Nachberichte ProB Nord 3. Spieltag
09.10.2021 18:00 Uhr BSW Sixers vs. SBB Baskets Wolmirstedt 66:71
Klein aber fein war der Fanblock der SBB Baskets gestern in der Ballsporthalle Sandersdorf. Der 71:66 (34:32)-Sieg im Landesderby bei den BSW Sixers wurde lautstark mit der Mannschaft gefeiert. „Wir haben jetzt drei knappe Spiele gewonnen. Gerade als Coach, darf man nie zufrieden sein„, sagte SBB Baskets Headcoach Eiko Potthast nach super spannenden 40 Minuten. Die erste Halbzeit können die Wolmirstedter Jungs besser spielen. Nach 4:0 und 10:4-Führung (4.) kamen die Sixers zu schnell zurück ins Spiel. Die Ohre-Riesen verballerten ihre Chancen, so auch die ersten vier Freiwürfe vom sonst so sicheren Kapitän Philipp Lieser, und der Gegner ging nach 7:0-Lauf mit 11:10 in Führung. Nach den 10 Anfangsminuten lagen die Sixers 17:16 vorn. Im 2.Viertel wurde mit einem 5:0-Lauf ein 18:21 zum 23:21 gedreht, danach netzte Jordan Talbert die SBB Baskets mit zwei Dreiern zum 27:25 (15.) und 30:27 (16.) nach vorn. Mit 34:32 ging es in die Pause. Headcoach Eiko Potthast: „Die 1.Halbzeit war nicht unser Basketball, zu zögerlich und vielleicht waren auch zu viele Sachen im Kopf. Wir haben zu wenig unser Spiel gespielt.“
Ein 10:0-Lauf mit Dreiern von Marc Nagora und Jordan Talbert zum 44:32 führte zur höchsten Führung im gesamten Spiel. „Da haben wir in den ersten Minuten gezeigt, wie wir Basketball spielen wollen – aggressiv rauskommen, das Spiel schnell machen, gut rebounden (am Ende mit 44:41 vorn, d.R.), was uns zuvor nicht so gut gelungen ist.“ Aber das Spiel war damit nicht vorentschieden. Einige Fehler wurden bestraft, von außen nicht so gut geworfen und die Sixers kamen zurück. Eiko Potthast: „Dann wird so ein Spiel eng!“. Auf 51:52 waren die Gastgeber wieder dran. Sixers-Headcoach Chris Schreiber: „Mein Team hat immer weiter Gas gegeben, kämpferisch dagegengehalten. Im ganzen Spiel hatten wir einige offene Würfe, die wir reinschmeißen können.“ Die Sixers trafen diesmal nur 5 von 26 Dreiern (19 Prozent), die Baskets 6 von 25. Bei den Zweiern lagen die Wolmirstedter mit 56: 48 Prozent Trefferquote vorn. Dafür netzten die Sixers bei den Freiwürfen (81:62 Prozent) besser. Mit einer 55:51-Führung der SBB Baskets ging es in die letzten 10 Spielminuten. Die Führung wurde verteidigt. Dominick von Waaden mit Dreier zum 58:51, nervenstark ein Korbleger von Bill Borekambi zum 70:64, Martin Bogdanov einen Freiwurf zum 71:66 versenkt. Danach wurde gefeiert.
09.10.2021 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. SC Rist Wedel 72:71
Während anfangs bei Wedel wenig ging, punkteten die Kölner verlässlich. Nach fünf Minuten stand es 16:3 für die Kölner. Langsam pegelten sich aber auch die Norddeutschen ein und gestalteten die folgenden Minuten ausgeglichener. Auffällig, bereits Mitte des zweiten Viertels hatten beide Teams bereits jeweils elf Spieler eingesetzt. Vor 14 Tagen noch mühten sich nur acht verfügbare RheinStars mehr schlecht als recht übers Parkett. Sogar 40:25 stand es zur Pause und man bekam eine Ahnung, wie sich die Kölner in den kommenden Wochen entwickeln könnten, falls mal alle Mann über einen längeren Zeitraum an Bord sind. Die spielfreudigen Mangold und Golson standen nach 20 Minuten bei jeweils zehn Punkten, Michel bei 7 und neun Rebounds – später wurde es ein Double-Double (11 Punkte, 12 Rebounds). Anders als in den Vorwochen überzeugte vor allem die intensive und mannschaftsdienliche Verteidigungsarbeit. Nur 25 Zählern gestatteten die Hausherren ihren Gästen. Aber das sollte sich in der zweiten Hälfte ändern.
Beide Teams kamen wie verwandelt aus der Kabine: Wedel aggressiver, Köln weniger zwingend in seinen Aktionen. Die RheinStars verloren die Kontrolle und die Gäste spielten sich Punkt um Punkt heran. Was vorher bei den Kölschen funktionierte und die rund 300 Zuschauer erfreute, war verschütt gegangen. Ein Beispiel, die Rebounds: In der ersten Hälfte noch 29:19 für Köln, am Ende 44:42. So eng diese Bilanz, so knapp auch die Partie. In der 27. Minute war Rist auf einen Zähler heran (48:47), in der 28. stand es 50:50. Zweimal ging die Führung kurz und knapp zum Nordteam, aber keiner der Kontrahenten konnte sich für die folgenden zehn Minuten mehr als drei Punkte absetzen. Köln schien dann einen Moment lang bei 68:60 (36.) wie der kommende Sieger. Doch der Tabellenführer wollte sich nicht geschlagen geben – und hatte bei 72:71 den letzten Wurf. Der Dreier von Leif Möller aber verfehlte quasi mit der Schlusssekunde sein Ziel. Nicht wenige hatten den Versuch schon drin gesehen, dann aber löste sich die Anspannung bei Spielern und Anhängern in Jubel auf.
09.10.2021 19:00 Uhr Art Giants Düsseldorf vs. LOK Bernau 96:72
Von der ersten Sekunde an, legten die Hausherren ein Tempo und vorallem eine Selbstverständlichkeit im Offensivspiel an den Tag, was den Gegner aus Bernau vor große Probleme stellte. Zunächst war es der großgewachsene Center Lennart Boner, dem ein tadelloser Einstand ins Spiel glückte indem er quasi im Alleingang die ersten neun Punkte für die Düsseldorfer markierte (9:5). Mit ihrem schnellen Angriffsspiel bauten die Giganten einen so hohen Druck auf die gegnerischen Spieler auf, die im ersten Viertel häufig ins Leere schauten oder sich meist nur mit Fouls weiterzuhelfen wussten. Einen vergleichsweise kurzen Einbruch im eigenen Spiel erlebte die Mannschaft von Headcoach Florian Flabb zum Start ins zweite Viertel, als man einen 0:7-Lauf gegen sich kassierte. Schnell fand man in Person von Youngster Din Pobric die richtige Antwort, der gleich zwei Dreier eiskalt im Korb der Brandenburger versenkte und auch die Fans in der Comenius-Halle wieder ins Boot holte (34:23). Düsseldorf agierte an diesem Abend deutlich flexibler im Angriffsspiel, als das an den ersten beiden Spieltagen der Fall war.
Nach der kurzen Verschnaufpause in der Kabine knüpften die Giganten in der zweiten Halbzeit nahtlos an ihren couragierten Auftritt an. So baute das Flabb-Team die eigene Führung schnell aus, gegen einen Gegner aus Bernau, der sich zwar leidenschaftlich in die Partie reinkämpfte, spielerisch aber nur wenig Mittel gegen die Offensivpower der ART Giants fand. Mit der vielversprechenden Führung im Rücken spielten die Giganten ihren Stiefel im Schlussviertel dann weiter runter.
Florian Flabb (Headcoach): „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung unserer Mannschaft, das starke erste Viertel war schon sehr richtungsweisend. Wir haben da ganz stark verteidigt, was uns eine komfortable Führung beschert hat. Bernau ist danach nochmal gut zurückgekommen, aber in der zweiten Halbzeit hat sich einfach unsere tiefe Rotation ausgezahlt. Wir haben deutlich physischer agiert als zuletzt und auch die großen Jungs haben in der Zone einen guten Job gemacht. Insgesamt haben uns alle Spieler von der Bank heute viel gegeben, sodass wir als Mannschaft geschlossen den Sieg einfahren konnten.“
09.10.2021 19:00 Uhr Dragons Rhöndorf vs. TKS 49ers 69:68
Mit jugendlichem Elan und viel Biss in der Defense ließen die Dragons ihr Potential mehr als nur aufblitzen und sorgten dafür, dass sich die bislang ungeschlagenen Stahnsdorfer Korbjäger jeden Punkt mehr als nur hart verdienen mussten. Erst gegen Ende der ersten 10 Minuten gelang es den Gästen sich mit sicheren Würfen von Downtown etwas Sicherheit und die erste deutlichere Führung der Partie zu sichern (15:23). Auch im zweiten Viertel drückten die Dragons wann immer möglich das Gaspedal durch und wussten die Fans mit einigen gelungenen Fastbreaks zu überzeugen. An den Brettern zeigte sich jedoch auf beiden Seiten des Feldes mehr und mehr die körperliche Überlegenheit der Mannen von Coach Pastushenko, welche von Hausherren-Seite aber mit Einsatz gekontert wurde.
Mit starken Szenen im Pick & Roll und dem passenden Hustle blieb es ein Kampf auf Augenhöhe, sehr zum Gefallen der wieder einmal lautstark agierenden Fans im DragonDome. Erst nach mehreren Minuten bekamen die Korbjäger aus Brandenburg wieder etwas mehr Zugriff auf die Partie und holten ihrerseits die Führung wieder zurück (38:40). Mit viel Kampf auf beiden Seiten und einem stark aufspielenden Ousmane N’Diaye wurde jedoch kein Meter verloren gegeben und eine knappe 49:48-Führung war der verdiente Lohn für abermals starke 10 Minuten der Herren vom Menzenberg. In einer immer hitziger werdenden Partie galt es nun vor allem die Nerven zu bewahren, was dem jungen Drachen-Team besser gelang als den Gästen. Ein weiterer 3er durch Oshane Drews ließ den Glauben an den ersten Saisonsieg endgültig wachsen, auch wenn die Gäste postwendend antworten konnten (63:58). Mit einem 66:66 auf der Anzeigetafel und noch 29 Sekunden auf der Uhr verlangte der Basketball-Abend den Nerven die maximale Belastung ab. Von der Freiwurflinie brachte Capitano Sebastian Fülle die 49ers mit zwei Punkten in Front und überließ den Dragons bei 19 verbleibenden Sekunden die finale Possession des Spiels. Mit Ablauf der letzten Sekunden zog Nicolas Buchholz im Isolation-Play zum Korb und konnte trotz Foul seinen Wurf im Korb unterbringen und von der Freiwurflinie den entscheidenden Punkt zum Heimsieg nachlegen. Zwar hatten die Gäste bei 2,3 Sekunden nochmals eine Chance auf den Sieg, doch die Drachen-Defense biss zu und sorgte für langanhaltenden Jubel im altehrwürdigen DragonDome.
Julius Thomas (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Was ein Spiel! Ich bin einfach nur unfassbar stolz wie sich die Jungs heute Abend präsentiert haben. Wir haben keinen Ball verloren gegeben und uns mit Einsatz, Wille und Kampf diesen Sieg am Ende auch verdient. Die Rückkehr von Ousmane hat uns heute sehr geholfen, aber es war am Ende ein Sieg des gesamten Teams.“
09.10.2021 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. EN Baskets Schwelm 89:82
Vor dem Derby gedachten die Kangaroos in einer Schweigeminute ihrem langjährigen Fan Christian Riepe, der zu Beginn der Woche nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist. Beim letzten Mal als Riepe und Mannschaft aufeinander trafen, war sein Ziel, das Derby
gegen Schwelm in der Halle sehen zu können. „Der Sieg im Derby ist für Christian. Das hat er sich so sehr gewünscht“, sagte Kangaroos-Kapitän Joshua Dahmen, bevor er mit seinem Team eine Humba zu Ehren Riepes anstimmte.
Der Auftakt in die packende Partie war flott. Beide Teams waren von Beginn an hellwach. Und die Fans beider Lage ebenfalls. Angeführt wurden die Hausherren im ersten Viertel von Toni Prostran. Elf der ersten 14 Kangaroos-Punkte gingen aufs Konto des Point-Guards (14:11, 5.). Doch die Gäste aus Schwelm fanden auf jeden Vorstoß der Hausherren eine Antwort. Und beide Mannschaften hatten maßgeblichen Anteil daran, dass das Derby seinem Namen auch gerecht wurde. Dass Moritz Hübner per Dreier rund 90 Sekunden vor Ende des ersten Viertels für eine Sieben-Punkte-Führung der Gastgeber sorgte, juckte die Schwelmer nicht. Nikita Khartchenkov und Glen Burns verkürzten den Rückstand bis zur Viertelpause auf einen Zähler (25:26, 10.). Mit Beginn des zweiten Viertels wurde die Partie immer mehr zum offenen Schlagabtausch. Beide Mannschaften agierten ohne Scheuklappen. Bei den Kangaroos war es allen voran Alexander Möller, der ablieferte. Zehn der 17 Kangaroos-Punkte gingen im zweiten Viertel auf sein Konto. Bei den Gästen übernahm Point Guard Rupert Hennen, der es bis zur großen Pause auf neun Zähler und drei Assists brachte.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein qualitativ hochwertiges, teils spektakuläres Spiel beider Mannschaften. In der zweiten Halbzeit fand für die Hausherren auch Tidjan Keita besser ins Spiel. Er eröffnete die zweiten 20 Minuten mit zwei Dreiern. Aber es gelang den Kangaroos nicht, sich abzusetzen. (49:45, 21.). Vor allem Tim Lang fand für Schwelm immer eine Antwort. In der Endabrechnung traf er fünf von acht Würfen aus der Distanz und avancierte mit 19 Punkten zum Topscorer der Schwelmer. Vorentscheidend war schließlich eine kurze Sequenz im vierten Viertel. Emil Loch nahm ein Offensivfoul von Glen Burns auf – und anschließend wurde der Baskets-Guard disqualifiziert. Der Knackpunkt der Partie. Ruben Dahmen erzielte fünf schnelle Punkte für die Kangaroos. Und Kapitän Joshua Dahmen verwandelte schließlich den „Dagger“ aus der Ecke zum 82:76 (40.). Schwelm versuchte danach, die Uhr zu stoppen. Doch an der Freiwurflinie blieben Shirvans Schützlinge nervenstark, brachten den Vorsprung für den dritten Sieg im dritten Spiel sicher ins Ziel.
10.10.2021 16:00 Uhr WWU Baskets Münster vs. ETV Hamburg 96:61
Die Basketballer des Eimsbütteler TV haben am dritten Spieltag in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB eine erwartete hohe Niederlage bei den WWU Baskets Münster kassiert. Auch 35 Punkte vom überragenden Mubarak Salami konnten das 61:96 (32:48) beim Liga-Topteam nicht verhindern. Durch den Sieg der Dragons Rhöndorf über die TKS 49ers aus Stahnsdorf rutschten die Hamburger vorerst auf den letzten Tabellenplatz der Gruppe Nord ab.
Nach staugeplagter Anreise erwischte das Team von Headcoach Sükran Gencay in der Halle Berg Fidel einen ganz schwachen Start. Erst nach viereinhalb Minuten Nettospielzeit stoppte ein Layup von Salami einen 11:0-Lauf der Gastgeber. Beim Stand von 12:27 aus Sicht des ETV war bereits nach dem ersten Viertel eine Vorentscheidung gefallen. Im weiteren Verlauf der Partie kämpften die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs wie gewohnt nach Kräften, auch ETV-Kapitän Leo Eckmann hielt mit 14 Punkten (6/8 aus dem Feld) offensiv dagegen. Doch stellten vor allem Münsters kanadischer Importspieler Ryan Richmond (20 Punkte, 9 Assists) und Big Man Stefan Weß (18 Zähler, 7 Rebounds) die Eimsbütteler Defense immer wieder vor unlösbare Probleme.
An der Münsteraner Dominanz änderte sich auch im Schlussabschnitt nichts. Thomas Reuters Dreier eröffnete attraktive Schlussminuten (79:54, 34.). Jetzt waren es vor allem Stefan Weß und Oliver Pahnke, die die Hamburger Defense überwanden. „Wessis“ Distanztreffer bedeutete inzwischen die erste Führung über der 30-Punkte-Markte (87:56, 36.). Andrew Onwuegbuzie zauberte mit ganz feinem Händchen den Ball in den Korb. Das Publikum raunte anerkennend und feierte mit der Bank anschließend den erst 16-jährigen Youngster Joshua Sievers für seine ersten ProB-Heimpunkte begeistert. Erneut Pahnke und Weß in Ko-Produktion mit dem Ergebnis eines weiteren Dreiers des Münsteraner Urgesteins und 96:61-Endstands. Die WWU Baskets hatten in den Schlussminuten noch einmal aufgedreht.