Viele Fans haben es vielleicht vermutet, nun ist es Gewissheit: Götz Twiehoff, seit 2012 Spieler der BAYER GIANTS Leverkusen, beendet seine Karriere.
Der 32-Jährige will sich künftig mehr seinem Berufs- und Familienleben widmen.
Es sind diese einzigartigen Momente, die die Basketballfans in Leverkusen mit Götz Twiehoff verbinden. Sei es der Buzzerbeater zum Sieg über die MLP Academics Heidelberg im Februar 2016 (63:61), die überragenden Leistungen in der ersten ProA-Saison Twiehoffs, nach der er vom Basketballportal „Eurobasket.com“ zu einem der besten deutschen Spieler der Liga gekürt wurde oder auch das tolle Zusammenspiel mit Publikumsliebling Jack Eggleston, welches die Gegner des Öfteren zur Verzweiflung brachte: Der 32-jährige Brettspieler wusste sich in jeder Lage des Spiels durchzusetzen.
Nun endet nicht nur eine tolle Zeit im BAYER-Dress, welches Götz sechs Spielzeiten lang trug, sondern auch eine Karriere im Basketballsport, die beweist, dass mit harter Arbeit alles möglich ist.
Angefangen hat alles im Seniorenbereich beim Leichlinger TV, seinem Heimatverein, mit dem Twiehoff in der Oberliga bzw. der 2.Regionalliga für Furore sorgte. Nach ansprechenden Leistungen in der Blütenstadt wechselte der Brettspieler zu den Elephants Grevenbroich in die 1.Regionalliga West. Auch im „ElephantsDome“ wusste Götz zu überzeugen und so zögerten die GIANTS nicht lange und verpflichten den Brettspieler. Schon damals war BAYER-Geschäftsführer Achim Kuczmann von den Fähigkeiten des sympathischen Rheinländers angetan: „Götz ist ein Spieler, mit dem wir in den vergangenen Jahren immer wieder in Kontakt standen. Nun hat es endlich geklappt. Er verfügt über große Erfahrung im Seniorenbereich und ist vor allem sehr variabel einsetzbar.“
Was im Anschluss an die Verpflichtung Twiehoffs passiert ist inzwischen Geschichte: In der Folge bildet der Deutsche mit dem US-Amerikaner Jack Eggleston ein nicht zu stoppendes Duo. Der Rekordmeister steigt 2012/13 als Meister der ProB in die ProA auf.
In seiner Debütsaison in der zweithöchsten Spielklasse des deutschen Basketballs spielt der Power Forward groß auf und wird mit 13 Punkten pro Spiel sowie knapp sieben Rebounds pro Begegnung vom Basketballportal „eurobasket.com“ zum „Newcomer des Jahres 2014“ ausgezeichnet. Das „I-Tüpfelchen“ auf eine grandiose Saison war die Nominierung ins Team der „fünf besten Deutschen“ des renommierten Basketballportals.
Auch in der Folge blieb „GT“ den Farbenstädter treu, sei es nach dem bitteren Abstieg in die ProB 2016 oder dem Playoff-Aus gegen die VFL SparkassenStars Bochum in der Vorsaison.
Jetzt ist aber Schluss mit Basketball, denn die Vereinbarung zwischen Beruf, Familie und den BAYER GIANTS Leverkusen wurde für den „Capitano“ immer mehr zu einer Belastung.
Doch wie geht es weiter für den Publikumsliebling: „Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht, was ich nächste Saison mache oder ob es überhaupt eine nächste Saison gibt“, so Twiehoff „es gibt verschiedene Gedankenspiele aber ich verspüre keinen Druck mich schnellstmöglich entscheiden zu müssen.“
Eins steht fest: Die Leverkusener Identifikationsfigur wird den „Giganten“ fehlen, wie Abteilungsleiter Frank Rothweiler zu Protokoll gibt: „Mit Götz verlieren wir nicht nur einen großen Sportler sondern einen große Persönlichkeit in unserer Mannschaft. Seitdem ich Götz kenne, verkörpert er alle Tugenden einer professionellen und vorbildlichen Einstellung, sowohl auf dem Feld als auch im Berufs- und Privatleben. Den Beitrag , den Götz über viele Jahre für die GIANTS geleistet hat, kann man nicht hoch genug einschätzen – dafür gebührt ihm unser großer Dank! Ich wünsche Götz für seine berufliche und private Zukunft alles erdenklich Gute und würde mich sehr freuen, wenn er uns – wenn auch nicht mehr auf dem Spielfeld – im Umfeld der GIANTS erhalten bleibt“.
Auch Achim Kuczmann war von seinem Schützling in den letzten Jahren angetan und berichtet:
„Trotz seiner beruflichen Verpflichtung konnte sich der gesamte Verein immer auf Götz verlassen. Er war nicht nur auf dem Feld sondern auch Außerhalb ein absolutes Vorbild für jeden Akteur in unserem Team. Ich bin sehr froh darüber, dass ich ihn als Mannschaftskapitän an meiner Seite hatte.“
Götz Twiehoff über…
…seinen tollsten Moment beim Rekordmeister: „Definitiv der Aufstieg in die ProA in meiner ersten Saison. Die Playoffs waren unfassbar intensiv und spannend getoppt von der Finalserie gegen Schwelm mit der Meisterschaft!“
…seine größte Niederlage: „Der Abstieg aus der ProA im Heimspiel gegen Chemnitz. Obwohl es schlussendlich nicht überraschend war, tat es trotz der überragenden Unterstützung der Fans an diesem Tag und dem Zuspruch nach dem Spiel sehr weh.“
…Headcoach Achim Kuczmann: „Ich kannte den Namen Achim Kuczmann, seitdem ich als kleiner Junge in der damaligen Wilhelm-Dopatka-Halle ein Spiel der GIANTS gesehen hab. Er hat mit seiner Arbeit ganz wesentlich diesen Verein geprägt und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, ihn als Trainer zu erleben. Mir persönlich hat es sehr geholfen, dass er mir seinen Vertrauen geschenkt und immer unterstützt hat. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute für die Zukunft und freue mich, dass mit Hansi Gnad ein würdiger Nachfolger gefunden wurde.“
…seine Zeit bei den „Giganten“: „Als ich in der Jugend in Leichlingen und Leverkusen gespielt habe, war es immer mein Wunsch auch in der Herren-Mannschaft zu spielen. Als es dann irgendwann geklappt hat, war ich stolz in der Halle spielen zu dürfen, wo ich früher oft auf der Tribüne saß
(BAYER GIANTS Leverkusen)