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Schaffrath bleibt weiteres Jahr in Hanau – Keine Verträge für Jahn und McFarland

Kompromisslose Verteidigung und mit 206 Zentimeter Körpergröße prädestiniert für Rebounds – unter anderem mit diesen Eigenschaften hat Joleik Schaffrath sich für eine Vertragsverlängerung bei den HEBEISEN WHITE WINGS beworben.

Thiele-Schaffrath-Bartholomäus

Von Links: Rechtsanwalt Ingo Thiele, Joleik Schaffrath, Geschäftsführer Sebastian Bartholomäus.

Der neue Head Coach Simon Cote ist überzeugt und freut sich, den Center weiter in den eigenen Reihen zu haben. „Er verspricht eine starke und vor allem physische Verteidigung sowie Reboundstärke. Außerdem hat er einen guten Mitteldistanzwurf. Er hat diesen Sommer genutzt und hart an sich gearbeitet, um sein Spiel in vielen Bereichen zu verbessern“, so Cote. Offiziell verkündet wurde die Vertragsverlängerung bei der Rechtsanwälte Partnergesellschaft Nickel-Eiding. Anwalt Ingo Thiele freut sich: „Ich finde es toll, dass eine Stammkraft aus dem letzten Jahr bleibt. Wir können mit erneuten Kräften und Vollgas in die neue Saison.“

Schaffrath bringt bereits ProA-Erfahrungen mit sich. So ist er in der zweiten Liga bereits für Gotha, Chemnitz und Cuxhaven aufgelaufen. Bei seiner Verpflichtung vor einem Jahr hatte der heute 26-Jährige Hanau als ein „Projekt mit Perspektive“ und ein Umfeld, das „schon jetzt ProA-Niveau“ hatte bescheinigt. Ein Jahr später ist sein Eindruck bestätigt. „Während der letzten Saison habe ich mich in Hanau gut eingelebt und sehr wohl gefühlt. Das Umfeld hat sich in dieser kurzen Zeit zunehmend professionalisiert und ich freue mich, die HEBEISEN WHITE WINGS auf dem Weg durch die erste ProA-Saison zu begleiten“, so Schaffrath, der in der Saison 2014/15 im Schnitt neun Punkte erzielte und sich über sieben Rebounds griff.

„Joleik bereitet sich intensiv vor, wenn er weiter so an sich arbeitet, wird das eine gute Saison werden. Ich habe es in den letzten Wochen regelrecht genossen, mit ihm zu arbeiten. Wir sind glücklich, mit ihm einen weiteren deutschen Spieler mit ProA-Erfahrung in unseren Reihen zu haben“, sagt Hanaus Head Coach.
Mit der Verpflichtung von Schaffrath steht auch fest, Tobias Jahn wird nicht mehr für die HEBEISEN WHITE WINGS auflaufen. „Er hat uns in den vergangenen Spielzeiten viel Stabilität gegeben. Dennoch wollen wir die Mannschaft in der ProA neu aufstellen. Wir bedanken uns bei Tobias für seine gezeigten Leistungen und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute“, sagt Manager Thorsten Wünschmann.

Zeitgleich verkündet der Aufsteiger aus der Brüder-Grimm-Stadt, dass auch Aufbauspieler Cardell McFarland nicht mehr das Trikot der Küchenexperten überstreifen wird. „Cardell hat in der abgelaufenen Saison das Team auf dem Feld geführt und die Gegner vor große Probleme gestellt. Leider hat er viel zu unglücklichen Zeitpunkten mit Verletzungen zu kämpfen gehabt“, sagt Wünschmann und ergänzt: „Viel entscheidender ist jedoch, dass wir in der neuen Spielklasse gerade von den Importspielern noch mehr verlangen müssen, um realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben.“ Deswegen sondieren die HEBEISEN WHITE WINGS sehr genau den Markt, um „aus unserem kleinen Budget das beste Team zu formen“, wie es Wünschmann formuliert.

Ryan Pannone verstärkt Trainerteam der HEBEISEN WHITE WINGS

Ryan Pannone wird neuer Assistant Coach der HEBEISEN WHITE WINGS. „Das ist ein sehr wichtiger Schritt für das Projekt“, meint Hanaus Sportdirektor Helmut Wolf, der rund 50 Bewerbungen gesichtet hatte. Mit Ausgewählten ist der ProA-Aufsteiger in weiterführende Gespräche gegangen. „Dass wir einen von Ryans Kaliber verpflichten konnten, obwohl er sicherlich lukrativere Angebote hatte, spricht für unser Programm“, freut sich Wolf. Namenssponsor Andy Hebeisen versteht die Vertragsunterschrift ebenfalls als positives Signal. „Dass sich solche Trainer für Hanau entscheiden, spricht für unseren Weg und die Entwicklung, die die HEBEISEN WHITE WINGS genommen haben und weiterhin nehmen“, sagt Hebeisen bei der Vorstellung Pannones in den Räumlichkeiten von Hebeisen Küchen in Klein-Auheim.

Von welchem Kaliber Pannone ist, zeigt ein Blick auf seine Vita. Zur Liste der Spieler, mit denen der US-Amerikaner bereits gearbeitet hat, zählen rund 60 NBA-Spieler. Kevin Martin, Shooting Guard der Minnesota Timberwolves, spricht in höchsten Tönen von Pannone: „Ich habe meine Entwicklung während der Saison und in der Sommerpause in elf Jahren meiner NBA-Karriere in Ryans Hände gelegt. Er ist einer der weltweit besten Coaches in puncto Spielerentwicklung. Seine Arbeitsmoral und Leidenschaft ist unerreicht.“

Ähnlicher Auffassung waren auch die Memphis Grizzlies, für die Pannone in der Summer League als Assistant Coach arbeitete. „Ich liebe einfach die Herausforderung. Einen Spieler zu helfen sein Spiel zu verbessern, und das möglichst in allen Facetten, das ist einfach ein fantastisches Gefühl“, meint der 3-Jährige, der mit seiner Frau Sarah nach Hanau kommt. „Johnnys (Mesghna) Traum ist ein BBL-Spieler zu werden. Wenn es uns gelingen sollte, ihm bei der Erfüllung seines Traums helfen zu können – etwas Größeres gibt es nicht.“ Pannone möchte die Spieler inspirieren. Es sei gemeinsam mit Simon Cote und dem gesamten Trainerstab seine Aufgabe, die Spieler jeden Tag aufs Neue zu motivieren. Beim Small Forward der Sacramanto Kings, Omri Casspi, ist ihm das gelungen. „Ryans Auge für das Detail bei der Entwicklung von Spielern unterscheidet ihn von jedem anderen Trainer mit dem ich gearbeitet habe. Er hat ein einzigartiges Talent, seine Spieler zu inspirieren und ihnen den Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln“, so Casspi über Pannone, der bereits im Alter von 20 Jahren seine erste Trainerstelle angetreten ist.

Aus diesem Grund wollte auch Cote ihn an seiner Seite haben. „Wir haben die gleichen Ansätze, unsere Vorstellungen der Arbeit mit den Spielern sind sehr nah beieinander“, meint der Head Coach, der selbst den Kontakt hergestellt hatte. Kennengelernt haben sich die beiden Coaches während ihrer Zeit in China. Dort haben sie zwar nicht zusammengearbeitet, in der Liga aber kenne man die anderen Trainer, insbesondere die eigenen Landsmänner.

Zuletzt war Pannone Assistant Coach bei den Erie BayHawks, einem Team der NBA D-League. Seit 2011 sind die BayHawks das Farmteam der New York Knicks. Für die Hawks lief unter anderem der BBL-Spieler John Bryant (FC Bayern München) auf.

Haunau verpflichtet ersten Importspieler

Die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau verpflichten mit Kruize Pinkins den ersten Importspieler für die Saison 2015/2016. Der 22-jährige Power Forward kommt von der University of San Francisco in die Brüder-Grimm-Stadt. Das geben die HEBEISEN WHITE WINGS gemeinsam mit den San Francisco Dons bekannt.

„Wir sind sehr glücklich, dass Kruize Pinkins sich der ‚HEBEISEN WHITE WINGS‘-Familie anschließt. Kruize ist ein sehr talentierter Spieler und mindestens genauso wichtig, er hat großen Charakter“, kommentiert Hanaus Head Coach Simon Cote die Verpflichtung. Der aus Florida stammende Pinkins sorgt mit 204 Zentimeter und 115 Kilogramm für viel Physis unter den Brettern. Dass der US-Amerikaner über viel Potenzial verfügt, zeigt unter anderem die Auszeichnung zum Newcomer des Jahres 2014. In der NCAA stand Pinkins in 32 Spielen auf dem Parkett, markierte im Schnitt 14 Punkte und griff sich knapp sechs Rebounds bei 26 Minuten Spielzeit. Zudem verfügt er für einen Big Men über ein lockeres Händchen von jenseits der Dreierlinie. Im vergangenen Jahr flogen 39 Prozent seiner Distanzwürfe durch die Reuse. Alloescort.

Cote ist nicht nur von den basketballerischen Fähigkeiten seines Landsmannes überzeugt. „Wir sind auf der Suche nach konkurrenzfähigen Spielern, die Hunger haben sich zu entwickeln, zu verbessern und absolute Teamspieler sind. Wir glauben, dass Kruize genau diese Eigenschaften mitbringt“, so Cote, der sich von Pinkins offensiv ein variables Spiel verspricht.

„Wir sind zuversichtlich, dass er unserem Team in diesem Jahr ungemein helfen wird und wir wissen, dass die HEBEISEN WHITE WINGS das Team sein wird, das ihm helfen wird seine sportliche Karriere in Europa zu starten.“

Pinkins werde auch in der Lage sein, durch sein kraftvolles Spiel seine Mitspieler und die Zuschauer mitzureißen. Eine Eigenschaft, die im Kampf um den Klassenerhalt in der ProA entscheidend sein könnte. Cote möchte gemeinsam mit dem Management und Sportdirektor Helmut Wolf ein Team aufbauen, das die Main-Kinzig-Halle mitreißt. Nur so könne der Aufsteiger in der zweiten Bundesliga bestehen. „Kruize Pinkins ist hierbei ein wichtiges Puzzlestück“, so Cote.

HEBEISEN WHITE WINGS Hanau suchen hauptamtlichen Assistant Coach weiblich/männlich

Nach dem Aufstieg in die 2. Basketball Bundesliga Pro A suchen die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau einen hauptamtlichen Assistant Coach weiblich/männlich, der unseren Head Coach Simon Cote im Training und bei den Spielen unterstützt.

Aufgabenfelder  

  • Mannschaftstraining in Zusammenarbeit mit dem Head Coach
  • Individualtraining mit einzelnen Spielern oder in Kleingruppen
  • Mitarbeit beim Kraft- und Athletiktraining
  • Mitarbeit bei der Videoarbeit und beim Scouting
  • Unterstützung des Head Coachs bei Spielen
  • Übernahme von organisatorischen Aufgaben in Abstimmung mit unserem Team Manager

Voraussetzungen  

  • Trainer B-Lizenz des Deutschen Basketball Bundes oder vergleichbare Qualifikation
  • Umfangreiche Erfahrungen im Leistungsbereich Basketball
  • Gute Deutsch- und Englischkenntnisse
  • Hohe Begeisterungsfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit und Motivation
  • Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke

Interessiert? Dann senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen inklusive aussagekräftigem Lebenslauf und Gehaltsvorstellungen bis 30. Juni 2015 an den Sportdirektor der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau Herrn Helmut Wolf per E-Mail: bewerbung@basketball-akademie.de  Die Vertraulichkeit der Bewerbung wird zugesichert.

 

(HEBEISEN WHITE WINGS Hanau)

Köhnert hängt die Schuhe an den Nagel – Clauss verlässt Hanauer Trainerbank

Die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau konnten sich nicht mit Steven Clauss über Konditionen und Bedingungen einigen. Der Coach wird daher die Hanauer Trainerbank verlassen. Das Parkett nicht mehr betreten wird Shooting Guard Sebastian Köhnert, der die Basketballschuhe an den berühmten Nagel hängt.

„Steven hat einen tollen Job gemacht. Er hat in Hanau eine nie dagewesene Euphorie entfacht“, sagt Managementmitglied Jens Gottwald. Dennoch konnten sich die Verantwortlichen mit dem Coach nicht über die Konditionen einigen, der Vertrag wurde entsprechend nicht verlängert. „Leider ist es uns in intensiven Verhandlungen über die Konditionen und Bedingungen für die nächste Saison nicht gelungen, ihn weiter zu verpflichten“, kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende Harald Nickel. Der 57-Jährige übernahm nach fünf Spieltagen die HEBEISEN WHITE WINGS. Unter seiner Führung erspielten sich die Flügelträger 13 Siege in der Hauptrunde, erkämpften sich so sogar noch das Heimrecht in den Play-offs. In diesen zogen die Hanauer erstmals ins Viertelfinale ein. „Steven Clauss hat eine großartige Leistung abgeliefert“, bilanziert Nickel.

Doch der Blick müsse nach vorne gehen. Da man sich nicht einigen konnte, die Kaderplanungen aber vorangetrieben und die Schlüsselposition des Trainers möglichst schnell besetzt werden sollen, sondieren die Küchenexperten nun den Trainermarkt nach einem Nachfolger. Die Tür für Clauss ist aber nicht zu.

„Wir hoffen, dass wir an anderer Stelle mal wieder zusammenarbeiten können“, sagt Gottwald.

Jede ProB-Saison der Hanauer hat nur ein Spieler aus dem Kader auf dem Parkett gestanden: Sebastian Köhnert. Die Saison 2015/2016 wird die erste ohne den Shooting Guard seit sechs Spielzeiten sein. Das hat verschiedene Gründe, wie Köhnert sagt: „Zum einen die Zeit im Laden und als Familienvater.“ Sprich, er wird in Zukunft noch häufiger bei Frozen Yoghurt in der Innenstadt hinter der Theke stehen. „Aber der Körper macht auch definitiv nicht mehr so wie er sollte. Oft verletzt und keine Zeit Aufbautraining zu machen – schlechte Kombination“, meint Köhnert, der daher eine „so intensive Saison“ nicht mehr mitmachen könne. Den HEBEISEN WHITE WINGS bleibt er dennoch erhalten. „Er wird eine Trainerstelle in der neuen Jugendakademie einnehmen“, kündigt Gottwald an und ergänzt: „Es war stets eine tolle Zusammenarbeit mit Sebastian, die sich nun an anderer Stelle fortsetzen wird.“

„Es ist Zeit, unseren Fans etwas zurück zu geben“

Die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau stehen vor dem dritten Spiel im Jahr 2015. Wird es am Samstag (19 Uhr, Main-Kinzig-Halle) gegen die Juniors der Frankfurt Skyliners auch den dritten Sieg geben? Hanaus Kapitän Christian von Fintel ist zuversichtlich. Im Interview spricht er zudem über den Krimi gegen Saarlouis und seinen entscheidenden Dreier.

Der Start ins Jahr 2015 ist mit zwei Siegen geglückt. Folgt am Samstag der dritte?

Der Monat Januar verlangt sehr viel Konzentration von uns ab. Wir wissen, dass die ersten drei Saisonspiele in 2015 richtungsweisend sein werden. Mit Lich und Saarlouis haben wir zwei sehr wichtige Siege eingefahren.

Der Kampf um die Play-off-Plätze hat sich zugespitzt. Die Skyliners sind punktgleich. Ein Vier-Punkte-Spiel?

Das Spiel gegen die Skyliners ist durch einige Gegebenheiten ein ganz wichtiges. Allen voran wollen wir nach solch einem emotionalen Heimsieg eine Heimserie starten. Es ist einfach Zeit unseren Fans etwas zurück zu geben, in dem wir tollen Basketball in unserem „Wohnzimmer“ bieten. Außerdem ist es immer besonders, ein regionales Derby für sich zu entscheiden. Die aktuelle Tabellensituation macht aus unserem Hessen-Derby zudem noch ein Topspiel.

Christian von Fintel

Es sind nur zwei Punkte auf Platz fünf, aber auch nur zwei auf Rang neun. Geht der Blick eher nach oben oder nach unten?

Für mich ist es wichtig, dass wir jedes Spiel selbstbewusst auftreten und uns als eine Einheit präsentieren. Wenn wir das schaffen, werden wir jedem Gegner einen schweren Abend bescheren. Das aktuelle Ziel ist es, einen Play-off-Tabellenplatz zu halten. Hierfür sollten wir niemals zurück schauen, sondern von Spiel zu Spiel gehen und immer alles geben.

Saarlouis war ein echter Krimi. Was hat den Ausschlag gegeben?

Wir haben den Ball besonders in den letzten Minuten des Spiels sehr gut bewegt und haben als Team einander vertraut. Gerade bei engen Spielen ist es schwer nach missglückten Aktionen oder starken Würfen des Gegners positiv zu bleiben. Gegen Saarlouis haben wir das zusammen geschafft und konnten so einen wichtigen Team-Sieg holen.

Am Ende hast du dir trotz mehrerer Fahrkarten zuvor den Dreier genommen – und versenkt. Fängt man da nicht an zu zweifeln?

Das Team hat mir den Ball in einer Situation gegeben, in der ich meine Stärke ausspielen konnte. Es hat einfach alles gepasst. Ich wurde gut freigespielt und habe einen guten Pass bekommen. Ab dann waren es nur noch Bewegungsmuster an denen man etliche Male im Training arbeitet. Ich zweifel an keinem meiner Mitspieler und somit auch nicht an mir. Jeder kennt zu diesem Zeitpunkt der Saison die Stärken seiner Teamkollegen. Hätten wir uns für einen anderen Wurf entschieden, hätte ich in jeden der Jungs vollstes Vertrauen gehabt.

Sind das die Momente, für die man Sportler geworden ist? Oder hättest du lieber einen klaren Sieg, den man einfach genießen kann?

Man braucht über eine Saison hinweg beides. Natürlich gibt ein überlegener Sieg Selbstbewusstsein für weitere Schritte. Aber ein Team mit Gewinner-Mentalität zeichnet aus, dass man genau diese knappen Spiele für sich entscheiden kann.

 

(HEBEISEN WHITE WINGS Hanau)

 

„Derzeit machen wir eine sehr positive Entwicklung“

Steven Clauss ist seit knapp zwei Monaten Head Coach der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau. Zum Jahresende zieht er im Interview vor dem Spiel gegen Speyer (Samstag, 19 Uhr, Main-Kinzig-Halle) ein erstes Fazit, wirft einen Blick ins Hanauer Lazarett und sagt, warum die Spieler seiner Meinung nach nicht zu brav auf dem Court sind.

In deiner ersten Woche wolltest du Kleinigkeiten ändern. Das Resultat sind fünf Siege aus sieben Spielen. Was läuft seit dem Lich-Spiel anders?

„Ich habe zwei Schwerpunkte in den letzten Wochen gesetzt. Erstens, aggressiver Verteidigen und zweitens das Spieltempo zu erhöhen. Wir werden Woche für Woche stabiler in der Umsetzung dieser Ziele, trotz mehrerer Verletzungen in unserem Team.“

109 Punkte gegen Saarlouis. 93 gegen Speyer. Nur zwei Beispiele, dass es gerade offensiv besser läuft.

„Wir haben es aber nicht immer geschafft das Tempo hoch zu halten und daran arbeiten wir noch.“

Steven Clauss

Steven Clauss

Was sich aber auch seit deinem Amtsantritt bislang nicht geändert hat, auswärts tut sich das Team wesentlich leichter.

„Ich glaube, dass dies eher Zufall ist. Wir haben SUPER Fans die uns bei den Heimspielen unterstützen und die zwei Niederlagen waren gegen den Tabellenersten und -zweiten. Bei unseren Verletzungsproblemen ist es nicht selbstverständlich, starke Gegner zu Hause oder auswärts zu bezwingen.“

Was stimmt dich positiv, dass ihr den Fans noch einen Heimsieg gegen Speyer unter den Baum legen werdet?

„Speyer ist ein sehr starker Gegner und sie werden im letzten Heimspiel vor Weihnachten unserem Team alles abverlangen. Speyer hat am Wochenende gegen Karlsruhe gewonnen, und dies zeigt wie gefährlich die Mannschaft ist. Wir werden diese Woche unsere volle Konzentration darauf richten, dieses Spiel zu gewinnen.“

Die HEBEISEN WHITE WINGS sind mit nur 212 Fouls das fairste Team der Liga. Sind die Jungs häufig zu brav auf dem Court?

„Es gibt keine Preise für wenig Fouls machen. Dies hat jedoch Vorteile und Nachteile. Wenig Fouls bedeutet der Gegner gelangt seltener an die Freiwurflinie, was positiv ist. Es gibt gute und schlechte Fouls und manchmal sind Fouls notwendig, um dem Gegner einfache Würfe wegzunehmen. Bisher ist unser ‚Foulverhalten‘ in Ordnung, und ich sehe keinen Bedarf da was zu ändern.“

Trotz vieler Verletzungen scheint sich das Team gefestigt zu haben. Liegt das einfach am sportlichen Erfolg oder steckt da mehr dahinter?

„Es steckt viel Potential im Team und Management, Staff und Spieler versuchen alles raus zu holen. Derzeit machen wir eine sehr positive Entwicklung.“

Ein Wort zu den angeschlagenen Jungs. Wer ist wann wieder voll belastbar?

„Cory kämpft immer noch mit einer Adduktorenzerrung und wir hoffen Toby wieder im Januar wieder voll einsetzen zu können. Bastian und seine Praxis leisten super Arbeit in der Behandlung, Betreuung und Regeneration unserer Spieler.“

Wie gestaltet sich die Winterpause? Ein paar Tage einfach durchschnaufen oder geht es über die Feiertage nahtlos weiter?

„Durch die lange Spielpause haben wir die Chance alle durch zu schnaufen. Die Saison ist lang und eine Pause tut allen körperlich und mental gut. Wir werden 8 Tage Trainingsfrei geben und dann wieder voll einsteigen.“

„Hanau ist ein Modell für Deutschland“ – ein Zitat von dir bei deiner offiziellen Vorstellung. Hat sich der Eindruck bestätigt?

„Absolut. Im Management sind alle sehr bemüht die Bedingungen für Leistungssport Basketball in Hanau zu verbessern und voran zu treiben. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Und wie fällt dein Fazit allgemein nach gut zwei Monaten bei den HEBEISEN WHITE WINGS Hanau aus?

„Der Standort Hanau ist ausbaufähig. Ich glaube, dass langfristig Leistungsbasketball hier in Hanau etabliert werden könnte. Es muss die gegenwärtige Begeisterung ausgenutzt werden, um nicht nur das Bundesliga Team voran zu treiben, sondern auch die Jugendarbeit noch weiter zu verstärken und auszubauen.“

 

(HEBEISEN WHITE WINGS Hanau)

Steven Clauss wird Head Coach der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau

Die sportliche Krise der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau konnte auch am Samstag in Schwelm nicht gestoppt werden. Die 76:62-Niederlage und der Start mit fünf Niederlagen ist ein Aspekt, der Hanauer ProB-Ligist wartet aber vor allem seit dem 8. Februar (18. Spieltag 90:59 gegen Leitershofen/Stadtbergen) auf einen Heimsieg und will nun vor allem einen neuen Impuls setzen. Nach zahlreichen Gesprächen unter den Verantwortlichen ist man im Team einstimmig zu dem Entschluss gekommen, Steven Clauss wird Head Coach der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau. Am Mittwochabend wird er um 18 Uhr in den Räumlichkeiten von Partner Hebeisen Küchen der Presse und den weiteren Partnern sowie Sponsoren offiziell vorgestellt. Der Namensgeber war einer der ersten, die vom Management über den Schritt informiert wurden.

Coach Ty Shaw Hanau

Coach Ty Shaw Hanau bis 10/14

Die Verpflichtung von Clauss war nur aufgrund der Kontakte von Sportdirekter Helmut Wolf möglich gewesen. Clauss ist in der Region und der Szene wahrlich kein Unbekannter. Der 57-Jährige war Sportdirektor des Deutschen Basketball-Bundes, Co-Trainer in der Bundesliga bei Ludwigsburg und Bamberg und auch Nationaltrainer der Damen. Clauss war zudem am Aufbau des Ausbildungskonzeptes der Frankfurt Skyliners beteiligt und coachte dort zuletzt das NBBL-Team. „Er war unser Wunschtrainer Nummer eins und erhält einen Vertrag bis Saisonende“, sagt Geschäftsführer Sebastian Bartholomäus. Clauss soll insbesondere mit seiner über 24-jährigen Trainererfahrung das Team zurück in die Erfolgsspur bringen.

 

 

(HEBEISEN WHITE WINGS Hanau)

HEBEISEN WHITE WINGS senden positive Signale und stehen vor Spielerverpflichtung

Cardell McFarland

Cardell McFarland

Der Saisonstart der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau hätte durchaus besser verlaufen können. Ein Umbruch im Kader und insbesondere die Neubesetzung von Schlüsselpositionen – die Hanauer Basketballer wussten, dass es am Anfang holprig werden würde. Mit den drei Niederlagen zum Auftakt hatte dennoch keiner gerechnet. „Die haben unterschiedliche Gründe“, sagt Sportdirektor Helmut Wolf.

Ein großes Problem: Der verletzungsbedingte Ausfall von Aufbauspieler Cardell McFarland. „Wenn dir ein so dominanter Spieler, der Lenker und Denker des Spiels, weg bricht, bekommst du zwangsweise Probleme. Das gilt für jedes Team, egal in welcher Liga“, weiß Wolf. McFarland hat sich im ersten Saisonspiel gegen die Dragons Rhöndorf verletzt, wollte aber unbedingt auf dem Court stehen und sich durchbeißen. Jetzt musste die medizinische Abteilung um Teamarzt Dr. Eckhard Brüning von der Emma-Klinik feststellen, die Verletzung ist doch schwerwiegender. McFarland wird mit einer Muskelverletzung länger nicht spielen können. „Cardell wird über Wochen ausfallen“, sagt Wolf und fügt an: „Er ist bei Teamarzt Doktor Brüning und unserem Physio Bastian Hehner in guten Händen.“ Der US-Amerikaner soll Zeit bekommen, um die Verletzung vollends auszukurieren, damit er diese nicht durch die Saison schleppt und in den Play-offs der Spielgestalter sein kann, der er sein soll – und selber sein will.

Um das zu ermöglichen, arbeiten die HEBEISEN WHITE WINGS an einer Lösung. „Wir haben die Zeit seit dem Saisonstart genutzt und bereits intensiv an einer Lösung für diese schwierige Situation gearbeitet“, verrät Wolf. Trainergespann, Sportdirektor, Management und Geschäftsführung sind auf der Suche nach einem Aufbauspieler, der die Lücke schließen soll. Damit soll vor allem das Offensivspiel gestärkt werden. Immerhin konnten die Hanauer bislang in keinem Spiel mehr als 67 Punkte erzielen. „Das wird sich ändern“, verspricht Wolf und verrät: „Wir haben bereits einen Spieler, der seine ersten Einheiten mit der Mannschaft absolviert. Ob er schon am Samstag spielen darf, hängt von der noch ausstehenden Arbeitserlaubnis ab.“

Unabhängig davon, ob der Neuzugang am Samstag aufläuft, erwartet sich der Sportdirektor eine Leistungssteigerung gegen Karlsruhe (Samstag, 19 Uhr, Main-Kinzig-Halle).Im Training sei an der Feinabstimmung weiter gearbeitet worden, die Spieler mussten sich nach dem Ausfall erst wieder neu orientieren und ihre Rolle finden. „Ich bin da guter Dinge, wir arbeiten alle eng zusammen und werden zeitnah die vakante Stelle im Kader besetzen“, sagt Sportdirektor Helmut Wolf.

 

(HEBEISEN WHITE WINGS Hanau)

 

Sebastian Bartholomäus wird hauptamtlicher Geschäftsführer der HEBEISEN WHITE WINGS

Es ist der nächste, logische Schritt im Zuge der Professionalisierung. Sebastian Bartholomäus ist nun hauptamtlicher Geschäftsführer der White Wings Basketball GmbH. „Hanau stünde ein Basketball-Erstligateam phantastisch zu Gesicht. Das Umfeld passt. Die Fans sind da. Die Grundlagen sind nun nach der Gründung der White Wings Basketball GmbH geschaffen“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende und Hanauer Rechtsanwalt, Harald Nickel, mit Blick auf die strukturellen Veränderungen.

Sebastian Bartholomaeus

Sebastian Bartholomaeus

Bartholomäus, der lizenzierte Vereinsmanager DOSB, fungiert bereits seit der Gründung vor rund eineinhalb Jahren als Geschäftsführer. Bis dato war der gebürtige Hanauer jedoch ehrenamtlich engagiert. „Mit der hauptamtlichen Beschäftigung treiben wir die Professionalisierung voran, schaffen neue Kapazitäten, die dringend notwendig sind, um das Umfeld sowie das gesamte Projekt weiterzuentwickeln“, kommentiert Jens Gottwald vom Management die Anstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers. „Die Zielstellung ist in unserem Konzept ‚Highspeed‘ festgehalten: Wir wollen weiter nach oben. Ob das in ein, zwei oder fünf Jahren ist, spielt erstmal keine Rolle. Wir müssen aber schon jetzt die Weichen stellen, um in kleinen Schritten unserem Ziel näher zu kommen“, sagt Gottwald und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Das war allerdings mehr ein großer als ein kleiner Schritt.“

„Für mich bedeutet das natürlich, dass ich mehr Zeit zur Verfügung habe und das ehrenamtliche Management entlasten kann“, sagt Bartholomäus zu der Veränderung. „Nach einem Jahr weiß ich, wo der Schuh drückt, wo wir uns besser aufstellen können und teilweise auch müssen“, fügt er an. Das wollen die Basketballer aus der Goldschmiedestadt nun verstärkt angehen. „Man darf nicht vergessen, dass alles hier bislang aus ehrenamtlichem Engagement entstanden ist. Da stößt man aber früher oder später an Grenzen. An diesem Punkt muss man sich entscheiden – Professionalisierung und weiter wachsen oder den Status quo halten?“, sagt der Geschäftsführer. Die Flügelträger haben die Frage für sich eindeutig beantwortet, wie die GmbH-Gründung und die Einstellung des Geschäftsführers belegen.

Einen hauptamtlichen Geschäftsführer haben in der ProB nur wenige Vereine. Die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau gehören nun zu diesem elitären Kreis und untermauern ihre Ambitionen.

 

(HEBEISEN WHITE WINGS Hanau)