Nachberichte ProB Süd 3. Spieltag
02.10.2021 18:00 Uhr FC Bayern Basketball II vs. Dresden Titans 83:108
Die jungen Bayern zeigten von Beginn an, dass sie zum dritten Spieltag endlich auch einen Sieg einfahren wollten. Über den starken Sebastian Hartmann und den physisch dominanten Big Man Mohamed Sillah erspielten sich die „Roten“ schnell eine Führung, die sie bis zum Viertelende nicht wieder abgeben sollten. Zwischenzeitlich drohten die Gastgeber über den treffsicheren Ivan Kharchenkov sogar davonzuziehen. Doch Tanner Graham traf gleich drei seiner vier Versuche von „Downtown“ und war entscheidender Faktor für den nur knappen 28:29-Rückstand nach 10 Minuten. Graham wirkte an diesem Abend wie beflügelt, rannte über das gesamte Feld, holte Rebounds und dunkte im Fastbreak. Zudem lieferten die eingewechselten Nico Wenzl sowie Max von der Wippel wichtige Impulse und Zähler von der Bank, was den „Titanen“ schließlich sogar die erste Führung bescherte. Doch abschütteln ließen sich die Münchner nicht. Hartmann und der eingewechselte Daniel Helterhoff sorgten stetig für Anschlusstreffer. Dafür drehte bei den Titans langsam Kapitän Georg Voigtmann auf und half, zur Pause einen 59:53-Vorsprung herauszuspielen.
Nach der Unterbrechung erwischten die Gäste Bayern dann eiskalt. Erst drückte Grant Teichmann den Bayern frech zwei Dreier ins Gesicht. Nach dem anschließenden Timeout legte Voigtmann prompt von außen nach. Zwar antwortete Lukas Zerner mit den ersten Punkten der Bayern (ebenfalls per Dreier). Doch Teichmann hatte sich nun endgültig eingeworfen und netzte einfach erneut von jenseits der 6.75 Meter-Linie. Und dann einfach nochmal. Insgesamt traf Grant im dritten Viertel fünf seiner sechs Versuche von außen und sorgte beim Stand von 87:67 bereits für die Vorentscheidung. Im Schlussviertel konnte Titans-Coach Fabian Strauß entspannt seine Bank „räumen“ und jedem mitgereisten Akteur Spielzeit geben. So punkteten schließlich 10 der 11 eingesetzten Spieler, die „Hundert“ machte Dresdens Eigengewächs Georg Kupke in der 37. Spielminute voll. Topscorer für die Bayern wurde am Ende erneut der erst 15-jährige Kharchenkov. Das änderte indes nichts mehr am 108:83-Sieg der „Elbriesen“.
Dresdens Geschäftsführer Rico Gottwald: „Nach dem holprigen Start sind wir richtig ins Rollen gekommen. Es war ein tolles Spiel! Auch die Bayern haben da eine interessante, junge Truppe, die uns gerade zu Beginn alles abverlangt hat. Umso mehr freue ich mich für das Team, dass sie geschlossen die kurzfristigen Ausfälle von Seb [Sebastina Heck] und Bela [Wenczel] kompensieren konnten.“ Auch die Leistung der Nachwuchsspieler ging nicht am Titans-Manager vorbei: „Für Kuppi [Georg Kupke] freut es mich riesig, dass er sich immer mehr Spielzeit erkämpft und auch abliefert. Zudem hat Körnchen [Max Körner] heute seine ersten Zähler überhaupt in der ProB erzielt. Das werden wir feiern.“
02.10.2021 19:00 Uhr BBC Coburg vs. Orange Academy 55:68
Das erste Viertel verlief in diesem Duell weitestgehend auf Augenhöhe. Dass es bei beiden Teams nicht rund lief, machte sich durch das energische Coachen beider Übungsleiter an der Seitenlinie bemerkbar. Vor allem Coburgs Trainer Valentino Lott war zeitweise sichtlich unzufrieden mit der Performance seiner Schützlinge. Die Vielzahl an Turnovers und vergebenen Würfen jenseits der Dreierlinie prägten schon in der ersten Hälfte das Spiel. Ulm übernahm nach einem Jumper von Nat-Sidi Diallo zunächst die Führung (19:20) bevor der BBC diese durch einen Dreier von Lorber wieder zurückeroberte. Bezeichnend, dass dies der einzige Coburger Treffer von draußen bei 16 Versuchen blieb. Ulm schnitt mit zwei aus 18 nur unwesentlich besser ab.
Im dritten Abschnitt musste der BBC Coburg einen herben Verlust hinnehmen. Nach einem Block von Antonio Dorn blieb Princeton Onwas unter dem Korb zurück und verließ anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht das Parkett. Der US-Amerikaner zog sich eine Verletzung am Daumen zu und konnte seinen Teamkollegen von da an nicht mehr zur Seite stehen. Leon Bulic konnte im Schlussabschnitt per Dunk noch einmal auf drei Punkte Rückstand verkürzen, in der Folge verloren die Coburger aber den Faden und die Orange Academy zog davon.
Ulms Coach Gavel zeigte sich zufrieden mit der Defensivleistung seiner Schützlinge: “Nur 55 Punkte zugelassen in der fremden Halle – darauf lässt sich natürlich aufbauen. Offensiv war es aber nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Beide Teams sind Junge Mannschaften, die natürlich offensiv noch viele Fehler machen. Letztendlich konnten wir unsere Shot-Selection aber verbessern. Wir hatten aber auch einige Würfe, die katastrophal waren und das müssen wir jetzt beseitigen.”
02.10.2021 19:30 Uhr Depant GIESSEN 46ers Rackelos vs. Fraport Skyliners Juniors 77:78
Der Spielbeginn präsentierte sich als waschechte Abwehrschlacht. Sebastian Brach traf zwar gleich im ersten Angriff von jenseits der Dreipunktelinie. Ansonsten gab es aber kaum Korberfolge zu bewundern, bis Lischka Gegenspieler Marco Völler ganz alt aussehen ließ, über rechts zog und die Murmel durch die Reuse stopfte. Danach drückten die Gäste aber auf die Tube und beendeten das Viertel dank eines 8:0-Runs mit 17:14 zu ihren Gunsten. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem zu viele zugelassene Rebounds am offensiven Brett. Bei nun ständig wechselnden Führungen ließ es Lischka von außen zum 28:26 einschlagen, bevor Völler am Brett dagegenhielt. Für Jubel sorgte Brach, der sich einen Offensivrebound sicherte und wenig später hinter der Linie in Position gebracht per Dreier vollendete.
Nach dem Seitenwechsel lieferten sich die beiden Routiniers Völler und Lischka ein heißes Punkteduell. Während es der Kapitän der Rackelos in der Anfangsphase dreimal nach Layup in Brettnähe klingeln ließ, steuerte Völler alleine bis zum 53:43 seiner Farben (24.) ganze zehn Punkte beide, zweimal aus der Dreierdistanz. Danach war es wieder Lischka, der mit vier Punkten auf den Schlussmetern eine knappe 64:62-Führung seines Teams vor dem Schlussviertel behauptete. In diesem ging die Schlagzahl etwas runter. Während die Rackelos ihren Korb über vier Minuten sauber hielten, erhöhten Uhlemann im Absinken und Maruschka an der Linie auf 67:62. Es war schon ein ganzes Stück der Schlussminute angebrochen, als Uhlemann nach Einwurf an der Seitenlinie bei noch 1.7 Sekunden auf der Uhr den Ball aus der Halbdistanz durch die Reuse schweißte. An der Freiwurflinie eroberte Hecker die Führung zurück. Bei noch 18 Sekunden ging Gießen zunächst in eine Auszeit, dann über Brach in den letzten Angriff. Lischka bekam kurz vor Spielende den Ball und brachte ihn durch einen zirkusreifen Schuss unter. Korrekt aber bitter: Während Fans und Team bereits jubelten, beriet sich das Schiedsrichter-Duo aber und erkannte den Buzzerbeater ab.
Patrick Unger (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Hier und da fehlt es uns noch an Cleverness. Es ist ein junges Team, genau wie Frankfurt auch. Wo sie uns am Ende geschlagen haben, sind die Offensivrebounds, vor allem in der ersten Hälfte. Die sechs Punkte zur Halbzeit haben wir eigentlich gut wettgemacht und hatten zwei Minuten Ende alles im Sack. Aber dann lassen wir wieder drei Offensivrebounds zu, die uns am Ende gekillt haben. Wir werden daraus lernen und nächste Woche wieder angreifen.“
02.10.2021 19:30 Uhr Ahorn Camp BIS Baskets Speyer vs. Basketball Löwen 75:76
Die Ahorn Camp BIS Baskets Speyer haben auch ihr zweites Saisonspiel in der 2. Basketball-Bundesliga ProB verloren. Die Mannschaft von Trainer Carl Mbassa unterlag den Basketball-Löwen aus Erfurt nach Verlängerung mit 75:76 (67:67, 18:36). „Dass wir in der ersten Halbzeit nur 18 Punkte erzielen, kann nicht sein“, zürnte Mbassa seiner Auswahl.
Die meisten der rund 200 Besucher in der PSD Bank Halle Nord fühlten sich an die Niederlage zum Saisonauftakt gegen die College Wizards aus Karlsruhe erinnert. Nach zwei schlechten Viertel mit zahlreichen Ballverlusten und Fehlwürfen bliesen die die BIS Baskets zur Aufholjagd, drehten zwischenzeitlich die Partie und schlichen doch als Verlierer in die Kabine.
Für die BIS Baskets, die am kommenden Samstag bei den White Wings Hanau antreten werden, trafen neben dem US-Amerikaner Woodmore (16 Punkte/3 Dreier) Flügelspieler Cardenas (16/1), Regisseur Kelvin Omojola (12/2) und Center Michael Acosta Marte (10) zweistellig. Effektivster Akteur auf dem Feld war der Erfurter Guy Edi. Der Kapitän der ivorischen Nationalmannschaft markierte 24 Punkte und sicherte zehn Rebounds.
03.10.2021 16:00 Uhr Arvato College Wizards vs. EPG Baskets Koblenz 67:70
Vor 713 Zuschauer begannen die Karlsruher sehr nervös und zerfahren gegen zielstrebige Gäste aus Koblenz. Mit sehr viel Zurückhaltung in der Offensive konnten die Wizards um Kapitän Rouven Roessler zunächst kaum bis zum Korb gelangen. Intensität und Wille waren eigentlich spürbar, jedoch die letzte Konsequenz in der Offensive fehlte und das erste Viertel ging damit mehr als deutlich an die Gäste aus Koblenz. Am Anfang des zweiten Viertels sah es weiterhin nicht danach aus, dass sich irgendetwas ändert. Die Wizards konnten immer noch nur sehr schwer den Abschluss finden und taten sich sehr schwer. Einzig und mit Einzelaktionen konnte der US- Amerikaner Richaud Gittens für Punkte und durch stetigen Zug zum Korb für erste Lebenszeichen der Wizards sorgen. Nach und nach tauten die Gastgeber dann doch auf und übernahmen im dritten Viertel endlich das Zepter.
Die zweite Halbzeit begannen die Hausherren ähnlich wie im ersten Viertel. Die Intensität bei beiden Teams blieb sehr hoch, wobei die Gäste meisten den bessern Abschluss fanden und sich wiederum auf 36:53 absetzten konnten. Im letzten Viertel gaben sich aber die Gastgeber damit aber zum Glück nicht geschlagen und starteten noch einmal eine Aufholjagd. Coach Kristiyan Borisov stellte auf Zone um und die Wizards kamen wieder näher heran. Nach dem Stand von 42:57 und noch 8:27 Minuten zu spielen kommen die Gastgeber wieder immer mehr heran. Durch schnelle Punkte von Thompson, Hennen und Roessler schafften die KIT Basketballer Differenz unter 10 Punkte zu bringen. Die Verteidigung stand gut und die Wizards brachten sich wieder auf Schlagdistanz heran und zwangen bei 59:60 die Gäste zu einer Auszeit. Die darauffolgenden Minuten brachten nun sehr viel Spannung. Mit 64:68 und 47 Sekunden vor dem Ende gaben sich die Wizards allerdings nicht geschlagen und können mit einem schnellen Dreier von Roessler auf 67:68 verkürzen. Die Gäste ließen sich aber leider den Sieg nicht nehmen und erzielten die entscheidenden Punkte durch Shembari Phillips. Der letzte Dreierwurf durch Roessler fand das Ziel leider nicht und die Wizards mussten sich geschlagen geben.
„Wir haben den Anfang leider verschlafen und im unmittelbaren Anschluss daran zu vorsichtig agiert. Danach haben wir gezeigt, was in uns steckt und haben die Halle zum Beben gebracht. Wir freuen uns sehr, dass so viele den Weg in die Halle gefunden haben und für uns fühlt sich dadurch diese Niederlage wie ein Sieg an!“, so Geschäftsführer der Wizards Seatovic.