Ivo Slavchev war in der Saison 2013/2014 der defensive Anker im Team der ROSTOCK SEAWOLVES. Der frühere bulgarische Jugendnationalspieler erzählt im Interview über sein erstes Jahr in Rostock, wie er zum Basketball kam und warum der 23-Jährige in der neuen Spielzeit mit der Trikotnummer 99 auflaufen wird.
Es ist deine zweite Saison in Deutschland. Was hast du gedacht, als du vor etwa einem Jahr zum ersten Mal nach Rostock gekommen bist?
Ivo Slavchev: Ich mag die Stadt, weil sie so ähnlich ist wie Burgas. Das ist die Stadt, in der ich zuvor drei Jahre lang gespielt habe. Sie liegt am Meer und die Atmosphäre mit Strand usw. ist gut mit Rostock vergleichbar. Dort gibt es auch eine kleine Altstadt und eine Einkaufsstraße wie hier die Kröpeliner Straße.
Wie bist du zum Basketball gekommen?
Ich habe mit dem Basketball in meiner Geburtsstadt Sofia im Alter von 14 Jahren angefangen. Davor habe ich Sportarten wie Fußball, Schwimmen oder Leichtathletik ausprobiert.
Wie entwickelte sich dann die Leidenschaft zum Basketball?
Mein Vater war ein Volleyballspieler. Er wollte, dass ich Volleyball spiele. Aber ich wollte es nicht, also versuchte ich es mit Basketball. Als ich dann vor etwa zehn Jahren mit meinem Vater ein Basketballspiel zwischen dem besten Team der Stadt, Academic Sofia, und Real Madrid im Europapokal vor 5.000 Zuschauern besuchte, gab es kein Zurück mehr und meine Liebe zum Spiel war geboren.
Nach drei Jahren in Sofia, einer Saison in Dänemark und drei Jahren in Burgas hat es dich im Sommer 2013 nach Rostock verschlagen. Lass uns auf die Meisterschaftssaison in Rostock zurückblicken. Woran denkst du besonders gern zurück?
Als ich hier ankam, erzählte ich dem Management, dass ich Meister werden möchte. Dass es so schnell kam, war nicht zu erwarten. Die Saison 2013/2014 war die beste in meiner Karriere.
Natürlich war es anfangs für mich schwer in einem neuen Land, einer neuen Kultur, einer fremden Sprache, einem neuen Team und Umfeld. Alle haben mich sofort gut aufgenommen wie in einer Familie. Das hat vieles sehr einfach für mich gemacht. Ich bin wirklich froh, hierher gekommen zu sein. Das Management, das Team und der Coach haben mir sehr geholfen. Für mich ist Coach Wild der beste Trainer, unter dem ich je trainiert und gespielt habe. Es war einfach ein unglaubliches Jahr.
Wie hast du dich im Sommer fit gehalten?
Ich war in Sofia bei meiner Mutter und habe zwei Wochen etwas Fitness gemacht. Anschließend bin ich nach Burgas zu meiner Freundin gereist und bin jeden Tag ins Fitness-Studio gegangen. Danach ging es zurück nach Sofia. Vormittags hatte ich dann für mein Marketing-Studium gelernt, dann ging es erneut zum Workout und abends habe ich mit Freunden Fünf-gegen-Fünf Basketball gespielt.
Im letzten Jahr bist du mit der Trikotnummer 19 aufgelaufen. Nun wirst du die 99 tragen. Welche Bedeutung steckt denn dahinter?
Ich wollte zunächst die 66 nehmen, weil ich in meiner gesamten Karriere immer mit der Nummer 6 auflief. Die 6 gehört aber Sven (Hellmann). Das war schon eine gute Wahl, aber dann habe ich die Zahl auf den Kopf gestellt und mich für die 99 entschieden. Es ist die letztmögliche Nummer.
Wie sieht es mit deinen Deutsch-Kenntnissen aus?
(lacht). Ich möchte gern Deutsch lernen. Ich hoffe, dass das Management eine Möglichkeit für mich findet, um etwas Deutschunterricht zu nehmen. Ich kann nur ein wenig Deutsch.
Welche Sprachen sprichst du denn?
Bisher nur Bulgarisch und Englisch. Ich versuche nun also, Deutsch zu lernen.
Okay, dann werden wir am Saisonende ein Interview in deutscher Sprache aufnehmen.
Hast du noch eine Botschaft an die Fans?
Ja. Kommt zu unseren Spielen. Wir werden alles geben und Euch nicht enttäuschen!
(ROSTOCK SEAWOLVES)