Nachberichte 21. Spieltag ProA

07.02.2024 19:00 Uhr BBC Bayreuth vs. Medipolis SC Jena 86:83

Der Februar ist bisher kein Monat für die Basketballer von Medipolis SC Jena. Das Team von Trainer Björn Harmsen musste sich am Mittwochabend beim Erstliga-Absteiger BBC Bayreuth mit 86:83 spät geschlagen geben. Die Thüringer unterlagen vor 2.113 Zuschauern in der Oberfrankenhalle nach einer umkämpften Schlussminute unglücklich, sind zum Abschluss der englischen Woche bereits am Sonntagnachmittag ab 17.00 Uhr in Gießen gefordert.

Nachdem sich von Beginn an ein ausgeglichenes Duell entwickelte, die Franken in der ersten Viertelpause mit 25:22 in Front lagen, drehte Medipolis SC Jena den Score bis zur Halbzeit auf 38:39. Einen deutlicheren Vorsprung erkämpften sich die Saalestädter zum Ende des dritten Abschnitts, nachdem Robin Lodders mit Ablauf der Viertelsirene einen Dreier zum 58:67 verwandeln konnte. Obwohl die Jenaer im Schlussabschnitt zwischenzeitlich auf bis zu zehn Punkten enteilen konnten (33., Alex Herrera, 64:74), besiegelte ein Dreier von Bayreuths Topscorer Shane Gatling (26 Punkte) sieben Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgang dieser Partie.

Von knapp 50 mitgereisten Jenaer Fans in der Oberfrankenhalle lautstark unterstützt, avancierte Blake Francis mit 22 Punkten zum Topscorer der Thüringer. Der erst 22-jährige Center Rafael Alberton verbuchte nach einer beeindruckenden Vorstellung mit 15 Punkten und zehn Rebounds das erste Double-Double auf ProA-Niveau.

Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Mladen und Bayreuth. Am Ende hat seine Mannschaft verdient gewonnen, so wie wir vielleicht auch im letzten Spiel verdient gewonnen hätten. Nach einer Phase, in der wir das Spiel kontrollieren konnten und mit zehn Punkten vorlagen, haben wir so ein wenig die Geduld verloren, speziell im Angriff. Bayreuth gelingen auf der anderen Seite zwei schwierige Dreier, bei denen wir nicht gut aufgepasst haben. So ist das leider im Basketball. Grundsätzlich war es ein ganz schönes Spiel mit guter Intensität, welches hoch und runter ging. Es hätte noch mehr Spaß gemacht, wenn wir als Sieger vom Parkett gegangen wären. Aber wenn du verlierst, ist das am Ende immer Mist.“

07.02.2024 19:00 Uhr Nürnberg Falcons BC vs. FRAPORT SKYLINERS 63:78

Die Doppel-Heimspieltags-Woche beginnt denkbar unglücklich für die Nürnberg Falcons. 1.767 Zuschauer verfolgten eine einseitige Partie in der Kia Metropol Arena, welche die Tabellensituation beider Teams deutlich widerspiegelte. Gegen die Frankfurt Skyliners sahen die Falken kaum Land. Im 1. Viertel konnte das Team aus der Noris noch gut mithalten und das Spiel ausgeglichen gestalten (16:19) aber bereits zur Pause zogen die Skyliners auf 19 Punkte davon (26:45). Eine beträchtliche Leistungssteigerung im letzten Viertel, das die Falcons mit 23:11 für sich entscheiden konnten, reichte aber am Ende nicht, um das Blatt noch zu wenden. So blieb es bei einer schmerzhaften 63:75-Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten aus Hessen.

Besonders unter dem Korb konnte das Team von Head Coach Virgil Matthews die Energie der Frankfurter nicht matchen: „Uns hat heute die Intensität gefehlt. Mit der Frankfurter Physis kamen wir kaum zurecht. Nach den guten Leistungen in den vergangenen Spielen war das eher ein Schritt zurück für uns.“

07.02.2024 19:30 Uhr Artland Dragons vs. VfL SparkassenStars Bochum 78:80

Headcoach Felix Banobre musste ein weiteres mal auf Small Forward Keith Williams verzichten, der weiterhin Probleme mit einer Rückenverletzung hat. Die ersten Punkte für die SparkassenStars erzielte Lars Kamp per Dreier, nach dem die Dragons durch Dwight Forrester in Führung gegangen waren. Beiden Teams war die Anspannung anzumerken, aber die Dragons kamen im ersten Viertel besser mit dem Druck zurecht. Atemberaubende 73% Ihrer Dreipunktewürfe (5 von 8) versenkten die Quakenbrücker im ersten Spielabschnitt im Korb. Bei den SparkassenStars passierte das Gegenteil, der Dreier fiel nicht. Auch bei den Rebounds führten die Drachen deutlich. Das schlug sich im Ergebnis nieder, denn die Dragons führten nach dem ersten Spielabschnitt mit 24:19.

Im zweiten Viertel blieben die Quakenbrücker das treffsicherere Team. Den SparkassenStars gelangen lediglich 12 Punkte im gesamten zweiten Spielabschnitt. Nikolaos Chouchoumis sorgte kurz vor Ende des Viertels erstmalig für einen zweistelligen Vorsprung seines Teams per Korbleger. Die Bochumer kämpften und gaben alles, nur leider fielen die Würfe zunächst nicht. Mit einem 31:42 Rückstand der SparkassenStars ging es in die Kabine. Mit viel Schwung kam das Banobre-Team aus der Halbzeitpause und legte einen 7:0 Lauf hin. Dann konterten die Drachen wieder mit einem 5:0 Lauf. Bochum blieb aber dran und startete eine 6:0 Lauf. David Cohn verkürzte den Rückstand auf nur noch 2 Punkte und der Dragons Headcoach Patrick Flomo musste eine Auszeit nehmen. Die nächsten 5 Punkte erzielten wieder die Dragons, was die SparkassenStars dann zu einer Auszeit bewegte. Es war ein unheimlich nervenaufreibendes Viertel, das mit einem Spielstand von 61:55 für Quakenbrück endete.

Im entscheidenden Spielabschnitt gelang den Dragons der bessere Start und es gelang ihnen den Vorsprung auf 12 Punkte auszubauen. 06:56 Min waren da noch zu spielen. Doch dann nahm der Wahnsinn seinen Lauf. Innerhalb von drei Minuten egalisierten die SparkassenStars den Vorsprung. Neuzugang Ray Thornton verkürzte per Dreier auf -1 und dann traf Tom „Steps Curry“ Alte einen Dreier, als wenn er nie etwas anderes tun würde. Bochum führte zum ersten Mal seit dem ersten Viertel und die zahlreich mitgereisten Fans machten sich lautstark bemerkbar. Dann war es wieder Ray Thornton, der den Vorsprung für die SparkassenStars auf +3 erhöhte. Chouchoumis verwandelte einen Freiwurf für die Dragons und nach einem Turnover der SparkassenStars hatten die Gastgeber die Chance auf den Ausgleich. Da waren noch 37 Sekunden zu spielen. Die SparkassenStars schmissen sich in jeden Wurfversuch und hinderten die Dragons erfolgreich am Ausgleich, obwohl die mehrere Versuche starteten. Dann war es Niklas Geske, der sich den letzten Rebound schnappte, über das gesamte Feld rannte und den Korbleger drei Sekunden vor Ende der Partie versenkte. Der Jubel der SparkassenStars kannte kaum Grenzen und die Partie endete mit einem 80:78 Sieg für die Bochumer.

„Das war ein hartes Spiel für uns. Wir haben in der ersten Halbzeit viele einfache Würfe nicht getroffen und Artland hat die Big Shots getroffen und mehr Rebounds geholt. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr auf die Zonenverteidigung gesetzt und Artland damit Probleme bereitet. Dazu haben wir dann auch die wichtigen Würfe getroffen und das Spiel auf unsere Seite gezogen“, so Headcoach Felix Banobre.

07.02.2024 19:30 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. ART Giants Düsseldorf 80:78

Robert Oehle erzielte zwar die ersten zwei Punkte der Partie mit zwei erfolgreichen Freiwürfen, doch in der Folge bestimmten die Giants aus Düsseldorf die ersten Minuten der Partie. Sie starteten mit einem Lauf und zwangen den Eisbären Headcoach nach vier gespielten Minuten und einem Acht-Punkte-Rückstand zum ersten Timeout des Spiels (4:12). Bis zum Viertelende setzten sich die Gäste noch auf 14 Punkte ab (13:27).  

In der Viertelpause schien Coach Key die passenden Worte gefunden zu haben. Jarelle Reischel erzielte für die Hausherren direkt einen Dreier und das Team begann seine starke Aufholjagd. In der Folge punkteten die Eisbären sehr ausgeglichen. Quasi alle Spieler auf dem Feld, Hornsby, Cook, Reischel und Drescher, konnten offensiv ihre Akzente setzen, die Defensivaktionen besser ausspielen und so den Rückstand stetig schrumpfen lassen. Durch einen Mitteldistanzwurf von Adrian Breitlauch übernahmen die Seestädter drei Minuten vor der Halbzeit wieder die Führung (37:36). Henrik Drescher setzte noch einen Dreier hinterher und Aaron Cook sicherte per Korbleger die knappe Halbzeitführung (42:40).  

In den dritten Abschnitt starteten die Eisbären erneut per Dreier. Scharfschütze Matt Frierson versenkte diesen nach einem schönen Anspiel von Aaron Cook, der seine Mitspieler immer wieder sehr gekonnt in Szene setzen konnte (45:42). Wenige Minuten später sicherte sich Cook selbst einen Offensivrebound, spielte Adrian Breitlauch per behind-the-back-Pass an und dieser verwandelte einen Dreier zur ersten zweistelligen Führung der Seestädter (57:47). Anschließend kamen die Gäste aus Düsseldorf wieder besser in Tritt und verkürzten den Rückstand zur letzten Pause auf fünf Punkte (66:61).  

Im letzten Viertel entwickelte sich anschließend eine unglaublich packende Partie, die in besagtem Herzschlagfinale endete. Die Düsseldorfer kamen immer näher heran, konnten jedoch die Führung nie übernehmen. Zwei Minuten vor Schluss stand es nach zwei Freiwürfen von Jarelle Reischel und einem Korb der Giants 79:78. Jeder Korb hätte das Spiel entscheiden können, aber beide Mannschaften warfen defensiv alles in die Waagschale und stoppten jegliche Angriffsversuche. Nick Hornsby verwandelte eine Minute vor Schluss einen von zwei Freiwürfen (80:78) und nach zwei Turnovern der Eisbären bekamen die Düsseldorfer die Chance auf den letzten, entscheidenden Wurf. Craig Lecesne konnte diesen nicht nutzen und so siegten die Bremerhavener knapp mit 80:78.  

Eisbären Headcoach Steven Key zeigte sich nach dem Spiel sehr glücklich über den Sieg. „Wir hatten das Spiel in der Hand und haben es etwas zu knapp werden lassen. Aber auch aus diesen Ereignissen lernt man und wir werden diese Erfahrung mitnehmen und darauf aufbauen. Es ist sehr wichtig, solche Spiele zu gewinnen und die Punkte mitzunehmen. Jetzt haben wir ein toughes Spiel in Hagen vor der Brust und wollen auch dort einen Weg finden, das Spiel zu gewinnen und einen weiteren wichtigen Auswärtssieg einzufahren.“

07.02.2024 19:30 Uhr Gartenzaun24 Baskets Paderborn vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 93:94

Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zweier Teams die mit verschiedenen Konzepten in die Partie starteten. Während die Gladiatoren häufig das Inside-Spiel suchten, wo Maik Zirbes immer wieder gut in Szene gesetzt wurde, setzten die Gastgeber auf eine deutlich temporeichere Offensive und viele Abschlüsse aus der Distanz. Auf beiden Seiten blieben die Wurfquoten zu Beginn bescheiden, die Defensiven standen dafür jedoch stabil. Zur Mitte des ersten Viertels führten die Gladiatoren mit 11:9 (6. Spielminute), leisteten sich aber zu viele Turnover im Ballvortrag und Passspiel. Dank verbesserter Wurfquoten der Baskets lagen die Gladiatoren nach den ersten zehn Minuten mit 19:21 zurück.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts gelang es den Hausherren den Vorsprung weiter auszubauen. Mit schnellen und erfolgreichen Distanzabschlüssen führten die Westfalen nach anderthalb Minuten mit sieben Punkten (19:26). Die Gladiatoren leisteten sich zu diesem Zeitpunkt bereits acht Turnover und agierten streckenweise zu fahrig in der Offensive. Zur Mitte des zweiten Viertels übernahm dann Evans Rapieque die Verantwortung und traf in drei aufeinanderfolgenden Angriffen Dreipunktewürfe und versenkte auch wenige Zeit später seinen vierten Versuch von Downtown. So übernahmen die Gladiatoren zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit mit 38:36 erneut die Führung, bevor es letztlich mit einem 40:40 auf der Anzeigetafel in die Umkleidekabinen ging.

Nach dem Seitenwechsel erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start. Dank guter Transition und einer verbesserten Wurfquote aus der Distanz erhöhten die Baskets die Führung nach zweieinhalb Minuten auf sechs Punkte (42:48). Aber auch auf Trierer Seite fielen die Dreier nun wieder hochprozentiger. Erst Evans Rapieque mit seinem fünften Dreier und Behnam Yakhchali verkürzten den Rückstand von außen auf 50:52, wenig später gelang Jordan Barnes sogar ein Vier-Punkt-Spiel zur erneuten Trierer Führung (56:54, 28. Spielminute). Paderborn gelang es jedoch erneut Antworten auf den Trierer Lauf zu finden und die Gladiatoren erneut zu Turnovern zu zwingen. So wechselte die Führung zum Viertelende erneut und mit einem 56:59 aus Trierer Sicht ging es in den Schlussabschnitt.

Zu Beginn des vierten Viertels ließen die Gladiatoren im Rebounding etwas nach und erlaubten Paderborn nun immer wieder zweite Chancen. Offensiv übernahm JJ Mann nun die Kontrolle und erzielte acht Punkte am Stück zum 64:64 Ausgleich bei gut sechs Minuten Restspielzeit. Da die Baskets bereits früh im vierten Viertel die Teamfoulgrenze erreichten kamen die Gladiatoren immer wieder zu Freiwürfen und einfachen Punkten. Trotzdem gelang es den Gästen nicht einen höheren Vorsprung herauszuspielen, mit einem ausgeglichenen 72:72 ging es in die letzten anderthalb Spielminuten. Erst erhöhte Maik Zirbes von der Freiwurflinie auf 73:72, dann war es Jordan Barnes aus der Mitteldistanz, der auf 75:72 bei gut 40 Sekunden Restzeit stellte. Doch Paderborn gab sich erneut nicht auf, Lucas Mayer traf 21 Sekunden vor Spielende einen schweren Dreier aus dem Dribbling zum erneuten Ausgleich. Der folgende Mitteldistanzwurf von Jordan Barnes verfehlte sein Ziel und so ging es mit 75:75 in die Overtime.

Der Beginn der Verlängerung verlief zäh und beide Teams hatten Probleme gute Würfe zu kreieren. Nach zwei gespielten Minuten kam es zur wohl kuriosesten Szene des gesamten Spiels, als Maik Zirbes nach einem illegalen Block mit seinem fünften Foul die Partie verlassen musste. In einer anschließenden Rudelbildung wurden ein technisches Foul an Paderborns Lucas Mayer gepfiffen und gleich zwei „T’s“ gegen Triers Behnam Yakhchali, der damit ebenfalls die Partie vorzeitig verlassen musste. Eine Minute vor Ende der Verlängerung erhöhte Baskets Guard Chappell per And-One auf 80:85 aus Sicht der Moselstädter. Der folgende 3er von Jordan Barnes verfehlte sein Ziel, Marko Bacak wurde jedoch beim Rebound gefoult und verwandelte die Freiwürfe sicher zum 82:85. Am Ende war es erneut JJ Mann, der die Verantwortung übernahm, erst einen Paderborner Ballverlust provozierte und dann per Dreier für den 85:85 Gleichstand bei 24 Sekunden Restzeit sorgte. Paderborn vergab den folgenden Wurf und es ging in die zweite Overtime des Abends.

Der Beginn der zweiten Verlängerung verlief auf Trierer Seite deutlich fokussierter. Zwar wollte der Dreier weiterhin nicht hochprozentig fallen, aber auch die Paderborner ließen hier deutlich nach. Jordan Barnes im Eins-gegen-Eins und erneut JJ Mann von außen sorgten bei einer Minute Restzeit für die 92:87 Führung der Gladiatoren. Ein weiteres And-One brachte Paderborn nochmal auf 92:90 heran, die dann folgende Chance auf den erneuten Ausgleich ließ Big Man Jubril Adekoya mit einem vergebenen Korbleger liegen. So entschieden die RÖMERSTROM Gladiators Trier die Nervenschlacht gegen Paderborn letztlich 94:93 für sich.

07.02.2024 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. Bozic Estriche Knights Kirchheim 90:94

Beste Unterhaltung am Mittwochabend in der Karlsruher Lina-Radke-Halle: Die Begegnung zwischen den PS Karlsruhe LIONS und ihren Tabellennachbarn, den Bozic Estriche Knights Kirchheim, war allerdings angesichts des turbulenten Spielverlaufs nichts für schwache Nerven. Die beiden einzigen Vertreter aus Baden-Württemberg in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA lieferten sich am 21. Spieltag einen packenden Schlagabtausch mit unzähligen Führungswechseln und dem besseren Ende für die Schwaben. Endstand am 7. Februar: 90:94.

Die LIONS gingen mit einem hart erkämpften Sieg bei den Dresden Titans drei Tage zuvor in die Begegnung. Dieser hatte aber angesichts der kleinen Rotation offenbar Kraft gekostet. Denn den eindeutig besseren Start in das Südwest-Derby erwischten die Gäste. Karlsruhe kam hingegen anfangs gar nicht zurecht und blieb insbesondere in der Offense ohne Durchschlagskraft. In der dritten Minute stand es bereits 0:7, bevor Melvin Jostmann per Dreier die ersten LIONS-Punkte erzielte. Es blieb allerdings beim klaren Übergewicht der Knights, die sich hellwach und energiegeladen präsentierten. Nach nicht einmal fünf Minuten beim Stand von 7:16 sah Aleksandar Scepanovic, Headcoach des Karlsrudels, dringenden Gesprächsbedarf und nahm die erste Auszeit. In der Folge lief der Ball besser durch die Reihen seiner Schützlinge. In Front lagen jedoch weiterhin die Knights – bis zur achten Minute, als der 18:18-Ausgleich fiel. Das Spiel hatte inzwischen richtig Fahrt aufgenommen, auch weil die Hausherren inzwischen zu ihrem attraktiven Tempobasketball gefunden hatten und erfolgreich Druck machten. Der Lohn: Eine 26:21-Führung zur ersten Pause.

Im folgenden Spielabschnitt knüpften die LIONS an diese Leistung an und lagen in der 13. Minute beim Stand von 33:23 erstmals zweistellig vorn. Knights-Cheftrainer Igor Perovic reagierte mit einer Auszeit, musste unmittelbar darauf jedoch mit ansehen, wie seine Mannschaft kurzzeitig völlig den Faden verlor und im Gegenzug das Selbstbewusstsein der Gastgeber stetig wuchs. Die LIONS zogen bis auf 18 Punkte davon und schienen mit großem Vorsprung in die Halbzeit gehen zu können. Doch das Kirchheimer Team zeigte Moral und kämpfte sich zurück ins Spiel. Daher betrug die Karlsruher Führung zur Mitte der Begegnung nur noch neun Punkte. Somit war noch alles drin in Hälfte zwei, zumal die Trefferquoten von der Dreierlinie zu diesem Zeitpunkt auf beiden Seiten hervorragend waren. Dementsprechend durfte sich die am Mittwochabend ausnahmsweise nicht bis auf den letzten Platz ausverkaufte Lina-Radke-Halle über eine unterhaltsame Begegnung und einen verhältnismäßig hohen Spielstand von 51:42 nach zwei Vierteln freuen.

Der Verlauf der Partie im dritten Spielabschnitt war nicht mehr so flüssig wie zuvor, wovon in erster Linie die Gäste profitierten, die im Hinblick auf Körpersprache und Entschlossenheit den besseren Eindruck machten. Das provozierte Karlsruher Turnover und schlug sich unmittelbar auf den Punktestand nieder. Der LIONS-Vorsprung schmolz langsam, aber sicher dahin, das Momentum kippte für alle spürbar und es entwickelte sich immer mehr eine klassische Derby-Atmosphäre. Knapp vier Minuten vor der letzten Pause verkürzte der mit insgesamt 31 Punkten an diesem Abend extrem starke Jaydon Henry-McCalla für die Gäste auf 60:57. Scepanovic reagierte mit einer weiteren Auszeit. Sein Team bekam in der Folge aber nicht die Kurve und wirkte weiterhin nervös. Wenig später wechselte die Führung und nach einem für die Fächerstädter äußerst unglücklichen Viertel stand es zur letzten Pause 65:67.

Im Schlussabschnitt bekamen die Zuschauer dann aber noch etwas geboten – von beiden Teams. Zunächst gelang es den LIONS frühzeitig, selbst wieder Akzente zu setzen. Durch einen Neun-Punkte-Run erspielte sich das Team in Minute 34 eine klare 78:70-Führung, verpasste es aber, eine Vorentscheidung herbeizuführen. Denn es folgte das neuerliche Comeback der Gäste, die ihrerseits 12:2 Punkte zum 80:82 machten. Die Führung wechselte nun bei fast jedem Spielzug. Die Fülle der Highlights in einem verrückten Spielverlauf war bemerkenswert. Nach einer gefühlt endlosen Crunchtime endete das hochintensive Duell mit dem erwähnt knappen Sieg der Schwaben, die damit nach Hin- und Rückspiel auch den direkten Vergleich für sich entschieden.

07.02.2024 19:30 Uhr EPG Baskets Koblenz vs. JobStairs GIESSEN 46ers 76:91

Am 21. Spieltag der ProA trafen die EPG Baskets Koblenz in der heimischen CGM Arena auf die JobStairs Gießen 46ers. Die Gäste waren von der ersten Minute an hellwach und zwangen Baskets Coach van den Berg bereits früh im ersten Viertel beim Stand von 2-9 zur ersten Auszeit. Nach dieser Auszeit kamen die Baskets zunächst besser ins Spiel und verkürzten den Rückstand auf zwei Punkte (12-14). Die Gäste aus Gießen zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt, verwandelten bereits im ersten Viertel fünf Würfe aus der Distanz und bauten so die Führung bis zum Viertelende auf 13 Punkte aus (14-27).

Ins zweite Viertel starteten die Baskets wesentlich besser, sowohl offensiv als auch defensiv bekam man einen besseren Zugriff und verkürzte bis zur 17. Minute den Rückstand auf zwei Punkte (32-34). In den letzten Minuten vor der Pause übernahm Gießen dann wieder die Kontrolle und vergrößerte bis zum Seitenwechsel die Führung wieder auf neun Punkte. Vor allem durch zu viele Koblenzer Ballverluste (11) und eine starke Feldwurfquote der Gießener (60%) führten die Gäste, bei denen Jonathan Maier in der ersten Halbzeit zehn Punkte erzielte, zur Pause verdient mit 36-45.

Ins dritte Viertel starteten die Baskets zunächst gut und konnten nach Dreiern von Hall und Friederici den Rückstand auf fünf Punkte, woraufhin Gästecoach Ignjatovic bereits früh in der zweiten Halbzeit seine erste Auszeit nahm. Diese verfehlt ihre Wirkung nicht, die Gäste fanden vor allem offensiv wieder schnell in ihren Rhythmus und bauten ihre Führung wieder in den zweistelligen Bereich aus. Doppelt bitter für die Baskets war in dieser Phase, dass sich Kapitän Marvin Heckel verletzte und nicht wieder aufs Spielfeld zurückkehren konnte. Gießen zeigte sich aus der Distanz weiter treffsicher und ging mit einer 13 Punkte Führung in die letzte Viertelpause (56-69). Neben der sehr guten Dreierquote überzeugte Gießen auch unter den Körben, vor allem Stefan Fundic war dort kaum zu kontrollieren und hatte bereits Anfang des letzten Viertels 18 Punkte auf dem Scoreboard.

Koblenz kämpfte sich immer wieder etwas heran, doch die Gäste hatten ihrerseits immer die richtige Antwort parat und verhinderten so jeden größeren Koblenzer Lauf, der die Baskets wieder auf Tuchfühlung gebracht hätte. Auch in den letzten Spielminuten änderte sich nicht mehr viel am Verlauf, Koblenz verkürzte zwar zwischendurch wieder auf neun Punkte, doch die Gäste erstickten die kleine Hoffnung im Keim und bauten durch einen Dreier von Stefan Fundic, der das Spiel mit 21 Punkten als Topscorer beendete, ihre Führung sofort entscheidend aus. Am Ende siegten die 46ers, bei denen gleich sechs Spieler zweistellig punkteten, deutlich mit 76-91. Bei den Gästen ist zudem Simon Krajcovic hervorzuheben, der mit 10 Punkten und 13 Assists ein Double Double erzielte und das Spiel der Gäste im Aufbau hervorragend organisierte. Für die Baskets, bei denen Friederici, Hall und de Oliveira zweistellig punkteten, gilt die ganze Aufmerksamkeit nun dem wichtigen Duell gegen die Artland Dragons am kommenden Sonntag, die sich trotz langer Führung am Ende Bochum mit 78-80 geschlagen geben mussten.

07.02.2024 19:30 Uhr RASTA Vechta II vs. Phoenix Hagen 79:98

Mit Neuzugang David Shriver (23, USA) im Team konnte RASTA Vechta II den Coup aus der Hinrunde gegen damals personell dezimierte Hagener am Mittwochabend nicht wiederholen. Der Aufsteiger unterlag dem easyCredit Basketball Bundesliga-Aufstiegskandidaten vor 743 Zuschauern im RASTA Dome mit 79:98 (44:48). Top-Scorer der Partie des 21. Spieltages in der BARMER 2. Basketball Bundesliga wurde mit Kaya Bayram (18 Punkte) aber trotzdem ein Vechtaer Talent.

Am Nachmittag war noch die Nachricht von Johann Grünlohs erstmaliger Nominierung für die Nationalmannschaft das große Thema in Vechta, am Abend bestätigte der 18-Jährige seine gute Form mit zehn Punkten, sieben Rebounds und drei Assists. Phoenix Hagen aber wusste RASTAs Talente vor allem im 3. Viertel in Schach zu halten, zog mit einem 16:0-Lauf auf 57:44 davon und ließ sich nicht mehr einholen. Die Gäste hatten im RASTA Dome 13 ihrer 27 Dreier getroffen, hatten 27 Assists verteilt und 13 Steals geholt. Warum das Team von Head Coach Chris Harris auf Platz 2 steht, zeigte es an der Pariser Straße und feierte den zehnten Sieg in den letzten zwölf Spielen.

Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Erst einmal Glückwunsch an Chris und sein Team! Sie haben heute ein extrem gutes Spiel gemacht und auch in der Höhe wirklich verdient gewonnen. Wir haben Hagen schon in der 1. Halbzeit zu oft ins laufen kommen lassen und sie in der Transition nicht gestoppt. Da hätten wir einen deutlich besseren Job machen können. Aber es lag heute auch daran, dass wir offensiv keinen wirklichen Rhythmus gefunden haben. Wenn Hagen einmal defensive Stopps holt, dann ist es schwierig dagegen, gegen dieses Tempo, anzukommen. Das haben wir zu spüren bekommen. Als wir mehr Stabilität reinbekommen haben, war auch unsere Defense besser. Was dann Anfang des 3. Viertels passiert ist, das tut sehr weh. Hagen trifft zwei wichtige Dreier, wir verlegen zwei offene Korbleger. So liegt man direkt mit zehn, zwölf Punkten hinten und rennt die ganze Zeit einem zweistelligen Rückstand hinterher. Das ist schon sehr frustrierend. Aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment dafür machen, dass sie im 4. Viertel nochmal alles reingeworfen hat und versucht hat, ein Comeback zu starten. Sie haben nie aufgegeben, das macht mich sehr stolz. Am Freitag in Bochum war das nicht der Fall gewesen. Heute wollten wir es besser machen. Ein Kompliment möchte ich och an Kaya Bayram, der heute ein wirklich tolles Spiel gemacht hat, aussprechen. 18 Punkte von ihm, er hat seine Würfe getroffen und hat dazu defensiv einen super Job gemacht. Zusammen mit Jack Kayil waren die beiden die besten Guards, die wir heute hatten. Und trotz der Niederlage ist es heute ein schöner Tag für uns, da Johann Grünloh für die Nationalmannschaft nominiert wurde. Das freut mich als Jugendtrainer sehr und es ist ein toller Erfolg für unser ganzes Programm.“

07.02.2024 20:00 Uhr Uni Baskets Münster vs. Dresden Titans 96:87

In ungewohnten Formationen und Abläufen starteten die Gastgeber mutig und kämpferisch. Zwei Dreier von Hilmar Pétursson veredelte James Graham zum 8:0-Lauf und zur 13:4-Führung Mitte des Auftaktviertels. Zwischendrin hatte der US-Amerikaner mit einem spektakulären Block die Fans elektrisiert. Beherzt gingen die Münsteraner in jedes Zweikampfduell gegen physische überlegene Titans. Nathan Scott kam so im Nachfassen zum 17:9 und Oliver Pahnke anschließend mit robustem Drive zum Korb mit Ablauf der Wurfuhr zum Dreipunktspiel. 20:17 nach zehn Minuten.

Nach dem erst James Graham und dann Stefan Weß nach klasse Spielzügen erfolgreich am Korb abschlossen, hielt die Führung (24:20, 12.). Dank einer starken Reboundphase konterte das Team von Fabian Strauß aber zur ersten Gästeführung, als Casey Benson am Brett vollendete (29:30, 16.). Auf drei Gästeführungen antwortete Münster über den sehr agilen James Graham mit vier Zählern in Folge zum erneuten Führungswechsel rechtzeitig zur Pause: Knappe Münsteraner Halbzeitführung (36:35).

Mit Beginn des dritten Viertels war spürbar, dass der Gastgeber noch einmal den Druck erhöhte. Er kam zu einigen erfolgreichen Fastbreaks und Dreierabschlüssen. Cosmo Grühn initiierte über einen energischen Defensivrebound einen 9:0-Lauf, verwandelte den ersten und dritten Dreier, diesen nach eigenem Steal – zwischendrin hatte Avi Toomer den Distanztreffer gesetzt. Standing Ovations auf den Rängen! Die Uni Baskets führten 47:38 nach 24 Minuten, agierten weiter mit hoher Energie und erstaunlicher Struktur in der Offensive. Dresden hielt sich über das Spiel an den Korb im Spiel, verkürzte auf 58:54 (29.). Ebenfalls über Aktionen am offensiven Brett erarbeiteten sich die Münsteraner über Weß, Günther, Scott und Graham ein nächstes kleines Punkte-Polster. 63:56 vor dem Schlussviertel.

Und das hatte es in sich! Die Halle Berg Fidel pushte Cosmo Grühn zu seinem vierten Dreier und Münsters ersten zweistelligen Führung (66:56). Der Ball lief flüssig durch die Reihen des Teams von Götz Rohdewald. Weitere Dreier von Jasper Günther und Avi Toomer stellten auf eine 14-Punkte-Führung (78:64). Ein Offensivfeuerwerk und Dreier-Festival begeisterte die Fans, Cosmo Grühn war nicht mehr zu stoppen, der Kapitän lieferte im sechsten Dreierversuch seinen fünften Treffer (83%) zur höchsten Führung. 90:72 – die Partie war zugunsten der der Uni Baskets hochverdient schon vor der Crunchtime entschieden. Satte 64 Punkte beider Mannschaften erlebten die Zuschauer im Schlussviertel! Nach einer Dresdner Schönheitskorrektur mit drei Dreiern in der Schlussminute durfte das Heimteam die verdiente Ehrenrunde abholen.

Foto: Dennis Green