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SECHSTER DEUTSCHER: JOSCHKA FERNER WIRD RASTANER!

RASTA Vechta hat die sechs für deutsche Profis vorgesehenen Kaderplätze in seinem Team für die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA nun vollständig besetzt. Von Liga-Konkurrent Science City Jena kommt Forward Joschka Ferner in den Nordwesten. Der 25-Jährige hat bereits fast 300 Spiele als Profi absolviert, durchlief auch alle Junioren-Nationalmannschaften. 

Derzeit hält sich der in Aalen (Baden-Württemberg) geborene und in Nördlingen (Bayern) aufgewachsene Ferner in Bamberg auf, wo er nach einer Anfang Mai erfolgten Bandscheiben-OP für sein Comeback schuftet. Für Science City Jena hatte der 2.03 Meter große Profi bis dahin seit 2019 34 Spiele (16:12 Minuten) absolviert und dabei im Schnitt pro Partie 4.6 Punkte (32.7% 3er) erzielt. „Joschka passt als Rollen-Spieler in unser Team und er wird alles geben, um Spielzeit zu bekommen. Nach seiner Verletzung fühlt er sich immer besser, der Reha-Prozess liegt also voll im Zeitplan“, so RASTAs Head Coach Derrick Allen.

Sein letztes Spiel für die Jenenser bestritt Ferner Ende Februar, der Bandscheibenvorfall machte weiteren Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Jetzt aber geht’s wieder aufwärts für den 2.03 Meter großen Flügelspieler: „Nachdem ich im Juni täglich an meiner Körperstatik gearbeitet habe, bin ich diesen Monat ins dynamische Athletik-Training übergegangen. Wenn mein Körper weiterhin so gut auf die Trainingsreize reagiert, sieht mein Belastungsaufbau vor, im August ins Individualtraining einzusteigen und eventuell schon ins kontaktlose Teamtraining.“

Kontakt mit RASTA Vechta hatte Joschka Ferner in seiner Karriere schon oft, sowohl in der easyCredit BBL mit ratiopharm ulm als auch mit dem Ulmer Farmteam in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. „Von damals ist mir die lautstarke Unterstützung und die Nähe der RASTA-Fans in der für Basketball konzipierten Arena in Erinnerung geblieben. Aus dem jetzigen Kader kenne ich Robin Lodders sehr gut, da ich mit ihm letzte Saison in Jena gespielt habe“, so der frühere Junioren-Nationalspieler.

Joschka Ferner spielte für die deutsche U15, U16, U18, mit der U20 bei zwei Europameisterschaften und 2014 beim berühmten Albert-Schweitzer-Turnier, der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft. 2012 wurde Ferner in seinem ersten Jahr in der JBBL-Mannschaft ratiopharm ulm gleich zum MVP der Jugend Basketball Bundesliga (U16) gewählt. Sein Debüt in der 3. Liga  gab Joschka Ferner am 5. November 2011 – im Alter von gerade einmal 15 Jahren.

Seitdem ging es für den Forward kontinuierlich Richtung Profitum. Mittlerweile hat Joschka Ferner 116 easyCredit BBL-Partie und 36 Europapokal-Spiele gemacht. Mit Mitte Zwanzig schlägt er nun ein neues Kapitel in der norddeutschen Universitätsstadt auf: „In Vechta wird, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, sehr professionell gearbeitet und der Klub hat den Anspruch, zu den Top-Teams in der ProA zu gehören. Ich denke wir werden eine gute, spielfreudige Mannschaft sehen, die – hoffentlich wieder mit Fans im Rücken – alles gibt, um so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.“

Joschka Ferner

Geburtstag: 5. Januar 1996

Geburtsort: Aalen (Baden-Württemberg)

Größe: 2.02 Meter

Gewicht: 93 Kilo

Position: Forward

Nation: Deutschland

Stationen: RASTA Vechta (seit 2021), Science City Jena (2019 bis 2021), HAKRO Merlins Crailsheim (2018-19), ratiopharm ulm (2013 bis 2018), Giants Nördlingen (2011-13).

BBL-Spiele: 116

Europapokal-Spiele: 36

ProA-Spiele: 58

ProB-Spiele: 86

RASTA Vechta – 2021/2022 – Der Kader

Sheldon Eberhardt (Guard, 25, D/USA), Joschka Ferner (Forward, 25, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Kristofer Krause (Guard, 20, D), Robin Lodders (Center, 26, D),  Carlos Medlock (Guard, 34, USA), Nigel Pruitt (Forward, 25, USA/D), Devin Searcy (Center, 31, USA), A.J. Turner (Guard/Forward, 24, USA). Head Coach: Derrick Allen (40, USA). Assistant Coach & Athletic Trainer: Arturo Ruiz (29, ESP).

Quelle: RASTA Vechta

Foto: Science City Jena

„Die Aufregung schwingt noch mit“ – Joschka Ferner im Interview

Joschka Ferner über seine ersten Erfahrungen in der Beko BBL, tägliches Einzeltraining und trainingsfreie Tage, die beim Youngster eine Ausnahme sind.

Joschka, Du hast die ersten zehn Spiele als fester Bestandteil des BBL-Teams hinter Dir. Wie fällt dein Fazit aus?

Joschka Ferner: Natürlich hätten wir rückblickend einige Spiele mehr gewinnen können, wenn nicht müssen. Unser Ziel muss es daher sein, konstanter zu werden, weil wir immer sehr gut und hart trainieren, es aber noch nicht schaffen, das regelmäßig in unsere Spiele zu übertragen. Es geht darum, noch bessere Entscheidungen zu treffen und besser zu verteidigen.

Coach Thorsten Leibenath hat dich in der Preseason sehr viel probieren lassen und du hast es ihm mit starken Quoten gedankt. Ist ein Bundesliga-Spiel mental gesehen nochmal ganz anders?

Ferner: Der Druck ist deutlich höher. Und bei mir schwingt auch noch die Aufregung mit. Ich muss noch lockerer und befreiter werden – im Training klappt das schon super, im Spiel bin ich mir sicher, dass es mehr und mehr kommen wird. Mein Ziel ist es jedenfalls, immer Vollgas zu geben, wenn ich auf dem Platz stehe – immer bereit zu sein, sobald mich der Coach ruft.

Du hast dein Trainingspensum über den Sommer enorm gesteigert – um konkret an deinen Schwächen zu arbeiten?

Ferner: In der BBL geht es noch mehr um Athletik und Schnelligkeit. Individuell bin ich ja ganz okay – ich kann passabel werfen und dribbeln –, aber das findet jetzt alles auf einem noch höheren Niveau statt. Daran versuche ich  mich durch tägliches Einzeltraining mit unserem Athletiktrainer mehr und mehr anzugleichen.

In der BBL bist du Rollenspieler, in der ProB bei den Youngstars absoluter Leistungsträger: Geben dir die verschiedenen Aufgaben eine gute Balance?

Ferner: Ich schaffe es ganz gut, umzuschalten und in der ProB in die Führungsrolle zu schlüpfen, mehr Würfe zu nehmen, lauter zu sein. Das hilft mir in meiner Entwicklung ungemein weiter, um diese Eigenschaften auch mehr und mehr in die Bundesliga mitzunehmen.

Wie meisterst du den Spagat zwischen englischen Wochen und ProB-Alltag?

Ferner: Die Belastung ist mittlerweile schon relativ hoch. Bei drei Spielen die Woche fällt es schwer, bei allen zu 100 Prozent fit zu sein. Deswegen schaue ich gemeinsam mit den Coaches von Woche zu Woche, um meinem Körper zwischendrin auch mal einen Tag zur Regeneration gönnen zu können.

Gutes Stichwort: Die meisten deiner BBL-Kollegen erleben an diesem Wochenende die ersten beiden trainingsfreien Tage seit langem – Du dagegen hast das nächste Spiel mit den Youngstars vor Dir.

Ferner: Bei den Heimspielen der Youngstars ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich spiele. Ist ja auch eine wichtige Partie, bei dem ich mein Team unbedingt unterstützen möchte. Wir werden Samstag nur leicht trainieren, sodass die Zeit zwischendrin genügt, um mich zu regenerieren.

 

(Weißenhorn Youngstars)