Nachberichte ProB Nord 4. Spieltag
Foto: Stativ & Linse Fotoagentur
Spieltag 4:
22.10.2022 18:00 Uhr RASTA Vechta II vs. ROTH Energie Giessen Pointers
„Spiel entfällt“
22.10.2022 19:00 Uhr Dragons Rhöndorf vs. SBB Baskets Wolmirstedt 86:104
Gegen die ambitionierten Gäste von den SBB Baskets starteten die Dragons nervös in die Partie und erlösten ihre Fans auf den Tribünen erst nach rund 2 Minuten mit dem ersten Punkt von der Freiwurflinie (1:4). Mit viel Ball-Movement fanden die Mannen von Gästetrainer Eiko Potthast zunächst die besseren Lösungen in der Offense und waren zumeist nur durch Fouls zu stoppen. Mit der Einwechslung seiner Bankspieler bewies Coach Thomas jedoch das richtige Händchen, denn unter der Führung des jungen Leo Valesin arbeiteten sich die Drachen zurück in die Partie und konnten zum zwischenzeitlichen 17:17 ausgleichen und durch Zaba Bangala wenig später die erste Führung des Abends verbuchen (20:19). Mit knackiger Defense und schnellem Fastbreak-Spiel sorgten die Dragons für beste Stimmung auf den gut gefüllten Tribünen und fanden auch im Setplay immer wieder die passenden Lösungen. Doch auch die Baskets um Coach Potthast fanden unter der Regie von Martin Bogdanov den Weg zurück in die Partie und brachten sich rund 3 Minuten vor der Halbzeitsirene zurück in Schlagdistanz (38:37). Mit vielen Möglichkeiten Praxis von der Freiwurflinie zu sammeln für beiden Teams liefen die letzten Minuten des zweiten Viertels herunter und endeten mit einem 47:47 zum verdienten Pausentee.
Auch nach der Halbzeit ging es vom Einwurf weg auf Betriebstemperatur weiter. Etwas zu hitzig wurde es für Gästetrainer Eiko Potthast, der früh im dritten Viertel mit seinem zweiten technischen Foul die Halle verlassen musste. Doch auch ohne ihren Cheftrainer in der Coaching Box kam kein Bruch ins Spiel der SBB Baskets, die beim Stand von 61:66 Trainer Julius Thomas keine andere Chance ließen, als das Momentum via Timeout zu unterbrechen. Doch auch nach der Auszeit blieben die Korbjäger aus Sachsen-Anhalt das tonangebende Team auf dem Feld und sorgten mit ihrer Zonen-Verteidigung für massig Sand im offensiven Getriebe der Dragons. Ein 14:3-Lauf besiegelte das dritte Viertel zum 65:79- Zwischenstand. Nach besten Kräften stemmten sich die Dragons gegen die drohende Niederlage, fanden aber zu selten eine sportliche Lösung gegen die Defense der Baskets, die ihrerseits immer wieder wichtige Nadelstiche setzten und konstant zweistellig in Führung blieben. Die Fans im Rund der Sporthalle Sankt Katharinen honorierten den Hustle der Drachen, die trotz sportlicher Vorentscheidung beim Stand von 76:95 niemals aufsteckten, aber letztlich vor allem in der zweiten Halbzeit die Überlegenheit der SBB Baskets anerkennen mussten.
Mit einem deutlichen 86:104 auf der Anzeigetafel endete die Dragons-Premiere in Sankt Katharinen, bei der die Drachen in Sachen Trefferquote letztlich klar das Nachsehen hatten. Sowohl von jenseits der 6,75-Meterlinie, als auch aus dem 2er-Bereich agierten die Gäste effizienter und konnten zudem das Assist- und Rebound-Duell für sich entscheiden.
Julius Thomas (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht ready und haben daher auch in der Höhe verdient verloren. Gerade in der One-On-One Defense haben wir es nicht geschafft den Gegenspieler vor uns zu halten und den Baskets so massiv in die Hände gespielt. Wir werden alles detailliert mit den Jungs aufarbeiten, um kommende Woche wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren.“
22.10.2022 19:00 Uhr LOK BERNAU vs. EN BASKETS Schwelm 79:61
Am vierten Spieltag stand für die EN Baskets eine sehr schwierige Aufgabe auf dem Programm: Auswärtsspiel bei der Lok aus Bernau, dem Farm-Team von ALBA Berlin. Am frühen Vormittag startete die weiteste Auswärtsfahrt der Saison zu einem der heißesten Teams der Liga. Gewann man doch in der Vorwoche auswärts beim Titelfavoriten Wolmirstedt.
Head-Coach Falk Möller schickte zu Beginn Johan Flaa, Chris Frazier, Marius Behr, CJ Oldham und Brett Reed aufs Feld. Und die Jungs starteten offensiv gut in die Partie: Dreipunkte-Spiel von Reed, Dreier von Frazier und Flaa. Doch defensiv gab es einige Nachlässigkeiten, so dass Möller früh eine Auszeit nehmen mussten. 11:9 der Zwischenstand. Offensiv ging der offene Schlagabtausch weiter. Jedoch machen sich die Baskets mit Ballverlusten immer wieder das Leben selbst schwer. 21:16 der Zwischenstand nach dem ersten Viertel. Wie schon im ersten Viertel stellte auch im zweiten immer wieder Isiah Small die Baskets-Defense vor große Probleme. Offensiv kam Sand ins Getriebe und das Möller-Team tat sich immer schwerer, gute Würfe herauszuspielen. Folgerichtig stand es zur Halbzeit 37:25 für die Gastgeber.
Das dritte Viertel begann, wie das letzte aufhörte. Bernau bestimmte das Tempo und kam zu einfachen Punkten, während sich die Baskets jeden Wurf hart gegen die gute Verteidigung erarbeiten mussten. Doch im Laufe des Viertels fanden die Baskets endlich ihren Rhythmus und insbesondere Chris Frazier sorgte dafür, dass die Baskets auf 52:44 verkürzen konnten. Im vierten Durchgang ging es lange hin und her, die Blau-Gelben konnten nicht weiter verkürzen, Lok Bernau konnte sich zunächst auch nicht weiter absetzen. Erst in den letzten Minuten produzierten die EN Baskets einige Ballverluste, die zu einfachen Bernauer Punkten führten. Bernau gewinnt am Ende mit 79:61.
Assistant Coach Dan Oppland:
„Es war – wieder – ein großer und wichtiger Schritt für die Mannschaft. Es war sehr wichtig, dass wir von Anfang an mit sehr viel Energie in das Spiel gegangen sind. Wir wollten unseren Fans zu Hause endlich zeigen, was wir uns bis hierher erarbeitet haben. Wir haben zwischenzeitlich kurz den Fokus verloren, aber das ist für einen so temporeichen Spielstil völlig normal. Wir haben ihn dann schnell wiedergefunden und konnten somit unser Spiel spielen. Jetzt ist es für uns wichtig, dass wir uns auf das nächste Spiel in Iserlohn konzentrieren. Danach haben wir eine kurze Pause und freuen uns danach schon auf unser nächstes Heimspiel.“ Dem haben wir wie immer nicht hinzuzufügen.
22.10.2022 19:30 Uhr Itzehoe Eagles vs. TKS 49ers 78:81
Am Samstagabend wurden die TKS 49ers von den Itzehoe Eagles zum vierten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord begrüßt. Gegen die krankheitsbedingt dezimierten Gastgeber war eine starke erste Halbzeit ausschlaggebend für den Auswärtserfolg. Durch den 78:81 (29:45) Sieg stehen die 49ers nun bei einer Bilanz von 3-1 in der laufenden BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Saison.
Die TKS 49ers bauten sich schon früh eine einigermaßen komfortable Führung gegen die gastgebenden Itzehoe Eagles auf, welche jedoch nicht durchgängig bis zum Ende der Partie halten sollte. In der 35. Spielminute stand es plötzlich 67:66, die Eagles gingen an diesem Abend erstmals in Führung. Der Spielverlauf erinnerte sehr an das Heimspiel der 49ers gegen die BBG Herford. Auch damals legte man anfangs gut los, verspielte die erarbeitete Halbzeitführung folglich jedoch Stück für Stück. Damals wie heute das Hauptproblem: die Ballverluste. 22 Turnover leisteten sich die 49ers diesmal in Itzehoe, ein Großteil davon in der zweiten Spielhälfte. Umso besser lief es heute von außerhalb der Dreier- und an der Freiwurflinie. Zehn Treffer aus 21 Versuchen versenkte das Team von Vladimir Pastushenko aus dem Dreierbereich, bei den Freiwürfen waren es überdurchschnittliche 17 Treffer aus 18 Versuchen. An ersterem hatte Yannick Hildebrandt großen Anteil (4/6), an zweiterem Andrii Kozhemiakin (10/11). Robin Jorch erwischte ebenfalls einen exzellenten Tag und erzielte seine 19 Punkte mit hoher Effizienz (82% Wurfquote) vor allem in der ersten Halbzeit.
Zurück zur Schlussphase… Nach einigen Minuten auf und ab mit mehreren Führungswechseln sowie einem Dreier von Eagles-Topscorer McBride (29 Pkt) zum erneuten Ausgleich (76:76) waren es letztendlich Yannick Hildebrandt per Dreier und „Q“ Emanga von der Freiwurflinie, die den 49ers die letzte entscheidende Führung zum 78:81 aus Sicht der Gastgeber verschafften. Damit erhöht TKS seine Bilanz auf drei Siege und einer Niederlage und verweilt in der kommenden Woche auf dem dritten Tabellenplatz in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord.
„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, da haben wir zu viele einfache Punkte zugelassen“, sagte Eagles-Coach Timo Völkerink.
„Wir haben zwei Gesichter gezeigt“, sagte Völkerink, aber in der ersten Hälfte seien einfach zu viele Fehler passiert. Zudem zähle gerade in einem solchen Spiel, in dem wichtige Akteure und deren Punkte fehlten, die eigene Dreierquote: „Wenn man als Außenseiter ein solches Spiel gewinnen will, braucht man von außen einen guten Tag, und den haben wir leider nicht erwischt.“
23.10.2022 16:00 Uhr BSW Sixers vs. Iserlohn Kangaroos 88:80
Die BSW Sixers haben auch ihr zweites Heimspiel gewonnen. Nach einem Auf und Ab gewann die Mannschaft am Sonntagnachmittag gegen starke Iserlohn Kangaroos mit 88:80 und feierte damit den dritten Sieg in Serie. Nach defensiv schwachem Beginn war besonders die verbesserte Leistung in Viertel zwei und drei für den Heimerfolg verantwortlich. Mit nun drei Siegen aus vier Spielen belegen die BSW Sixers den zweiten Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord.
„Die Niederlage war unnötig. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, ärgerte sich Kangaroos-Headcoach Dennis Shirvan. Nach einem holprigen Start – die Iserlohner erzielten die ersten Punkte erst nach drei Minuten – gingen sie sogar mit einer Führung in die erste Viertelpause. Kurz vor der Halbzeit gerieten die Kangaroos wieder in Rückstand, nachdem sie fast das
komplette zweite Viertel geführt hatten. „Da hatten wir drei oder vier unnötige Turnover, das wollen wir natürlich vermeiden“, berichtete Shirvan. Generell waren die Kangaroos gegen die Sixers anfällig für Turnover, insgesamt 17-mal verloren sie den Ball an den Gegner, Sandersdorf beschränkte sich auf sechs Ballverluste. „17 Turnover sind natürlich viel zu viele.“, so der Headcoach.
Im dritten Viertel erzielten die Kangaroos in zehn Minuten nur zehn Punkte und waren in der Defensive nachlässiger. Den Sixers gelang es so, bis zum Beginn des letzten Viertels auf 16 Punkte davonzuziehen. Dieses Viertel spiegelte allerdings nicht die generelle Wurfleistung wider. Die Iserlohner besaßen im ganzen Spiel die bessere Wurfquote (52% gegenüber 42%) und trafen auch die Dreier besser (43% gegenüber 36%). Durch die vielen Turnover der Kangaroos warfen die Gäste aber auch neun Würfe mehr auf den Korb. Trotz 16 Punkten Rückstand gaben die Iserlohner nicht auf. Ein schneller 8:0-Lauf brachte sie wieder näher heran und ein 14:0-Lauf mit vier getroffenen Dreiern waren die Kangaroos wieder mit 72:70 in Führung. „Wir wollten im letzten Viertel alles drehen, aber am Ende haben uns leider die Kräfte gefehlt“, bedauerte Dennis Shirvan. Die Partie noch zu drehen war eine große Energieleistung, weshalb die Konzentration in der Schlussphase etwas nachließ und sich das Shirvan-Team weitere Turnover leistete. „Wir haben 25 Minuten wirklich gut gespielt. Im letzten Viertel haben die Sixers aber auch vier unglaubliche Würfe getroffen“, erklärte Shirvan. Unglaublich war auch die Menge der Freiwürfe, die die Sixers erhielten. 27-mal durften die BSW-Spieler an die Linie für die leichten Punkte, von denen sie 24 trafen, die Kangaroos trafen hingegen sieben von neun möglichen Freiwürfen.
Chris Schreiber, Headcoach BSW Sixers: „Der große Unterschied war heute, dass wir uns im Vergleich zum Gegner nur sehr wenige Ballverluste geleistet haben. Iserlohn hat besser als wir aus dem Feld getroffen, dafür haben wir konsequent das Brett attackiert, was sich in den 27 Freiwürfen ausgedrückt hat, von denen wir 24 verwandelt haben. Wir wussten eigentlich um die Dreierstärke der Iserlohn, wir haben da heute einfach manchmal zu sorglos agiert und insgesamt zu viel zugelassen. Natürlich freuen wir uns jetzt über den guten Start in die Saison, kommendes Wochenende haben wir spielfrei und dann wollen wir weiter angreifen.“
23.10.2022 17:00 Uhr SC Rist Wedel vs. RheinStars Köln 63:59
Das Aufeinandertreffen der beiden besten Punktesammler der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord schien ein Angriffsfeuerwerk anzukündigen, doch so kam es nicht. Im Gegenteil: Beim 63:59-Sieg des SC Rist über die RheinStars Köln wurde zeitweise offensive Magerkost gereicht. Ach ja, das Duell Harrison Cleary gegen Ali Sow endete übrigens unentschieden. Beide erzielten 17 Zähler und blieben damit jeweils deutlich unter ihren bisherigen Werten.
Anders als noch in der zweiten Halbzeit im NRW-Duell in Iserlohn vor gut zwei Wochen ließen sich die Kölner nicht mehr von den Angriffen der Gastgeber auseinanderspielen. „Wir waren intensiv, jeder hat für jeden gespielt und sich reingehangen.“ Auch ohne Elijah Schmidt, Steffen Haufs, Andrej Mangold und die beiden Youngster Davi Remagen und Kenan Reinhart, die in den Jugendbundesligen aktiv waren, behaupteten sich die RheinStars von Beginn an auf Augenhöhe mit den offensivstarken Ristern. Auch deren Topscorer Harrison Cleary hatten die Rheinländer weitestgehend im Griff. Allerdings konnten die RheinStars ihre beste Phase nach der Pause nicht nutzen, um eine Vorentscheidung herbeizuführen. Im dritten Viertel lief es neben der Defense auch zwischenzeitlich im Angriff und die Hausherren kamen in arge Schwierigkeiten. Bis knapp drei Minuten vor Ende des dritten Viertel lagen die Kölner vorne (27./44:39), bevor die Wedeler den Trend wieder zu ihren Gunsten wenden konnten. „In der Phase war mehr drin, aber im Eifer des Gefechts hat dann in der Offensive vieles eben auch nicht funktioniert im Abschluss.“
Auch die recht ungleich verteilte Foulbelastung (15 zu 31) wollte Baeck nicht dramatisieren bzw. als Begründung für die Niederlage anführen. „Trotzdem hatten wir die Chance, dass Spiel zu gewinnen. Wir haben den Schiedsrichtern die Möglichkeit gegeben, so zu pfeifen. Das müssen wir akzeptieren. So ist das mit jungen Teams. Jetzt haben wir eine Woche Training und dann wollen wir es nächstes Wochenende noch besser machen.“
„Das war ein ganz hart erkämpfter Sieg“, sagte Rist-Trainer Stephan Blode. „Wir haben defensiv ein sehr gutes Spiel gemacht. Damit meine ich nicht, dass die Kölner 59 Punkte haben, sondern die Punkte, die wir ihnen gegeben haben, waren alle hart erarbeitet“, so Blode. Seiner Mannschaft gelang es, die Wirkungskraft von Sow und Spielmacher Rupert Hennen einzudämmen.