Nachberichte ProB Nord 5. Spieltag
Foto: Daniel George
Spieltag 5: 29.10.2022 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. BBG Herford 108:80
Wer am Samstag nicht mit einem Lächeln die ASV-Sporthalle verließ, der muss entweder Sport per se nicht mögen oder es aber möglicherweise mit der BBG Herford gehalten haben. Denn die kam an einem spätsommerlichen Abend bei den RheinStars unter die Räder und verlor am Ende mit 108:80 (65:34) gegen die Kölner. Mit einem leisen, stolzen Lächeln kommentierte Manager und Headcoach Stephan. Baeck die Leistung seines Teams am fünften Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord. „Es muss wohl an der Arbeit des Trainerteams liegen, die Mannschaft so auf den Punkt hinzubekommen.“
Vor allem vor der Pause boten die RheinStars den 400 Besuchern ein mitreißendes Spektakel. In der Defense aggressiv, entschlossen und bestimmend, u.a. mit einem Luca Ladjyn in der Startformation, der seine Kontrahenten permanent nervte und erfolgreich bedrängte. Dazu in der Offense endlich die eingeforderte Coolness und der sichere Abschluss. Wobei die RheinStars den Ball in den eigenen Reihen laufen ließen – und der oft den freien Mann per Extrapass zum erfolgreichen Abschluss fand. Der Aufsteiger aus Herford lief der Musik, dem Spiel und den Hausherren von Beginn an hinterher.
Allein die Zahlen nach den ersten 20 Minuten sprachen für sich: 65:34 Punkte, 43 Würfe aus dem Feld plus 14 Freiwürfe standen 28 Herforder Versuchen und 11 Freiwürfen entgegen. Köln hatte 10 Offensivrebounds geholt, Herford unterm eigenen Korb nur einen Defensivrebound mehr. Von außen trafen die RheinStars fast 60 Prozent ihrer Dreierversuche (11 von 19). Antonio Pilipovic (3) und Davi Remagen blieben sogar ohne Fehlversuch.
„Natürlich ist es nach so einer Halbzeit schwer, danach den Fokus weiter hochzuhalten“, sagte Baeck. So wich der Kölner Druck einer gewissen Leichtigkeit, die aber auch ihre Momente besaß. Kai Winkelnkemper erzielte seine ersten Punkte und zum Schluss machte Duje Dujmovic in seinen abschließenden famosen 95 Einsatzsekunden den Deckel auf die Begegnung: 1 Zweier, 2 Dreier – 100 Prozent Trefferquote und acht Punkte. Chapeau.
Da geriet das nächste Double-Double von Anthony Bauer mit 16 Punkten und 14 Rebounds fast ein wenig in den Hintergrund. Aber nur fast. „Ich habe am Sonntag Geburtstag, da war das die perfekte Einleitung“, sagte Bauer kurz vor seinem 23. Geburtstag. Den wollte er zusammen mit dem Team und vor allem Kapitän Rupert Hennen, der am Sonntag seinen 25. Geburtstag feiert, während der legendären Hip Hop-Reihe „Bewegungsoffensive“ im Subway begehen. Ebenfalls ein Grund zum Lächeln. Diesmal aber aus Vorfreude.
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29.10.2022 18:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. SC Rist Wedel 102:97
Sie hatten gekämpft, einen hohen Rückstand aufgeholt und sich noch eine echte Siegchance erarbeitet. Auch in der Zusatzschicht ließen sie nicht nach, doch am Ende sprachen die Tatsachen, nämlich die Zahlen in der Ergebniszeile, gegen sie. Die Rister unterlagen den SBB Baskets Wolmirstedt auswärts mit 97:102 – und damit nicht genug, denn sie hatten anschließend noch mühsame Stunden vor sich: „Rückfahrten nach Niederlagen sind eine Qual“, so Stephan Blode, wissend, dass bereits kurz nach dem Spielgeschehen dessen Aufarbeitung durch das Studium der Videoaufzeichnung beginnt.
Auf jener sah der Rist-Trainer, dass seine Mannen zu Beginn der Partie kräftig auf die Tube drückten. Wolmirstedt stellte sich im Verlauf des ersten Viertels besser darauf ein und bremste den Wedeler Elan damit ein wenig. Die Gastgeber führten nach zehn Spielminuten mit 26:20. „Wir haben in der ersten Halbzeit eins-gegen-eins furchtbar verteidigt. Ganz, ganz schlimm“, war Blode mit der Korbverhinderung zunächst gar nicht einverstanden. Das Tempo blieb hoch, und die Wolmirstedter am Drücker, sie setzten sich auf 42:27 ab.
Nach einem 9:1-Zwischenspurt sah es für die Wedeler bei einem Rückstand von nur noch acht Zählern wieder etwas freundlicher aus. Neben der wiedergewonnenen Treffsicherheit tat nun auch die bissigere Verteidigung ihr Übriges. Nicht abgebaut werden konnte hingegen die Unterlegenheit beim Rebound. Wolmirstedt zog im Laufe des dritten Viertels auf 67:49 davon. Das war deutlich, aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Im letzten Abschnitt wandelten die Rister in rund vier Minuten und zehn Sekunden ein 69:82 in ein 85:86 um. Und so war das gelungen: „Defensiv haben wir das Pick-and-Roll anders verteidigt, das hat uns geholfen“, erläuterte Blode. „Und offensiv haben die Spieler ihr Selbstbewusstsein wiedergefunden. Als Trainer leidet man draußen und weiß, dass die Jungs das eigentlich vorher schon hätten besser machen können. Dann hat es irgendwann klick gemacht. Und dann lief es“, sagte er, will aber künftig gerne auf das Auf und Ab verzichten: „Wir müssen diese unglaubliche Achterbahnfahrt rauszubekommen“, fordert er.
Zwei Minuten vor Schluss waren die Rister also wieder auf 85:86 dran und setzten sich gar in Führung, als Michal Kozak einen Fehlwurf des ansonsten wieder sehr zielgenauen Harrison Cleary (38 Punkte) „nachbearbeitete“. Und auch in die Schlussminute ging man mit einem kleinen Vorteil (89:88). Nach einem Freiwurftreffer Kozaks stand Wolmirstedt unter Zugzwang, der ehemaliger ETVer Mubarak Salami nahm sich der Sache an und glich per Korbleger aus. Da Clearys abschließender Versuch mit dem Ablauf der Spielzeit nicht ins Ziel fand, musste eine Verlängerung her. „Das musst du erst mal hinbekommen, gegen einen so guten Gegner auswärts den letzten Wurf zu haben“, so Blode. „In der Verlängerung ging es dann lange hin und her. Dann machst du deine Freiwürfe nicht, verlierst mal den Ball, so kommt der Gegner zu Punkten. So ist das dann halt“, fasste der Wedeler Trainer seine Eindrücke des fünfminütigen Nachschlags zusammen.
29.10.2022 19:30 Uhr EN BASKETS Schwelm vs. RASTA Vechta II 81:89
Den schon vierten Sieg in Serie hat das Farmteam RASTA Vechtas in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord am Samstag eingefahren. War der letzte Erfolg noch am Grünen Tisch erfolgt, so gewann die Mannschaft von Head Coach Hendrik Gruhn nun bei den EN Baskets Schwelm mit 89:81 (49:38). J.J. Culver war mit 30 Punkten Vechtas Top-Scorer, der 17-jährige Johann Grünloh dominierte in der Zone mit elf Punkten, neun Rebounds und sechs Blocks.
Trotz einer veränderten Startaufstellung von Flaa, Hornscheidt, Behr, Oldham Jr. und Reed misslang der Start ins Spiel zum wiederholten Male. Nach nicht einmal zwei gespielten Minuten, führten die Gäste bereits mit 2:11. Viel besser sollte es im Verlauf des ersten Viertel nicht mehr laufen. 33 Punkte ließ die Schwelmer Defensiv zu. Allein eine perfekte Dreierquote hielt die Mannschaft im Spiel. Im zweiten Viertel fruchtete die Ansage von Falk Möller und die Defense fand besser ins Spiel. Dazu fielen zum ersten Mal in der Saison die Dreier so, wie sich das Alle vorstellen. Eine Trefferquote von über 50% von Draußen brachte die Schwelmer zurück ins Spiel, die allerdings immer wieder von ihrer schwachen Quote von innerhalb der Zone zurückgeworfen wurden. Zudem erwischte J.J. Culver auf Seiten der Gäste einen Sahnetag und stand bereits zur Halbzeit bei 18 Punkten.
Nach der Halbzeitpause lieferten die Blau-Gelben ihr bestes Viertel der Saison ab. Ganze 31 Punkte, bei immer weiter ansteigenden Dreierquote, konnten die Mannschaft abliefern. Angeführt von den erfahrenen Frazier und Behr schmolz der Vorsprung der Vechtaer Punkt um Punkt, bis im vierten Viertel, beim Stand von 73:71, die erste Führung des Abends auf dem Scoreboard stand. Leider konnte diese Leistung nicht komplett mit ins vierte Viertel transportiert werden. Dort übernahmen bei RASTA Vechta II die Leader Smit und Culver. Vor allem Somit stach mit klugen Pässen heraus und brachte seine Farben auf die Siegerstraße. Durch einen Dreier von Behr kamen die EN Baskets nochmal auf fünf Punkte heran, aber der Sieg ging an die Gäste aus Vechta.
Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Wir haben im 1. Viertel unfassbar guten Basketball gespielt und sind gleich in einen tollen Rhythmus gekommen. Schwelm haben wir keinen Zugriff erlaubt. Im 2. und 3. Viertel waren wir dann in vielen Phasen zu nachlässig und haben uns auf dem Vorsprung ausgeruht. Schelm hat das natürlich ausgebaut. Kevin Smit hat uns dann mit ein paar Dreiern Luft zum Atmen verschafft, zum Ende hin haben wir es dann gut runtergespielt. Hier in dieser Atmosphäre, in der es richtig Spaß gemacht hat, zu spielen, mit acht Punkten zu gewinnen, ist schon stark. Letztlich war es ein Kraftakt, ein Sieg, den wir über den Kampf errungen haben – und auch sehr verdient haben. Ein Schlüssel zum Sieg war auch, dass wir Brett Reed unter Kontrolle hatten. Wir haben sehr physisch gespeilt und haben bei den Rebounds, Assists und Turnovers die Nase vorne gehabt. So nehmen wir es uns auch immer vor. Zudem hat J.J. Culver ein super Spiel gemacht, Kevin hat in wichtigen Phasen übernommen und Johann Grünloh hat absolute Dominanz gezeigt. Diese Präsenz in der Zone kann ihn noch ganz weit bringen.“
29.10.2022 19:30 Uhr Iserlohn Kangaroos vs. LOK BERNAU 59:85
Gegen den Tabellenführer LOK Bernau kassierten die Iserlohn Kangaroos in der Matthias-Grothe-Halle eine deutliche 59:85-Niederlage. Es war bereits die dritte Niederlage im vierten Spiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord. „Als Erstes muss ich mich bei den vielen Fans in der Halle entschuldigen. Wir haben es als Team verbockt“, zeigte sich Headcoach Dennis Shirvan nach dem Spiel enttäuscht. Zwar haben sich, laut Shirvan, einige Spieler gegen die Pleite gestemmt, doch Basketball sei ein Teamsport.
Der SSV startete mit der gleichen Erfolgsaufstellung wie im Spiel gegen Wolmirstedt. Isiah Small, Akim Jamal Jonah, Rafail Lanaras, Abdulah Kameric und Rikus Schulte stellten den Gastgeber von Beginn an immer wieder vor – häufig unlösbare – Probleme. Gerade der physische Vorteil machte sich in der exzellenten Verteidigung und dem starken Rebounding bemerkbar. Es brauchte mehr als 6 Minuten bis Iserlohn zu seinen ersten Punkten aus dem Feld kam (3:9). Vielmehr als ein zaghafter Beginn war das aber nicht. Das erste Viertel ging mit 18:11 an die Hussitenstädter. Der SSV hatte das Spiel jetzt völlig unter Kontrolle. Obwohl man in der Effektivität im 2.Viertel etwas zurückschraubte, wurde der Spielfluss der Mannen von Headcoach Davide Bottinelli in keiner Weise unterbrochen. Im Gegenteil: Bernau konnte die große Tiefe seiner Bank voll zum Tragen bringen und allen Spielern viele Minuten gewähren. Beeindruckend dabei war, dass es keinen Bruch im Spiel gab. Rhythmus, Energie und Ballbewegung funktionierten weiterhin tadellos. So war es kein Wunder, dass Bernau auch das 2. Viertel mit 29:16 gewann und mit einer beruhigenden 47:27 Führung in die Halbzeitpause ging.
Vor allem die Iserlohner Fans hatten sich erhofft, dass ihr heimisches Team nach der Halbzeit den Schalter würde umlegen können. Dem war aber leider nicht so. Der SSV machte genau dort weiter, wo er in Spielabschnitt 1 aufgehört hatte. Mit aggressiver Verteidigung und guter Ballbewegung hielten sie die Kangaroos weiter auf Abstand und bauten diesen gegen Ende des 3. Viertels sogar auf +28 Punkte aus (67:39). Damit war das Spiel entschieden. Auch wenn der Gastgeber das letzte Viertel mit 20:18 für sich gewinnen konnte, war an dem 4. Sieg im 4. Spiel für den SSV LOK Bernau nicht mehr zu rütteln.
Coach Davide Bottinelli:
„Wir sind mehr als zufrieden mit der Leistung, die unser Team heute auf dem Feld gebracht hat. Vor allem die Energie, die das Team gebracht hat, war hervorragend. Ganz besonders wichtig war aber der Teamgeist. Jeder ist für den anderen
eingetreten und keiner hat sich selbst in den Vordergrund gedrängt. Gerade im 1. Viertel konnten wir unseren physischen Vorteil ausnutzen und Iserlohn unter den Körben dominieren. Unsere sehr tiefe Bank hat heute einfach den Unterschied gemacht. Wir haben trotz vieler Wechsel nie den Rhythmus verloren und das Spiel zu keiner Zeit aus der Hand gegeben.„
30.10.2022 16:00 Uhr TKS 49ers vs. Dragons Rhöndorf 66:82
Trotz langer Anreise am Vortag war auf dem Parkett der Sporthalle der Berlin Brandenburg International School nichts von Müdigkeit bei den Drachen vom Menzenberg zu spüren. Hoch fokussiert starteten die Mannen von Coach Julius Thomas in die Partie und konterten den ersten erfolgreichen Wurf von Downtown der Gastgeber nahezu postwendend durch Routinier
Florian Koch. (3:3) Während die Gastgeber ihr Spiel zunächst komplett auf ihren Topscorer Robin Jorch zuschnitten, verteilten die Dragons die offensive Last auf mehrere Schultern und konnten durch Zaba Bangala, Devon Goodman und Florian Koch die wichtigen Akzente setzen, auch wenn der erste Spielabschnitt mit einer knappen Führung der Gastgeber enden sollte. (20:19)
Mit schneller Transition und klugen Pässen durch Devon Goodman eröffneten die Dragons das zweite Viertel und zogen mit einem 9:1-Lauf das Momentum auf die rheinische Seite. Es sollte jedoch ein echter Nackenschlag folgen, denn Neuzugang Florian Koch musste nachdem er zuvor bereits ein unsportliches Foul begangen hatte, nach einem technischen Foul das Spielfeld verlassen und stand den Drachen fortan als disqualifizierter Spieler nicht mehr zur Verfügung. Hatten die Gastgeber jedoch auf einen Bruch im Spiel der Dragons gehofft, wurden sie eines Besseren belehrt, denn von der Freiwurflinie setzte Devon Goodman den Schlusspunkt unter ein starkes zweites Viertel. (31:39)
Mit einem schnellen 7:0-Lauf starteten die Dragons in die zweite Halbzeit und setzten mit einer klugen Balance aus Inside-Outside-Scoring die Nadelstiche gegen die teils ruppige Defense der 49ers. Besonders Flügelspieler Nicolas Buchholz fand nun seinen Rhythmus und legte innerhalb des dritten Viertels solide 9 Punkte von jenseits der 6,75-Meterlinie auf und
trug maßgeblich zu einer 51:59-Führung vor den finalen 10 Minuten bei. Mit viel Abgezocktheit und einem bestens aufgelegten Devon Goodman galt es für die Dragons nun die Comeback-Versuche der 49ers abzuwehren, was letztlich auch gelang. Zu keinem Zeitpunkt kamen die 49ers nochmals auf weniger als 4 Punkte heran und mussten spätestens nach einem weiteren 3er von Nicolas Buchholz die drohende Niederlage anerkennen, die sich mit dem Endstand von 66:82 einstellen sollte.
Julius Thomas (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Ich bin sehr stolz auf den Sieh heute. Wir haben auch in den schwierigen Phasen als Team zusammengestanden und die 49ers niedergerungen.“
30.10.2022 17:00 Uhr ROTH Energie Giessen Pointers vs. Itzehoe Eagles 81:91
„Ein ausführlicher Spielbericht folgt in kürze“