Nachberichte ProB Süd 4. Spieltag

09.10.2021 18:00 Uhr Dresden Titans vs. BBC Coburg 95:64

Coburg fand auch dank gut herausgespielter Schnellangriffe und einer soliden Quote von außen, besser in die Partie. Dresden litt indes unter Anlaufschwierigkeiten und brauchte satte zwei Minuten für die ersten Zähler. Erst Mitte des Viertels drehten Daniel Kirchner, Grant Teichmann und Tanner Graham dann auf. Vor allem Graham knüpfte direkt an seine Topform der vergangenen Woche an, legte Nico Wenzl einen Dreier im Fastbreak auf und zeigte sich bissig in der Defense. Bei den Gästen war dafür Leon Bulic am Korb kaum zu bändigen. Trotzdem trugen die Titans eine 28:24-Führung ins zweite Viertel. Dort kamen die Gastgeber immer mehr ins Rollen. Die eingewechselten Georg Kupke und Sebastian Heck brachten viel Energie in der Verteidigung und im Fastbreak, Heck traf zudem von außen und zwang Coburgs Trainer Valentino Lott beim Stand von 36:27 zur Auszeit. Heck blieb im Anschluss der defensive Anker und Ballverteiler im Angriff. Davon profitierte unter anderem Bryan Nießen, der nach Cut und per Dreier punktete. Als dann auch noch Voigtmann von draußen traf (für seinen insgesamt 700. Zähler als Titan), wirkte der Kampfgeist der Coburger gebrochen. Die Titans führten zur Halbzeit entsprechend deutlich mit 53:37.

Und nach der Unterbrechung ging es munter weiter für die Blau-Weißen: Dreier Teichmann, Dunk Voigtmann, Dreier Graham – direkt ein 8:0-Lauf gegen das zarte Pflänzchen Aufholjagd der Coburger. Lott bat seine Spieler erneut zur Besprechung. Doch die „Titanen“ kannten keine Gnade. Teichmann verwandelte seinen dritten Fernwurf des Abends. Wenig später dann den vierten. Vom BBC kam dagegen nichts mehr. Sie ließen die Titans schlicht gewähren und Graham schenkte dankend weiter ein. Viele Treffer später stand es bereits nach 30 Minuten 86:49! Die Partie war vorentschieden. Im letzten Durchgang bekamen die Bankspieler von Headcoach Fabian Strauß noch massig Spielzeit. Diese nutzten vor allem Kupke und Nico Wenzl für weitere Punkte. Aber die Luft war insgesamt raus. Nach Abpfiff hieß es 95:64 für die Titans.

Auch Headcoach Strauß sah seine Spielidee bestens umgesetzt: „Die neuen Spieler, die wir geholt haben [Graham, Teichmann, Wenzl], geben uns die Wurfgefahr von außen, die wir letzte Saison noch ein wenig vermisst haben. Stand jetzt sind wir froh, sie zu haben.“ Lediglich das maue Schlussviertel stieß ihm sauer auf: „Das habe ich den Jungs auch eben in der Kabine gesagt. So schön dieser Sieg ist,
so bitter schmeckt dieses Schlussviertel. Auch so ein deutliches Spiel müssen wir professionell zu Ende bringen
.“

09.10.2021 19:00 Uhr White Wings Hanau vs. Ahorn Camp BIS Baskets Speyer 59:72

Zunächst dauerte es über 3 Minuten, ehe Hanau über Victor Demetrio erste Punkte machte. Doch auch Speyer legte zunächst keinen optimalen Start hin. Ins Spiel brachte sie dann unter anderem der Umstand, dass Hanau früh gleich zwei erfahrene Spieler benchen musste. Bereits Mitte des ersten Viertels nahmen JD Tisdale und Victor Demetrio mit jeweils zwei Fouls auf der Bank Platz. „So haben wir uns direkt im ersten Viertel das Leben schwer gemacht. Unsere jungen Spieler waren früh dazu gezwungen, Verantwortung zu übernehmen und das Spiel weiterzuführen. Und man hat gesehen, dass sie darauf noch nicht so recht vorbereitet waren“, sagt Hanaus Headcoach Kamil Piechucki. Zwar konnte sich das Hanauer Team zum Ende des ersten Viertels ein wenig fangen und das Spiel auch im weitestgehend ausgeglichenen zweiten Viertel offen halten. Mit einem Halbzeitstand von 31:34 war das Spiel noch alles andere als verloren.

In der zweiten Halbzeit lief für Hanau dann jedoch nicht mehr viel zusammen. Offensiv tat sich das Team im Abschluss äußerst schwer. Gerade Würfe aus der 3-Punkte-Distanz wollten einfach nicht fallen. Doch auch in Korbnähe mussten die White Wings im Schnitt zwei Mal werfen, um Zählbares zu produzieren. Am Ende entwickelte sich der weiterhin in Foul-Trouble-Nähe stehende JD Tisdale als Leitwolf seines Teams und hatte mit 23 Punkten mit Abstand den größten Anteil am Hanauer Scoring. „So können wir nicht spielen. Die Verantwortung im Team kann und wird nicht nur auf den Schultern von zwei oder drei Spielern liegen, sondern alle müssen zusammen die Spiele gewinnen. Auch die jungen, unerfahrenen Spieler müssen mehr Verantwortung übernehmen. Wir haben keinen Lebron James, der uns die Spiele allein gewinnen kann“, so Piechucki weiter. Viele Fouls sorgten dafür, dass Hanau nicht so Recht in einen Rhythmus kam. Im Ballvortrag leistete sich das Team überdies viele Ballverluste. Am Ende produzierten sie 23 Turnover – zu viele, um vor heimischem Publikum zu gewinnen. Für Speyer lief es dabei auf der Gegenseite besser. Wollte der Ball nicht beim ersten Versuch reingehen, produzierten die Baskets immer wieder Offensivrebounds für zweite Chancen. Zum Ende hin bäumten sich die White Wings noch einmal auf, konnten aber das mit 7:19 verlorene dritte Viertel nicht mehr kompensieren. So unterlag das Team am Ende klar mit 59:72. „Was mir heute gefehlt hat, waren Energie und Schnelligkeit. Wir konnten das Spiel heute nicht schnell machen, die Mannschaft war mental blockiert“, sagt Piechucki.

09.10.2021 19:00 Uhr Fraport Skyliners Juniors vs. FC Bayern Basketball II 77:53

Schnell ging Frankfurt mit vier schnellen Punkten (Korbleger Felix Hecker und Nils Leonhardt) mit 4:0 in Führung (09:16). Durch eine starke Verteidigung und sehr gutes Passspiel in der Offensive schaffte es Frankfurt, die Bayern im ersten Viertel bei ganzen sechs Punkten zu halten und gleichzeitig mit insgesamt 22 erzielten Punkten zum Viertelende mit ganzen 16 Punkten in Führung zu gehen. Konstantin Schubert legte mit Ablauf der Zeit den Ball zum 22:6 Stand ins Netz. Ähnlich wie im ersten Viertel startete Frankfurt das zweite Viertel wieder mit einem 4:0 Lauf durch vier Punkte von Philipp Hadenfeldt. Auf Seiten der Münchener dauerte es ganze 3:37 Minuten, bis sie mit einem Korbleger von Ivan Kharchenkov die ersten Punkte aus dem Feld zum zwischenzeitlichen 28:10 erzielen konnte (06:23). Nach einem ausgeglichen Ende des Viertels ging es mit einem Stand von 40:18 in die Halbzeitpause.

Nach der Halbzeitpause war es zunächst eindeutig die Bayern, die aufgeweckter aus der Kabine kamen. Mit einem Lauf von 15:6 Punkten schafften diese es, bis an 13 Punkte an Frankfurt zum zwischenzeitlichen 46:33 heranzukommen (03:45). Allerdings wurden die Juniors zum Ende des Viertels wieder stärker, so dass sie bis zum Viertelende wieder auf 55:38 davonziehen konnten. Analog zum Ende des ersten Viertels war es wieder Konstantin Schubert, der mit Ablauf der Zeit einen Sprungwurf erzielte. Das letzte Viertel war insgesamt sehr ausgeglichen. Zum Ende des Viertels gelang es Frankfurt allerdings noch einmal mit einem 9:0 Lauf, abschließend durch zwei verwandelte Freiwürfe von Bennet Schubert, wieder auf 75:49 davonzuziehen (01:10). München sorgte mit einem Korbleger zum Ende des Viertels dann zum 77:53 Entstand.   

Sepehr Tarrah (Headcoach FRAPORT SKYLINERS Juniors): Wir haben heute ein sehr gutes erstes Viertel gespielt. Wir waren, wie wir uns im Vorfeld vorgenommen haben, von der ersten Sekunde bereit, womit wir uns ein Polster aufbauen konnten. Ab dem zweiten Viertel war es ein Kampfspiel, Respekt hier an die jungen Bayern, die nie aufgegeben haben. Mit Sicherheit haben wir nicht alles richtig gemacht, doch haben wir den Kampf angenommen, in den richtigen Momenten einen klaren Kopf behalten und durch konsequente Verteidigung das Spiel gewonnen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft!

10.10.2021 16:00 Uhr Basketball Löwen vs. DEPANT Gießen 46ers Rackelos 83:79

Zu Anfang entwickelte sich eine sehr enge Partie. Die Rackelos erlaubten sich zwar zu viele Ballverluste, hatten aber die Reboundhoheit. So war es Uhlemann, der im Nachfassen zum 15:13 abstaubte. Am Ende ging es mit einem knappen 17:16-Vorsprung in den zweiten Durchgang. Und auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich der Spielverlauf nicht wirklich. Die bessere Schlussphase hatten aber wieder die Rackelos, die nach Dreiern von Walter und Schneider eine 39:31-Führung etablierten. Mit der Sirene verkürzte Erfurts Edi aus der Halbdistanz, weshalb es mit einem 39:33 in die Kabine ging.

Den besseren Start nach dem Seitenwechsel erwischten die Gerastädter, die bis zur Viertelmitte ausgleichen konnten. Immer wieder Walter nach Penetrations und gleich zu Beginn Begue nach schönem Zuspiel von Lischka hielten für die Mittelhessen dagegen. Schiller aus der Dreipunktedistanz traf schließlich zum 45:45 (26.). Walter und Viktor Ziring mit vier Punkten in Serie sorgten schließlich dafür, dass die Gäste mit 51:47 ins Schlussviertel gehen durften. Erfurt eroberte die Führung mit einem blitzschnellen 6:0-Lauf zurück und zwang Gießen zu einer frühen Auszeit (53:51, 32.). Die Löwen zeigten sich davon unbeirrt und legten mit einem Dreier von Lyles nach. Danach kam aber Sand ins Getriebe beider Mannschaften, den erst in der 34. Minute kräftig Uhlemann zu entfernen verstand. Jan Heber schweißte kurz vor Beginn der Schlussminute zwei Freiwürfe zum 68:68 durch die Reuse. Danach blieben beide Körbe vernagelt, wobei Uhlemann den Sieg mit der Sirene fast auf der Hand gehabt hätte: Verlängerung. Edi nach zwei Offensivrebounds sowie Lyles mit einem Dreier vom Parkplatz sorgten in dieser für einen Kickstart der Thüringer. Lischka konnte ebenfalls von außen zwar verkürzen. Die Erfurter verwalteten ihren Vorsprung jetzt aber tapfer, während sich Gießen durch den ausgefoulten Walter selbst schwächte. Dreier von Schneider und Lischka in der Schlussminute blieben Ergebniskosmetik, da taktisch gefoulte Löwen den Sieg an der Freiwurflinie ins Ziel retteten.

Patrick Unger (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Erfurt hat es heute einfach mehr gewollt. Es waren einzelne Fehler, die uns am Ende den Sieg gekostet haben. In der zweiten Halbzeit hätten wir schon höher führen müssen, hatten den Sieg fast schon im Sack. Aber am Ende war es unsere Unerfahrenheit, die uns verlieren lässt. Daran werden wir arbeiten.“

10.10.2021 17:00 Uhr Orange Academy Ulm vs. Arvato College Wizards 102:74

Die Wizards starteten stark in die Partie: Durch konzentrierte und sichere Abschlüsse und eine gut abgestimmte Zonen-Verteidigung konnte das erste Viertel 28:22 gewonnen werden. Mit Beginn des zweiten Viertels schlichen sich Unkonzentriertheiten und einfache Fehler bei den Wizards ein. In der Defense fehlte die letzte Konsequenz, sodass die Ulmer zu freien Würfen und einfachen Abschlüssen kamen. Diese Chancen lassen sich die Ulmer nicht nehmen, sodass sie mit einer 6-Punkte-Führung (48:42) in die Pause gingen.

Die zweite Halbzeit gehörte dann fast ausschließlich den Hausherren aus Ulm. Eine gute Transition Offense und eine starke Dreierquote (insgesamt 16 von 32 Dreiern getroffen) ließen den Spielstand immer deutlicher werden. Die Wizards dagegen fanden keinen Zugang mehr zu ihrem eigenen Spiel. Es folgten in der Offensive ausschließlich Einzelaktionen, ein Zusammenspiel endete oft in unentschlossenen und erfolglosen Aktionen. Die Folge: Eine 82:58 Führung für das junge Team aus Ulm. In den letzten zehn Minuten ließen sich die Ulmer den Sieg nicht mehr nehmen. Das Spiel verlief nun zwar wieder ausgeglichener, aber die Ulmer blieben souverän in ihren Würfen und Abschlüssen. Die letzten zwei Minuten waren von vielen Fehlpässen und unsauberen Abschlüssen auf beiden Seiten geprägt. Alles in allem zeigten die Karlsruher eine nicht zufriedenstellende Leistung und blieben deutlich unter ihrem Können.

„Die Niederlage kommt zu einem deutlich ungünstigen Zeitpunkt. Natürlich werden wir uns wieder aufrichten und zu unserer alten Stärke zurückfinden. Ulm hat heute alle Fehler bestraft und hochprozentig getroffen. Bis zum kommenden Samstag gegen Dresden, die aktuell das stärkste Team der Liga sind, müssen wir unseren Kopf frei bekommen und viel an uns arbeiten“, so Wizards-Geschäftsführer Zoran Seatovic.