Nachberichte ProB Nord 15. Spieltag
13.01.2024 14:00 Uhr Seawolves Academy vs. LOK BERNAU 116:115
Am 13. Januar 2024 lieferten sich LOK Bernau und die Rostock Seawolves in der Stadthalle Rostock ein mitreißendes Duell in der Barmer 2. Basketball Bundesliga ProB Nord. Das Spiel, das sogar in zwei Verlängerungen ging, endete mit einem denkbar knappen Ergebnis von 116:115 für die Rostock Seawolves.
Coach Davide Bottinelli, noch immer mitgerissen von der Intensität des Spiels, kommentierte die schmerzhafte Niederlage seiner Mannschaft: „Das war für einige Spieler die härteste Niederlage überhaupt. Rostock hat sich den Sieg verdient, besonders mit dem starken Korb in den letzten zwei Sekunden der zweiten Verlängerung.“
Bottinelli würdigte jedoch die mentale Stärke seines Teams in den ersten Minuten der zweiten Hablzeit: „Nach einer schwierigen ersten Halbzeit sind wir mental im Spiel geblieben und konnten die Partie in der zweiten Hälfte erstmals drehen.“ Doch der Coach zeigte sich kritisch hinsichtlich der Defensivleistung: „Viele taktische Vorgaben wurden in der ersten Hälfte nicht umgesetzt. Angesichts von Rostocks Aggressivität und ihrer starken 3er-Quote hätte unsere Defensive viel stärker sein müssen.“
Die Schwächen in der Defensive wurden in der zweiten Halbzeit verbessert, doch Bottinelli betonte: „Leider haben wir es versäumt, konsequent als Team zu agieren. Obwohl wir gute Offensivchancen kreiert haben, fehlte es an Kontinuität, aufgrund der mangelnden Erfahrung einiger Spieler.“ Dies offenbarte sich durch verlorene Nerven in der Crunchtime und dem daraus resultierendem unsportlichen Foul.
Trotz der Niederlage betonte Bottinelli die beeindruckende Leistung seiner Mannschaft: „Die Jungs haben alles gegeben und einige schwierige Körbe getroffen. Jetzt gilt es, aus den Fehlern zu lernen.“ Aktuell steht Lok Bernau auf dem 13. Platz der Tabelle. Bottinelli blickt bereits auf das kommende Heimspiel gegen die BSW Sixers: „Dort werden wir zeigen, wie viel Dampf noch in der Lok ist und dass wir trotz der Platzierung viel Potential haben.“
13.01.2024 19:00 Uhr Ademax Ballers Ibbenbüren vs. Itzehoe Eagles 70:76
Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProB haben für die Ademax Ballers Ibbenbüren einen herben Dämpfer erlitten. Im so wichtigen Kellerduell gegen den direkten Rivalen Itzehoe Eagles unterlagen die Ibbenbürener vor 778 Fans in der Halle mit 70:76. Damit haben die Ademax Ballers als Schlusslicht der Tabelle schon zwei Siege Rückstand zum rettenden Ufer.
Nach einem 5:0-Blitzstart der Gastgeber folgte direkt ein Negativlauf, schnell setzten sich die Gäste aus Itzehoe ab. 20:13 führte Itzehoe nach dem ersten Viertel, 38:34 zu Pause, die Ademax Ballers hatten sich bis dato schon 13 Ballverluste geleistet. In der zweiten Halbzeit setzte sich die Völkerink-Fünf frühzeitig ab, doch die Ibbenbürener schlugen trotz miserabler Quoten aus allen Bereichen zurück. Der bärenstarke Jan Wullkotte verkürzte auf 68:70, Denzel Livingston noch einmal auf 70:72. Wenige Sekunden vor dem Ende verwarf Livingston beim Stande von 70:73 einen Dreier, der die Partie möglicherweise in die Verlängerung geschickt hätte. Am Ende stand die nächste bittere Niederlage zu Buche, die Luft im Tabellenkeller wird immer dünner.
Das sagt Coach Peer Reckinger: „Wir schaffen es nicht, uns durch gute Sachen wirklich nach vorne zu bringen. Wir erholen uns nie vom ersten Viertel, treffen superschlecht von außen. Wir finishen zu schwach und holen aus unserer Rebound-Dominanz nichts raus. So wird es nicht leichter, mal schauen wie es weitergeht.“
13.01.2024 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. SC Rist Wedel 83:84
Die Iserlohn Kangaroos verlieren einen absoluten Krimi gegen den SC Rist Wedel mit 83 zu 84. Das Spiel war 40 Minuten lang offen und umkämpft, bei noch zwei Minuten Spielzeit gerieten die Iserlohner dann in einen Sieben-Punkte-Rückstand. Das Spiel schien entschieden, doch die Kangaroos kämpften sich mit drei schnellen Körben zurück ins Spiel. Den darauffolgenden Angriff der Gäste verteidigten die Waldstädter erfolgreich und Viktor Ziring brachte die Kangaroos dann zehn Sekunden vor Schluss mit einem Punkt in Führung. Im letzten Angriff der Gäste sorgte dann der herausragende Camron Reece für den 83 zu 84 Endstand.
Eine ganz bittere Niederlage für die Waldstädter, nachdem sie einen aufopferungsvollen Kampf über 40 Minuten geliefert haben und sich trotz Rückstand kurz vor Schluss nicht aufgaben. Headcoach Dennis Shirvan ist enttäuscht über die Niederlage, aber stolz auf die kämpferische Leistung seiner Mannschaft:
“Ich finde, wir haben ein gutes Spiel gemacht und eine starke Intensität gebracht. Wir haben bei uns einige Umstellungen vorgenommen, die wir relativ gut umgesetzt haben, doch es ist uns nicht gelungen, den Amerikaner Reece in den Griff zu bekommen. Da haben wir einfach nicht genug MatchUps gehabt, um ihn nachhaltig zu stoppen. Mathias Groh hat es dann in der zweiten Hälfte stark gemacht gegen ihn, umso bitterer, dass sein Schuh im letzten Play reißt und er deshalb raus muss. Knapp zwei Minuten vor Schluss waren wir noch mit sieben Punkten hinten, haben dann zwei Steals, scoren direkt und drehen dann mit Viktors Wurf das Ding sogar komplett. Zum Schluss kommt dann Reece nochmal zum Layup und entscheidet das Spiel, das ist extrem bitter. Ich denke, da hätten wir Jonathan Almstedt ein bisschen mehr helfen und ihn nicht im Eins-gegen-eins alleine lassen sollen. Vielleicht hätten wir auch foulen und Reece an die Linie schicken können, doch in so einer schnellen und hektischen Situation kann einfach vieles passieren. Diese Niederlage tut einfach unfassbar weh, doch ich bin stolz darauf, was für eine Reaktion wir gezeigt haben, insbesondere nach den schwierigen letzten Wochen.”
13.01.2024 19:30 Uhr BBG Herford vs. TKS 49ers 94:70
Am 15. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB sollte es zum wiederholten Male auswärts kein guter Tag für die 49ers werden. Nie konnte man seinen Rhythmus in der Offensive sowie Defensive finden, sodass man am Ende gegen den Tabellenvorletzten, die BBG Herford, mit 70:94 (32:45) als Verlierer die Heimreise antreten musste. Somit rutschen die 49ers auf den siebten Tabellenplatz.
Nachdem man zuletzt vor heimischem Publikum gegen Rostock mit einem Sieg in die Rückrunde startete, wollte die Mannschaft von Headcoach Vladimir Pastushenko auch auswärts positiv die zweite Hälfte der Saison anfangen. Doch wie schon so oft in dieser Saison kamen die 49ers in der gegnerischen Halle nach etwas längerer Anreise nicht auf das Niveau, das man erwartet hatte. Gleich zu Beginn zeigte sich, dass es für die Gäste ein gebrauchter Tag in der Offensive werden sollte. Lediglich 15 Punkte konnte man in den ersten zehn Spielminuten erzielen. Und obwohl man durch eine solide Defensivleistung nur mit drei Punkten zurücklag, sollte das ab dem zweiten Viertel auch zum Problem der 49ers werden.
Neben miserablen Trefferquoten, 3 aus 29 Dreiern (10%) und insgesamt nur 29% aus dem Feld, konnte man dann auch nicht seine Leistung in der Defensive abrufen. Vor allem Shawn Gulley, welcher mit 29 Punkten Topscorer des Spiels wurde, und Neuzugang Collin Turner, der 25 Punkte und überragende 13 Assists beisteuerte, bekamen die 49ers nicht in den Griff. Bei den Gästen konnte kein Akteur wirklich überzeugen. Yannick Hildebrandt erzielte 13 Punkte und Ivan Mikhieiev kam auf 11 Punkte. Nach dem Spiel analysierte Pastushenko die Niederlage wie folgt: „Es war über das gesamte Spiel nicht genug von uns. Wir haben das Reboundduell verloren, nicht gut genug verteidigt und schlecht getroffen. So kann man nicht gewinnen. Nun müssen wir uns auf das nächste Spiel vorbereiten.“
14.01.2024 15:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs RheinStars Köln 90:88
Ohne Punkte mussten sich die RheinStars am späten Sonntagnachmittag auf den Heimweg aus der Magdeburger Börde machen. Bei den SBB Baskets Wolmirstedt unterlagen die Kölner nach einer engagierten Vorstellung mit 88:90 (49:42) und mussten die Tabellenführung in der Gruppe Nord am 15. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB vorerst abgegeben. „Es war eine ärgerliche Niederlage insoweit, dass wir wesentlich besser gespielt haben als zuletzt und mit viel mehr Intensität“, sagte Manager und Trainer Stephan Baeck nach dem intensiven Gang in der Wolmirstedter Halle der Freundschaft vor 723 Zuschauern.
Baeck weiter: „Aber wir waren nicht einmal ansatzweise in der Lage, im defensiven Rebounding gegen die Baskets anzukommen. Mit 24 Offensivrebounds gegen uns ist das Spiel schnell erzählt.“ Eigentlich, denn trotzdem, so der Coach weiter, „hätten wir das Spiel gewinnen können. Weil wir deutlich besser agiert und auch flüssiger gespielt haben als Wolmirstedt. Leider haben wir viele individuelle Fehler gemacht, in einfachen Situationen wie Korbleger oder Fastbreaks, die wir schlecht ausgespielt haben“.
Schade war die Niederlage auch deshalb, weil die RheinStars eigentlich deutlich besser agiert hatten als in den beiden Spielen zuvor gegen die Bayer Giants aus Leverkusen. Zudem erwischten die Kölner ohne den weiterhin fehlenden Grantas Vasiliauskas den besseren Start und holten sich das erste Viertel mit 29:16-Zählern. Doch schon im Laufe des zweiten Viertels konnten die Hausherren das Resultat verkürzen, weil die RheinStars mal hier, mal da den ein oder anderen leichten Punkt liegen ließen und im Gegenzug eben genau solche leichten Zähler kassierten.
Der dritte Abschnitt ging dann komplett an die Baskets, die teilweise den Korb der Kölner gefühlt fast minutenlang „belagern“ konnten, weil sie Rebound um Rebound holten. Wenig verwunderlich kippte das Spiel. Zwei Minuten vor Ende des dritten Durchgangs lagen die RheinStars mit 59:68 hinten. Es spricht aber klar für die Moral und das Können in dieser Saison, das sich die RheinStars wieder zurück kämpfen konnten. Angeführt von Kapitän Rupert Hennen (26 Zähler, 5 Assists) als effektivstem Spieler auf dem Platz (29) glichen die RheinStars knapp drei Minuten vor Schluss aus (81:81) und holten sich 77 Sekunden vor Ultimo die Führung (86:85) zurück. Über 88:88 und 88:90 hatten die Kölner elf Sekunden auf der Uhr und noch zwei Timeouts, um das Spiel zu gewinnen. Nach dem ersten bekamen die Kölner den Ball nicht kontrolliert ins Spiel; bekamen aber nochmal den Einwurf bei 1.8 Sekunden auf der Uhr und einem weiteren Timeout. Doch der dann in Zeitnot geworfene Dreier von Hennen erreichte nicht das gewünschte Ziel.
14.01.2023 16:00 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. Berlin Braves 2000 91:84
Die Ostermann-Arena war einmal mehr sehr gut besucht: Rund 1.800 Zuschauer fanden an einem kalten Sonntagnachmittag den Weg an die Bismarckstraße. Für Stimmung war auf den Rängen also gesorgt, jetzt hofften die Besucher auf eine ansehnliche Begegnung auf dem Parkett. Enttäuscht wurden die zahlreich erschienen Fans nicht.
Der Start in die Paarung gehörte den Gästen aus der Bundeshauptstadt. Coach Achmadschah Zazai hatte seine Schützlinge scheinbar gut auf die Hausherren eingestellt, denn die Braves gaben in den ersten Minuten der Begegnung den Takt an. Nach einem Dreier durch den Berliner Neuzugang Seth Compas, der ein insgesamt gutes Spiel ablieferte, führten die Mannen in den roten Trikots verdient mit zwölf Zählern Vorsprung (0:12 – 4. Spielminute). Im Anschluss aber gelang es den GIANTS Zugriff auf die Partie zu bekommen. BAYER konterte mit einem 9:0-„Run“ seinerseits und so stand es in der 7. Spielminute 18:21. Der überragende Akteur der Farbenstädter in dieser Phase war Marius Stoll. Der Guard traf so ziemlich alles, was er in die Hände bekam, und sorgte für Festtagsstimmung im Leverkusener Fanblock. Marius traf all seine vier Dreierversuche in Abschnitt Nummer eins und kam in den ersten zehn Minuten auf sage und schreibe 16 Zähler. Mit einem Unentschieden (25:25) ging es in den zweiten Durchgang.
Auch hier waren die Berliner zunächst tonangebend. Die GIANTS haderten vermehrt mit ihren eigenen Fehlern, während Marley Jean-Louis von „Downtown“ auf 28:39 (14. Spielminute) aus Sicht der Gastgeber stellte. Offensiv fehlten Leverkusen die Argumente, während die Braves souverän aufspielten. Von daher war es für die „Gnadisten“ wichtig, in diesen Minuten den Anschluss an die Auswärtsmannschaften zu halten und das gelang. Über Kampf, Einsatz und Leidenschaft sorgten die „Riesen vom Rhein“ dafür, dass die Braves zur Halbzeit nicht davonzogen. Ein eher ereignisarmes Viertel endete beim Stand von 46:52.
Hochfokussiert starteten die GIANTS in die zweite Hälfte. Angeführt vom starken Trey McBride, erzielte Marko Boksic von jenseits der Dreipunktelinie in der 22. Spielminute den Ausgleich zum 52:52. BAYER hielt das Tempo in der Folge hoch, ohne in der Verteidigung nachzugeben. Zwar konnten die Braves noch eine Zeit lang mit den Leverkusenern Schritt halten, doch die Hausherren ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Vor allem in den letzten drei Minuten sahen die Zuschauer einen 14-maligen Deutschen Meister, der sich im Angriff Punkt um Punkt absetzen konnte. Die gute Leistung in der dritten Spielperiode würdigten die Fans mit lautstarker Unterstützung ihrerseits. Mit 73:66 führten die Farbenstädter nach dreißig absolvierten Minuten hochverdient.
Mit einem 6:0-„Lauf“ begann für LEV der Schlussabschnitt. Die Heimmannschaft lag mit 79:66 (32. Spielminute) in Front und die Rheinländer schielten in dieser Phase auf den direkten Vergleich. Hierfür müsste BAYER mit mehr als 12 Punkten Vorsprung gewinnen. Dies wollten die Braves aber auf gar keinen Fall zulassen. Im Gegenteil: Nach einem Konter von neun Punkten in Serie schrumpfte die Leverkusener Führung auf 79:75 (35. Spielminute). Coach Gnad nahm daraufhin die Auszeit und appellierte lautstark an seine Mannen nicht nachzulassen und die hohe Intensität der Gäste mitzugehen. Gesagt, getan: Die GIANTS kämpften weiterhin und kamen, durch die in der zweiten Halbzeit sehr aktiven Sebastian Brach und Trey McBride, zu wichtigen Zählern. Für die endgültige Entscheidung zu Gunsten des ProB-Meister von 2019 sorgte Marko Boksic an der Freiwurflinie, der bei neun Sekunden ausstehender Spielzeit für den Endstand von 91:84 sorgte.