Münsteraner Stefan Weß wird zum Aushängeschild der WWU Baskets

Bachelorarbeit an der WWU Münster statt Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ‒ Einzel- statt Mannschaftstraining: Der gebürtige Münsteraner Stefan Weß, kluger Kopf der WWU Baskets auf und abseits des Courts, hat aus der Not eine Tugend gemacht, universitäre Anforderungen vorgezogen. Daneben arbeitet Münsters Topscorer weiterhin an sportlichen Verbesserungen. Der 25-jährige Small Forward, der der Jugendarbeit des UBC Münster entstammt, wird immer mehr zu „dem“ Münsteraner Gesicht des ProB-Zweitligisten.

Improvisationskunst

Sportler-Alltag in diesen Tagen. „Ich habe mir in meiner Wohnung quasi einen Kraftraum nachgebaut“, berichtet Stefan Weß. „Ich habe eine Klimmzugstange, woraus man auch eine Dip-Stange machen kann. Dazu habe ich verschiedene Hanteln, Terrabänder.“ Kein Mannschaftstraining. Langweilig wird ihm und den Mannschaftskollegen, die per Telefon und WhatsApp-Gruppe in regem Austausch sind, nicht. „Marck Coffin trägt sehr zur Ermunterung im Team bei“, weiß Stefan Weß auch über außersportliche Qualitäten zu berichten.

Workouts und Laufeinheiten

„Ich mache jeden Tag ein Workout nach einem Programm aus verschiedenen Übungen“, sagt Stefan Weß zu seinem ersten Teil des täglichen Workouts, dem er viermal wöchentlich einen weiteren Part hinzufügt. „Ich versuche in diesem Bereich derzeit mehr zu machen als es in der laufenden Saison möglich wäre. Ich mache das schon seit Jahren so, dass ich außerhalb der Saison den Focus darauf lege, mich weiterzuentwickeln.“ Derzeit legt der Student der Wirtschaftsinformatik den Focus auf die Kraft und Athletik. „Ich möchte kräftiger werden, vor allem die Beine trainieren, um noch schneller, explosiver zu werden.“ Zu Gute kommt, auch weiterhin Laufeinheiten absolvieren zu können. „Jeden zweiten Tag geht es auch nach draußen“ ist Stefan Weß über die Abwechslung des häuslichen Alltags froh. „Bislang für reine Ausdauerläufe, diese Woche fange ich aber auch mit dem Sprinttraining und Richtungswechseln an. Alles was ich mache dient dazu, das körperliche Niveau zumindest aufrecht zu erhalten.“

Weiterer „Personal Coach“

Doch Stefan Weß verbringt nur den kleineren Teil des Tages, um sich fit zu halten. Den Großteil seines Tages, „8 Stunden täglich“, steckt er nun in seine Bachelorarbeit. Im übertragenen Sinne hat sein Betreuer Prof. Dr. Stephan Meisel von der WWU Münster nun Philipp Kappenstein vorübergehend als „Coach“ in den kommenden Monaten ersetzt. Stefan Weß, auch abseits des Courts ein kluger Kopf, sagt: „Ich sehe das jetzt als neues Projekt an und konzentriere mich auf die Bachelorarbeit. Ursprünglich war sie nach einem Urlaub auf Kreta und der Hochzeit meines Cousins in Prag, beides kann ja leider nicht mehr stattfinden, für das Sommersemester im August geplant. Nun habe ich gesagt, weil ich nicht weiß, was im August ist, dann mache ich sie lieber jetzt direkt schon.“ 

Rückblende

Den heute 25-Jährigen kennt der Manager der WWU Baskets Helge Stuckenholz schon aus seiner Zeit im Jugend-Leistungsprogramm des UBC Münster. An eines der größten Basketballtalente Münsters „haben wir immer geglaubt, auch in den Zeiten als er in Oldenburg war“, sagt der Manager und erzählt eine Anekdote. „Seit seiner Handyzeit schon als Teenager habe ich ´Wessi` als Stefan ʼWestern` Weß bei mir abgespeichert, da er uns schon damals als ʼScharfschütze`auffiel.

Münsteraner mit Prädikat Leistungsträger

Es ist nicht nur die Eigenschaft als „Scharfschütze“, die der Stefan Weß als Münsteraner Topscorer auch in der Saison 2019/20 unterstrichen hat, die die WWU Baskets schätzen. Helge Stuckenholz formuliert es so: „Dass er seit zwei Jahren bei uns zurück ist und hier nun zu seinem für jeden Gegner bedrohlichen Spiel gefunden hat und so die WWU Baskets in einigen kritischen Phasen auf seine Schultern nehmen konnte, sich wirklich zum Go-to-player entwickelt hat und auch noch Münsteraner seit Anbeginn ist: Was Schöneres gibt es gar nicht.“