Nachberichte ProA 1. Spieltag
Spieltag 1: 30.09.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 60:86
Mit einem beeindruckend souveränen 86:60- Auswärtssieg erwischten die Basketballer von Medipolis SC Jena am Freitagabend in Paderborn einen Saisonstart nach Maß. Das Team von Cheftrainer Domenik Reinboth bezwang die westfälischen Gastgeber der Uni Baskets vor 1510 Zuschauern auch in dieser Höhe verdient, legte mit einem 30:4-Traumstart (7.) im Auftaktviertel früh den Grundstein zum nie gefährdeten Erfolg. Von über 40 gut gelaunten Jenaer Fans in der Paderborner Maspernhölle unterstützt, entwickelte sich die Saisoneröffnung der BARMER 2. Basketball Bundesliga zu einer überwiegend einseitigen Veranstaltung. Während die Thüringer auf Center Alex Herrera (Unterarmfraktur) sowie Point Guard Vuk Radojicic (Rückenprobleme) verzichten mussten, kompensierte das Team von Neu-Kapitän Brandon Thomas die beiden Ausfälle mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung. Von Topscorer Takiula Fahrensohn (19) angeführt, gelang es insgesamt fünf Jenaer Akteuren zweistellig zu punkten.
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Man hat die Fortschritte gesehen, die das Team in den Tagen vor dem Spiel gemacht hat. Jeder einzelne unserer Spieler hat aus der Preseason die richtigen Schlüsse gezogen, war punktgenau zum Pflichtspielauftakt da und hat seinen Job gemacht. Alle Jungs hatten in diesem Duell ihre Momente. Das erste Viertel lief für uns natürlich überragend. Insgesamt war das ein sehr guter Saisonstart für uns. An dieser Stelle möchte ich auch unsere Fans hervorheben, die mit ihrer Stimmung und dem Support in der Halle für Heimspiel-Atmosphäre gesorgt haben. An diese Leistung wollen und müssen wir anknüpfen, wenn es zum nächsten Spiel nach Düsseldorf geht, um den nächsten Sieg einfahren zu können“.
01.10.2022 18:30 Uhr Nürnberg Falcons vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 87:82
Großer Jubel bei den Nürnberg Falcons und ihren Fans. Wie schon in der Vorsaison sind die Mittelfranken mit einem Heimsieg in die neue ProA-Saison gestartet. Diesmal zwangen sie nach intensiven 40 Spielminuten die Gladiatoren aus Trier in die Knie. Doch bis es soweit war, mussten die Zuschauer in der Kia Metropol Arena und am Live-Stream des öfteren zittern. Der Auftakt verlief nach Maß mit einem frühen 8:0-Lauf der Falken, den Rocky Kreuser per Distanzwurf zum 3:0 eröffnete. Nürnberg gefiel mit guter Defense und zielstrebiger Offense. Die Gäste brauchten eine Weile, kamen dann aber – angeführt von Garai Zeeb und Jan Isemann – Angriff um Angriff besser in die Partie. Parker Van Dyke fand auch Mitte des ersten Viertels seinen Touch und brachte die Gäste nach fünfeinhalb Spielminuten auf drei Punkte heran (14:11). Nürnberg blieb jedoch vorne und setzte sich wenig später erstmals an diesem Abend zweistellig ab (24:14). Wichtig für Trier, hier den Anschluss zu behalten und durch Dylan Painters Freiwürfe nach zehn Spielminuten in Schlagdistanz zu bleiben. 24:16.
Die Nürnberger Fans waren zufrieden und auch die mitgereisten Schlachtenbummler von der Mosel sahen ihre Mannschaft trotz der Rückstandes auf einem gutem Weg. Diesen schienen die Mannen von Pascal Heinrichs zu Beginn des zweiten Viertels aber kurzzeitig verlassen zu haben, da hier Nürnberg insbesondere in der Offensive nach Belieben schalten und walten konnte und sich so in einen kleinen Rausch spielte. Thomas Wilder drehte auf und nach 12 Spielminuten war Nürnberg auf 32:19 enteilt. Doch Trier konnte erneut antworten, die Partie durch ihre Guards wieder ausgeglichen gestalten und dank Nürnberger Unzulänglichkeiten sogar in Führung gehen (34:36). Vytautas Buzas bat zum Sitzkreis hinter der Bande und forderte von seinen Jungs wieder mehr Konzentration und Biss in der Verteidigung. Diese hatten verstanden und Nürnberg lag zur Pause wieder mit 43:41 vorne.
So war alles bereit für ein spannendes Schlussviertel. Hier lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch und bis drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit war nicht abzusehen, welche der beiden Mannschaften das bessere Ende für sich haben würde. So ging es beim Stand von 76:75 in die Crunchtime. Dort zeigten die Falcons sowohl ihre mannschaftliche Geschlossenheit als auch ihre Nervenstärke. Rocky Kreuser traf von außen zum 81:78 und den Trierer Ausgleich zum 81:81 wusste Justinas Ramanauskas mit einem herrlichen Layup wieder wettzumachen (83:81). Die Gäste vergaben in der Folgezeit mehrfach die Chance zum erneuten Ausgleich und zur Führung und so konnte Nürnberg den Vorsprung über die Zeit bringen und sich am Ende mit 87:82 gegen tapfere Gladiatoren durchsetzen.
Head Coach Vytautas Buzas war verständlicherweise mit dem Resultat zufrieden, macht aber durchaus einige Baustellen aus: „Es war fantastisch nach so langer Zeit wieder vor den eigenen Fans zu spielen, die uns ganz großartig unterstützt haben. Vor allem sind hier die Noris Blockers zu nennen. Wir haben immer wieder schwächere Phasen in denen wir den Zugriff auf das Spiel verlieren. Wir wussten wie Trier spielen würde, konnten sie aber nicht dauerhaft kontrollieren. Am Ende waren es dann aber genug Phasen in denen es uns gelungen ist und so konnten wir das Spiel für uns entscheiden. Es war ein Sieg des Kollektivs und wir freuen uns auf das erste Auswärtsspiel in Karlsruhe mit unseren Fans und das Heimspiel gegen Gießen in zwei Wochen.“
01.10.2022 19:00 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. JobStairs GIESSEN 46ers 98:60
Die Eisbären starteten motiviert ins erste Viertel, gerieten zwar in Rückstand, konnten jedoch immer wieder aufschließen. Die deutlich verbesserte Turnover Quote im Vergleich zu den letzten Testspielen fiel dabei positiv auf. Dennoch stand es zur ersten Pause 19:21 für den Gast aus Gießen. Im zweiten Viertel konnten die Eisbären mit dem ersten Korb den Ausgleich und kurz darauf durch einen Freiwurf von Robert Oehle die erste Führung zum 24:23 erzielen. Nach einer spannenden Phase mit einigen Führungswechseln schalteten die Eisbären etwa drei Minuten vor Halbzeit einen Gang höher und setzten sich erstmals ab. Carlo Meyer erzielte seine ersten Punkte in der ProA. Zur Pause hieß es 45:36 für die Heimmannschaft.
Auch nach der Pause gab das Team von Trainer Steven Key nicht nach. Im Dritten Viertel kamen die Gießener nur zu vier Punkten. Die Eisbären hingegen trafen nach Belieben und konnten einen 34 Punkte Abstand herstellen. Allein Simon Krajcovic konnte 8 Treffer beisteuern. Der Bundesligaabsteiger aus Gießen legte im Schlussviertel noch einmal etwas zu, konnte den Sieg der Eisbären aber dennoch nicht gefährden. Das Team um Kapitän Robert Oehle spielte weiter effektiv nach vorne. Johannes Heiken erhielt seine ersten Einsatzminuten der Saison, Jarelle Reischel blieb aufgrund einer kleinen Verletzung heute die Rolle als Motivator auf der Bank.
Head Coach Steven Key war sichtlich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir haben nie nachgelassen und wollten dieses erste Saisonspiel Zuhause unbedingt gewinnen. Die Mannschaft ist als Einheit aufgetreten und hat gezeigt, dass sie von jeder Position aus Treffen kann. Ich bedanke mich bei allen Fans die uns unterstützt haben, die Stimmung auf den Rängen hat uns heute gepusht.“
01.10.2022 19:00 Uhr wiha Panthers Schwenningen vs. Dresden Titans 74:75
Pünktlich nach der Oktoberfestzeit feiern die Dresden Titans im fernen Schwarzwald einen Auftakt nach Maß! In einem wahren Krimi können sich die „Titanen“ am Ende hauchdünn mit 74:75 durchsetzen. Die wilde Schlussphase bot dem Publikum gleich mehrere Führungswechsel und „Big Plays“ – fast wäre es zur Verlängerung gekommen. Doch am Ende behielt Dresdens Neuzugang Aaron Menzies an der Freiwurflinie die Nerven und sein Team so knapp die Oberhand! Weiterer Matchwinner war aber sicherlich Daniel Kirchner, der in seinem ersten Spiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA 17 Zähler und bärenstarke neun Assists auflegen konnte.
Ins Spiel starteten die Titans mit einer „ProB-Starting Five“: Kapitän Georg Voigtmann, Daniel Kirchner, Grant Teichmann, Tanner Graham und Arne Wendler waren alle auch schon in der Vorsaison für Dresden aktiv. Direkt zu Beginn zeigten die Aufsteiger, dass sie auch in der ProA bestehen können. Vor allem Rückkehrer Teichmann war gegen seinen alten Verein motiviert, traf zwei Dreier und verhalf seinen Farben zur Führung nach 10 Minuten (6:15). Doch im zweiten Viertel meldeten sich die Gastgeber zurück, kämpften sich über Badu Buck, Casey Benson sowie Jacob Knauf auf 29:32 zur Halbzeit heran.
Im dritten Durchgang holten sich die Panthers über Buck und Ioannis Chatzinikolas sogar die Führung. Den Titans schien die Luft auszugehen. Nach einer Auszeit durch Headcoach Fabian Strauß fielen dann aber endlich die Dreier. Graham und Kirchner trafen aus allen Lagen, Neuzugang Lucien Schmikale verwandelte ebenfalls von außen und Blau-Weiß stürmte mit einem 18:0-Lauf zur Führung vor dem finalen Viertel (48:57). Dann war wieder Schwenningen am Zug – Benson, der zuvor häufig als Vorbereiter glänzte, traf zwei Korbleger. Und Buck legte nach. Trotz Timeouts von Strauß, setzten die Schwarzwälder ihren eigenen Run fort, gingen nach 13 unbeantworteten Zählern mit 61:57 in Front. Erst Kirchner brach mit seinem dritten Dreier das Punkteembargo. Schmikale packte noch einen drauf, holte vier Minuten vor Ultimo die Führung zurück. In der Crunchtime schienen die Titans schon final enteilt. Doch Jacob Kakar traf drei Sekunden vor dem Abpfiff zum Ausgleich.
Mit seiner letzten Auszeit konnte Trainerfuchs Strauß den Ball indes im Vorfeld einwerfen lassen. Und Kapitän Voigtmann fand Neuzugang Aaron Menzies, der nur durch ein Foul zu stoppen war, nun an die Linie ging. Den ersten verwandelte der 2.21 Meter große Brite mit etwas Fortune und Ringroller. Und den zweiten setzte er geistesgegenwärtig mit Absicht daneben. Die Spieluhr lief direkt erbarmungslos gegen Schwenningen, Bensons Gebet von der Mittellinie wurde nicht erhört und die Titans durften ihren ersten Saisonsieg (74:75) zelebrieren.
Cheftrainer Fabian Strauß – „Alles in allem ist uns heute unser erster ProA-Sieg gelungen und das fühlt sich gut an – Glückwunsch und Riesenrespekt an die Jungs, dass sie nervenstark genug waren, diesen Krimi zu gewinnen. Das war wichtig! Wir müssen die nächsten Wochen jetzt weiter hart und intensiv gestalten, weiter Schritte in die richtige Richtung gehen.“
01.10.2022 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. Tigers Tübingen 86:98
Was für eine fantastische Stimmung!! Bereits in den Tagen vor dem Saisonauftakt stieg die Spannung und Vorfreude an. Wurde bereits zur Wochenmitte die Schallmauer von 3.000 Zuschauern gebrochen, fielen am Samstag nahezu alle Dämme. Die Schlange vor den Ticketschaltern und den Eingängen der EWS Arena wurden immer länger, sodass die Verantwortlichen die beiden Mannschaften baten zehn Minuten später zu beginnen, um es allen Fans zu ermöglichen in die Halle zu kommen. Letztlich kamen über 4.000 basketballbegeisterte Zuschauer. Kein Platz blieb leer und die Fanclubs beider Mannschaften sorgten für Gänsehautstimmung. Um 19:10 Uhr fiel dann auch der Startschuss und es war von Beginn an klar wer den Ton im Spiel angeben sollte. Tübingen spielte traumwandlerisch sicher. Kaum Ballverluste, gut herausgespielte Würfe. Das Tübinger Spiel lief an allen Ecken rund und gut geölt. Schnell war der Vorteil einer eingespielten Mannschaft zu erkennen. Auf der anderen Seite mussten die Knights ohne die verletzten Akteure Richie Williams, Besnik Bekteshi und Tim Koch auskommen. Besonders das Fehlen von Kapitän Williams machte sich negativ bemerkbar. „In kritischen und intensiven Spielphasen braucht es manchmal einen kühlen Kopf der Ruhe reinbringt. Dieser hat uns gefehlt,“ erklärte Geschäftsführer Chris Schmidt nach Spielende.
Obwohl Head Coach Igor Perovic seine beiden Auszeiten früh opferte um seine Mannen zu beruhigen, die Unerfahrenheit der jungen Truppe und der starke Gegner trugen dazu bei, dass sich die Teckstädter nach den ersten zehn Minuten einem 30:17 Rückstand ausgesetzt sahen. Von Minute zu Minute kamen die Gastgeber jedoch besser ins Spiel. Die Partie wurde zunehmend ausgeglichener, es gelang den Teckstädtern aber nicht den Rückstand zu verkürzen. Immer wieder übernahmen die erfahrenen Tübinger Seric und Kivimäki wenn es eng wurde. Beeindruckend jedoch war die Reaktion des Publikums. „Obwohl der Rückstand relativ hoch war wurde jede gute Aktion von uns begeistert gefeiert. Das hat den Jungs viel Mut und Vertrauen gegeben und uns in der zweiten Halbzeit zurückgebracht,“ so Schmidt.
Im dritten Viertel setzten die Kirchheimer zum ersten Comeback Versuch an. Immer wieder wurden die Tigers nun attackiert und die Erfolgsquote stieg. Neuzugang Ty Nash übernahm mehr und mehr die Kontrolle über die Zonen und das dritte Viertel ging mit 21:17 an die Hausherren (71:58). Im Schlussviertel wurde es dann richtig wild. Knapp vier Minuten vor Spielende schweißte Guard Michael Flowers drei Dreier in Serie ein und die Halle bebte. „Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Die Stimmung war unglaublich. Wenn in den folgenden Momenten zwei, drei Aktionen zu unseren Gunsten laufen kippt das Spiel,“ so Schmidt. Erneut Flowers hatte die Chance auf minus drei zu verkürzen, doch sein Wurf verfehlte knapp sein Ziel. Auf der Gegenseite beruhigten die Tigers das Spiel und nach zwei erfolgreichen Angriffen wuchs der Kirchheimer Rückstand wieder auf zehn Punkte an. Die Entscheidung des Spiels.
„Die Mannschaft hat furios gekämpft. Das war sehr wichtig für uns. Wir hatten unsere Chance. Es war ein spannendes Spiel in dem letztlich Tübingen verdient gewonnen hat. Dennoch überwiegen die positiven Erkenntnisse, aber wir wissen auch, das noch sehr viel Arbeit vor uns liegt. Ich glaube wir haben heute viele neue Fans gewonnen,“ sagte Kirchheims Sportchef.
01.10.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. PS Karlsruhe LIONS 90:77
Die Voraussetzungen für dieses Spiel aus Sicht der Bayer-Basketballer waren allenfalls durchwachsen. Die Verletzungen von Dennis Heinzmann und Matthew Meredith sowie die Trennung von Melik Martin hatten eine planmäßige Vorbereitung nicht zugelassen. Gute Nachrichten gab es immerhin von Neuzugang Marc-André Fortin. Der Kanadier hatte kurz vor dem Wochenende seine Spielberechtigung erhalten und konnte so sein neues Team verstärken. Irritieren ließen sich die Hausherren von ihrer scheinbaren Hypothek keineswegs. Im Gegenteil: Die GIANTS-Korbjäger begannen komplett entfesselt. Den ersten Punkt erzielte die Nummer 1 der GIANTS, Xavier Bishop, per Freiwurf. Mit viel Mut und Leidenschaft auf der einen, Ruhe und Geduld auf der anderen Seite, zogen sie der Karlsruher Verteidigung den Zahn und kamen über das 18:8 zum komfortablen 34:16-Pausenstand. Überragend: Das vorbildliche Bayer-Teamplay wurde belohnt durch eine 100-prozentige Feldwurfquote.
Mit Beginn des 2. Viertels – es war vorherzusehen, dass es so nicht weitergehen würde – fanden die Gäste mehr und mehr ins Spiel und effektive Mittel gegen den Leverkusener Wechsel aus Mann- und Zonenverteidigung. Die Zuschauer bekamen nun einen offenen Schlagabtausch zu sehen. Mit 50:33 verabschiedeten sich beide Teams in die Halbzeitpause. Die Punkteverteilung bis hierher war bereits ein eindeutiges Indiz dafür, dass die GIANTS an ihrem bewährten Rezept „Teambasketball“ festhalten wollen. Xavier Bishop und Dejan Kovacevic waren mit je 10 Punkten die bis dahin erfolgreichsten Scorer, gefolgt von Haris Hujic mit 9 Punkten. Bemerkenswert auch der Einstand von Yannick Kneesch, der als Regionalliga-Spieler einspringen musste und mit 5 Zählern einen gelungenen Einstand feierte. Bei den Gästen drehte sich das Spiel vor allem um die jüngste Neuverpflichtung Bazoumana Koné, der am Ende 28 Punkte markierte.
In der zweiten Halbzeit zeigten die LIONS mehr und mehr, dass nicht gewillt waren, zu diesem Zeitpunkt bereits eine Niederlage zu akzeptieren. Beim 53:39 nahm Hansi Gnad die fällige Auszeit. Wenig später erweis sich Darko Bajo allerdings als Stimmungskiller, mit zwei Körben in Folge reduzierte er den Rückstand auf den einstelligen Bereich (49:56). Dieses Viertel gehörte eindeutig den Gästen (17:30), die beim 63:67 zu Beginn des Schlussabschnitts in Schlagweite waren. Nachhaltig beeindrucken konnten sie allerdings weder das Leverkusener Team noch die Zuschauer. Drijencic und Stoll stellten auf 62:51, gleichzeitig zeigten die Leverkusener Fans, dass auf sie Verlass ist, wenn sie gebraucht werden. Unaufhaltsam peitschten sie ihr Team nach vorne. Ein Hauch von Playoff-Atmosphäre kam auf, genährt nicht zuletzt vom unsportlichen Foul von Maurice Pluskota. Und als ob den GIANTS die lautstarke Unterstützung durch die Fans noch nicht reichte, ließen sie es nun richtig krachen: Den Auftakt machte Kovacevic per Dunk, Abdul Mohamed ließ sich nicht groß bitten und erhöhte ebenfalls per Dunk, bevor Xavier Bishop per Dreier nachlegte. Ganz nach dem Geschmack der Zuschauer war auch das „And one“ von Mohamed und der Steal und Korbleger von Fortin: Beim 82:68 (35. Minute) bebte die Ostermann-Arena.
In der letzten Minute schöpften die Badener nach dem Dreier von Cabil zum 85:77 so etwas wie Hoffnung. Die währte allerdings nur Sekunden, bevor der tadellose Robert Drijencic (13 Punkte, kein Fehlwurf) 40 Sekunden vor Ende seinen dritten Dreier zum 88:77 einnetzte. Topscorer Dejan Kovacevic verzückte die Zuschauer, die längst auf ihren Plätzen standen und feierten, mit dem 90:77 ein letztes Mal.
Coach Hansi Gnad strahlte nach der Partie: „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns, den die Jungs sich mehr als verdient haben. Klar hat man hier und da gesehen, dass die Abstimmung fehlt. Aber sie haben tollen Teambasketball gespielt und gegen die Physis von Karlsruhe super dagegengehalten. Als es eng wurde, haben wir über die Verteidigung zurück ins Spiel gefunden und am Ende verdient gewonnen. Toll war auch, dass direkt beim ersten Spiel so viele Zuschauer in der Halle waren.“
01.10.2022 19:30 Uhr Artland Dragons vs. RASTA Vechta 61:88
Die Drachen starteten gut ins erste Viertel. Der erste Korberfolg des Spiels gehörte ihnen und William Christmas brachte die Drachenhöhle per Dunk zur 4:0 Führung zum Kochen. Die Gäste aus Vechta ließen sich davon nicht beirren und konterten ihrerseits mit großer Präsenz in der Zone. Nach einem Foul von Joanic Grüttner Bacoul beim versuchten Dreier von Aminu konnte Vechta erstmals zum 10:10 ausgleichen. Die Drachen blieben jedoch dran und erarbeiteten sich eine Führung, die Kapitän Demetrius Ward mit fünf Punkten zum Ende des ersten Viertels auf fünf Punkte anwachsen ließ.
Der Start ins zweite Viertel gehörte den Rivalen aus Vechta. Flanigan aus der Mitteldistanz und der starke Aminu per Korbleger brachten die Gäste wieder auf einen Punkt ran. Die Partie wurde in dieser Phase des Spiels recht zäh. Keiner der beiden Kontrahenten konnte sich absetzen. Enosch Wolf sorgte bei noch 3:34 auf der Uhr für die erste Führung des Favoriten aus Vechta. Der bis dahin unauffällige Jalen Bradley konterte per Wurf vom Perimeter zum 35:34 aus Sicht der Dragons. Die Gäste aus Vechta bestätigten jedoch ihren Favoritenstatus und spielten in den letzten zwei Minuten des zweiten Viertels groß auf. Zunächst war es Aminu, der vom Perimeter traf. Sein Teamkollege Schwieger tat es ihm gleich und traf im nächsten Ballbesitz nochmal für 3 und sorgte für die bis dato höchste Führung im Spiel. Guard Flanigan setzte den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit und traf mit einem Wurf aus der Mitteldistanz zum 40:49 Halbzeitstand aus Sicht der Dragons.
Das dritte Viertel weckte Erinnerungen an das vermaledeite dritte Viertel aus vergangenen Saisons. Fünf schnelle Punkte der Gäste ließen die Führung erstmals zweistellig werden. Offensiv lief in dieser Phase gar nichts für die Burgmannsstädter. Zwar blieben beide Mannschaften zwei Minuten lang ohne Korberfolg, dennoch spielte das Vechta in die Karten, die sich auf ihrer Führung ausruhen konnten. Die Dragons wirkten in dieser Phase ideenlos, so als ob ihnen offensiv der Stecker gezogen wurde. Die Gäste verwalteten ihre Führung souverän und ließen den Drachen keine Chance, sich zurück ins Spiel zu kämpfen. So ging es mit einem Spielstand von 48:63 in den Schlussabschnitt.
Das Wurfpech blieb den Drachen auch im vierten Viertel treu. Vor allem vom Perimeter fiel so gut wie nichts für Burgmannsstädter. Eine Quote von 22 Prozent reichte nicht, um den Rivalen aus dem 25 Kilometer entfernten Vechta noch ein Mal gefährlich zu werden. Vor allem Center Tajuan Agee drehte im letzten Viertel noch einmal auf und schenkte den Dragons acht Punkte ein. Bayram setzte mit einem Dreier kurz vor Schluss den Schlusspunkt unter eine unglückliche Partie der Drachen.
02.10.2022 17:00 Uhr VfL SparkassenStars Bochum vs. ART Giants Düsseldorf 90:102
Nach einer zufriedenstellenden Vorbereitung stand SparkassenStars-Headcoach sein kompletter Kader zur Verfügung, während auf der Seite der Düsseldorfer Melkisedek Moreaux und Andrius Mikutis ausfielen. Banobre schickte zum Saisonauftakt seine Fünf um Niklas Geske, Conley Garrison, Jonas Grof, Bernie Andre und Tom Alte auf das Parkett. Alexander Möller mit einem Freiwurf und Ryan Richmond mit einem Sprungwurf brachten dann die Gäste mit 0:3 in der Anfangsminute in Führung, bevor Neuzugang Conley Garrison die ersten SparkassenStars-Punkte der Saison 2022/2023 per Korbleger erzielte. Tom Alte brachte dann die SparkassenStars nach 4:23 Minuten erstmals mit 11:9 in Führung. Doch die Gäste, die sich im Vergleich zum Vorbereitungsspiel mit verändertem Spielstil zeigten, drehten die Partie bis zum Ende des ersten Viertels zum 24:28. Nach 2:24 Minuten im zweiten Viertel glich Niklas Geske per Bonusfreiwurf nach einem erfolgreichen Korbleger zum 34:34 aus, doch dann kippte das Spiel auf die Seite der Gäste, die mit einem 2:12-Lauf beim Stand von 36:46 erstmals eine zweistellige Führung erzielten. Mit einem 49:58-Rückstand ging es dann aus Sicht des VfL in die Halbzeitpause.
Nach der Pause stellten die SparkassenStars um und kämpften sich über die Defensive zurück in das Spiel. Der Lohn der harten Arbeit war der Ausgleich durch einen Freiwurf von Kilian Dietz nach 5:44 Minuten zum 67:67. Da erst Travion Hollowell für Düsseldorf per Dreier erfolgreich war und Lars Kamp für die SparkassenStars einen Dreipunktwurf folgen ließ, führte der VfL mit 70:69. Doch dies war der Weckruf für die Gäste aus der Rheinmetropole. Ein Dreier von Hollowell, zwei Dunkings von Lennart Boner und einen Fastbreak-Dreier von Vincent Friederici später führten die Giants nach einem 0:10-Run erneut mit 70:79. Garrett Sams versenkte noch einen Dreier für die Bochumer, so dass es für die Bochumer mit einem 73:79-Rückstand in das letzte Viertel ging.
Im Schlussabschnitt verkürzten die SparkassenStars über Lars Kamp und Conley Garrison schnell auf 77:81, doch Booker Coplin und Ryan Richmond brachten die Gäste wieder zu einer komfortablen 8-Punkte-Führung. Egal, was die Bochumer in der Restspielzeit versuchten, das Ergebnis brachte sie nicht mehr auf weniger als sechs Zähler Differenz an die Giants heran. Als die SparkassenStars dann die Gäste foulen mussten, um die Uhr zu stoppen, waren diese sicher von der Freiwurflinie, so dass nach 40 Minuten der Sieg mit 90:102 nach Düsseldorf ging.
„Glückwunsch an Düsseldorf zum wohlverdienten Sieg! Wir haben nicht zu uns in diesem Spiel gefunden, besonders in den ersten zwei Vierteln. Auch wenn das Ergebnis eng war, hat Düsseldorf das Spiel und den Rhythmus kontrolliert. Wir haben ihnen zu viele zweite Chancen durch zu wenige eigene Rebounds erlaubt. Zudem haben wir einige Fehler in unseren eigenen Regeln in der Defense gemacht und ihnen so einfache Punkte erlaubt. Sie haben ihre offenen Würfe getroffen, wir hingegen nicht. Es ist normal, dass man mehr trifft, wenn man das hungrigere Team ist. Wir sollten jetzt dringend aus diesem Spiel lernen und uns neu fokussieren und müssen uns auf das Gastspiel in Dresden vorbereiten“, so Headcoach Felix Banbore nach der Partie.
02.10.2022 17:00 Uhr Phoenix Hagen vs. WWU Baskets Münster 88:81
Der erste Hagener Korb der neuen Saison ging per Dreier auf das Konto von Mannschaftskapitän Marcel Kessen. Doch der Aufsteiger aus Münster zeigte sich davon reichlich unbeeindruckt, übernahm die Führung und verteidigte diese über weite Strecken der Partie. Erst auf der Zielgeraden fand Phoenix den richtigen Rhythmus, der zum Ausgleich und in dem letzten Wurf für Neuzugang Kyle Castlin führte, doch der Jumper aus der Mitteldistanz verfehlte knapp sein Ziel – Verlängerung.
In der Extraschicht zeigte Hagen sich als die reifere Mannschaft mit einem Führungsspieler in JJ Mann, der dort fünf seiner 16 Zähler markierte. Gleichzeitig griffen die „Feuervögel“ defensiv knallhart durch und erlaubten den Gästen nur noch zwei Treffer aus dem Feld bei zehn Versuchen.
Chris Harris (HC Phoenix Hagen): „Wir haben uns gegen einen unangenehm zu spielenden Gegner durchgesetzt, was wir unserer kämpferischen Einstellung zu verdanken haben. Als wir nach der Pause neun Punkte zurück lagen, war das ein echter Test für unsere Mentalität – den wir bestanden haben. Mit der richtigen Rotation ist es und gelungen am Ende der regulären Spielzeit einen Run hinzulegen, der uns sogar mit dem letzten Wurf die Chance auf den Sieg gegeben hat. In der Overtime haben wir uns souverän präsentiert und offensiv gute Würfe herausgearbeitet.
Jetzt sollte die zu einem ersten Saisonspiel gehörende Nervosität abgelegt sein. Ab morgen liegt unser gesamter Fokus auf Trier, was kein bißchen leichter wird.“