Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale Spiel 4
Foto: Achim Kunetka
Viertelfinale: 12.05.2023 19:30 Uhr Artland Dragons vs. PS Karlsruhe LIONS 80:83
Ohne den verletzten William Christmas hielten die Drachen lange gut mit, waren über weite Strecken sogar das bessere Team, am Ende fehlte dann auch noch das Glück, um ein Spiel 5 in Karlsruhe zu erzwingen. So schied man trotz guter Leistung mit einem 80:83 im Viertelfinale der Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga gegen die PS Karlsruhe Lions aus.
Zunächst gingen die 500 Kilometer weit gereisten Gäste in Front und präsentierten sich auch in der Defense griffig. Doch im Angriff offenbarten die LIONS früh Defizite und leisteten sich bereits in den ersten vier Minuten vier Turnover. Hinzu kamen schon bald Zuordnungsprobleme in der Verteidigung. So stand es nach sechs Minuten 14:7 für die Hausherren. Die Gäste hatten Gesprächsbedarf und nahmen daher ihre erste Auszeit. Wenig später war ihr Rückstand allerdings sogar zweistellig. Erst dann zeigten sich die LIONS wieder etwas sortierter und schoben sich mit einem schnellen 7:0-Lauf wieder heran. Das erste Viertel ging trotzdem mit 19:14 an die Dragons. Das Löwenrudel erwischte mit zwei verwandelten Distanzwürfen einen perfekten Start in den folgenden Spielabschnitt und führte 60 Sekunden nach Wiederbeginn etwas unerwartet. Nach einer Unterbrechung durch eine Auszeit der Gastgeber zeigte sich Karlsruhe jedoch erneut anfällig für Fehler. Das Spiel war nun eng, spannend und deutlich attraktiver als noch im ersten Abschnitt. Die letzten Minuten vor der Halbzeit gehörten den Dragons, die ihren Vorsprung im Vergleich zum ersten Viertel ein kleines bisschen ausbauen konnten. Zur Spielmitte stand es 44:37. Auch nach der Rückkehr aus den Kabinen machte zunächst Quakenbrück den smarteren Eindruck und setzte sich erneut zweistellig ab, bevor die LIONS wieder zu ihrer Linie zurückfanden und ihren Rückstand auf fünf Zähler reduzierten. Dann aber hatten die Gastgeber erneut – nicht nur optisch – ein Übergewicht und hielten ihren Kontrahenten erfolgreich auf Distanz, wenngleich sie sich nicht wirklich absetzen konnten. Die abschließenden zehn Minuten begannen beim Spielstand von 60:55 und sollten es in sich haben. Karlsruhe war nun in fast allen Situationen deutlich konsequenter als noch in den vorherigen Phasen der Begegnung und eroberte in Minute 33 die Führung zurück. Auffällig dabei: Die verbesserte Defense-Arbeit der LIONS, die maßgeblich dazu beitragen sollte, dass die Dragons trotz guten Spielaufbaus keinen Lauf mehr anbringen konnten. Trotzdem blieb es bis zum Spielende eng und das Duell stand mehrmals an einem Kipppunkt. Immer wenn die Gäste vorlegten, kam postwendend der Konter. Der Favorit behielt am Ende die Nerven und verwandelte den „Matchball“ zum entscheidenden 3:1.
Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Eine aus vielen Gründen schmerzhafte Niederlage. Dennoch haben wir uns auf gute Art und Weise von unseren Fans verabschiedet. Trotz Verletzungen haben wir tollen Teambasketball gespielt und haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Ich bin stolz auf das, was wir diese Saison erreicht haben und wie sehr sich meine Jungs entwickelt haben. Wir waren trotz teilweise widriger Umstände stellenweise eins der vier besten Teams der Liga, was uns vor der Saison niemand zugetraut hätte außerhalb des Vereins. Für mich als Rookie Headcoach war es eine großartige Erfahrung und ich blicke jetzt schon mit Vorfreude auf die neue Saison, weil ich mit großartigen Menschen zusammenarbeite und jederzeit den Support der Fans im Rücken spüre. Wir haben ein gutes Fundament für die Zukunft gelegt, jetzt genießen wir erstmal unseren verdienten Urlaub und dann versuchen wir nächste Saison noch konstanter und besser zu sein.“
12.05.2023 19:30 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. Tigers Tübingen 100:93
Die Tigers Tübingen haben die Chance verpasst, vorzeitig ins Playoff-Halbfinale einzuziehen. Beim Auswärtsspiel im hohen Norden zeigten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson vor 1.800 Zuschauern insgesamt nicht konstant genug. Bei der 93:100 (35:52)-Niederlage verschliefen die Schwaben die ersten 22 Minuten vollkommen und lagen nach 23 Minuten beim Stand von 37:58 bereits mit 21 Punkten im Hintertreffen.
Mit den eigenen Fans im Rücken gelang es den Eisbären Bremerhaven gleich zu Beginn an Druck auf den Gegner auszuüben und die eigene Defense stabil zu halten. Obwohl das Team weiterhin auf den erkrankten Lennard Larysz verzichten musste, konnte auch der 2:5-Rückstand nach knapp drei gespielten Minuten, das Team von Head Coach Steven Key nicht aus der Ruhe bringen. Matt Frierson gelang mit seinen drei Freiwurftreffern nach wenigen Sekunden der Ausgleich. Die durch Robert Oehles Freiwurf erzielte Führung gaben die Eisbären Bremerhaven über die gesamte Partie nicht mehr aus der Hand. Im zweiten Viertel konnten die Seestädter Ihre Führung weiter ausbauen und die Tübinger vom eigenen Korb weitestgehend fernhalten. Zur Halbzeit stand es 52:35 für das Heimteam. Im dritten Viertel kamen die Gäste wieder näher heran. Die Seestädter hielten den Druck weiterhin hoch, aber auch die Tübinger konnten in diesem Viertel 27 Punkte erzielen. Die letzten zehn Minuten wurden noch einmal spannend und die 1843 Zuschauer in der Halle hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Die Eisbären Bremerhaven nutzten zum Ende weiter ihre Chancen und kämpften bis zur letzten Sekunde für den Heimsieg und Spiel Fünf in der Serie.
Head Coach Steven Key blickt mit Freude auf das Entscheidungsspiel: „Wir haben uns heute den Sieg als Mannschaft erkämpft und freuen uns, dass wir noch einmal in Tübingen antreten dürfen. Wir geben alles, um ein spannendes Endspiel der Serie zu bieten. Wir müssen es schaffen, auch am Sonntag unseren Gameplan von Beginn an umzusetzen.“ Eisbären-Kapitän Robert Oehle ergänzt: „Die Fans haben uns im zweiten Heimspiel erneut zum Sieg getragen. Wir bedanken uns für den unglaublichen Support.“
Alle Spiele werden Live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen.