Dominik Spohr ist einer der Leistungsträger bei Phoenix Hagen. Im Interview spricht der 29-Jährige über seine Rückkehr zu Phoenix, den Basketball-Standort Hagen und das Spiel der beiden langjährigen Erstligisten.
Dominik, im Sommer 2017 bist du nach vier Jahren bei der BG Göttingen und einem Jahr in Gießen zurück zu deinem Heimatverein nach Hagen in die BARMER 2. Basketball Bundesliga gewechselt. Welche Beweggründe hattest du für diesen Schritt?
Ich hatte vier tolle Jahre in Göttingen. In der ersten Spielzeit gelang uns gleich der Aufstieg in die Bundesliga, wo ich dann drei Jahre wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Der Schritt zurück nach Hagen war hauptsächlich von privater Natur. Ich bin im Januar diesen Jahres Vater geworden, meine Freundin blieb in Hagen wohnen und wir führten eine „Pendelbeziehung“. Meiner Verpflichtung als Vater wäre ich somit nicht mehr gerecht geworden. Da Matthias Grothe zu dieser Zeit Trainer war, hat es keine fünf Minuten an Überlegenszeit benötigt. Er hat mich von diesem Schritt überzeugt, worauf ich einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnet habe. Langfristiges Ziel ist die Rückkehr in die easyCredit Basketball Bundesliga.
Hagen ist wie Tübingen ein Basketball-Tradition-Standort. Was macht Phoenix zu einem besonderen Verein?
In der Tat, Phoenix Hagen besitzt viel Tradition, Basketball ist in der Stadt tief verwurzelt. Es ist eine Ehre vor diesen tollen Fans zu spielen, die dich immer unterstützen, egal wie es sportlich und wirtschaftlich aussieht. Jedes Spiel macht enormen Spaß, dazu kenne ich viele Gesichter bereits seit über 20 Jahren. Es ist eine spezielle Bindung meinerseits zu diesem Verein.
Im letzten Jahr war Phoenix-Urgestein Matthias Grothe Trainer in Hagen. Leider ist er vor gut einem Jahr viel zu früh verstorben. Wie hast du diese menschliche Tragödie miterlebt?
Ja, das ist richtig, zumal sich sein Todestag am 31. Oktober zum ersten Mal gejährt hat. Das war für uns in Hagen alle sehr emotional. Ich durfte leider nie unter ihm spielen, da er zu diesem Zeitpunkt immer noch in Behandlung war. Als junger Bursche habe ich enorm von ihm profitiert, da wir ähnliche Positionen gespielt haben. Menschlich war er ein ungemein guter und positiver Typ, zu welchem man immer aufgeschaut hat. Dass er nicht mehr unter uns ist, schmerzt sehr. Wir wollen seinen Gedanken weiterführen, immer alles geben und Phoenix Hagen wieder nach vorne bringen. Mittelfristig soll die Rückkehr ins deutsche Basketball-Oberhaus gelingen.
Kommen wir zurück zum Sportlichen. Wie siehst du die BARMER 2. Basketball Bundesliga im Vergleich zur easyCredit BBL?
Persönlich denke ich, dass es riesige Unterschiede zwischen den zwei Ligen sind. Von der Athletik, der individuelle Klasse und der Physis der Spieler. Wer etwas anderes sagt, der kennt sich nicht mit Basketball aus.
Am Freitag nun das Spiel zwischen Hagen und Tübingen, zwei langjährigen Erstligisten. Was geht dir bei dieser Ansetzung durch den Kopf?
Grundsätzlich ist es ja so, dass beide Mannschaften deutlich hinter den eigenen Erwartungen hinterherhinken. Von daher kommt dieser Begegnung sportlich eine große Bedeutung zu, diese Begegnung wird richtungsweisend für beide Mannschaften sein. Persönlich habe ich gute Erinnerungen an Tübingen: Bei unserem Auswärtsspiel in Tübingen (16. Oktober 2009) durfte ich als junger Spieler 13 Minuten auf das Parkett und habe mich gut gegen Romeo Travis (neun Punkte) geschlagen. Deswegen freue ich mich auch auf dieses Spiel.
Dominik Spohr, vielen Dank für das Gespräch.
(Tigers Tübingen)