in einer Regelmäßigkeit passieren. Das traue ich ihm auch zu. Er arbeitet so hart und gewissenhaft. Er ist für den nächsten Schritt bereit. Den soll er machen, diese Möglichkeit wollen wir ihm geben“, erläutert der Trainer. Mit der Personalakte Hoffmann ist zugleich die Kaderplanung für die Saison 2020/21 abgeschlossen.
Zurück zu Holger Geschwindner. Er sehe jeden jungen, ambitionierten Sportler in der „Pflicht, das Besondere und Einmalige seines Talents aufzudecken“, schreibt der ehemalige Nationalspieler und Olympiateilnehmer. Und: Zweitens müsse ein begabter Sportler lernen, „dieses Talent anzunehmen und weiterzuentwickeln.“ Linus Hoffmann ist dabei.
Quelle: SC Rist Wedel