Sieg gegen Trier: Phoenix meldet sich mit starker Leistung zurück
ProA: Phoenix Hagen – Römerstrom Gladiators Trier 104:77 (28:11, 30:18, 22:25, 24:23)
Hagen, 2. Dezember2020 – Die langersehnte Rückkehr aufs Feld ist den Feuervögeln geglückt – und wie! Gegen die Römerstrom Gladiators Trier gelang Phoenix ein zu keiner Zeit gefährdeter 104:77-Erfolg. Es war ein Start-Ziel-Sieg, bei dem es ein Wiedersehen mit dem Hagener Eigengewächs Jonas Grof gab.
Dabei war Hagens Headcoach Chris Harris alles andere als optimistisch in die Partie gegangen, konnte man allzu viel Spielrhythmus doch eigentlich nicht erwarten. Doch gleich die ersten Aktionen zeigten, zu was die Gastgeber an diesem Abend in der Lage waren. Die Starting Five der Hagener mit Dominik Spohr, Javon Baumann, Jermaine Bishop, Cameron Delaney und Kyron Cartwright brachte nach nervösem Beginn auf beiden Seiten jede Menge Power aufs frisch desinfizierte Parkett der Krollmann Arena. Zwar sorgte ausgerechnet der Ex-Hagener Jonas Grof (11 Pkt.) für die ersten Trierer Punkte, doch gegen die fast traumhaft sicheren Distanzwürfe der Feuervögel konnte er auch nichts ausrichten.
Mit einer Wurfquote aus dem 2er-Bereich von 68 Prozent und aus dem 3er-Bereich von 52 (!) Prozent ließen die Hagener keinen Zweifel daran, dass die zurückliegenden Wochen nach besten Möglichkeiten genutzt wurden. So stand Dominik Spohr nach drei Dreipunktewürfen noch bei 100 Prozent, Cameron Delaney verwandelte am Ende 3 von 4, Jermaine Bishop immer noch gute 3 von 5 – doch ein eiskaltes Händchen jenseits der Dreierlinie bewies gegen Ende der Partie Paul Giese, der gleich zweimal in Folge aus der Distanz einnetzte.
Es war eben diese Sicherheit beim Wurf, der die Trierer in Halbzeit eins zu wenig entgegenzusetzen hatten. Während die Gastgeber beinahe aus allen Positionen trafen, taten sich die Gladiatoren schwer, ins Spiel zu kommen. Vorne fielen auch die vermeintlich leichten Bälle nicht durch die Reuse, hinten erlaubten sich die Gäste zu viele Defense-Fehler, die die Hagener eiskalt bestraften. Eine überaus deutliche Halbzeitführung (58:29) war die Folge.
Die Sorge vieler Coaches und Fans, dass bei so hohen Führungen die Konzentration ein wenig nachlässt, bewahrheitete sich leider zu Beginn der zweiten Halbzeit. Die Trierer, die ohne ihren langzeitverletzten Routinier Jermaine Bucknor antreten mussten, nutzten dabei auch zahlreiche zweite Chancen, die die Hagener ihnen durch nachlässige Reboundarbeit schenkten. Doch ernsthaft gefährdet war der erste Hagener Saisonsieg auch dann nicht mehr, als Javon Baumannin der 34. Minutemit 5 Fouls das Feld verlassen musste.
Phoenix-Headcoach Chris Harris: „Wir haben in der Corona-Pause so viel gemacht wie wir konnten. Das hat man gesehen. Trier hatte zuletzt Spieler zu Länderspielen abgestellt, musste außerdem auf zwei wichtige Akteure verzichten. Natürlich kam uns das entgegen, weil wir mit hohem Tempo spielen wollten. Dazu haben wir wirklich gut getroffen und gut verteidigt. Jetzt dürfen wir gegen Ehingen nicht nachlassen. Ab und zu haben wir uns unnötige Ballverluste erlaubt, die im schlimmsten Fall den Gegner zum Fast-Break einladen. Das darf nicht passieren.
Hagens Kapitän Dominik Spohr: „Wir waren erstmal froh und dankbar, dass wir heute überhaupt spielen durfen und gut durch die Infektionen gekommen sind. Ich war tatsächlich überrascht, wie gut wir nach der Quarantäne ins Spiel gekommen sind. Gerade die ersten fünf Minuten, in denen die Rotation gestimmt hat, in denen wir aber auch die nötige Energie aufs Feld gebracht haben. Allein die Offensive-Rebounds von Trier haben sich ein wenig durch das Spiel durchgezogen. Aber insgesamt haben wir eine gute Leistung gezeigt.“
Gedenken an die Opfer der Amokfahrt von Trier
Der Beginn der Partie stand jedoch ganz im Zeichen des schrecklichen Ereignisses, das am Tag zuvor auch die Hagener Basketballgemeinde erschüttert hat. Mit einer Schweigeminute gedachten beide Teams den Opfern dieser Tragödie, bei der fünf Menschen in der Trierer Fußgängerzone brutal aus dem Leben gerissen wurden. Unser tiefstes Mitgefühl und unsere Gedanken gelten den Opfern, ihren Angehörigen und allen Menschen, die diese schreckliche und sinnlose Tat miterleben mussten. Auch Phoenix -Team und -Fans wünschen allen viel Kraft, um diesen schwarzen Tag zu verarbeiten.
Scoring Phoenix Hagen:
Jermaine Bishop 11, Cameron Delaney 15, Kyron Cartwright 8, Paul Giese 6, Emil Loch, Zach Haney 19, Daniel Zdravevski 4, Jannik Lodders 5, Dominik Spohr 17, Joel Aminu 14, Javon Baumann 5
2er-Quote: 23-34 (68 %)
3er-Quote: 14-27 (52 %)
FW-Quote: 16-19 (84 %)
Assists: Hagen 25 – Trier 19
Rebounds (Total): Hagen 35 – Trier 32