Nachberichte ProA 23. Spieltag
Foto: Ralf Zimmermann
Spieltag 23: 18.02.2023 19:00 Uhr JobStairs GIESSEN 46ers vs. VfL SparkassenStars Bochum 86:92
Die JobStairs GIESSEN 46ers konnten am 23. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison 2022/23 ihre dritte Niederlage in Folge nicht verhindern. In einer engen Partie mussten sich die Mittelhessen am Ende dem VfL Sparkassenstars Bochum mit 86:92 geschlagen geben.
Die ersten Punkte erzielte dann Justin Martin per Korbleger für die 46ers, bevor Jalen Bradley nach Zuspiel von Jonas Grof den ersten Dreier des VfL an diesem Abend in der Reuse der Gastgeber unterbrachte und die Bochumer mit 3:2 in Führung brachte. Es entwickelte sich ein enges Spiel, in welchem sich keines der beiden Teams bedeutsam absetzen konnte. Die höchste Führung der ersten 10 Minuten erzielte TJ Crockett mit einem Korbleger für den VfL zum 16:11. Zum Ende des ersten Viertels ging es mit einer knappen 22:20-Führung für die SparkassenStars in die Viertelpause. Das zweite Viertel eröffnete Jordan Barnes für die Gastgeber mit einem Dreier, welchen TJ Crockett per Korbleger nur Sekunden später zum 24:23 konterte. Ein 11:0-Run über TJ Crockett, Lars Kamp und Bernie Andre brachte die SparkassenStars mit 38:28 in Front, doch die Gastgeber ließen sich davon nicht beirren und fanden zurück ins Spiel. Allen voran Jordan Barnes und Stefan Fundic sorgten dafür, dass die 46ers 42 Sekunden vor der Halbzeit mit 46:48 in Führung gingen, doch TJ Crockett erzielte noch rechtzeitig den 48:48-Ausgleich zur Halbzeitpause.
Ein Midjumper von Jonas Grof eröffnete die zweite Halbzeit, doch Nico Brauner konterte diesen von der Dreipunktelinie für die 46ers zur 50:51-Führung der Hausherren. In der Folge setzten sich die Gastgeber über Stefan Fundic und Luis Figge auf 52:57 ab, doch die SparkassenStars kämpften sich über Tom Alte und Jalen Bradley wieder heran und hielten die Partie eng. Ein Foul von Justin Martin 0,2 Sekunden vor der Viertelsirene schickte TJ Crockett an die Freiwurflinie. Der US-Guard der SparkassenStars versenkte seine beiden Versuche trotz eines gellenden Pfeifkonzerts der Gießen-Fans zum 70:70-Ausgleich, so dass die Partie komplett offen in das Schlussviertel gehen konnte.
Hendrik Drescher startete dann die Punkteausbeute der letzten zehn Minuten für den VfL, während auf der Gegenseite Igor Cvorovic per Korbleger zum 72:72 konterte. Die Hausherren gingen dann 5:54 Minuten vor dem Ende der Partie durch einen Dreier von Karlo Miksic mit 77:81 in Führung, doch ein Dreier von TJ Crockett brachte die SparkassenStars wieder auf 80:81 heran. Auf der Gegenseite traf dann Jordan Barnes einen Midjumper, während Bernie Andre per Korbleger und Conley Garrison per Dreier die Partie 1:52 Minuten vor dem Ende zum 85:83 drehten. Jordan Barnes antwortete für die 46ers per Dreier, doch Conley Garrison drehte per Korbleger mit anschließendem Bonusfreiwurf zum 86:88 letztmals an diesem Abend die Partie. Die SparkassenStars verteidigten nun gut die Angriffe der 46ers herunter und Conley Garrison behielt die Nerven an der Freiwurflinie und brachte den VfL mit 90:86 in Front. Ein Dunking von Bernie Andre zum 92:86 stellte dann vier Sekunden vor dem Ende den Endstand her und sorgte für einen ausgelassenen Jubel im Lager der SparkassenStars, die somit den dritten Sieg binnen von acht Tagen zuschnürten.
„Man konnte am heutigen Abend förmlich unser Selbstbewusstsein aus den letzten beiden Siegen spüren. Uns war bewusst, dass Gießen noch ein härterer Gegner werden würde als Karlsruhe, doch das hat jeder Spieler mit Respekt wahrgenommen, aber niemandem war angst und bange vor der Aufgabe. Wir haben Gießen von der ersten Sekunde an die Stirn geboten und ihnen zeitweise unser Spiel aufgedrückt, so dass sie in Zugzwang kamen. Am Ende haben wir durch eine Energieleistung eine enge Partie herbeigeführt und haben die Nerven trotz einer großartigen Heimkulissse behalten, so dass wir das Spiel gewonnen haben. Dies war ein sehr wichtiger Sieg für uns und ich zolle allen Spielern und den Coaches meinen Respekt. Nun haben wir über das freie Wochenende Zeit, uns zu erholen und dann wollen wir gleich zu Beginn des Doppelspieltags am 03.03. gegen Dresden wieder mit voller Kraft angreifen“, so Geschäftsführer Tobias Steinert.
18.02.2023 19:00 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. WWU Baskets Münster 91:75
Diese Hürde war zu hoch: Nach dem so überzeugenden Auswärtserfolg der Vorwoche hatten die WWU Baskets Münster am Samstagabend bei den Eisbären Bremerhaven mit 75:91 (34:44) das Nachsehen. In der mit 2.159 Fans gut besuchten Stadthalle Bremerhaven fehlte es ohne ein verletztes Trio ab dem zweiten Viertel vor allem an guter Ballbewegung und höchstem Fokus gegen hochmotivierte Bremerhavener. Für die WWU Baskets schmilzt damit ihr Vorsprung auf Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, auf den ersten Abstiegsplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA bleibt er weiterhin vier Zähler. Nach einem 10:0-Lauf der Gastgeber zu Beginn des zweiten Viertels gelang kein Comeback mehr der Münsteraner, welches die Eisbären hätte in Bedrängnis bringen können.
Das erste Viertel war eng umkämpft und bot ständige Führungswechsel. Sehenswert waren der Überkopf-Treffer von Adrian Breitlauch und ein wichtiger Rebound von Khalid Thomas, der nach eigenem Ballverlust den Schnellspielzug des Gegners verhinderte. Direkt im Anschluss belohnte sich der US-Amerikaner mit drei Punkten. Zur ersten Viertelpause stand es 19:18 für das Heimteam. Mit zunehmend stärkerer Defensivleistung gelang es den Eisbären Bremerhaven in den zweiten zehn Minuten ihre Führung auszubauen, auch wenn die Münsteraner Reboundquote auf dem Papier höher war. Die Fans feierten die kämpferische Eisbärenmannschaft lautstark. Mit noch sieben Sekunden in der ersten Halbzeit gelang Lennard Larysz ein Sahnetreffer mit einem Wurf von hinter der Mittelinie, der nicht zählte, da die Aktion nur Millisekunden vorher abgepfiffen wurde. Mit den letzten Freiwürfen vor der Pause stellte Robert Oehle auf 44:34 für die Seestädter. Das dritte Viertel gestaltete sich wieder ausgeglichener. Das Team von Head Coach Steven Key blieb weiter wach und agierte geschlossen, aber auch Münster kam verbessert aus der Kabine.
Der Bremerhavener Defensive gelang es Münster nicht zu schnellen Körben kommen zu lassen und spielte das Team zudem einmal auf 0 Angriffssekunden herunter. Insgesamt konnte Münster dieses Viertel mit 20:21 für sich entscheiden, die Eisbären blieben aber dennoch mit neun Punkten in Führung. Weiter angepeitscht von den Rängen gelang es den Eisbären die Führung bis über die Ziellinie zu bringen und sich für eine starke Partie zu belohnen. Zudem erarbeiteten sich die Bremerhavener eine einstellige Turnoverzahl und zwangen den Gegner vermehrt zu Fehlern. In den letzten Sekunden gelang es Robert Oehle mit einem verwandelten Freiwurf aktuell den direkten Vergleich aufgrund des derzeit um 54 Punkte besseren Korbverhältnisses für die Eisbären zu gewinnen.
Coach Steven Key war glücklich über den Geburtstagssieg: „Ich bin froh, dass wir allen Unterstützer:innen, dem Verein und uns selbst dieses Geschenk gemacht haben. Wir gehen mit einem positiven Gefühl in die Pause, ich bin stolz auf die Entwicklung die meine Mannschaft in den letzten Wochen gemacht hat.“
18.02.2023 19:00 Uhr wiha Panthers Schwenningen vs. Artland Dragons 74:95
Kampf und Einsatzbereitschaft haben bei den wiha Panthers zwar gestimmt. Nach einem guten Start in die Partie konnten die Doppelstädter auch nach der Rückkehr von Topscorer Jacob Knauf nicht über 40 Minuten starke Leistungen abrufen. Gegen die Artland Dragons setzte es eine deutliche 74:95-Niederlage.
Mit dem wiedergenesenen William Christmas in der Starting Five zeigten sich die Drachen offensiv zunächst gut aufgelegt. Allen voran Marko Bacak schien sich gegen sein Ex-Team etwas vorgenommen zu haben und zeigte sich für die ersten sechs Punkte der Drachen verantwortlich. Die Gastgeber zeigten sich jedoch ebenso treffsicher und beantworteten jeden Treffer der Dragons mit eigenen Punkten auf der Gegenseite. Mitte des ersten Viertels gelang es Schwenningen, das Ruder an sich zu reißen und in Führung zu gehen (9:10). Die Drachen hatten in dieser Phase erhebliche Probleme zu Treffern in Korbnähe zu kommen und wurden ein ums andere Mal geblockt. Thorben Döding brachte kurz vor Ende des ersten Viertels noch einen Dreier ins Ziel, womit es mit einem 19:24 ins zweite Viertel ging.
Das zweite Viertel begann genauso wie der vorherige Spielabschnitt. Beide Teams tauschten Punkte aus, ohne dass sich einer der beiden Kontrahenten absetzen konnte. Den Burgmannsstädtern gelang es, durch Treffer vom Perimeter durch Jannes Hundt und den frischgebackenen Youngster des Monats Januar, Daniel Zdravevski, die Führung wieder an sich zu reißen (32:31). Schwenningen blieb jedoch weiterhin an den Drachen dran und die Führung wechselte hin und her. Kurz vor Ende des Viertels legten die Drachen dann einen Zwischenspurt ein, der sie auf die Siegerstraße bringen sollte. Zwei Dreier von Jannes Hundt und zwei erfolgreiche Würfe von Center Marko Bacak ließen die Burgmannsstädter mit einer 51:45 Führung in die Halbzeit gehen.
Die zweite Hälfte begann vielversprechend für die Drachen. Erneut war es Marko Bacak, der die ersten Punkte der Halbzeit erzielte. Zudem forcierten die Drachen zahlreiche Turnover der Gastgeber und kamen so zu einfachen Körben. De’Vondre Perry brachte die Dragons dann mit einem Treffer vom Perimeter erstmals zweistellig in Führung (59:48). Zwar versuchten sich die Schwenninger trotz kleiner Rotation nach Kräften zu wehren, machten sich aber durch überflüssige Turnover die eigenen Hoffnungen selbst zunichte. Gerade Ex-Drache Jacob Knauf drehte in dieser Phase auf und stand am Ende bei 18 Punkten und 11 Rebounds. Seine ehemaligen Kollegen zeigten sich jedoch unbeeindruckt und verwalteten die Führung souverän bis zum Ende des Viertels. Mit einem 74:64 ging es in den Schlussabschnitt.
Der gut aufgelegte Thorben Döding eröffnete das vierte Viertel mit einem erfolgreichen Dreier. Nun waren die Dämme gebrochen und die Dragons schienen jeden Wurf zu treffen. Gerade vom Perimeter konnten die Drachen in dieser Phase scheinbar nicht verfehlen und ließen drei weitere erfolgreiche Würfe aus der Distanz folgen. Die Gastgeber ergaben sich ihrem Schicksal und versuchten zwar alles, um die Niederlage abzuwenden, aber am Ende stellten sich die Drachen als zu stark heraus. Die Burgmannsstädter konnten ihre Führung souverän runter spielen und gewannen am Ende deutlich und in der Höhe verdient mit 95:74. Mit diesem Sieg stehen die Dragons nun bei einer Bilanz von 15-8 und festigen damit den dritten Tabellenplatz.
Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Wir haben ein schwieriges Auswärtsspiel gewonnen. Schwenningen ist in einer Situation, in der sie nichts mehr zu verlieren haben. Durch unseren langsamen Start ins Spiel haben wir uns selbst das Leben schwergemacht und Schwenningen so einen guten Start ermöglicht. Durch unsere aggressive Verteidigung und unser hervorragendes Shooting in diesem Spiel konnten wir uns im zweiten Viertel die Führung zurückerobern und das Spiel zu unseren Gunsten kippen. Gerade vor der Länderspielpause war es wichtig, noch mal ein Erfolgserlebnis zu holen.“
18.02.2023 19:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. Phoenix Hagen 100:92
Durch einen wichtigen Derbysieg vor heimischem Publikum konnten die Zweitliga-Basketballer der ART Giants Düsseldorf am 23. Spieltag wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Im Castello besiegten die Giganten Phoenix Hagen vor 1.080 Zuschauern mit 100:92.
Früh in der Partie machten die Gastgeber klar, dass sie dem Tabellenvierten aus Hagen zwar die Favoritenrolle zugestehen würden, aber man dieses Derby nicht herschenken wolle. Immer wieder zogen die Guards der Düsseldorfer in den Anfangsminuten in die Zone und kamen so zum Erfolg (12:2). Konzentriert agierte die Mannschaft von Headcoach Florian Flabb gegen eine Mannschaft aus Hagen, die im ersten Viertel überhaupt nicht zu ihrem Spiel fand und immer wieder an der stabilen Defensive der Giganten scheiterte (25:14).
Zu Beginn des zweiten Viertels zogen die Hausherren ihr cleveres Offensivspiel weiter nahtlos durch: Abermals zog Vincent Friederici erfolgreich zum Korb, ehe Chris Rollins kurz darauf seinen zweiten Dreier markierte (31:16). Obwohl Phoenix zunehmend in die Partie reinkam, hielten die ART Giants die Spielkontrolle weiter in ihrer Hand. Es wurde um jeden Ball und jeden Zentimeter auf dem Parkett gekämpft. Kurz vor der Halbzeitpause erhöhte der starke Booker Coplin (23 Punkte) von der Dreierlinie die Führung für Düsseldorf (52:37).
Nach der Kabinenansprache knüpfte das Flabb-Team zunächst weiter an den couragierten Auftritt an. Immer wieder haderte Hagen mit dem Spiel der Düsseldorfer und auch ihrem eigenen (65:48). Trotz aufkommender Treffsicherheit auf Seiten der Gäste präsentierten sich die Giganten abgezockt in ihrem Spiel, weshalb man auch dank cleverer Abschlüsse durch Ryan Richmond weiterhin mit einer Führung ins Schlussviertel ging (71:58).
Und in diesem Abschnitt sollte es für die 1.080 Zuschauer im Castello nochmal richtig spannend werden. Hagen stemmte sich nun vermehrte gegen die drohende Niederlage und traf mittlerweile auch deutlich schwierigere Würfe durch die Reuse der Hausherren. Mit einem wichtigen Dreier sorgte Coplin dann zur Mitte des Viertels für ein Ausrufezeichen und den nötigen Weckruf in Richtung seiner Mitspieler (77:72). Und dieser schien Früchte zu tragen: Im Stile eines eingespielten Zweitligisten ließen sich die ART Giants auf den letzten Metern nicht etwa nochmal aus der Ruhe bringen, sondern trafen in der Crunchtime genau die richtigen Entscheidungen. Richmond netzte nochmals zwei ganz sichere Würfe von der Dreierlinie ein, sein Teamkollege C.J. Anderson sah vermehrt die Lücken in der Phoenix-Verteidigung und zog clevere Fouls. An der Freiwurflinie behielten in den Schlusssekunden alle Düsseldorfer Werfer die Nerven, sodass man einen hart umkämpften und hochverdienten Derbysieg einfahren konnte (100:92).
Florian Flabb (Headcoach): „Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft und sie konnten sich selbst belohnen mit dem dritten Sieg in Folge, das ist erstmal eine schöne Tendenz. Wir haben unseren Gameplan in der ersten Halbzeit nahezu perfekt umgesetzt und uns gute Würfe erarbeitet. Hagen ist ein starkes Team und hat es uns zu keiner Sekunde leichtgemacht. Es ist positiv zu sehen, dass wir nun auch in der Lage sind Spiele zu gewinnen, die mal etwas hitziger werden.
18.02.2023 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. Uni Baskets Paderborn 96:103
„Ein ausführlicher Spielbericht folgt in kürze“
18.02.2023 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. Nürnberg Falcons BC 89:80
Die Nürnberg Falcons haben ihr Gastspiel bei RASTA Vechta am Samstagabend mit 89:80 (43:43) verloren. Nach einer durchweg engagierten und couragierten Leistung schwanden im Schlussviertel bei den Spielern von Derrick Taylor die Kräfte, was der Topfavorit ausnutzte und die Partie in der Crunch-Time zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Weiter geht es in der BARMER 2. Basketball Bundesliga in 2 Wochen mit einem Doppelspieltag.
Gerade einmal 81 Sekunden waren gespielt, da war die Partie schon unterbrochen. Joschka Ferner hatte soeben RASTAs zweiten Dreier zum 8:0 getroffen, da nahm Nürnbergs Head Coach Derrick Taylor direkt eine Auszeit. Und diese hatte durchaus Erfolg. Als Jack Kreuser per Dunking das 10:15 (5. Minute) für die Gäste erzielte, waren diese komplett angekommen an der Pariser Straße und machten es dem Tabellenführer sehr schwer. Die Rückkehr von Thomas Wilder verlieh den zuletzt dreimal in Serie sieglosen Nürnberg Falcons Flügel, sie markierten mit einem 6:0-Lauf den 20:20-Ausgleich (10.). Gegen das schlechteste Rebound-Team der Liga hatte RASTA zwar die Bretter dominiert (12:6 Rebounds), aber nur unzureichend auf den Ball aufgepasst (fünf Turnovers).
Die Nürnberg Falcons fühlten sich immer wohler in der ausverkauften Arena. Mitte des 2. Viertels hatten sie sich einen Sieben-Punkte-Vorsprung herausgespielt. Das 30:37 zwang Vechtas Head Coach Ty Harrelson in eine Auszeit (16. Minute). Für den Rest der 1. Halbzeit übernahmen Julius Wolf und Andrew Jones das Kommando. Zusammen machten sie 13 Punkte in dieser Phase, brachten RASTA ein Remis zur großen Pause – 43:43. Wolf stand da schon fast bei einem Double-Double, hatte 13 Punkte und acht Rebounds auf der Habenseite.
Gleich ein Dreier von Nürnbergs „Local Hero“ Sebastian Schröder zur Eröffnung des 3. Viertels stellte klar, dass die Gäste gewillt waren, die Festung RASTA Dome zu erstürmen. Mitte des Abschnitts brachten zwei Dreier von Andrew Jones und Ryan Schwieger die Vechtaer Fans zum jubeln, die Gastgeber führten 55:52 (26.). Die Nürnberg Falcons aber ließen sich nicht ansatzweise die Flügel stutzen. Selbst beim Fünf-Punkte-Vorsprung (62:57) 42 Sekunden vor der Viertelpause war allen Beteiligten klar, dass sich die Franken davon nicht würden sonderlich beeindrucken lassen. Was aber auch an RASTA selbst lag. Denn schon 13 Ballverluste nach 30 Minuten waren des Schlechten einfach zu viel. RASTA profitierte zu wenig von guten Wurfquoten und der guten Rebound-Arbeit.
Als Andrew Jones in der 33. Minute Thomas Wilder den Ball klaute und mit einem Statement-Dunk auf 67:63 stellte, wurde es einmal mehr gewaltig laut im RASTA Dome. Eben jener Wilder aber jagte RASTAs Fans auch einen Schrecken ein, als er in der 34. Minute eine sehr gute Phase der Gäste mit einem Threeball zur 68:67-Gästeführung krönte. Die Antwort des Favoriten folgte sogleich: And-One Tajuan Agee, Dreier Andrew Jones, Zweier Julius Wolf – 75:68 (36.), Tollhaus RASTA Dome! Aber es wurde sogar noch lauter: 90 Sekunden nach seiner Einwechslung nämlich traf Joel Aminu von jenseits der 6.75 Meter zum 82:72 (37.) und sorgte für einen Jubelorkan, der die Siegerstraße praktisch frei pustete für RASTA Vechta.
„Glückwunsch an Vechta zum Sieg. Ihre Tiefe hat heute den Unterschied gemacht. Sie kommen immer wieder und es ist schwer, das über 40 Minuten an beiden Enden des Feldes zu matchen. Wir haben gut begonnen, den Korb attackiert, unsere Pick-and-Roll Defense war heute aber einfach nicht gut genug für die Qualität, die Vechta aufzubieten hat“, zollte der Falcons-Coach der Siegermannschaft und ihrem Trainer Harrelson Respekt.
18.02.2023 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. Dresden Titans 83:75
Auch im zweiten Spiel gegen Karlsruhe glückte den Dresden Titans kein Sieg. Nach einem starken Start der Dresdner Athleten kam Karlsruhe in Halbzeit zwei erst so richtig in das Spiel. Zum Showdown kam es dann in Viertel vier. Am Ende hatten die Titans das Nachsehen und verloren mit 83:75.
Von Beginn an zeigten sich die Hausherren vor ausverkauftem Haus voll motiviert, kamen aber lange Zeit nur auf schwache Trefferquoten. Die Titans machten es besser und gingen erst einmal in Front. Auch eine Karlsruher Auszeit nach sieben Minuten beim Stand von 7:14 änderte in der Folge nichts an der Dynamik auf dem Court. Mit 11:18 ging es ins zweite Viertel, in dem sich Dresden zunächst sogar zweistellig absetzen konnte. Zwischenzeitlich war die Verunsicherung im Team der LIONS deutlich spürbar. Erst ein Elf-Punkte-Run zum 28:30 wenige Minuten vor der Halbzeit brachte die ersten wirklich positiven Emotionen in diesem Spiel auf Karlsruher Seite. Die Quoten aus dem laufenden Spiel blieben jedoch weiterhin schlecht, so dass die Gastgeber mit einem 30:37 den Gang in die Halbzeit antreten mussten. Nach einer Trefferflaute auf beiden Seiten und darauf folgenden leichten Vorteilen für die Titans erkämpften sich die LIONS kurz vor der letzten Pause erstmals seit der Anfangsphase die Führung. Als es mit 51:48 in den Schlussabschnitt ging, machte Karlsruhe mit seiner Körpersprache deutlich, dass es nach zuletzt durchwachsenen Auftritten diesmal mit allen fairen Mitteln für den Sieg arbeiten würde. Spannend wurde es trotzdem noch einmal. Nachdem die LIONS vier Minuten vor der Schusssirene mit 72:60 in Führung gegangen waren, die Titans jedoch zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hatten, stand es 70 Sekunden vor dem Ende plötzlich 75:73. Das Löwenrudel behielt in dieser Phase aber die Nerven, agierte clever und sicherte sich den verdienten Sieg.
Cheftrainer Fabian Strauß – Leider haben wir das Spiel heute in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben. Daran sind wir selbst schuld, da wir unseren Plan nicht mehr konsequent durchgezogen haben. In so einer ausgeglichenen Liga kommt eine so starke Mannschaft wie Karlsruhe eben wieder zurück. Da sieht man hier und da leider noch unser Grünschnäblichkeit als Aufsteiger.
18.02.2023 20:00 Uhr Medipolis SC Jena vs. Tigers Tübingen 59:79
Mit einer 59:79-Niederlage gegen Tübingen verabschiedet sich Medipolis SC Jena in die zweite Länderspielpause der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison. Die Thüringer unterlagen den Neckarstädtern am Samstagabend vor 1.643 Zuschauern nach drei gleichermaßen starken wie umkämpften Vierteln, bevor das Team im Schlussabschnitt komplett in sich zusammenfiel.
Dabei hatte das Spiel aus Sicht der Thüringer so gut angefangen. Von Seth Allen erfolgreich durch die ersten Minuten geführt, war bei Medipolis SC Jena ein Spirit zu erkennen, welcher Mannschaft sowie Fans gleichermaßen Mut machte und sich auch statistisch niederschlug. Nach einem von Shaq Hines abgeschlossenen Alley Oop mit 16:9 (5.) in Front liegend, konservierten die Gastgeber ihren Vorsprung bis zur ersten Viertelpause – 24:18. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts war es zunächst die Rotation von Trainer Marius Linartas, welche die Bandbreite ihrer zweifellos vorhandenen Qualität andeuten konnte. Nach einem Dreier von Vuk Radojicic und einem anschließenden Korbleger von Carlton Guyton auf 32:23 (12.) enteilt, war es Medipolis SC Jena nicht nur gelungen, eine ähnlich tiefe Grube wie in Dresden zu vermeiden, sondern stattdessen mit einem ansehnlichen Auftritt zu überzeugen. Zwar konterten die Schwaben in der Folge, kippten die Partie nach zwei aufeinanderfolgenden Distanzwürfen von Delante Jones erstmalig in ihre Richtung (16., 36:37), doch Jena blieb im Spiel, zeigte sich mental gefestigt und legte bis zur Halbzeit wieder auf 43:40 vor.
Auch das berüchtigte dritte Viertel überstand Medipolis SC Jena in dieser Partie ohne größere Ergebnisdelle. Vielmehr hatte sich ein Kampf um konstant knappe Führungen entwickelt, der nach fast jedem erfolgreichen Angriff in eine der beiden Richtung ausschlug. Zwischenzeitlich durch einen Dreier von Vuk Radojicic mit 52:49 (27.) in Führung liegen, folgte postwendend der Ausgleich nach einem Distanzwurf des Finnen Aatu Kivimäki. Nach einem weiteren Treffer des Tübinger Point Guards zum 52:55 verkürzte Sergio Kerusch bis zur letzten Viertelpause auf 54:55. So knapp und umkämpft die Partie bis zu diesem Zeitpunkt geblieben war, so deprimierend und ernüchternd entwickelte sich das Schlussviertel. Nach zwei erfolgreichen Abschlüssen von Bakary Dibba hatte der Tübinger Flügel zwischenzeitlich auf 54:60 erhöht. Zwar gelang es den Saalestädtern noch einmal auf 59:60 (33.) zu verkürzen, nach dem Dreier von Brandon Thomas waren die finalen Jenaer Punkte dieses Duells allerdings gefallen. Eine sich über die letzten sieben Minuten erstreckende, kollektive Jenaer Auszeit ebnete den Weg für den verdienten Auswärtssieg der Tigers, die für diesen Erfolg lange und hart arbeiten mussten, bevor sie im richtigen Moment gnadenlos zubissen.
Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Jena ist jetzt wieder vollständig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder Spiele gewinnen. Wir sind froh, dass wir heute nicht das Opfer waren. Jena hat die erste Halbzeit kontrolliert, auch bei den Rebounds hatten wir wieder Probleme. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Intensität hochfahren können und uns in das Spiel hinein gekämpft. Die Defense im letzten Viertel war mit das Beste, was wir in dieser Saison in der Verteidigung gespielt haben. Dadurch haben wir auch das Spiel gewonnen.“
19.02.2023 17:00 Uhr VfL Kirchheim Knights vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 78:71
Die Sporthalle Stadtmitte bleibt für Kirchheims Zweitligabasketballer ein guter Ort um Punkte einzufahren. Den siebten Sieg im neunten Spiel sicherten sich die Teckstädter am vergangenen Sonntag beim 78:71 Heimsieg gegen die Gladiators aus Trier. Dank einer ausgewogenen Teamleistung, in der Besnik Bekteshi mit 20 Zählern herausragt, halten die Schwaben Anschluss an die Playoff Plätze.
Am 23. Spieltag der Saison 2022/23 der BARMER 2. Basketball Bundesliga schickte Gladiators Headcoach Pascal Heinrichs Garai Zeeb, Parker van Dyke, Marco Hollersbacher, Alex Laurent und Dylan Painter als Starting Five auf das Parkett. Beide Teams starteten nervös in die Partie und hatten offensiv Probleme in ihren Rhythmus zu finden. Zur Mitte des ersten Viertels stand es 9:10 aus Trierer Sicht, die Partie verlief auf beiden Seiten fahrig aber ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen und vor allem defensiv legte man den Fokus darauf, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Mit 17:17 ging es dann für beide Mannschaften in die erste Viertelpause.
Im zweiten Viertel blieb das Spiel zunächst ausgeglichen, nach zweieinhalb Minuten stand es 19:22. Kirchheim forcierte weiterhin Distanzwürfe, die sich hochprozentig verwandeln konnten, Trier versuchte das Spieltempo zu erhöhen und über Eins-gegen-Eins-Situationen zum Erfolg zu kommen. Im Laufe des zweiten Viertels summierten sich jedoch die Turnover auf Trierer Seite – einige Schrittfehler und einfache Fehlpässe sorgten dafür, dass die Knights immer mehr Kontrolle über das Spielgeschehen gewannen. Offensiv lief bei Trier nun kaum etwas und die Knights bestraften jeden Fehler der Gladiatoren konsequent. Vor allem in den letzten Momenten vor der Halbzeit kamen die Gastgeber nochmal in einen Lauf und so stand ein ernüchterndes 27:40 als Halbzeitergebnis zu Buche.
Auch nach dem Seitenwechsel gelang es den Moselstädtern nicht die Intensität entscheidend zu erhöhen. Zwar kam man wieder etwas besser in die Partie, was vor allem Parker van Dyke und einigen schwierigen Drei-Punkte-Treffern zu verdanken war, jedoch hatte man vor allem inside zu wenig Zugriff auf die Kirchheimer, die immer wieder die passenden Antworten parat hatten. Erst zum Ende des dritten Viertels kamen die Gladiatoren defensiv zu einigen Erfolgserlebnissen, offensiv blieb man jedoch zu berechenbar, sodass auch weiterhin ein Rückstand auf der Anzeigetafel zu lesen war. Mit 47:58 ging es dann für beide Mannschaften in das Schlussviertel.
Im letzten Viertel blieben die Kirchheimer treffsicher von außen und erhöhten so schnell auf 49:63 (32. Spielminute). In den nächsten Minuten des entscheidenden Viertels gelang es den Gladiatoren dann nochmal die defensive Intensität zu erhöhen und die Ballverluste in der Offensive zu minimieren. So gelang es nochmal in Schlagdistanz an die Knights heranzurücken und sich eine Chance auf eine ausgeglichene Crunchtime zu erarbeiten – 60:67 stand es bei vier Minuten Restzeit auf der Spieluhr. Zwar trafen die Trierer Profibasketballer wieder besser aus der Distanz, jedoch waren auch die Knights jetzt wieder zur Stelle und beantworteten fast jeden getroffenen Distanzwurf mit einem Treffer auf ihrer Seite. In den letzten Minuten der Partie spielten sich die Gladiatoren dann zwischenzeitlich auf fünf Punkte an die Gastgeber heran, hatten jedoch wieder Probleme gute Würfe herauszuspielen und die Turnover reduzieren. So stand am Ende eines schwachen Auftrittes mit insgesamt 23 Ballverlusten eine 71:78-Niederlage beim direkten Playoff-Konkurrenten aus Kirchheim.
Pascal Heinrichs (Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier): „Kirchheim ist zuhause extrem stark unnd wir haben es besonders in der ersten Halbzeit nicht geschafft, Kirchheim unser Spiel aufzuzwingen. Wir wollen das Spiel zwar schnell machen, aber wir müssen aufhören den Ball wegzuschmeißen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann bis zum Ende gekämpft, da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die erste Halbzeit und besonders das zweite Viertel haben uns das Spiel gekostet. Jetzt bereiten wir uns mit voller Konzentration auf den Doppel-Heimspieltag vor, damit wir wieder Richtung Playoffs angreifen können“.
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