Nachberichte ProA 14. Spieltag
17.12.2021 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Nürnberg Falcons 82:88
Mit einer überzeugenden Auswärtsleistung haben die Nürnberg Falcons am Freitagabend Tabellennachbar Paderborn in die Schranken gewiesen. Ohne Kapitän Schröder machten sich die Falken am auf den Weg nach NRW um sich dort mit dem Team von Steven Esterkamp zu messen. Im ersten Viertel sahen die Fans in der Halle und am Live-Stream eine recht ausgeglichene Partie in der sich keine der Mannschaften nennenswert absetzen konnte. Was sich aber bereits in den ersten Minuten zeigte: Nürnberg spielte selbstbewusst und als Team und ließ Paderborn nicht wie gewohnt zur Entfaltung kommen. Das setzte sich auch im zweiten Viertel fort. Roland Nyama ging mit wichtigen Distanzwürfen voran und in der Zone der Gastgeber machten Jonathan Maier und Josh Price ordentlich Lärm. Der Lohn der Mühen war eine 31:42-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste dann eines ihrer besten Viertel der bisherigen Saison auf das Parkett – defensiv wie offensiv. Ein schneller 9:0-Run schraubte die Führung auf 20 Punkte nach oben und sorgte für Stille auf den Rängen der Maspernhalle (31:51) und eine bitter nötige Auszeit der Paderborner Bank. An der Nürnberger Dominanz änderte das aber nur wenig. Und so sorgte Josh Price nach einer guten Phase der Baskets quasi mit der Viertelsirene per Tip-in wieder für klare Verhältnisse und den 46:66-Zwischenstand. Ab ins Schlussviertel! „Nicht so schnell“, befanden derweil die Offiziellen in der Halle, die Falcons-Trainer Buzas nach diesem Korb und einer Diskussion über die Spieluhr mit seinem zweiten technischen Foul an diesem Abend in die Kabine schickten. Der Freiwurf für die Hausherren saß (47:66) und Derrick Taylor stand von nun an. Er sah, dass Paderborn im letzten Viertel alles auf eine Karte setzte und nun auch im Rhythmus zu sein schien. Grund zur Sorge war dies jedoch erst einmal nicht, da die Falcons stabil blieben und trotz aller Comeback-Bemühungen auch fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit noch komfortabel führten (60:87). In den Schlussminuten zeigten die Gastgeber viel Herz und sehenswerten Offensiv-Basketball, konnten am Ende aber nur noch Ergebnis-Kosmetik betreiben. Nach 40 unterhaltsamen Spielminuten stand ein 82:88 auf der Anzeigetafel und der vierte Nürnberger Auswärtssieg der Saison war perfekt.
„Glückwunsch an meine Mannschaft. Sie hat das umgesetzt, was wir uns vor der Begegnung vorgenommen hatten und über 25 Minuten diese Partie hier kontrolliert. Kein Spiel ist wie das andere, wir können aber aus jedem etwas lernen und mitnehmen. Am Donnerstag treffen wir zuhause auf Kirchheim, ein weiteres starkes Team mit Playoff-Ambitionen. Es ist schade, dass unsere Fans nicht live in der Halle dabei sein können. Für Sie wollen wir aber alles geben und dann ein paar Tage Weihnachten feiern“, so Vytautas Buzas nach dem Spiel in Paderborn.
18.12.2021 19:00 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. ROSTOCK SEAWOLVES 84:95
Die Mannen von Eisbären Headcoach Michael Mai begannen die Partie dabei voll fokussiert und defensiv konzentriert. Schnell entwickelte sich ein sehr kurzweiliges Spiel, in dem die Eisbären aus defensiven Stopps häufig einfache Punkte im Schnellangriff generieren konnten. So leuchtete nach dem ersten Viertel eine 27:19 Führung für die Bremerhavener von der Anzeigetafel, wobei sie von hinter der Dreierlinie erneut erstaunlich kalt blieben und in den ersten 10 Minuten nur einen von fünf Dreiern versenken konnten. Im zweiten Viertel fanden die Rostocker immer besser ins Spiel und konnten den Rückstand im niedrigen einstelligen Bereich halten. Die
Eisbären blieben defensiv insbesondere im Rebounding hellwach und erspielten sich offensiv immer wieder gut herausgespielte Würfe, wobei sie kurzzeitig Rostocks Scharfschützen Tyler Nelson aus den Augen verloren, der Michael Mai durch fünf Punkte in Folge zu einer Auszeit Mitte des zweiten Viertels zwang. Durch diesen Lauf schien das berühmte Momentum gekippt zu sein, denn nun mussten die
Bremerhavener für jeden Punkt hart arbeiten, wohingegen den Gästen alle Aktionen leicht von der Hand zu gehen schienen. So ging es für die Eisbären, die erneut ohne ihren Kapitän Konstantin Konga auskommen mussten, nach einem krachenden Dunk von Robert Oehle und einem Buzzerbeater von Chris Carter mit einem 44:46 Rückstand in die Halbzeitpause.
Aus dieser kamen die Gäste mit ordentlich Dampf und präsentierten sich deutlich aggressiver als noch in der ersten Halbzeit. Nach knapp zwei Minuten erlöste Jarelle Reischel sein Team schließlich mit einem Dreier und erzielte so die ersten Punkte für die Eisbären in Halbzeit zwei. Nach einem weiteren Dreier durch Armani Moore, vier schnellen Punkten des emsigen Carrington Love sowie einem And-One durch Kevin Yebo bat Christian Held am Kampfgericht um eine Auszeit, um den 13:5 Lauf der Eisbären zu unterbrechen. Anschließend fingen sich die Rostocker wieder, wodurch das Spiel erneut ausgeglichen war, sodass es mit einem 70:68 in den Schlussabschnitt ging. Den besseren Start in das vierte Viertel erwischten die Seawolves und konnten den Eisbären so mit einem 8:0 Lauf auf sieben Punkte enteilen. Insbesondere defensiv zogen die Seawolves die Daumenschrauben nun an und zwangen Eisbären Headcoach Mai zu einer dringend benötigten Auszeit. Anschließend kämpften sich die Eisbären Punkt um Punkt wieder heran. Nach einem verwandelten Korbleger durch Armani Moore hatten die Eisbären den Rückstand wieder egalisiert, sodass es mit einem 80:80 in die letzten zweieinhalb Minuten ging. In diesen letzten Minuten agierten die Bremerhavener zu verkrampft und mussten sich den Seawolves am Ende mit 84:95 geschlagen geben.
Entsprechend enttäuscht zeigte sich Eisbären Headcoach Michael Mai im Anschluss an die bittere Niederlage: „Wir haben heute über 38
Minuten ein sehr konstantes Spiel abgeliefert und Rostock alles abverlangt. Dass wir dann in den letzten zweieinhalb so einbrechen, ist
daher mehr als ärgerlich, da wir uns so um die Früchte unserer harten Arbeit bringen. Meine Mannschaft hat heute großartig gekämpft und sich immer wieder aus kleinen Löchern gearbeitet. Am Ende müssen wir einfach cleverer und abgezockter sein, um solche Gegner besiegen zu können.“
18.12.2021 19:00 Uhr Phoenix Hagen vs. Tigers Tübingen 81:87
Chris Harris (HC Phoenix Hagen): „Es ist uns einigermaßen gelungen, den Tigers in der ersten Hälfte ihren Rhythmus zu nehmen – darauf lag in der vergangenen Trainingswoche unser defensiver Fokus. Allerdings haben wir in der zweiten Hälfte offensiv zu wenig den Ball laufen lassen und dadurch einige entscheidende Plays verpasst, die das Momentum auf unsere Seite hätten kippen lassen können. Positiv lässt sich allerdings verzeichnen, dass Melki Moreaux es mit seiner Energie vorbildlich geschafft hat, den Rest der Mannschaft zu inspirieren – genau das brauchen wir auch am Donnerstag gegen Bochum.
Trotz der Niederlage muss ich festhalten, wie toll es nach wie vor ist, vor Publikum spielen zu dürfen. Als wir im letzten Viertel unseren kleinen Run hatten und die Halle tobte – das war großartig!“
Hagen erwischte einen schwachen Start und musste früh einem Rückstand hinter her laufen. Schon zum Ende des ersten Viertels (21:21, 10. Minuten lagen beide Mannschaften wieder auf Augenhöhe und lieferten sich ab da einen unterhaltsamen Schlagabtausch. Da sich die Gäste aus Tübingen allein nach dem Seitenwechsel jedoch sieben Offensiv-Rebounds griffen, geriet Phoenix abermals in die Rolle des Verfolgers. Angetrieben durch CJ Walker und Phillip Daubner verkürzten die Hausherren 20 Sekunden vor Schluss nochmals auf 81:85, mussten anschließend jedoch taktisch foulen. Mateo Seric verwandelte die fälligen Freiwürfe sicher (81:87), der anschließende Hagener Angriff blieb leider ohne Zählbares – die Entscheidung. Eine starke Vorstellung bot Mannschaftskapitän Dominik Spohr, der die Partie mit 16 Zählern beendete. Der Flügel traf vier seiner acht Dreierversuche (50,0 Prozent Trefferquote), sammelte zudem fünf Rebounds ein und verteilte zwei Assists. Auf Seiten der Gäste drückte Forward Ryan Mikesell der Partie seinen Stempel auf. Auf dem Weg zu seinen 25 Punkten versenkte er sechs von 13 Dreiern (46,2 Prozent), bereitete vier Treffer seiner Mitspieler durch einen Pass vor und klaute Hagen zweimal den Ball. Seinen ersten Kurzeinsatz seit etwas über zwei Monaten feierte Karrington Ward. Der Forward hatte bereits vergangene Woche in Leverkusen auf der Bank gesessen, durfte nun aber gegen Tübingen knapp zehn Minuten aufs Parkett. Mit einem Plus/Minus von +13 wies Ward in dieser Kategorie von allen Phoenix-Akteuren den mit Abstand besten Wert vor.
Danny Jansson (HC Tigers Tübingen): „In der ersten Hälfte haben wir uns offensiv schwer getan, da Hagen es uns nicht erlaubt hat einen ordentlichen Rhythmus zu entwickeln. Erst ab dem dritten Viertel konnten wir unsere Plays besser durchbringen und konnten auch defensiv mehr Druck entwickeln. Allerdings sind wir in der Verteidigung noch nicht konstant genug, um dadurch eine Partie frühzeitig zu entscheiden. Unser Vorteil ist sicherlich, dass wir auswärts schon viele knappe Spiele bestritten haben und mit solchen Situationen mittlerweile vertraut sind.“
18.12.2021 19:00 Uhr Medipolis SC Jena vs. TEAM EHINGEN URSPRING 103:76
Beide Mannschaften duellierten sich in einer vor allem offensiv geprägten ersten Hälfte lange Zeit auf Augenhöhe, bevor die Gäste unmittelbar vor dem Kabinengang abreißen ließen. Während Domenik Reinboth bereits im Startabschnitt seiner U21-Fraktion hohe Spielanteile einräumte, Jenas Youngster sich immer wieder in Szene setzen konnten, waren Scharfschütze Moritz Plescher (3/3 3PTs), Center Rafael Alberton und Flügel Lorenz Bank maßgeblich für die 32:27-Führung verantwortlich. Das talentierte Trio der Thüringer hatte in Summe 22 Punkte erzielt und genoss sichtlich die ihm gewährten Minuten. Das zweite Viertel begann unterdessen mit einem defensiven Paukenschlag, nachdem Jenas brasilianischer Center am Ende eines Ehinger Fastbreaks den Versuch eines Korblegers von Jakob Hanzalek in bester Mutombo-Manier an das Jenaer Brett nagelte. Dennoch überwogen anschließend wieder die Offensiv-Reihen beider Teams, die sich über wechselnde Führungen und ausgeglichene Zwischenständen durch die anschließenden Minuten bewegten. Nachdem Center Alex Herrera via Dunk zum 46:43 (17.) vorgelegt hatte, gelang es den Gästen durch ihren Topscorer Tyler Cheese (28 Pkt.) zwar noch einmal auf 46:46 auszugleichen, die letzten 149 Sekunden des Viertels standen dann allerdings ganz im Zeichen der Hausherren. Medipolis SC Jena trat vor der Halbzeitpause noch einmal kräftig aufs Gaspedal, legte einen energischen 13:0-Lauf hin und verabschiedete sich mit einem 59:46-Vorsprung in die Kabine.
So umkämpft und ausgeglichen sich weite Teile der ersten Hälfte entwickelt hatten, so ausgeprägt zog der ProA-Tabellenführer mit Beginn des dritten Abschnitts davon. Von Kapitän Julius Wolf angeführt, enteilten die Saalestädter ihrem Kontrahenten vorentscheidend. Ein Korb von Lorenz Bank zum zwischenzeitlichen 77:57 (26.) ließ die Jenaer Führung erstmalig auf 20 Punkte anwachsen bevor der gebürtige Magdeburger per Dreier nachlegte und für einen 82:62-Vorsprung sorgte, mit dem die letzten zehn Minuten begannen. Wie schon im Startviertel stand auch der Schlussabschnitt ganz im Zeichen von „Jenaer Jugend forscht“. Dass der bereits niedrige Altersschnitt des auf dem Parkett wirbelnden Thüringer Kollektivs noch einmal gesenkt werden konnte, war der ProA-Premiere der beiden erst 18-jährigen Linartas-Zwillinge zu verdanken, die sich problemlos in eine bis zum Ende spielfreudige Vorstellung von Medipolis SC Jena einreihten. Während Bartautas per Dreier zum 95:71 (35.) seinen ersten Korb in der BARMER 2. Basketball Bundesliga erzielen konnte, fehlte Adomas in den entsprechenden Momentan zwar das Wurfglück, dennoch dürften die in Summe knapp 19 Minuten des litauischen Brüderpaares sicher nicht ihre letzte Auftritte auf ProA-Level gewesen sein.
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Ehingen ist, wie in fast jeder Begegnung, sehr stark in das erste Viertel gestartet. Das wussten wir aber auch schon im Vorfeld und hatten dennoch Probleme, um mit dieser Spielweise klarzukommen. Erst mit zunehmender Spielzeit ist es unserer Mannschaft gelungen, besser reinzufinden und Rhythmus zu bekommen. Der 13:0-Lauf vor der Halbzeitpause war dabei ganz sicher eine wichtige Phase, an die das Team mit Start in die zweite Hälfte anknüpfen und die Partie verdient gewinnen konnte. Wir wollten viel durchrotieren und haben das primär mit den jüngeren Spielern auch wie geplant umgesetzt. Die Jungs haben sich im Verlauf ihrer Einsätze gut präsentiert und viel Intensität aufs Parkett gebracht. Am Ende freue ich mich über jede Minute, die wir dem Nachwuchs geben konnten, nicht nur um unsere anderen Spieler zu schonen, sondern weil sich die Jungs durch ihre engagierten Leistungen angeboten und diese Einsatzzeit eben auch verdient haben.“
18.12.2021 19:00 Uhr wiha Panthers Schwenningen vs. Itzehoe Eagles 91:87
Nach Spielende war Spielern, Trainern und Fans in der Schwenninger Deutenberghalle die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Nach vielen Rückschlägen durch Verletzungen und Krankheitsfälle im Team sind die wiha Panthers wieder zurück in der Erfolgsspur und holen sich den ersten Heimsieg seit Ende Oktober. Gegen Aufsteiger Itzehoe mussten die Schwarzwälder am Samstag mit Chris Frazier (Schulterverletzung), Lennard Larysz und Till Isemann (gesundheitliche Probleme) auf drei deutsche Leistungsträger verzichten und konnten nur mit einer 8-Mann-Rotation antreten. Im ersten Spiel nach der Trennung von Justin Pierce schickte Head Coach Alen Velcic Leon Hoppe, Malik Kudic und das US-Trio Raiquan Clark, Quatarrius Wilson und David Cohn in der Startformation auf das Parkett. Im Gegensatz zu den letzten vier Partien, waren die Doppelstädter von Beginn auf Temperatur. Zwar übernahmen die Gäste aus Schleswig-Holstein in den ersten Minuten der Partie die Führung. Doch die wiha Panthers hielten in einer ausgeglichenen Anfangsphase gut dagegen. Nach zehn Spielminuten ging es beim Stand von 19:19 in die erste Viertelpause.
In den zweiten zehn Minuten kam Itzehoe besser ins Spiel und hatte sich auf die Zonenverteidigung der Schwenninger besser eingestellt. Sowohl aus der Distanz als auch unter den Körben stabilisierte sich das Spiel der Gäste, während die Schwarzwälder sich zu viele leichte Fehler erlaubten. Leon Hoppe brachte die Panthers noch mit einem Korbleger in Führung (28:27), ehe die Eagles mit einem 10:0-Lauf den Grundstein zur verdienten Halbzeitführung von 37:43 legten. Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Schwenninger zunächst den Rückstand. Doch Itzehoe ließ den Ball in der Offensive gut laufen und erhöhte die Führung nach einem Korbleger von Chris Hooper auf erstmals zwölf Zähler (45:57). Das Spiel sollte keinen Schönheitspreis mehr gewinnen, aber zunehmend an Intensität zulegen. Auch die 218 Zuschauer in der Deutenberghalle unterstützten ihr Team nun immer lautstärker. Malik Kudic setzte in der Verteidigung nun entscheidende Akzente und auch der im Scoring zunächst eher unauffällige David Cohn legte nun einen Zahn zu. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten die wiha Panthers den Rückstand wieder auf zwei Punkte reduziert (63:65).
Im Schlussabschnitt wechselte die Führung mehrfach und ein spannender Endspurt zeichnete sich ab. Die Schwenninger Rumpftruppe bekam nun vor allem auf den großen Positionen zunehmend Foulprobleme. Durch zwei verwandelte Dreipunktewürfe von Leon Hoppe und Raiquan Clark setzten sich die Panthers ein wenig ab (85:80). Doch Itzehoe blieb dran und ließ sich nicht abschütteln. Vor allem von der Freiwurflinie trafen die Gäste aus dem hohen Norden hochprozentig (26/31 = 84%) und gingen eine Minute vor Spielende durch zwei Freiwürfe des überragenden Petar Aranitovic (Topscorer mit 26 Zählern) wieder in Führung (85:86). Panthers Spielmacher David Cohn traf in der Schlussminute einen immens wichtigen Distanzwurf, um sein Team wieder in Führung zu bringen. Sekunden vor dem Ende vergab ausgerechnet Ex-Panther Yasin Kolo beim Stand von 89:87 die große Möglichkeit zum Ausgleich. Durch zwei versenkte Freiwürfe entschied Grant Sitton das Spiel dann endgültig für die Schwenninger (91:87). Mit dem sechsten Saisonsieg weisen die wiha Panthers nun wieder eine ausgeglichene 6:6-Bilanz auf und stehen in der Tabelle auf Rang zehn.
18.12.2021 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. Bayer GIANTS Leverkusen 78:83
Mit erwartungsvoller Vorfreude begrüßten mehr als 400 Fans ihre Ritter in der Sporthalle Stadtmitte. Head Coach Igor Perovic schickte Bekteshi, Pape, Williams, Miksic und Starkey zum Tip off aufs Feld und wie schon in den Spielen zuvor zeigten sich die Gastgeber von Beginn an hellwach. Die ersten Akzente des Matches setzen die drei Großen im Team der Knights. Till Pape und Noah Starkey, der vor den Augen seiner Familie seine aufsteigende Formkurve bestätigte, sorgten für eine schnelle 6:0-Führung, die jedoch in den weiteren Minuten von den Gästen Zug um Zug wieder egalisiert wurde. Es entwickelte sich ein offenes Spiel. Die Ritter überzeugten vor allem durch eine starke Defense, galt es doch, die Scharfschützen auf Seiten der Gäste in den Griff zu bekommen.
Mit einer knappen Führung von 18:17 startete die Perovic-Truppe in das zweite Viertel, das jedoch mit ungewohnten Unkonzentriertheiten auf Seiten der Knights begann. Ballverluste durch Koch und Goodwin, ein unsportliches Foul von Strickland und fehlendes Wurfglück sorgten für ein weiterhin offenes Spiel, da auch Leverkusen die zeitweise Schwäche der Gastgeber nicht auszunutzen wusste. Erst 22 Sekunden vor der Halbzeitpause gelang es Goodwin sein Team mit 34:33 wieder in Front zu bringen. In die zweite Spielhälfte schickte Perovic wiederum seine Starting Five und es sollte der stärkste Spielabschnitt der Ritter werden. Karlo Miksic setzte mit 8 Punkten in Folge einen starken Akzent und brachte sein Team mit 46:38 zur Hälfte des dritten Viertels in Führung. Und die Gäste? Die nahmen den Fight vor allem in Persona von Quentin Goodin auf. Mehr als eine 10-Punkte-Führung ließen die Gäste nicht zu und blieben daher im Spiel. Der Schlüssel zum Erfolg, wie sich später rausstellen wird.
So gingen die Ritter mit einer 62:54-Führung in das abschließende Viertel und hatten es zu dieser Zeit in der Hand, das Spiel aus eigener Kraft heraus für sich zu entscheiden und damit ein ganz starkes Zeichen im Kampf um die vorderen Playoff-Plätze zu setzen. Es sollte jedoch anders kommen, denn das Team von Europameister Hansi Gnad spielte im Schlussviertel ihre bekannten und gefürchteten Stärken knallhart aus. Insbesondere Luis Figge und Spencer Reaves zündeten ein Feuerwerk an sehenswerten Distanzwürfen und zogen so der sichtbar müder werdenden Rittertruppe den Zahn. Ganze sechs erfolgreiche Dreier im Schlussviertel brachen die Gäste wieder ins Spiel. Eine Minute vor Schluss gelang Rhondell Goodwin ein letztes Mal der Ausgleich zum 76:76, bevor die Leverkusener final das bessere Ende für sich verbuchen konnten. Bis zum Ende stemmten sich die Ritter gegen die Niederlage und boten den begeisterten Fans einen tollen Kampf. Doch so blieb Headcoach Igor Perovic am Ende nichts anderes übrig, als seinem Gegenüber Hansi Gnad zum Sieg zu gratulieren. „Wer sich zum Ende des Spiels noch so präsentieren kann, der hat den Sieg verdient“, so Perovic, der seinerseits damit zurechtkommen musste, dass am Vorabend des vierten Advents zu wenig seiner Spieler wie gewohnt performen konnte. Da insbesondere von Koch, Bekteshi und Strickland zu wenig kam, fehlten schlussendlich Pape, Williams und Goodwin, die zum Teil deutlich über 30 Minuten gehen mussten, die nötigen Körner. „Gegen ein Team wie Leverkusen kannst du nur gewinnen, wenn du als Team stark bist“, gibt auch Sportchef Chris Schmidt zu bedenken.
18.12.2021 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. Artland Dragons
RASTA-Fans, die auf einen tollen Start ihres Teams wie am letzten Samstag in Ehingen gehofft hatten, machten vor den Endgeräten sicherlich große Augen – vor Schrecken. Der in Halbzeit eins jeden überragende Adam Pechazek traf in der 3. Minute den ersten Gäste-Dreier zum 8:3. Und als Ex-RASTAner Chase Griffin in der 6. Minute von jenseits der 6.75 Meter schon auf 16:6 für die Artland Dragons stellte, musste RASTAs Fans praktisch Angst und Bange werden. Das Duo „Adam Pechazek & Adrian Breitlauch“ bereitete RASTA im 2. Viertel immer größere Kopfschmerzen. Während der Big Man von keinem Vechtaer verteidigt werden konnte und bis zur Halbzeit auf 19 Punkte kam, scorte auch Breitlauch nach Belieben. Dann aber folgte die Szene des Spiels, wohl des Basketball-Jahres 2021. Preston Purifoy flog aus einem Fasbreak heraus Richtig Korb und hämmerte den Molten mit einer derartigen Urgewalt durch die Reuse, dass er sich bei der anschließenden Landung sogar noch am Kinn verletzte. Die letzten zwei guten Aktionen der 1. Halbzeit aber gehörten – natürlich – „Pechazek & Breitlauch“.
Zur 2. Halbzeit kehrte dann Preston Purifoy zurück aufs Feld und traf umgehend per Threeball. RASTA schien nun nah dran zu sein am Ausgleich scheiterte aber immer wieder an sich selbst. Mit Ablauf des 3. Viertels stellte Tajuan Agee auf 66:64, die Vechtaer schienen nun das Quäntchen Glück auf ihre Seite zu zwingen. Angesichts der so kleinen Rotation der Gäste, fünf Spieler hatten in den ersten drei Vierteln mindestens 23:04 Minuten auf dem Parkett geratenden, sollte es eigentlich nur eine Frage der Zeit sein, bis die Vechtaer mit ihrer vollen Kapelle so richtig Oberwasser gewinnen sollten. Doch was schon in der Vergangenheit gegen die PS Karlsruhe LIONS nicht geklappt hatte, erwies sich auch im Derby alles andere als einfach. Die Artland Dragon stemmen sich mit mit aller Energie, allem Mut und auch aller Finesse gegen RASTA und boten einen grandiosen Kampf. Und die Quakenbrücker hatten ja auch den ehemaligen Vechtaer Chase Griffin in ihren Reihen, der auch im Alter von 38 Jahren nichts an Treffsicherheit eingebüßt hat. Im Spiel hatten längst Spannung und Dramatik gegenüber spielerischer Klasse die Vorteile, ein Derby, das im Angesicht des Abstiegskampfes nun alles hielt, was es zuvor versprochen hatte. Selbst Adam Pechazek, der am Ende die kompletten 40 Minuten durchgespielt haben sollte, war noch immer brandgefährliche und eroberte den Drachen in der 36. Minute eine kleine Führung zurück. Doch dann war da ja auch noch RASTAs Neuzugang Joel Aminu. Der hatte zwar schnell mit Foul-Problemen zu kämpfen, nahm sich bei noch 87 Sekunden auf der Uhr aber ein Herz und versenkte ebenfalls von Downtown zum 86:79. Im Gegenzug war es wiederum Griffin, der auf 82:86 stellte und die Spannung am Leben hielt. Und so war es Matchwinner Preston Purifoy vorbehalten, 20 Sekunden vor dem Ende mit seinen Punkten 24 bis 26 für die Entscheidung zu sorgen. Der US-Amerikaner versenkte RASTAs achten Derby-Dreier zum 91:84.
Vladimir Lucic (VEC): „Glückwunsch an Tuna Isler und seine Mannschaft zu ihrem sehr guten Spiel! Ich bin traurig, dass keine Fans hier sein und diesen Derby-Sieg im RASTA Dome erleben konnten. Mit dem, was wir in der 1. Halbzeit gespielt haben, bin ich natürlich nicht zufrieden. Wir haben erneut viel zu viele Fehler gemacht und hatten auch wieder 13 Ballverluste. Die 2. Halbzeit und auch das Spiel konnten wir dann immerhin noch gewinnen. Wir haben zusammengehalten als wir mit fast zehn Punkten hinterlegen und haben dann in der Defense auch eine bessere Qualität abgeliefert. Es war wichtig, dass wir die Rebounds kontrolliert haben und uns 15 Offensiv-Rebounds holen konnten. Vor dem Spiel hatten wir die Ansage gemacht, dass wir unbedingt Artlands Dreierschützen nicht zur Entfaltung kommen lassen wollten. Normalerweise treffen sie rund 40% ihrer Würfe, heute konnte wir sie mit 24% weit darunter halten. Auch hatten wir uns vorgenommen, ihr Umschaltspiel zu unterbinden – auch das hat oft geklappt. Also, mit unseren Ballverlusten und nur zwei Punkten aus dem Fastbreak bin ich nicht zufrieden. Denn das ist nicht die Art und Weise, wie ich Basketball spielen lassen will. Aber ein paar Fortschritte sind in den letzen Wochen schon gemacht worden. Und sehr gut ist natürlich, dass Devin Searcy zurück ist und uns heute erneut sehr geholfen hat. Jetzt haben wir wieder zwölf Profis am Spieltag und ich kann mehr rotieren. Das war heute letztlich auch der Schlüssel zum Sieg, denn die Dragons waren auch wichtige Positionen einfach geschwächt.“
18.12.2021 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. VfL SparkassenStars Bochum 109:94
In einem munteren Beginn auf beiden Seiten stand es nach nicht einmal zwei Minuten 7:7, nach vier Minuten 11:11. Die Begegnung war zunächst sehr eng, auch wenn sich die LIONS bald leichte Vorteile erspielten. Die SparkassenStars hielten jedoch vor allem in der Offense gut dagegen, während die Hausherren geschickt die Lücken in der Gästeverteidigung nutzten und zwischenzeitlich auf einen Neun-Punkte-Vorsprung kamen. 31:27 lautete der Stand nach attraktiven ersten zehn Minuten, wenngleich die LIONS ihre klare Linie nicht ganz bis zum Ende des Eröffnungsabschnitts beibehalten konnten. Nach Wiederbeginn war die Begegnung nicht mehr ganz so temporeich wie zuvor und außerdem von vielen Unterbrechungen geprägt. Das Duell lebte aber von der Spannung und dem sichtbaren Engagement beider Teams. Der Vorteil lag bald auf Bochumer Seite, denn das Löwenrudel benötigte einige Zeit für den ersten Korberfolg im zweiten Viertel. So schob sich der VfL bis auf 31:35 nach vorn. Doch die Antwort der Gastgeber kam rechtzeitig in Form von zwei unmittelbar aufeinander folgenden Dreiern durch Leo Behrend. Mit einem kurzen, aber wirkungsvollen Neun-Punkte-Run der LIONS kehrten sich die Verhältnisse um. Aber die Gäste aus dem Ruhrgebiet konterten und waren kurz davor, die Führung wieder zurückzuerobern. In dieser Phase waren es hauptsächlich Distanz- und mehrere erfolgreiche Freiwürfe, die Karlsruhe im Spiel und in Führung hielten. Mit einem Acht-Punkte-Vorsprung für die Badener ging es in die Kabinen.
Hälfte zwei begann beim Stand von 53:45 und wurde wie bereits die vorherigen 20 Minuten von beiden Mannschaften mit offenem Visier geführt. Die LIONS hielten die SparkassenStars zunächst weiter auf Distanz und spielten sich in Minute 25 mit 15 Punkten den bis dahin größten Vorsprung heraus. Doch der VfL hatte abermals eine Antwort parat und zwang die LIONS mit zwei schnell aufeinanderfolgenden Dreiern in die Auszeit. Diese kam genau im richtigen Moment, denn mit der folgenden Acht-Punkte-Serie lieferte das Team von Headcoach Aleksandar Scepanovic die gewünschte Reaktion. Da die Hausherren kurz vor der letzten Pause jedoch noch etwas von ihrem komfortablen Vorsprung einbüßten, schien eine spannende Endphase in der Luft zu liegen. Mit 81:70 startete der Schlussabschnitt und Bochum machte sich gleich daran, diese Differenz weiter zu verringern. Karlsruhe wurde nun nervös und war nicht mehr ganz so selbstsicher in den Aktionen. Erst nach einigen Minuten, als die Gäste bereits gefährlich nahe bis auf sieben Zähler herangerückt waren, gelangen dem Löwenrudel wieder entscheidende Würfe. Der VfL gab weiterhin alles und trug seinen Teil zu einem schönen Spiel bei. Aber die LIONS waren im Angesicht des nahenden Erfolgs obenauf und knackten am Ende sogar deutlich die 100-Punkte-Marke.
Stanley Whittaker krönte sich mit 31 Punkten zum wiederholten Mal zum LIONS-Topscorer. TreVion Crews folgte mit 24 Punkten und 8 Assists. Tom Alte arbeitete wie in der Vorwoche stark unter dem Korb und kam auf 18 Zähler sowie 11 Rebounds. Maurice Pluskota und Leo Behrend (beide 11) scorten ebenfalls zweistellig. Kurz vor Schluss freuten sich die Fans in der Halle noch über den ersten ProA-Kurzeinsatz von LIONS-Eigengewächs Joris Bestert, den der 19-Jährige auch noch mit zwei Punkten veredelte.