Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale
Spiel 4
29.04.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 91:86
Mit einer 91:86-Niederlage in Paderborn musste Medipolis SC Jena am Freitagabend die Heimreise nach Thüringen antreten. Das Team von Trainer Domenik Reinboth unterlag vor 1931 Zuschauern im Sportzentrum Maspernplatz trotz einer Aufholjagd in der zweiten Hälfte. Von Topscorer Clint Chapman im 4. Playoff-Viertelfinale mit 26 Punkten statistisch angeführt, musste Medipolis SC Jena zu Beginn das zweiten Abschnitts mit dem Ausfall von DaVonte Lacy einen schwerwiegenden Ausfall verkraften. Der US-Amerikaner erlitt eine folgenschwere Bänderverletzung im Sprunggelenk und wird länger ausfallen. Obwohl die Thüringer zunächst einen vielversprechenden Start erwischten, sich bis zur 2. Minute eine 7:2-Führung erspielten, kippte das Duell anschließend komplett in Richtung der Hausherren. Nach einem Korb von Brad Greenes mit 25:9 (9.) in Front liegend, hatten die Westfalen einen fulminanten 23:2-Lauf hinlegen können, der bei den Thüringern durchaus Wirkung hinterließ. Schlussendlich mit einem 28:14-Vorsprung in die erste Viertelpause gehend, konservierte Paderborn die Differenz bis zur Halbzeit auf 56:46.
In der Pause schien sich das Team von Medipolis SC Jena gesammelt zu haben. Nach erfolgreichen Aktionen durch Alex Herrera und Brandon Thomas konnten die Gäste zunächst wieder auf 60:53 verkürzen, bevor Paderborns Jens Großmann mit seinen beiden einzigen Dreiern des Abends erneut auf 68:53 (24.) vorlegte. Die Saalestädter präsentierten sich in der Folge weiterhin um Anschluss bemüht, mussten für ihre Körbe jedoch wesentlich härter arbeiten, als der äußerst effektiv abschließenden Kader von Steven Esterkamp. Von Clint Chapman und Brandon Thomas in dieser Phase angeführt, war es Medipolis SC Jena dennoch gelungen, um sich bis zur letzten Viertelpause wieder auf 77:71 in Schlagdistanz zu kämpfen.
Während bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel der Paderborner vom lautstarken Publikum sowie durch die Leichtigkeit des Underdogs getragen wurde, zogen die Thüringer ihre defensiven Schrauben zunehmend fester. Nach einer Shotclock-Violation der Uni Baskets (32.) befanden sich die Gäste tatsächlich wieder auf Kurs, diese Partie trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes von 18 Punkten (73:55) noch einmal drehen zu können. Jenas Point Guard Rayshawn Simmons hatte zunächst auf 82:75 (34.) gestellt, bevor sich die Gastgeber in den anschließenden Minuten bis zum 87:77 (36.) wieder etwas Luft verschafften. Nach einer Auszeit von Domenik Reinboth in der 37. Minute war es Medipolis SC Jena gelungen, mit einem 6:0-Run bis auf 87:83 (38.) zu verkürzen, bevor die Hausherren während der letzten Minute in gleich zwei vorentscheidenden Sequenzen das Glück auf ihrer Seite hatten. Trotz des letzten Kontaktes von Lars Lagerpusch unter dem eigenen Korb erhielt Paderborn mit 45.1 Sekunden Restspielzeit den Ball zurück, ehe Alex Herrera nach einem vergebenen Korbleger von Jordan Barnes 23.2 Sekunden vor der Sirene mit seiner Ferse auf der Auslinie stand. Wieder Ballbesitz für die Gastgeber, die letztendlich ihren knappen Heimsieg nach Jenaer Stop-the-Clock-Fouls an der Freiwurflinie über die Ziellinie brachten.
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir sind wie in Spiel 2 schwach gestartet, haben ähnliche Fehler gemacht und waren nicht aggressiv genug. Wir müssen von Beginn an Intensität bringen und nicht erst wenn wir hinten liegen. In der zweiten Hälfte konnten wir kämpferisch gut dagegenhalten und aufholen, bevor wir in den Schlüsselszenen keine guten Entscheidungen getroffen haben. Am Sonntag wird es darum gehen, von Anfang an da zu sein, physisch wie mental, körperlich zu spielen und zu verteidigen und in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
29.04.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 80:75
Die Bayer Giants Leverkusen haben in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA das Halbfinale erreicht. Der Deutsche Rekordmeister bezwang die RÖMERSTROM Gladiators in einer bis zum Schluss umkämpften Begegnung mit 80:75. Bereits der Rahmen für diese Partie war wie gemacht. Fast 2.300 Zuschauer fanden sich an einem verregneten Freitagabend in der Ostermann-Arena ein, um dem möglichen Einzug der Leverkusener in das Halbfinale beizuwohnen. Die Kulisse erinnerte an Zeiten, als die Giants in der Basketball-Bundesliga für Furore sorgten. Doch es waren nicht nur die Bayer-Anhänger, welche ihre Mannschaft lautstark supporteten. Auch rund 150 Zuschauer aus Trier hatten sich auf den Weg in Richtung Bismarckstraße gemacht. Dementsprechend war die Stimmung in den 40 Spielminuten „gigantisch gut“.
Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken werden. Die Führung wechselte oft, was für große Spannung sorgte. Der erste Abschnitt endete knapp zu Gunsten der „Gladiatoren“ mit 23:22. Ähnlich eng verlief auch die Anfangsphase des zweiten Durchgangs, wobei die Trierer ihre Führung zunächst verteidigen konnten. Zwar gelang es den Rheinland-Pfälzern nicht, den Vorsprung zu vergrößern, da Bayer ebenfalls zu punkten wusste, allerdings hatten die Gladiators besseren Zugriff auf das Spiel. In der 35. Spielminute setzten die Farbenstädter ihrerseits wieder offensive Akzente und gingen aufgrund eines 6:0-„Run“ wieder in Front (38:36). Der Support auf den Rängen war in dieser Phase groß, denn die Fans des 14-maligen Deutschen Meisters honorierten den Aufwand, welchen ihre Mannschaft betrieb. So endete eine sehenswerte Spielhälfte, in der sich Leverkusen und Trier auf Augenhöhe begegneten, mit 45:44 aus Sicht der Rheinländer.
Nach der Pause kam BAYER gut auf das Parkett zurück und war das erste Team, dem es diesem Abend gelang, sich entscheidend abzusetzen. Nach einem 7:2-Lauf, welchen Melvin Jostmann an der Freiwurflinie vollendete, lagen die Farbenstädter mit 53:46 (23. Spielminute) vorne. In diesen Minuten waren die Gastgeber die tonangebende Mannschaft auf dem Feld und die Fans der „Riesen vom Rhein“ hatten das Gefühl, dass es jetzt doch etwas deutlicher werden könnte als erwartet. Doch Trier agierte auf dem Niveau eines Topclubs und schlug umgehend zurück. Zähler um Zähler machten die Mannen von Coach Pascal Heinrichs auf die Leverkusener wieder gut und siehe da, nach einem Dreier durch Garai Zeeb (55:58 – 27. Spielminute) übernahmen die Moselstädter wieder die Führung. Diese konnten die Trierer zum Ende des dritten Durchgangs verteidigen und so ging es beim Spielstand von 60:63 in den alles entscheidenden Abschnitt. Spätestens im vierten Viertel hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Trier behauptete seinen knappen Vorsprung – bis knapp drei Minuten vor Ende, als die Gäste mit 75:72 vorne lagen. Die Restspielzeit allerdings gehörte punktemäßig allein den Leverkusenern, die die letzten acht Zähler der Partie erzielen. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Dennis Heinzmann egalisierte Spencer Reaves, um kurze Zeit später die viel umjubelte 77:75-Führung zu markieren. Trier zeigte sich in den folgenden Angriffen glücklos, während die Giants nun noch mehr fighteten und sich die freien Bälle sicherten. Die Entscheidung fiel letztlich an der Freiwurflinie, wo Luis Figge und Luca Kahl die letzten Zähler des Spiels erzielten. Unter dem frenetischen Jubel ihrer Fans feierten die Giants nicht nur den Sieg, sondern auch den verdienten Einzug in das Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga.
Trainer Hansi Gnad war nach der Partie überglücklich: „Großes Kompliment an Trier, die uns in dieser Serie alles abverlangt haben. Schlussendlich ist uns der Halbfinaleinzug dadurch geglückt, dass wir durch Geschlossenheit und Einsatz überzeugt haben. Die Jungs haben in den entscheidenden Phasen einen kühlen Kopf behalten und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Das wir ins Halbfinale eingezogen sind, haben wir auch diesem großartigen Publikum zu verdanken. Die Stimmung heute war sensationell und es hat großen Spaß gemacht vor dieser Kulisse aufzulaufen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Jetzt gilt es sich zu regenerieren und die Akkus aufzuladen. Denn der kommende Gegner wird uns einiges abverlangen.“
Spiel 5
01.05.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 73:59
Mit einem umkämpften 73:59-Heimsieg feierte das Team von Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag den Einzug ins Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn vor 1.763 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern im alles entscheidenden 5. Spiel seiner Viertelfinalserie verdient und startet am 05. Mai an der Ostsee in den Halbfinal-Showdown gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Das erste Jenaer Heimspiel wird unterdessen bereits am kommenden Sonntag, den 08. Mai 2022 um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena stattfinden.
In der historisch erst zweiten Playoffserie, welche über die volle Distanz aller fünf Spiele gehen musste, avancierte Jenas erst 20-jähriger Aufbauspieler Vuk Radojicic mit 13 Punkten zum Topscorer seines Teams. Für Paderborn war einmal mehr Jordan Barnes mit 14 Zählern der zuverlässigste Punktelieferant. Die Thüringer hatten zuletzt in den Playoffs 2014 gegen Gießen über fünf Spiele gehen müssen, unterlagen den Hessen damals jedoch mit 2:3. Nachdem DaVonte Lacy aufgrund seiner schweren Bänderverletzung am Freitagabend in Paderborn die Jenaer Mannschaft nur in der Zuschauerrolle unterstützen konnte, kehrte der schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi erstmalig in den Jenaer Spieltageskader zurück. Der gebürtige Berner hatte aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme große Teile der bisherigen Saison verpasst und sich am 27.12.2021 in Frankfurt einer Arthroskopie unterziehen müssen. Durch die medizinische Abteilung von Medipolis SC Jena während seiner Reha an der Saale optimal betreut, verblieb Kazadi am Sonntag zwar über die kompletten 40 Minuten auf der Bank, ein Comeback im Halbfinale ist jedoch durchaus vorstellbar.
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst Gratulation an Jena zu diesem Sieg. Es war eine lange, kraftraubenden und intensive Serie für beide Teams. Am Ende hat sich Jena den Halbfinal-Einzug verdient. Viel Erfolg in der nächsten Playoff-Runde. Trotz unseres Ausscheidens bin ich aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns als Team im Verlauf der gesamten Saison von Anfang bis zum Ende sehr gut entwickelt und können uns mit einem guten Gefühl und erhobenen Hauptes aus den Playoffs verabschieden.“
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Erstmal viele Dank an unsere Zuschauer für diesen Support. Riesen Respekt aber auch an Paderborn. Was sie uns in dieser Serie abverlangt haben war schon extrem stark. Auch heute haben wir sehr schwer ins Spiel gefunden, dafür aber defensiv gut gestanden, einen guten Job gemacht und mit den Fans im Rücken war der Sieg dann möglich.“