Nachberichte ProB Nord 14. Spieltag

06.01.2024 14:00 Uhr Berlin Braves 2000 vs. SBB Baskets Wolmirstedt

Das Spiel wurde abgesagt.

06.01.2024 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. Bayer Giants Leverkusen 66:68

Die nächsten Wochen werden für die Akteure der RheinStars wohl ziemlich anstrengend. Nach dem 66:68 (35:41) gegen die Bayer Giants Leverkusen und der zweiten Niederlage in Folge werden die Kölner wohl zügig die aktuell gelebte Komfortzone verlassen. Zwar sind die RheinStars auch nach dem 14. Spieltag der Hauptrunde in der Gruppe Nord weiterhin Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB und fahren als solcher am kommenden Sonntag (15 Uhr) zu den SBB Baskets nach Wolmirstedt. Und auch das zweite Derby nach dem 64:72 am Vorweihnachstabend hielt am Samstagabend vor den offiziell 999 Zuschauern in der pickepacke vollen ASV-Sporthalle alles, was ein Derby an Emotionen und Spannung verspricht. Aber: „Klar gewinnen wir lieber“, sagte Manager und Trainer Stephan Baeck, aber das störe ihn eigentlich weniger als die in den zurückliegenden Wochen schleichend zunehmende Selbstverliebtheit seiner Mannschaft.

Unsere beiden Niederlagen spiegeln die vergangenen Trainingswochen wider. Nach den elf Siegen in Serie war alles ein bisschen zu selbstverliebt, alles sehr schön, sehr nett und vor allem war es immer noch gut genug, die Spiele weiterhin zu gewinnen“, sagt Baeck. So liegt die Hauptherausforderung für die kommenden Monate darauf, der Mannschaft wieder den richtigen Fokus auf die noch in weiterer Zukunft liegenden Playoffs zu geben. „Und dann kommt eine Mannschaft, die uns physisch richtig attackiert“ und die Jungs seien fast erschrocken. In den Playoffs könne genau das ein schnelles Aus provozieren – und deshalb werden die Trainer hier den Hebel ansetzen: An harter körperlicher Arbeit, an der Fähigkeit, auch unter Druck den Überblick zu behalten und am Teamspiel in Defense und Offense.

Mit Blick auf das Leverkusenspiel bemerkte Baeck: „Objektiv haben wir Grantas Vasiliauskas unterm Korb vermisst. Zusätzlich fehlte uns dann da auch noch Duje Dujmovic verletzt, der im ersten Derby ein gutes Spiel gemacht hat.“ Und ergänzt: „Auch Robin Danes und Andrej Mangold kommen gerade erst wieder in die Mannschaft zurück, haben nicht die ganze Saison mit dem Team trainiert und sind noch nicht so in den Abläufen drin. Aber wie gesagt, das sind nicht die Hauptgründe für die beiden Niederlagen, eher Begleiterscheinungen. Wir müssen auch so gut genug sein, um solche Spiele gewinnen zu können.

Unterm Strich stand in der ASV-Sporthalle, dass die Kölner das erste Viertel komplett vergeigten (17:29), teilweise sogar mit 17 Zählern hinten lagen, um sich dann zu berappeln. Die Defense wurde griffiger. Das blieb auch im weiteren Spielverlauf so. Allerdings wehrten sich die Giants mit Haut und Haaren und gestatteten den Kölnern kaum einfache Körbe. Alles war schwer bei den Hausherren. Bei 55:65 sahen die Gäste 168 Sekunden vor Schluss bereits wie der kommende Sieger aus. Aber nur fast. Denn dann zeigten auch die Giants Nerven. Und hätte sich Jannis von Seckendorff zwei Sekunden vor Schluss am Korb durchsetzen können, dann wäre die Partie sogar in die Verlängerung gegangen.  Konnte er aber nicht.

06.01.2024 19:00 Uhr LOK BERNAU vs. Ademax Ballers Ibbenbüren 82:49

Am Samstag den 6. Januar 2024, feierte LOK Bernau einen überzeugenden Sieg gegen die Ademax Ballers Ibbenbüren mit einem Endstand von 82 zu 49. Trainer Davide Bottinelli äußerte sich nach der Partie äußerst zufrieden über die Mannschaftsleistung. „Wir sind besonders zufrieden über unsere Leistung heute. Wir haben es geschafft, vier Spieler mit zweistelligem Scoring zu haben, und das zeigt, wie wir als Mannschaft agiert haben. Den direkten Vergleich zu drehen, war eine große Herausforderung, die Jungs haben daran geglaubt und viel Kampfgeist darin gesteckt. Schön, dass es geklappt hat“, kommentierte Bottinelli. 

Die Partie war geprägt von einer hohen Energie und Physis, die von Anfang bis zum Ende des Spiels aufrechterhalten wurde. Diese Attribute spiegelten sich nicht nur im Ergebnis wider, sondern auch in der gezielten Ballbewegung und Ausführung des Spielplans. Die Assist/Turnover-Ratio war positiv, was auf eine präzise und kontrollierte Spielweise der Bernauer Mannschaft hinweist. Ein weiterer entscheidender Faktor für den Sieg war die effektive Nutzung der Freiwurflinie. Mit insgesamt 24 Freiwürfen zeigte LOK , dass sie in der Zone präsent waren und sich durch geschicktes Spiel Möglichkeiten erarbeiteten.

Besonders bemerkenswert war auch die defensive Leistung, indem die Schlüsselspieler der Ademax Ballers Ibbenbüren erfolgreich unter Kontrolle gehalten wurden. Dies zeugt von einer ausgeklügelten taktischen Strategie und einer soliden Umsetzung auf dem Spielfeld. 

06.01.2024 19:30 Uhr EN BASKETS Schwelm vs. Iserlohn Kangaroos 92:73

Die Iserlohn Kangaroos müssen eine 92 zu 73 Auswärtsniederlage bei den EN Baskets Schwelm hinnehmen. In einer ausverkauften Arena in Schwelm erleben die Zuschauer ein umkämpftes Derby mit zwei unterschiedlichen Hälften. In Halbzeit eins war das Spiel sehr ausgeglichen, doch nach der Pause verloren die Kangaroos vollständig den Faden, wodurch
der Sieg am Ende verdient an die Gastgeber aus Schwelm ging. Genauso wie das Hinspiel kurz vor Weihnachten in Iserlohn, lieferte auch das Rückspiel eine tolle Atmosphäre. Die mitgereisten Iserlohner Anhänger feuerten lautstark ihre Kangaroos an und sorgten für eine klasse Stimmung gleich von Beginn an. Die Fans der Baskets ließen ebenfalls nicht lange auf sich warten und beantworteten die Iserlohner Trommeln mit lautstarken Anfeuerungen für ihre Farben. Ein perfekter Rahmen für den Rückrundenstart!

In Hälfte eins sahen die Zuschauer dann auch das erwartet spannende Derby. Die Kangaroos freuten sich über die Rückkehr von Travis Henson und Ruben Dahmen und begannen fokussiert und entschlossen. Das Team von Dennis Shirvan setzte immer wieder konsequent nach und griff alleine in Halbzeit eins 13 offensive Rebounds vom Brett. Jedoch gelang es den
Baskets, die energischen Iserlohner mit konstanten Treffern aus der Distanz auszubremsen und so eine knappe 47 zu 45 Führung in die Halbzeitpause zu bringen.

Im zweiten Spielabschnitt sahen die Zuschauer dann ein komplett anderes Spiel, die Waldstädter ließen plötzlich alle positiven Dinge aus Halbzeit eins vermissen und gerieten dadurch schnell in einen zehn Punkte Rückstand. Die schwache Phase der Kangaroos wurde von den Gastgebern eiskalt bestraft, insbesondere jenseits der Dreipunktelinie liefen die Schwelmer regelrecht heiß und streuten den Iserlohnern einen Distanzwurf nach dem nächsten ein. Am Ende trafen die Baskets 50% ihrer 26 versuchten Dreier, während bei den Kangaroos lediglich 21% der Distanzwürfe den Weg durch die Reuse fanden. Zwar versuchten die Gäste bis zum Schluss den Abstand zu verkürzen, doch das Team von Headcoach Falk Möller behielt die Nerven und baute die Führung sogar weiter aus.

Am Ende gehen die EN Baskets Schwelm als verdienter Sieger vom Court und festigen dadurch den zweiten Tabellenplatz. Die Iserlohn Kangaroos hingegen kassierten ihre fünfte Niederlage in Folge und stehen damit nun auf Tabellenplatz zehn. Headcoach Dennis Shirvan ist frustriert mit dem Auftritt in Halbzeit zwei: “Eine tolle Kulisse für den Rückrundenstart
und wir zerlegen uns selber im dritten Viertel. In Halbzeit eins haben wir es ganz gut gemacht, doch nach der Pause haben wir völlig kopflos agiert und einfach keine gute Attitude gezeigt. Gerade bei einem Derby, mit so einer tollen Kulisse und unseren Fans im Rücken, muss man diese Energie aufsaugen, doch was wir gemacht haben, war einfach kopflos.

06.01.2024 19:30 Uhr Itzehoe Eagles vs. BBG Herford 116:85

War das wirklich die Mannschaft, die mit zwei üblen Niederlagen vor Weihnachten ans Tabellenende abgestürzt war? Nicht ganz, Neuzugang Iván Catani gehörte sofort zur ersten Fünf und lieferte: „Man hat gemerkt, dass der Einsatz und das defensiv orientierte Spiel von Iván uns noch einmal einen richtigen Push geben“, sagte sein Coach Timo Völkerink. Doch die gesamte Mannschaft habe von der Einstellung her und kämpferisch eine Topleistung gezeigt. Die 124 Punkte der Herforder im Hinspiel müsse man persönlich nehmen, hatte Völkerink vor dem Spiel gesagt. Das funktionierte: Die Itzehoer kamen mit großer Energie aufs Feld und ließen dem Gegner mit ihrer Verteidigung keine Luft – sie nötigten die Herforder zu 24 Ballverlusten und gestatteten ihnen erst nach mehr als fünf Minuten die ersten Punkte. Da führten die Eagles schon zweistellig, dabei blieb es für den Rest der Partie.

Auch die Disziplin in der Offensive habe gestimmt, stellte Völkerink fest, der Tobias Möller heraushob: Der Center blieb aus dem Zwei-Punkt-Bereich ohne Fehlwurf und fuhr seine bisher beste Punktausbeute in der ProB ein. Im zweiten Viertel bauten die Gastgeber ihren Vorsprung zunächst auf 20 Punkte aus, beim 62:33 zur Halbzeit waren es fast 30. Der Weg dahin war teilweise spektakulär, für das Highlight sorgte Tekorian Smith: Nach Ballgewinn war er allein durch und dunkte den Ball nach 360-Grad-Drehung in der Luft in den Korb.

Die zweite Hälfte verlief ausgeglichener, weil nun auch die BBG reichlich punktete. Am Sieg der Eagles bestand kein Zweifel, aber es ging noch um mehr: „Wir haben relativ früh im Spiel gemerkt, dass auch der direkte Vergleich nicht unmöglich ist“, sagte Völkerink. Dieser gibt bei Punktgleichheit den Ausschlag über die Platzierung, deshalb blieb die eigentlich klar entschiedene Partie bis in die Schlussphase intensiv und spannend. Am Ende gelang den Eagles auch das: Nach 26 Punkten Unterschied in Herford haben sie durch den Kantersieg mit 31 Punkten nun doch noch die Nase vorn.

Deshalb gelang der Sprung vom letzten Platz auf den ersten Nichtabstiegsrang. „Wir wollen probieren, das als Initialzündung zu nehmen für die nächsten Spiele“, sagte Völkerink. Fokussiert müsse weitergearbeitet werden, um das nächste Team im Keller zu schlagen: Kommenden Sonnabend geht es zum neuen Schlusslicht Ibbenbüren.  

07.01.2024 16:00 Uhr TKS 49ers vs. Seawolves Academy 85:82

Hätte jemand bei noch dreieinhalb Minuten auf der Spieluhr im ersten Viertel gesagt, dass dieser Abschnitt 25:13 zu Gunsten der TKS 49ers ausgehen würde, hätte man diese Person wohl nur belächelt. Denn zu diesem Zeitpunkt stand es noch 10:13 für die Gäste der Seawolves Academy. Diese sollte die höchste und gleichzeitig letzte Führung der Rostocker gewesen sein. Im Anschluss starteten die 49ers angeführt von Eigengewächs Lukas Wagner, der in den ersten zehn Minuten zwölf Punkte beisteuerte, bis zum Viertelende einen 15:0 Lauf. Dieser entpuppte sich im weiteren Verlauf des Spiels als enorm wichtig für die Gastgeber.

Denn die Seawolves erhöhten fortan, vor allem in der zweiten Halbzeit, defensiv den Druck und agierten offensiv weniger fehleranfällig als die 49ers. Doch das starke Rebounding und das immer wieder perfekte Timing für einen versenkten Dreier waren ausschlaggebend dafür, dass die Differenz zu den Seawolves in der Crunchtime nie kleiner als drei Punkte wurde. Den sogenannten Dagger warf dann Ivan Mikheieiv, als er die Gäste per Dreipunktewurf zum 84:78 knapp eine Minute vor Schluss auf Abstand hielt. Individuelle Performances gab es heute mehrere zu bestaunen. Auf Seiten der 49ers machte Lukas Wagner das beste Spiel seiner ProB-Karriere, indem er 25 Punkte (9/13 FG), 8 Assists, 6 Rebounds und 3 Steals auflegte. Yannick Hildebrandt knackte ebenfalls die 20 Punkte-Marke und holte zudem neun Rebounds. Bei Rostock überragte Center Toni Nickel mit 27 Punkten und 13 Rebounds.

Der Man oft he Match Lukas Wagner nannte nach dem Spiel mögliche Gründe des sechsten Heimsiegs: „Heute hat von Anfang an bei allen die Einstellung gepasst. Wir hatten aus dem Hinspiel noch eine offene Rechnung mit Rostock und wollten diese heute als Team zusammen begleichen und uns den Sieg und im besten Fall sogar den direkten Vergleich holen.“ Für den direkten Vergleich reichte es zwar nicht ganz, dennoch macht das Team von Vladimir Pastushenko in der Tabelle einen Sprung von zwei Plätzen auf Rang 5. Nächsten Samstag werden die 49ers vom aktuellen ProB Nord-Schlusslicht BBG Herford empfangen.

07.01.2023 17:00 Uhr SC Rist Wedel vs. BSW Sixers 109:62

Rund eine Woche nach dem Jahreswechsel brannten die Rister im Heimspiel gegen die BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen 06 (BSW Sixers) ein Feuerwerk ab und gewannen mit 109:62. Es ist die beste Wedeler Punktausbeute in einem ProB-Spiel seit dem 26. September 2021 (117:88 gegen den Eimsbütteler TV).

So etwas kommt sehr selten vor“, sagte Rist-Trainer Hamed Attarbashi angesichts des überdeutlichen Abstands zwischen Heim- und Gastmannschaft. „Wir sind freudig überrascht. Wir haben gegen eine tolle Mannschaft, die bewiesen hat, dass sie in der Liga alle Großen schlagen kann, eine überragende Leistung geboten“, lobte er. „Wir hatten Rhythmus und Spaß auf dem Spielfeld und haben dem Gegner den Spaß genommen. Und das über eine lange Zeit. 35 bis 38 Minuten waren wir signifikant aggressiver als der Gegner“, so Attarbashi.

Schon im zweiten Viertel (36:10) wurde es ganz deutlich. 61:26 führten die Rister zur Halbzeit. Wie so oft in dieser Saison war der Rebound die Grundlage des Wedeler Erfolgs: Attarbashis Mannen sicherten sich 58 Abpraller, die Gäste nur 26. Camron Reece sorgte vier Minuten und 47 Sekunden vor dem Ende mit einem Korbleger zum 101:51 für die erste dreistellige Wedeler Punktzahl der laufenden Saison. Ebenfalls sehr erfreulich: Alle eingesetzten Rister beteiligten sich am Schützenfest und trafen. Attarbashi hatte unter anderem auf mehrere Talente verzichten müssen, die für die Hamburg Towers in der NBBL aufliefen.

Auch Simonas Paukste (Fußverletzung) sowie Mika Tangermann (krank) fehlten. Somit blieb den Wedelern mit Reece nur ein Center, der Schwede Daniel Johansson half deshalb unter dem Korb aus, wenn der US-Amerikaner eine Pause brauchte. Ob unmittelbar unter den Brettern oder auf dem Flügel: Johansson zeigte eine starke Leistung, seine 27 Punkte waren eine neue persönliche ProB-Bestmarke. „Daniel hat ein tolles Spiel gemacht, gar keine Frage“, so der Trainer. „Man sollte das nicht zu hoch hängen. Das ist ein Ausreißer. Wir freuen uns riesig, aber nächste Woche geht es weiter“, drückte Attarbashi nach dem deutlichen Erfolg auf die Bremse.