Nachberichte ProB Nord 20. Spieltag
Foto: Stativ & Linse Fotoagentur
Spieltag 20: 15.02.2023 18:00 Uhr RASTA Vechta II vs. BBG Herford 94:65
„Ein ausführlicher Spielbericht folgt in kürze“
18.02.2023 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. LOK BERNAU 74:89
Möglicherweise mit einem gehörigen Kater werden Mannschaft und Fans der RheinStars am Sonntag nach dem Karnevalsspiel erwachen. Zu deutlich war der Unterschied zwischen den Kölnern und Tabellenführer Lok Bernau am Samstagabend am 20. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord. 74:89 (25:43) endete das an diesem Abend ungleiche Duell mit dem Farmteam von Alba Berlin in der ASV-Sporthalle vor etwas über 400 Fans. Inzwischen müssen die RheinStars nach der fünften Niederlag in Folge sehr ernsthaft um den Einzug in die Playoffs fürchten.
Die Pause kommt sicherlich gerade zur rechten Zeit. Nicht allein im Spiel gegen Bernau offenbarten die noch vor der Weihnachtspause so stabilen RheinStars viele Risse in ihrem Spielgebilde. „Seit Wochen trainieren wir mit dem Gefühl, das wird schon irgendwie reichen für uns – und so spielen wir dann auch“, kritisierte Manager und Trainer Stephan Baeck. „Aber gegen einen so guten Gegner reicht das offensichtlich nicht. So scheitern wir vor allem an unseren individuellen Fehler. Und die Foulverteilung im Spiel mit 18:28 Fouls gegen uns tut dann ein Übriges.“
Die Geschichte des Spiels ist kurz erzählt. Köln startet mit einem 2:14-Lauf in den ersten drei Minuten in die Partie. Die Richtung ist vorgegeben. Zwar kommen die RheinStars noch mal auf 12:16 (7.) heran, doch die überlegenen Gäste kontrollieren nach Belieben. Köln ist langsam im Aufbau, bewegt im Angriff den Ball oft zu spät und trifft mitunter merkwürdige Entscheidungen im Abschluss. Bernau hingegen diktiert die Begegnung nach Belieben. Bezeichnend: Immer, wenn Köln zumindest im Ansatz wieder etwas Luft schnappt im Spiel kommen die Leistungsträger der Gäste zurück ins Spiel – und liefern. Ein Beleg ist die Plus-Minus-Statistik: Isiah Small (+39), Abdulah Kameric (+39), Rafail Lanaras (+25) und Akim-Jamal Jonah (+20) sind am Ende jeweils nicht länger als 18 Spielminuten auf dem Feld zu finden. Trotzdem sorgen sie für schnelles, schnörkelloses Spiel und einen sorglosen Abend ihres Teams.
Köln hingegen hat mit Anthony Bauer (Double-Double mit 18 Punkten und zehn Rebounds) und dem 15 Jahre alten Kenan Reinhart nur zwei Mann im positiven Bereich. Etatmäßige Leistungsträger wie Ali Sow (-17) oder Rupert Hennen (-12) kommen dagegen nicht zurecht. Immerhin wird Kapitän Hennen mit 23 Zählern Topscorer des Spiels. Wobei die Kölner das letzte Viertel (30:18) von ihren Gästen zur Ergebniskosmetik quasi geschenkt bekommen. Zuvor sind sie mit einem 44:71 aus dem dritten Viertel gegangen. Baeck: „Positiv ist für mich auf jeden Fall, das die Jungs trotz des hohen Rückstands bis zum Schluss gekämpft haben. Trotzdem bleibt unter Strich stehen, wenn wir nicht anfangen, eine andere Einstellung an den Tag zu legen, dann werden wir die Playoffs nicht schaffen.“
Coach Davide Bottinelli: „Ich bin mit diesem Sieg sehr zufrieden, es war eine sehr solide Leistung von jedem Spieler. Wir konnten den Game Plan sehr gut umsetzen, sowohl defensiv als offensiv. Wir haben die Kontrolle von Anfang an übernommen und waren nach der Halbzeitpause sehr konsequent, um Köln keine Comeback Chancen zu geben. Dazu
zeigt eine breite Spieler Rotation, wo jeder mindestens 10 Minuten gespielt hat, unsere Qualität als Team.“
18.02.2023 19:00 Uhr Dragons Rhöndorf vs. BSW Sixers 97:90
„Ein ausführlicher Spielbericht folgt in kürze“
18.02.2023 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. SBB Baskets Wolmirstedt 83:92
Vier Spiele hatten sie zuletzt in Folge gewonnen, nun mussten die Iserlohn Kangaroos in der Matthias-Grothe-Halle ihre zehnte Saisonniederlage hinnehmen. Über weite Strecken der Partie lagen die Iserlohner in Führung, am Ende bewiesen die Gäste etwas mehr Cleverness. In der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord belegen die Kangaroos aktuell noch Platz acht und damit einen Playoff-Platz.
Iserlohns Headcoach Dennis Shirvan zeigte sich nach der 83:92-Niederlage gelassen: „Jede Serie reißt irgendwann einmal“, so der 39-Jährige. „Dann starten wir jetzt halt eine neue Serie!“ Am frühen Abend sah es für die Kangaroos nach einem weiteren Heimerfolg aus, im ersten Viertel konnten sie das offensivstärkste Team der Liga (86.6 Punkte pro Spiel) bei 16 Punkten halten. Am anderen Ende des Parketts war vor allem Marko Boksic früh wach und erzielte fünf schnelle Punkte. Zusammen mit Mike Cubbage hatten sie nach dem ersten Viertel bereits 15 Punkte, nur einen weniger als die Wolmirstedter. Während es aus der Distanz im ersten Abschnitt noch nicht lief (2/10 Dreiertreffern), waren die Gastgeber aus dem Zweierbereich eiskalt (6/7).
Obwohl die Iserlohner die erste Hälfte in Führung lagen, blieb das Spiel durchgehend eng. Die höchste Führung der Sauerländer betrug acht Punkte (33:25). Eine Minute vor der Pause kassierten sie den Ausgleich, konnten aber eine drei Punkte Führung in die Pause retten. Mike Cubbage konnte nach 20 Minuten bereits 14 Punkte auflegen, beim Schlusspfiff wies er starke 27 Punkte auf. Nach dem Seitenwechsel wollten die Hausherren den Abstand wieder vergrößern. „Wir haben im dritten Viertel viel Energie auf das Feld gebracht“, erkannte Dennis Shirvan. Letztlich konnten sie sich aber nicht dagegen wehren, Mitte des dritten Viertels das erste Mal seit dem 0:3 wieder in Rückstand zu geraten. Von da an war es ein Auf und Ab. Dass es nach dem dritten Viertel einen Gleichstand gab, überraschte vor allem beim Blick auf die Turnover. Schließlich leisteten sich die SBB Baskets bis dahin zwölf Ballverluste, die Kangaroos hatten nur vier. Am Ende stand es nach Ballverlusten 17:8.
Das vierte Viertel ging weiter eng zu, Marko Boksic und Joshua Dahmen sorgten gegen Spielende noch einmal für Jubel und Hoffnung auf den Tribünen der Matthias-Grothe-Halle. Nach einem hart erkämpften Steal assistierte Boksic dem Kangaroos-Kapitän, der den Highlight-Spielzug mit einem And-One zum 78:78 vollendete. Dem Gegenüber standen in der Schlussphase leichtsinnige Fehler, gleich zweimal schafften es die Iserlohner nicht, den Ball rechtzeitig einzuwerfen. „Als es drauf ankam, haben wir keine guten Entscheidungen getroffen“, haderte der Kangaroos-Headcoach. Vor allem das Verfehlen von Freiwürfen und Würfen aus dem Feld in der Endphase sah er als Grund für die späte Niederlage: „Der Gegner hat da bessere Würfe genommen und dann auch die ‚Big Shots‘ getroffen.“
Mit einem 10:3-Lauf in den letzten 75 Sekunden haben die SBB Baskets Wolmirstedt das Ergebnis deutlicher gemacht, als es der Spielverlauf hergab. Nach der 83:92-Niederlage kommt es für die Shirvan-Schützlinge gelegen, dass sie jetzt zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Spiel haben. Dann treffen sie auswärts auf den direkten Konkurrenten TKS 49ers. Bis dahin hat Dennis Shirvan schon einen genauen Plan: „Wir werden jetzt bis Freitag weiterhin hart arbeiten und dann ein freies Wochenende genießen. Bis zum nächsten Spiel werden wir analysieren, was wir besser machen müssen.“
18.02.2023 19:30 Uhr Itzehoe Eagles vs. SC Rist Wedel 110:73
Kampf. Einsatz. Intensität. Typische Derby-Zutaten, die auch beim Aufeinandertreffen der Itzehoe Eagles und des SC Rist Wedel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord für Würze sorgten. Doch etwas fehlte: Spannung. Die Eagles zeigten am Klarsicht-Heimspieltag eine sehr starke Vorstellung und landeten einen klaren Sieg: 110:73 (32:19, 25:21, 22:15, 31:18).
Druck auf den dünn besetzten Spielaufbau der Gäste und viel Tempo hatte Eagles-Coach Timo Völkerink verordnet. Und sein Team legte sofort los. Als Emil Marshall den ersten seiner sechs Dreier traf und Shaquille Rombley einen langen Pass von Erik Nyberg per Alley-oop-Dunk zum 9:2 versenkte, stand die randvolle Halle schon früh kopf. Bis zum 22:13 machten Marshall, Rombley und Trey McBride alle Punkte der Itzehoer, für die Gäste versuchte vor allem Harrison Cleary dagegen zu halten. 19 Zähler markierte er in der ersten Hälfte, danach musste er, wie von Völkerink angestrebt, der hohen Belastung Tribut zollen und kam nur noch auf vier weitere Zähler.
Einmal wackelten die Eagles im zweiten Viertel, als Wedel den Rückstand beim 29:38 (14. Minute) unter zehn Punkte drücken konnte. Der Eagles-Coach nahm die Auszeit, danach gewann seine Mannschaft einige Bälle und baute durch Nybergs sichere Dreier die Führung wieder deutlich aus. Der Ball lief, in den Systemen gut herausgespielte Würfe wurden hochprozentig verwandelt. Eines von vielen Highlights: McBride traf mit der Schlusssirene den Dreier zum 57:40-Halbzeitstand.
In Gefahr gerieten die Itzehoer nicht mehr, langweilig wurde die Partie dennoch nicht. Wedel versuchte weiterhin alles mit aggressiver Spielweise, die Eagles hatten weiterhin ständig gute Antworten parat. Der Vorsprung pendelte sich bei gut 20 Punkten ein und wuchs im letzten Viertel noch einmal deutlich, als Marshall einen Wurf nach dem anderen traf.
Offensiv sei er überragend gewesen, sagte Völkerink, betonte aber die starke Teamleistung, gerade defensiv. Das war das, was er sehen wollte nach zuletzt schwächeren Auftritten in der Verteidigung: „Ein exzellentes Spiel, eine absolute Energieleistung.“ Die starke Defense sei der Schlüssel für die gute Offensive gewesen, die mit einer Dreierquote von 52 Prozent bei 17 Treffern brillierte. Völkerink zeigte sich stolz auf die Leistung seines Teams: „Wenn wir so verteidigen, sind wir in der Lage, jedes Team zu ärgern.“
Eine Erklärung für die Klatsche fand der Wedeler Trainer am Abend der Niederlage nicht. „Ich habe darauf keine Antwort. Natürlich trage ich als Trainer eine große Verantwortung, wenn wir so verlieren, das ist ganz klar. Man hat nicht auf alles im Leben eine Antwort. Dinge passieren einfach. Manchmal fällt ein Stein vom Himmel und heute haben wir eben hoch verloren“, erklärte Blode.
19.02.2023 17:30 Uhr ROTH Energie Giessen Pointers vs. TKS 49ers 69:72
Stark gekämpft, am Ende trotzdem verloren: Vor heimischer Kulisse in der Sporthalle Gießen-Ost unterlagen am Sonntagabend die Gießen Pointers den TKS 49ers Stahnsdorf ganz knapp mit 69:72 (36:40). Der Siegtreffer für die Brandenburger fiel lediglich eine Sekunde vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit. Damit bliebt es auch nach dem 20. Spieltag bei erst einem Saisonsieg für das Dörr-Team.
Erst vor einer Woche gewannen die TKS 49ers überraschend gegen die BSW Sixers, welche zu diesem Zeitpunkt Spitzenreiter der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord waren. Heute waren die Gegner die Giessen Pointers, welche sich derzeit am anderen Ende der Tabelle befinden. Dennoch bekamen die Zuschauer:innen am Sonntagabend einen über das gesamte Spiel offenen Schlagabtausch zu sehen. Keines der beiden Teams schaffte es, in diesem Match eine Führung von mehr als sechs Punkten aufzubauen. Auch die Viertelergebnisse entschieden die Mannschaften abwechselnd für sich. Die Gastgeber entschieden Viertel eins und drei für sich, die Gäste Viertel zwei und vier sowie demnach das Spiel. Auch das Ende der Begegnung hätte kaum spannender verlaufen können. Nachdem Giessens Topscorer Jacob Ledoux (26 Pkt) den Spielstand 25 Sekunden vor Schluss durch drei versenkte Freiwürfe ausgleichen konnte, hatten die 49ers im letzten Angriff die Chance zum Sieg. Diese Chance wurde in Person von Andrii Kozhemiakin genutzt, der einen Dreier nach mehr oder weniger missglücktem Pick and Roll rund eine Sekunde vor der Sirene verwandelte.
Max Stölzel (9 Pkt, 5 Ass, 7 Reb) fasste die Partie im Nachhinein aus seiner Sicht zusammen: „Das war ein typisches Spiel für uns. Wir haben uns extrem schwer getan gegen Giessener, die nach jedem Strohhalm greifen. Am Ende sind solche Spiele aber die Hausaufgaben, die wir machen müssen. Wir haben den Kampf angenommen und am Ende mit dem berühmten Quäntchen Glück und Andriis heißen Händchen gewonnen.“