Nachberichte ProA 7. Spieltag
29.10.2021 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Phoenix Hagen 89:73
Mit dem dritten Sieg in Folge verabschiedete sich Medipolis SC Jena am gestrigen Freitagabend erfolgreich aus dem Basketball-Oktober 2021. Die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth bezwang den Tabellenfünfzehnten Phoenix Hagen vor 953 Zuschauern letztendlich hochverdient mit 89:73 und verteidigt seine Tabellenführung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.
Während Kapitän Julius Wolf und Flügelspieler Lorenz Bank nach einer verletzungsbedingten Pause in den Jenaer Spieltageskader zurückkehren konnten, blieb dem angeschlagen Jonathan Kazadi erneut nur die Rolle des Zuschauers. Auf Seiten der Gäste fehlten mit Karrington Ward sowie Domenik Spohr gleich zwei wichtige Führungsspieler, welche die Rotation der Mannschaft von Chris Harris verkürzten und während der 40 Minuten schmerzlich vermisst wurden. Am Ende gelang es allen Spielern der Jenaer Rotation, sich in die Punktestatistik einzutragen, aus der ausgerechnet der Ex-Hagener Alex Herrera als Topscorer sowie Aufbauspieler Ray Simmons mit einem Double-Double leicht herausstachen.
Chris Harris (Cheftrainer Phoenix Hagen): „Zunächst erst einmal Gratulation an Jena und Domenik zum Sieg. Es war ein über weite Teile hart umkämpftes Duell, dass nach der Halbzeit durch die Tiefe und Routine im Jenaer Kader entschieden wurde. Um hier bestehen zu können, musst du dauerhaft auf einem hohen Level spielen, da der Gegner jeden Fehler bestraft. Wir haben im dritten Viertel zu viel zugelassen und nachdem Jena ins Rollen gekommen war, konnten sie sich den entscheidenden Vorsprung herausspielen. Mit Karrington Ward und Domenik Spohr haben uns heute natürlich auch zwei Schlüsselspieler gefehlt bei denen wir hoffen, dass sie gegen Trier wieder zurückkehren können.“
30.10.2021 19:00 Uhr VfL Sparkassenstars Bochum vs. TEAM EHINGEN URSPRING 99:73
Der Auftakt gehörte den Gästen aus Baden-Württemberg, die über Neuzugang Tyler Cheese, Antonia Pilipovic, Shane Osayande und Kevin Strangmeyer einen 0:8-Auftakt auf das Parkett legten, bevor Lars Kamp nach 2:39 Minuten die ersten Zähler für die Hausherren erzielte. Mit 21:22 ging das erste Viertel an die Gäste. Zum Auftakt des zweiten Viertels sorgte Kapitän Marius Behr durch zwei erfolgreiche Freiwürfe beim Stand von 23:22 für die erste Führung der Gastgeber in dieser Partie, doch Shane Osayande konnte postwendend für Ehingen kontern. Nun trat auch Dominic Green in Erscheinung und erhöhte die Bochumer Führung im Alleingang auf 38:31, bevor Miki Servera in Zusammenarbeit mit Johannes Joos und AJ Cheeseman die 48:39-Halbzeitführung der Hausherren sicherstellte.
Doch die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken und kamen über Jalen McCallum, Kevin Strangmeyer und Munis Tutu nach 8:02 Minuten auf 65:59 heran, doch je ein Dreier von Abi Kameric und Lars Kamp und vier Zähler von Tony Hicks brachten die SparkassenStars nun wieder deutlicher mit 75:60 in Front. Das dritte Viertel endete dann mit 75:62. Im Schlussabschnitt war anfangs noch einmal ein Aufbäumen der Gäste zu spüren, jedoch spielten die SparkassenStars nun wie entfesselt auf. Der Abschluss der Partie gehörte dann Abi Kameric mit einem Treffer aus der Ferne zum 99:73, was 24 Sekunden vor Ende des Spiels auch gleichzeitig den Endstand bedeutete. Die VfL SparkassenStars Bochum feierten somit den dritten Heimsieg in Folge, während das Team Ehingen Urspring weiterhin auf die ersten Punkte in dieser Saison warten muss.
„Ich bin sehr glücklich, dass wir heute das Spiel gewonnen haben, denn dies war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Unser Ziel war es, dass wir heute in die Spur zurückfinden und die Energie in diesem Spiel musste über die Defense kommen. Die haben wir erreicht. Wir haben dennoch eine Menge zu tun, denn wir sind immer noch zu unbeständig, da unsere Spiele aus zu vielen Läufen und Gegenläufen des Gegners bestehen. Die Spieler sind heute aufgestanden und jeder hat seinen Beitrag zu diesem Sieg geleistet, deshalb bin ich glücklich. Am Ende hat das letzte Viertel uns diesen Sieg beschert. Nun starten wir in die Vorbereitung auf Bremerhaven“, freute sich Headcoach Felix Banobre nach dem Spiel über den Sieg.
30.10.2021 19:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. wiha Panthers Schwenningen 72:78
Nach zuletzt drei Siegen in Serie endete die erfolgreiche Phase der Teckstädter mit einer vermeidbaren Niederlage. Vermeidbar, weil die Hausherren sich mit insgesamt 23 Wurfversuchen mehr ein deutliches Übergewicht an Optionen erspielten und dennoch den Gästen nicht den K.O. Schlag versetzen konnten. Nur 19% erfolgreiche Dreierversuche waren an diesem Abend einfach zu wenig. Die Partie hatte für die Hausherren glänzend begonnen.
In der erneut gut besuchten Sporthalle Stadtmitte erspielten sich die Teckstädter zu Beginn einen deutlichen Vorteil. Angeführt von Goodwin, der die ersten drei Dreierversuche blitzsauber verwandeln konnte, gingen die Schwaben zweistellig in Führung. Schwenningen konterte. Mit ihrer unkonventionellen Spielweise (in der Defensive wurde jeder Block geswitcht, unter den Körben nahezu immer gedoppelt) unterbrachen sie den offensiven Rhythmus der selbstbewusst auftretenden Knights nun zusehends. Bis zur Viertelpause waren die Panthers wieder im Spiel (19:18). Es entwickelte sich eine Partie mit wenig Spielfluss. Viele Fahrkarten auf beiden Seiten, fehlender Rhythmus, ein Abnutzungskampf für beide Mannschaften prägten das Spielgeschehen. In die Kabinen ging es beim Zwischenstand on 34:34. Und auch in der zweiten Halbzeit blieb es das erwartete enge und intensive, aber auch fehlerreiche Spiel. Die Knights setzten den ersten Nadelstich und gingen mit fünf Punkten im dritten Viertel in Führung, doch Schwenningen ließ sich nicht abschütteln.
Die Führung wechselte häufig. Am Viertelende lagen die Gäste knapp mit 55:53 in Front. Bis zur Mitte des vierten Viertels blieb es weiterhin eng. Die entscheidende Frage lautete, wer zuerst den Schalter umlegen können würde und mit einem Lauf für die Vorentscheidung sorgen würde. An diesem Abend waren dies die Schwenninger. Ein 10:0 Run, unter anderem mit zwei Dreiern von Scharfschütze Chris Frazier, brachten die Gäste mit 65:57 in Führung. Der Knackpunkt der Partie. Die Kirchheimer kämpften verbissen, doch es fehlte die Abgeklärtheit, die Ruhe am Ball, das Warten auf die noch bessere Wurfoption, welches in den vorhergegangenen Spielen die große Stärke der Knights war. Jeder Punkt war hart erarbeitet und die Panthers waren nun voll da. Immer wieder fand Schwenningen die richtige Antwort auf Kirchheimer Punkte. Für die endgültige Entscheidung sorgte Justin Pierce, der mit einem Vier-Punkt Spiel (Foul beim erfolgreichen Dreier + Bonusfreiwurf) den Deckel drauf machte. Mit 24 Punkten wurde er Topscorer der Partie. „Gratulation an Schwenningen. Sie haben die wichtigen Würfe getroffen. Wir hatten 23 Würfe mehr wie sie, aber eine furchtbare Trefferquote. Heute waren nicht genügend Spieler auf dem Level wo wir sie benötigen,“ sagte Head Coach Perovic nach Spielende.
30.10.2021 19:30 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Eisbären Bremerhaven 89:115
Die Gäste aus Bremerhaven erwischten den besseren Start und führten schnell mit 8:2. Mit einem kleinen Zwischen-Run von 7:0 holten sich die Baskets mit 9:8 (4.) die Führung direkt zurück – es sollte jedoch ihre einzige in der gesamten Partie bleiben. Beide Teams gingen ein hohes Anfangstempo, spielten sich sehenswerte offene Würfe heraus, sparten aber auch nicht mit Fehlern. Bremerhaven stabilisierte sich zum Ende des Viertels und lag besonders dank der neun erzielten Punkte von Jarelle Reischel nach zehn Minuten knapp mit 26:23 vorn. Das zwei Viertel begann wie das erste: Bremerhaven legte einen unwiderstehlichen 0:11-Lauf aus Baskets-Sicht hin und ging erstmals klar mit 23:37 in Führung. Bremerhaven kontrollierte das Geschehen auf dem Parkett, ließ das Umschaltspiel der Gastgeber nicht in Fahrt kommen und erarbeitete sich auch eine Hoheit beim Rebounding unter beiden Brettern. Mit 52:43 für die Gäste ging es in die Pause.
Paderborn kam hochmotiviert und fokussiert aus der Kabine und setzte zu Beginn des dritten Viertels alles daran, den Vorsprung der Gäste aufzuholen. Die Defensive arbeitete konzentrierter, offensiv hielten besonders Jordan Barnes und Brad Greene die Baskets im Spiel. Doch auch wenn Paderborn nun mit höherer Intensität agierte: Bremerhaven ließ sich nicht einfangen und hielt mit intelligentem Teamplay den Vorsprung konstant weiter im höheren einstelligen Bereich. Beide Teams ließen zum Viertelende einige Chancen liegen, so dass es mit beinahe gleichen Voraussetzungen wie zur Pause und einer 77:70-Führung für die Eisbären in den Schlussabschnitt ging. Im finalen Viertel übernahmen die Bremerhavener dann sehr konsequent die Kontrolle und sorgten schnell für klare Verhältnisse: Überragend zu dieser Phase vor allem Kapitän Konstantin Konga und Daniel Laster: Konga erzielte 11 Punkte in Serie – die Uni Baskets agierten zunehmend frustrierter und fanden keine Mittel mehr gegen die Stärke der Gäste. Am Ende stand ein verdienter 115:89-Sieg für die Eisbären auf der Anzeigetafel – der vierte Sieg in Folge für die Gäste und die erste Heimniederlage für Paderborn in der laufenden Saison.
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Wir haben alles gegeben, aber wir waren in der entscheidenden Phase des Spiels nicht wirklich ready. Natürlich sind wir nach der Niederlage und vor allem dem finalen Viertel frustriert. Wir konnten das Spiel gegen einen richtig starken Gegner lange eng gehalten, dann haben wir im finalen Spielabschnitt leider ein bisschen den Kopf und den Anschluss verloren. Und Bremerhaven ist eine erfahrene Mannschaft mit Qualität, die nach den Niederlagen zum Saisonbeginn immer besser als starkes Kollektiv zusammenspielt– da wurden unsere eigenen Fehler und Nachlässigkeiten in Defense und Offense sofort bestraft.“
30.10.2021 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Artland Dragons 79:69
Die Zuschauer in der Wolfshöhle sahen einen ruppigen Auftakt mit vielen Fouls und Freiwürfe für die SEAWOLVES. Entsprechend holprig kam die Offensive in Fahrt. In der 6. Minute stand es 10:6 aus Rostocker Sicht, ehe ein Artländer 7:0-Lauf wie aus dem Nichts die Drachen in Führung brachte. Die zentralen Figuren im Angriffsspiel der Gäste waren der 20-jährige Zack Ensminger und der tschechische Center Adam Pechacek. Mit Rettungsaktionen, Rebounds und gutem Zusammenspiel setzten sie in der Defensive der SEAWOLVES immer wieder Nadelstiche. Die Hausherren antworteten mit Offensivbasketball: Tyler Nelson lief binnen Sekunden für acht Zähler in Folge heiß (19:15, 9. Min). Dennoch blieb es ein Duell mit offenem Visier. Die Fans in der StadtHalle Rostock sahen bis zur Halbzeit sieben Führungswechsel und sechs Unentschieden.
Im zweiten Durchgang, als es nach einem Dunk von Pechacek schien, als würden die Quakenbrücker die Kontrolle über die Partie an sich reißen, dauerte es nicht lange, bis von den Rängen der Hallen wieder tosender Jubel brandete: Nijal Pearson fing einen Pass der Dragons ab, sprintete zum Korb und schloss per Dunk ab. Es dauerte bis zum dritten Viertel, dass die Dragons ihren ersten Dreipunktewurf des Abends versenkten. Nach elf Fehlwürfen traf ProA-Veteran Chase Griffin für die Gäste. Das Spiel blieb ausgeglichen, kein Team konnte Akzente setzen, um sich entscheidend abzusetzen. Im Schlussabschnitt war es erneut Jost, der den Vorsprung der Rostocker zweistellig ausbaute. Die Dragons probierten alles, um das Spiel noch einmal offen zu gestalten. Doch die Wölfe hatten in Pearson, der offensiv wie defensiv herausragte – 18 Punkte, sieben Rebounds, drei Steals, zwei Blocks – ihren Go-to-Guy des Abends; er führte 50 Sekunden vor dem Ende per Mitteldistanzwurf die Entscheidung herbei (75:65). Chris Carter traf in der Schlussphase einen Korbleger und zwei Freiwürfe, um den dritten Sieg in Folge endgültig unter Dach und Fach zu bringen.
Coach Christian Held nach dem Spiel: „Wir haben etwas gebraucht, um in das Spiel zu finden. Nach zwei Wochen ohne Spiel hat uns ein wenig der Rhythmus gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir besser gereboundet und verteidigt. Das war für mich der Schlüssel für den Sieg. Wir haben über die gesamte Dauer die Werfer von Artland gut aus dem Spiel genommen, das hatten wir uns auch so vorgenommen. Insofern haben wir heute einen guten Job gemacht.“
30.10.2021 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. Tigers Tübingen 75:85
Vor einem gut aufgelegten Publikum, ergänzt durch einen leidenschaftlichen Tigers-Fanblock, erwischten die LIONS einen perfekten Start in die Partie. Die üblichen Dreier-Schützen schienen sich warmzuschießen und auch das Zusammenspiel im Team funktionierte zunächst tadellos. Die Tigers schienen in der Defense überrumpelt und hatten überdies Probleme bei eigenen Vorstößen.
In der Folge zeigte sich Tübingen von dem anfänglichen Schock erholt, war nun deutlich präsenter und nach den ersten zehn Minuten beim 20:15 wieder in Schlagdistanz. Kurz nach Wiederbeginn war der LIONS-Vorsprung fast aufgezehrt. Die Tigers fanden nun endgültig in die Begegnung und kamen nach knapp 14 Minuten erstmals zum Ausgleich. Wenig später folgte im Verlauf eines kleinen Runs die Führung der Gäste, die sie bis auf sieben Punkte ausbauen konnten. Karlsruhe nutzte noch ein paar gute Gelegenheiten und durchbrach damit den Tübinger Rhythmus. Doch nach einem für die LIONS insgesamt sehr ungünstig verlaufenen Viertel stand es 36:42 zur Halbzeit. Die Hausherren starteten motiviert und auch wieder konzentrierter in die zweite Hälfte. Drei Minuten nach Wiederbeginn war der Ausgleich da und die gut gefüllte Halle war sofort hellwach. Nun herrschte echtes Derby-Feeling und es war das von vielen erhoffte enge Spiel. Nach mehrfachem Führungswechsel lagen die LIONS vor dem letzten Spielabschnitt knapp mit 57:56 in Front. Zunächst deutete im vierten Viertel alles auf eine spannende Crunchtime hin. Aber das Löwenrudel leistete sich zu viele Fehler, die von den inzwischen bestens harmonierenden Tigers konsequent bestraft wurden. Tübingen zeigte sich deutlich effektiver und insbesondere von der Dreier-Linie treffsicherer als die Gastgeber. Drei Minuten vor Ende der Partie war die Tigers-Führung zweistellig. Auch wenn die LIONS bis zum Ende mitspielten – angesichts ihrer Abschlussschwäche in den entscheidenden Situationen geriet der Sieg der Gäste nicht mehr in Gefahr.
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Vielleicht war es das schwierigste Spiel in dieser Saison. Karlsruhe hat uns mit ihrer Zone vor enorme Probleme gestellt, dazu haben wir uns selber nicht gefunden und viele Fehler gemacht. Unser Flow in der Offense hat nicht stattgefunden, dazu haben wir fürchterliche Entscheidungen getroffen. Dazu hatten wir heute irgendwie keine Energie. Zum Glück haben wir im vierten Viertel realisiert, wie man Spiele gewinnt. Wir haben einige Stopps erzielt und im Anschluss gepunktet. Das hat uns in diesem Spiel gerettet.“
Durch den Erfolg in einem unterhaltsamen Derby klettert Tübingen vorübergehend auf den zweiten Tabellenrang. Karlsruhe bleibt mit nunmehr drei Siegen und drei Niederlagen im Mittelfeld des Tableaus.
31.10.2021 17:00 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. RASTA Vechta 69:76
Die eh schon von Verletzungsproblemen geplagten Trierer mussten am Sonntag auch noch den Ausfall ihrer zwei besten Spieler, Brody Clark und Radoslav Pekovic, verkünden – eine unvorstellbare Schwächung des Teams von Head Coach Marco van den Berg.
Beide Teams fanden schnell in die Partie und kamen durch konsequent gespielte System zu einfachen Punkten. Über weite Strecken blieb das erste Viertel sehr ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich etwas absetzen. Erst in den letzten Augenblicken des Startabschnitts kamen die Gladiatoren in einen kleinen Lauf und konnten nach den ersten zehn Minuten eine knappe 21:15 Führung herausspielen.Erst im weiteren Verlauf des zweiten Viertels verloren die Gladiatoren etwas die Konzentration, sodass Vechta wieder zurück ins Spiel fand (26:21, 15. Spielminute). Nun traf Vechta auch deutlich besser aus der Distanz und bekam so wieder Zugriff auf die Partie. Mit 38:34 aus Sicht der Gladiatoren ging es letztlich in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel kam Vechta endgültig zurück ins Spiel, vor allem im Eins-gegen-Eins kam Vechta nun immer wieder zu Punkten. Auf Seiten der Gastgeber schlichen sich wieder einige Flüchtigkeitsfehler ein, die Rasta dankend annahm um das Spiel zur Mitte des dritten Viertels zu drehen (40:43, 25. Spielminute). Bis zum Ende des vorletzten Spielabschnitts kam Rasta immer besser in Fahrt, während die Gladiatoren nun etwas den Faden verloren. Zu frühe Abschlüsse in der Offensive und zu langsame Pick & Roll Defense ließen die Gäste vor dem entscheidenden vierten Viertel auf 51:59 davonziehen.
Im vierten Viertel legte Vechta erneut das Tempo vor und traf erneut auch schwierigste Würfe gegen den Mann. Aber auch die Gladiatoren fanden wieder besser ins Spiel und gestalteten die Partie wieder spannend. Sieben Minuten vor Schluss stand ein 61:66 – Rückstand der Trierer auf der Anzeigetafel. Mit laufender Spielzeit wurde die Partie immer knapper und steuerte auf ein echtes Herzschlagfinale zu. Vechta versuchte nun über Pick & Roll Situationen Missmatches zu generieren und diese konsequent auszuspielen, während Trier häufig den Weg über das Post-Up suchte. Im letzten Angriff der Trierer – beim Spielstand von 69:73 für Vechta und noch 15 Sekunden auf der Uhr bekam Derrick Gordon ein unsportliches Foul abseits des Balles gepfiffen, die anschließenden Freiwürfe plus Ballbesitz für Vechta entschied letztlich das Spiel. So verloren die RÖMERSTROM Gladiators gegen Rasta Vechta mit 69:76.
Marius Graf (RASTA Vechta): „Zufrieden können wir heute, glaube ich, nicht sein. Aber hätte mir vor dem Spiel einer gesagt, dass wir in Trier gewinnen, hätte ich das sofort unterschrieben. Unter der Woche hatten wir einen ganz anderen Gameplan erarbeitet, als wir ihn dann heute aufgrund der Trierer Verletzten anwenden mussten. Auf das neue Line-Up Triers konnten wir uns praktisch nicht einstellen, mussten das quasi während des Spiels tun. Zu Beginn hat man gemerkt, wie sehr uns die Fans im RASTA Dome gefehlt haben, da sie uns Zuhause einen großen Push geben. Auf uns allein gestellt, fällt es uns schwer, die richtige Energie zu bringen. Und so haben wir einige schlechte Entscheidungen getroffen, ehe wir dann den Kampf angenommen haben. Das ist eine Einstellungssache, die uns heute viele Rebounds gekostet hat. Am Ende haben wir diesbezüglich gezeigt, dass wir können, wenn wir wollen. Aber da müssen wir natürlich einen viel besseren Job machen. Es kann einfach nicht sein, wir wir ausboxen und auch die ‚loose balls‘ müssen unsere sein, da müssen wir uns reinschmeißen und dürfen sie nicht dem Gegner überlassen. Es ist gerade großer Druck da, daher ist der Sieg heute natürlich das wichtigste und im Team herrscht große Erleichterung. Aber die Vorbereitung auf Leverkusen und Bochum hat schon begonnen, läuft auf Hochtouren. Es wird eine harte Woche mit zwei schweren Spielen, in denen wir jeden einzelnen im Team brauchen – egal ob er zehn Sekunden oder zehn Minuten oder viel länger spielt!“
31.10.2021 18:00 Uhr Bayer GIANTS Leverkusen vs. Itzehoe Eagles 113:88
Vor der Offensivkraft der Gastgeber hatte Eagles-Coach Patrick Elzie gewarnt, nach zwei Minuten lag sein Team bereits mit 9:2 hinten. Davon ließ sich der Aufsteiger aber nicht erschüttern und spielte durch Vance Johnson, Yasin Kolo und Chris Hooper seine Stärken unter dem Korb aus. Es entwickelte sich eine sehr attraktive erste Halbzeit, in der beide Mannschaften im Angriff eine gute Szene nach der anderen zeigten.
So ging es auch durch das zweite Viertel, in dem die Itzehoer kurz in Führung lagen und auch zum Ende die Chance hatten, mit kleinem Vorsprung in die Pause zu gehen. Doch sie schwächelten – wie während der gesamten Partie – von der Freiwurflinie und vergaben eine freie Chance, während die Leverkusener noch punkteten: 55:51.
Nach dem Wechsel blieb das Bild gleich, aber nicht lange. Im dritten Viertel habe sein Team zu wild und unstrukturiert gespielt, sagte Elzie. Die Giants seien eine sehr gute Mannschaft, erst recht zu Hause: „Das haben sie uns gezeigt.“ Soll heißen: Die Schwächephase der Eagles nutzten die Gastgeber, um sich entscheidend abzusetzen. Ihnen gelang fast alles, den Itzehoern nur noch wenig. Dabei half es nicht, dass Marko Boksic wieder Beschwerden in der Wade hatte und auch Juvaris Hayes nach einem spektakulären Block in der ersten Hälfte angeschlagen war. Als Ausrede wollte Elzie das nicht nutzen, „aber das schwächt uns einfach“. Da brauche es noch mehr Unterstützung von der Bank – immerhin konnte der Trainer Andrija Matic, der nach seinem Jochbeinbruch mit Maske spielte, ein ordentliches Comeback bescheinigen. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Die Eagles hatten keine Chance mehr gegen stark spielende Giants, die 17 von 31 Dreiern trafen – ein bekanntes Problem der Eagles-Defensive. Unter dem Korb sei die Bilanz meist ausgeglichen, doch die Balance stimme nicht, sagte Elzie. Mit Teams wie Leverkusen müssten sich die Itzehoer aktuell nicht messen, „die meisten Mannschaften werden hier verlieren“.