Nachberichte ProB Playoffs Viertelfinale Spiel 3
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Viertelfinale: 05.05.2023 19:30 Uhr EPG Baskets Koblenz vs. CATL Basketball Löwen 108:83
Die CATL Basketball Löwen verlieren das entscheidende dritte Spiel der Viertelfinalserie gegen die EPG Baskets Koblenz und verpassen damit den möglichen Einzug ins Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB.
Nachdem die Erfurter die erste Partie der Serie gegen den Hauptrunden-Spitzenreiter aus Rheinland-Pfalz für sich entscheiden konnten, vergaben sie in der zweiten Partie den Matchball vor dem heimischen Publikum in der Thüringer Landeshauptstadt. Mit dem 1:1-Gleichstand der Serie reisten die Löwen am Freitag nach Koblenz zum entscheidenden dritten Spiel. Dabei waren die Voraussetzungen für das Team der Trainer Enrico Kufuor und Andreas Fischer jedoch deutlich schlechter als in den vorherigen Begegnungen. Neben dem weiterhin verletzungsbedingten Ausfall von Noah Kamdem fehlte auch Centerspieler Tobias Bode im Kader, da der Routinier aus der zweiten Erfurter Mannschaft seine erlaubten fünf Einsätze als Aushilfsspieler absolviert hatte. Zudem konnte Mannschaftskapitän Jan Heber aus gesundheitlichen Gründen die gesamte Woche nicht trainieren und ging geschwächt in die Partie.
Vor einer bemerkenswerten Kulisse mit knapp 3.000 Zuschauern legten die Koblenzer Hausherren einen Traumstart hin und gingen innerhalb von zwei Minuten mit 10:4 in Führung. Doch die Gäste zeigten sich unbeeindruckt und glichen unter dem Jubel der 40 mitgereisten Thüringer Fans zwei Minuten später zum 12:12 aus. Bis zum Viertelende erspielten sich die Koblenzer jedoch einen 30:19-Vorsprung. Im zweiten Spielabschnitt kassierte Guy Landry Edi nach 13 Sekunden sein drittes Foul und wurde von den Trainern deshalb vorsichtshalber zurück auf die Bank beordert. Von seinen Mitspielern agierten der 18-jährige Nachwuchsspieler Dominykas Pleta (25 Punkte) und der US-amerikanische Guard Tyseem Lyles (19 Punkte) besonders korbgefährlich. Bis zur Halbzeit verkürzten die Löwen den Rückstand von elf auf neun Zähler (43:52). Auch im dritten Viertel verlief das Spiel recht ausgeglichen. Beide Mannschaften zeigten sich deutlich treffsicherer aus der Distanz und die Erfurter trafen sechs von sieben Dreipunktewürfen. Mit einem Rückstand von zehn Punkten (70:80) gingen Jan Heber und seine Mitspieler in den Schlussabschnitt und bemühten sich den zunehmend sichtbar werdenden Kräfteverschleiß zu kompensieren. Doch die Koblenzer zeigten sich in äußerst starker Form und entschieden das letzte Viertel mit 28:13 deutlich für sich. Durch den 108:83-Sieg ziehen die EPG Baskets Koblenz ins Halbfinale ein und treffen dort auf die BSW Sixers aus Sandersdorf.
05.05.2023 19:30 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. Itzehoe Eagles 83:82
Timo Völkerink war „superstolz“. Auf die Saison seiner Itzehoe Eagles und auch auf das letzte Spiel. Denn es war das letzte Eagles-Spiel in dieser Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga: Sie haben die dramatische dritte Partie des Playoff-Viertelfinals bei den SBB Baskets Wolmirstedt mit 82:83 verloren und sind ausgeschieden. Viertelergebnisse: 11:19, 32:21, 15:18, 24:28.
Eine Vorgabe von Coach Völkerink: Offensivrebounds des Gegners verhindern. Das funktionierte im ersten Viertel nicht, dasselbe galt für den Abschluss. Die Gäste spielten gute Würfe heraus, trafen den Korb aber in den ersten Minuten kaum. Zum Ende des Abschnitts kamen die Itzehoer besser ins Spiel, und im zweiten Viertel dann richtig. Ihre Verteidigung gab dem Gegner Rätsel auf, Emil Marshall glich aus, Erik Nyberg nutzte den nächsten Ballgewinn zur ersten Führung. Auch Shaquille Rombley war nach ruhigem Beginn nun im Spiel – und wie: Zehn Punkte und fünf Rebounds steuerte er im zweiten Viertel zur 43:37-Halbzeitführung bei. Sie wäre noch höher ausgefallen, doch Wolmirstedt hielt den Kontakt mit drei Dreiern.
Ein Nyberg-Dreier läutete die zweite Hälfte ein, Rombley regierte weiter unter den Körben, der Vorsprung wurde zweistellig. Nach dem 58:46 durch Jack Fritsche gelang den Eagles allerdings fast vier Minuten kein Korb mehr bis zum 58:55 am Viertelende. Mit einem Dreier brach Fritsche den Bann, weiterhin verteidigten die Itzehoer die Führung: Ein Distanzwurf von Nyberg brachte das 73:65 fünfeinhalb Minuten vor Schluss.
Dann wurde es dramatisch: In einem 14:0-Lauf trafen die Baskets vier Mal von außen und lagen plötzlich 79:73 vorn, die Eagles hatten nur noch eine Minute Zeit. Sie kämpften weiter und verkürzten – acht Sekunden vor dem Ende glich Nyberg per Dreier zum 82:82 aus. Das Ende war unglücklich: Nicht einmal zwei Sekunden vor Schluss ertönte ein Foulpfiff gegen Marshall. Wolmirstedts Martin Bogdanov versenkte den ersten Freiwurf zur Führung und warf den zweiten absichtlich daneben, um die Uhr zu starten. Hart bedrängt holte Marshall den Rebound und ging zu Boden: Spielende und Saison-Ende für die Eagles, während der Gegner jubelte über das Halbfinale gegen Vechta.
„Am Ende haben uns die Kräfte ein bisschen verlassen“, sagte Völkerink. Der Wolmirstedter Sieg gehe in Ordnung, doch vor seinem Team habe er großen Respekt: „Was die Jungs für eine Saison gespielt haben, ist einfach unglaublich.“