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Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale Spiel 4

Foto: Daniel Guist

Halbfinale: 26.05.2023 19:30 Uhr JobStairs GIESSEN 46ers vs. RASTA Vechta 87:112

Mit einem beeindruckenden 112:87-Sieg bei den JobStairs GIESSEN 46ers hat RASTA Vechta den Aufstieg in die easyCredit Basketball Bundesliga perfekt gemacht. Der erste Auswärtssieg dieser BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison bedeutete in dieser „Best-of-five“-Serie das entscheidende 3:1 für die Niedersachsen. Vor fast 3.300 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost überragte Joel Aminu mit 34 Punkten und führte sein Team so nach 2013, 2016 und 2018 zum schon vierten Aufstieg in die Beletage des deutschen Basketballs.

Nach nur 23 Sekunden setzte Martin das erste Highlightplay der Partie am eigenen Korb, als er Gegenspieler Bohannon beim Layup-Versuch sauber abräumte. Offensiv hingegen stotterte der Motor noch auf beiden Seiten – nach drei gespielten Minuten lag der vermeintliche Favorit mit 4:6 in Front. Ein Dunking kurz vor Viertelmitte von Cvorovic hatte ebenfalls Highlightpotential und auch sein Steal in der folgenden Sequenz untermauerte den Einsatz des Big Man (8:11, 5.). Nun wanderte das Spielglück in die Hände der Norddeutschen, die durch einen zwischenzeitlichen 2:8-Lauf die erste Auszeit der Universitätsstädter erzwangen (12:19, 7.). Die restliche Spielzeit bis zur Viertelpause verlief ausgeglichen und auf beiden Seiten sehr treffsicher, sodass die ersten zehn Minuten mit 21:29 endeten. Ein Dreier von Barnes eröffnete das Scoring im zweiten Durchgang, wurde jedoch umgehend von einem 0:6-Lauf der Gäste gekontert, sodass die Tafel bei deren nächster Auszeit ein 24:35 anzeigte (14.). Dieser konnte sogar noch auf 0:11 fortgeführt werden bis Barnes den nächsten Mid-Range-Jumper für seine Farben verwandelte (26:40, 15.). Einen zwischenzeitlichen 19-Punkte-Rückstand – Vechta traf bis dato fast 60% seiner Drei-Punkte-Versuche – konnte man gut zwei Minuten vor der Halbzeit wieder auf 13 reduzieren und forcierte damit die nächste Timeout von Headcoach Ty Harrelson. Negativhighlight des ersten Durchgangs war unbestritten die Verletzung von Cvorovic, der nach einem Zweikampf unter dem Korb lange behandelt werden musste. Mit 40:56 ging es schließlich in die Kabinen.

Vechta blieb auch im zweiten Durchgang treffsicher und knackte durch zwei Dreier von Schwieger schon bald die 20-Punkte-Marke (42:62, 22.). Die nach wie vor hohen Trefferquoten des Teams mit den grauen Jerseys ermöglichte ein 47:71 zur Viertelmitte. Trotz des Ausfalls von Cvorovic zeigten sich die Lahnstädter weiter kämpferisch und scorten selbst ohne nominellen Center 18 Punkte im dritten Viertel. Mit 58:83 ging es in die letzten zehn Minuten der Saison für die 46ers. Nyama eröffnete das Scoring im Schlussviertel per hart umkämpften Layup und assistierte auch direkt beim nächsten Korberfolg – einem Dreier von Barnes (63:86, 32.). Nach drei gespielten Minuten wurde dann die nächste Auszeit von „Frenki“ Ignajtovic fällig (66:91). Nachwuchstalent Finn Döntgens feierte sein Heimdebüt in den Playoffs und steuerte mit seiner ersten Aktion direkt einen Offensivrebound und einen Assist bei (74:103, 36.). Auch sein inzwischen eingewechselter Teamkollege Till Heyne erzwang mit seiner ersten Aktion ein Defensivfoul seines Gegenspielers und damit Freiwürfe für sein Team. Das Match lief offensiv geführt mit 87:112 ins Ziel.

Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers):„Ich gratuliere Ty und seinem Team für den Aufstieg in die easyCredit Basketball Bundesliga. Es ist eine geile Sache, wenn man als neuer Trainer mit einer Mannschaft direkt den Aufstieg schafft. Ich möchte nicht viele Worte über dieses Spiel verlieren. Vechta hat heute eine überragende Wurfquote gehabt und hat ein starkes Spiel gemacht. Den Klassenunterschied hat man heute über weite Strecken gesehen. Wir haben jetzt genau einen Tag um dieses Spiel sacken zu lassen und dann fängt die richtige Arbeit an. Denn für mich gilt, nach der Saison ist vor der Saison. Im ersten Moment ist die Enttäuschung natürlich groß und man muss kein Fachmann sein, um zu wissen wie ich mich gerade fühle. Aber ich habe meiner Mannschaft trotzdem für diese tolle Saison gratuliert und gesagt, dass sie mein persönliches Saisonziel auf jeden Fall erreicht hat. Nämlich einmal diese volle Osthalle zu erleben. Dieses Publikum und diese Unterstützung die wir heute hier gesehen haben, auch bei diesem Spielstand, ist etwas Einmaliges im deutschen Basketball. Danke an Alle, die heute gekommen sind.“

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Quelle: JobStairs GIESSEN 46ers, RASTA Vechta

Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale Spiel 3

Foto: Pressefoto Ulmer

Halbfinale: 23.05.2023 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. PS Karlsruhe LIONS 86:80

Unerwartete Schwerstarbeit mussten die Tigers Tübingen gegen die PS Karlsruhe LIONS leisten, ehe am Ende mit einem 86:80 (41:35)-Erfolg der Sweep im Playoff-Halbfinale und somit der Aufstieg in die easycredit BBL feststanden. In der erneut ausverkauften Paul Horn-Arena verkauften sich die Schützlinge von LIONS-Trainer Aleksandar Šćepanović tapfer, auch wenn der Sieg am Ende nicht wirklich in Gefahr schien. 

Das Spiel begann aus Sicht der Tübinger perfekt. Sieben Zähler von Mateo Šerić sorgten für eine schnelle 7:2-Führung nach drei Minuten. Die Gäste suchten ihr Glück hauptsächlich aus der Distanz. Die Hausherren überzeugten in der Anfangsphase durch eine hohe Trefferquote. Nach fünf Minuten sorgte Krišs Helmanis bereits für das 17:9. Karlsruhe hielt nun vor allem in Person von Cabbil Jr. dagegen, während die Tigers ihren Rhythmus in der Offensive nach tollem Start verloren haben. Cabbil Jr. erzielte in den ersten sieben Minuten alleine zwölf Punkte und konnte die Gäste so wieder auf 17:19 heranbringen. Die Jansson-Truppe dominierten zwar beim Rebound und konnte sich so einige Würfe mehr als die Badener erspielen, letztendlich war die recht schwache Wurfquote in der zweiten Hälfte des ersten Viertels ausschlaggebend dafür, dass das Spiel dennoch eng blieb. Für ein Highlight sorgte Bakary Dibba in der zehnten Minute. Hinten blockte er einen Dreier von Ivan Karacic, um wenig Sekunden später beim Fastbreak das 25:20 zu erzielen. Mit diesem Spielstand ging es dann wenig später auch in die erste Viertelpause. Das zweite Viertel begann unglücklich für die Schwaben. Nach einem Ballverlust stolperte Timo Lanmüller über seinen Gegenspieler Ben Shungu und kassierte ein unsportliches Foul. Die nächsten Angriffe liefen dann aber besser. Nach einem Dreier von Erol Ersek zum 30:22 nahm LIONS-Trainer Šćepanović nach zwölf Minuten die erste Auszeit. Dass die Tigers nicht höher führten, lag allerdings auch an einer zu diesem Zeitpunkt eher mäßigen Dreierquote der Hausherren gegen die Zonenverteidigung der Karlsruher. Nur zwei von 14 Würfen (14 Prozent) hatten ihr Ziel gefunden. Offensichtlich sah auch Coach Jansson Verbesserungsbedarf, jedenfalls nahm er beim Stand von 31:28 gut sechs Minuten vor der Halbzeit eine Auszeit. Danach ließ er mit Aatu Kivimäki, Lanmüller, Ersek, Till Jönke und Šerić als Center extrem klein spielen. Dennoch ging es beim 41:35 „nur“ mit einer Sechs-Punkte-Führung in die Kabinen.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit verlief zunächst ausgeglichen, sodass die Sechs-Punkte-Führung auch nach drei Minuten beim Stand von 48:42 noch Bestand hatte. Die Tigers ließen viele Würfe liegen, während die Gäste zwar mit dem Mut der Verzweiflung kämpften, letztendlich aber limitiert waren. In der 25. Minute kassierte Karlsruhes Karacic sein viertes Foul und sorgte für Sorgen bei den Gästen. Auch Cabbil Jr. kassierte kurz darauf das drittes Foul. Drei Punkte von Seljaas brachten die Tigers nach genau 25 Minuten mit 53:44 in Führung. Karlsruhes Coach Šćepanović bat zur Auszeit. Schwung brachte dann auf Seiten der Gäste Dominick von Waaden ins Spiel der LIONS – fünf Zähler in Folge brachten die Gäste noch einmal auf 55:49 ihn Minute 27 heran. Im nächsten Angriff der Tigers traf Ersek zwar aus der Distanz, doch erneut erzielt von Waaden drei weitere Zähler zum 58:52 – das Spiel war vollkommen offen. In der 28. Minute musste zudem Seljaas mit vier Fouls belastet auf die Tübinger Bank. Auch in den letzten zwei Minuten des Viertels agierten beide Teams auf Augenhöhe, sodass es mit einem knappen 65:59 für Tübingen ins Schlussviertel ging.

Zehn Minuten standen noch zwischen den Tigers und dem Aufstieg in die easycredit BBL. Doch die Badener ließen sich weiter nicht abschütteln. Dibba mit einem Dunking aus dem Fastbreak zum 68:59 sorgte nach 60 Sekunden für Stimmung auf den Rängen, doch Coach Šćepanović unterbrach einen möglichen Lauf sofort mit einer Auszeit. Cabbil Jr. mit seinen ersten Punkten in der zweiten Halbzeit verkürzte direkt danach zum 61:68, ehe Lanmüller mit einem Dreier das 71:61 erzielte. Zwei Minuten vor dem Ende saß keiner mehr in der Paul Horn-Arena. Beim Stand von 80:78 ganze 55 Sekunden vor dem Ende machte sich Ungläubigkeit in den Gesichtern der Tübinger Fans breit. Cabbil Jr. hatte gar 31 Sekunden vor dem Ende mit einem Dreier die Führung der Karlsruher in der Hand, doch sein Dreier sollte nicht fallen. Dibba auf der Gegenseite zeigte Nerven von der Freiwurflinie, als er 26 Sekunden vor dem Ende nur einen von zwei Würfen traf. Beim Stand von 78:81 nahm Coach Šćepanović die letzte Karlsruher Auszeit. Sie sollte allerdings nicht die erhoffte Wende bringen, da die Tigers von der Freiwurflinie sicher blieben und so in einem Herzschlagfinale den knappen 86:80-Sieg sicherten.

Danny Jansson (Tigers Tübingen): „Wir konnten über das gesamte Spiel kaum Stopps erzwingen. Egal, was wir versucht haben, es hat nicht funktioniert. Eine großen Respekt an Karlsruhe, die sich personell dezimiert teuer verkauft haben und kurz vor einem Sieg standen. Am Ende hatten wir das glücklichere Ende, obwohl es nicht unbedingt verdient war. Dennoch freuen wir uns sehr über den Finaleinzug und dem damit verbundenen Aufstieg in die erste Liga.“

24.05.2023 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. JobStairs GIESSEN 46ers 88:66

Die JobStairs GIESSEN 46ers konnten am heutigen Abend im RASTA Dome nicht an ihrer starken Leistung im Heimspiel anknüpfen und unterlagen dem Favoriten deutlich mit 66:88. Die Gießener fanden gegen eine griffige Verteidigung der Niedersachsen nie ihren Wurfrhythmus und mussten sich schnell einem großen Rückstand entgegenstellen. 

RASTAs Reaktion auf die knappe und unglückliche 76:79-Niederlage vom Sonntag in Gießen war beeindruckend. Den Gießener Schützen standen Vechtas Verteidiger derart auf den Füßen, dass die kaum zu verwertbaren Würfen kamen. Gießens Bilanz nach zehn Minuten: 1/14. Erst nach acht Minuten gelang den Gästen der erste Erfolg aus dem Spiel heraus, in der 9. Minute aber besorgte Robin Lodders schon das 20:8 für RASTA. Vier Dreier netzten die Hausherren allein im 1. Viertel ein, welches sie auch dank der erwarteten Rebound-Dominanz (12:6) mit 27:10 für sich entschieden. Harrelsons Männer blieben auch nach der ersten Pause griffig und ließen Gießens Offense überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Nur einen Dreier trafen die Gießener in der 1. Halbzeit, bei einem Dutzend Versuchen. Nach einer zwischenzeitlichen 20-Punkte-Führung (30:10,11.), kamen die Gastgeber per Dreier von Andrew Jones in der 17. Minute zum 36:21. Die letzten vier Punkte der 1. Halbzeit gingen ebenfalls aufs Vechtaer Konto: Robin Lodders und Chip Flanigan stellten auf 42:23.

Hatte RASTAs Offense im 2. Viertel etwas nachgelassen, so war sie nach dem Seitenwechsel sofort wieder auf der Höhe. Allein Joel Aminu versenkte im dritten Abschnitt vier Dreier während die JobStairs GIESSEN 46ers nach 30 Minuten bei einer Bilanz von 3/17 standen. Zu gut verteidigten die RASTAner, als dass sie dem Ignjatovic-Team auch nur ein paar offene Würfe ließen. Und so wurde nach einem 10:0-Lauf zum 48:23 (22.) sogar eine 33-Punkte-Führung – 63:30 (27.). Mit Ablauf des 3. Viertels war es dann Julius Wolf, der per Offensiv-Rebound den 73:43-Pausenstand besorgte. Angesichts des längst klaren Ausgangs der Partie konnte Ty Harrelson einigen seinen Leistungsträgern nun Verschnaufpausen gönnen. Dafür standen der erst 17-jährige Johann Grünloh und Farmteam-Profi J.J. Culver auf dem Parkett. Culver konnte noch fünf Punkte erzielen, darunter RASTAs letzte dieser Partie in der 39. Minute zum 88:62. Auf Seiten der Gießener hatte Justin Martin, nun mit mehr Freiheiten ausgestattet, noch diverse Chancen, sein Punktekonto aufzubessern und stand am Ende bei 15 Zählern. Dass es nach der Schlusssirene zwischen einigen Spielern nicht wirklich harmonisch zuging, entging niemandem im RASTA Dome – auch nicht den Schiedsrichtern. 

Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers):„Heute haben wir am Anfang nicht so gespielt wie wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten zu wenig Körperkontakt und zu wenig Energie. Wir haben zu leichte Körbe zugelassen und haben die gleichen Fehler gemacht, wie hier vor einer Woche. Das Spiel wurde somit bereits in den ersten fünf Minuten entschieden. Das ist natürlich traurig, wenn man soweit kommt mit dem Halbfinale. Vielleicht stoßen wir auch jetzt an unser Limit. Vielleicht sind 66 Punkte Auswärts unser Limit. Zuhause mit unseren Fans und der Atmosphäre finden wir auch Lösungen in dieser Besetzung. Auswärts fehlt uns die Cleverness und die Qualität.“     

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Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale Spiel 2

Foto: Christian Becker

Halbfinale: 20.05.2023 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. Tigers Tübingen 70:83

Die Tigers Tübingen stehen einen Sieg vor dem Finaleinzug in der Saison 2022/2023 der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Vor 1.500 Zuschauern, darunter 150 toll unterstützende Tübinger Fans, in der abermals ausverkauften Lina-Radke-Halle zu Karlsruhe bezwang die Mannschaft von Trainer Danny Jansson die PS Kalrsruhe LIONS mit 83:70 (41:39). Im Gegensatz zum ersten Duell gestaltete sich das Spiel aber deutlich enger. 

Diesmal erwischten die LIONS einen deutlich besseren Start als noch zwei Tage zuvor in Tübingen. Julian Albus und Lorenzo Cugini eröffneten die Punktejagd mit jeweils einem Dreier und nach 67 Sekunden stand es 6:0. Auch in der Defense wirkte das Löwenrudel aufgeräumter und besser sortiert als im ersten Duell. Es dauerte lange bis zum ersten Korb der Tigers. Diese wurden von zahlreichen mitgereisten Fans lautstark unterstützt. Die LIONS-Anhänger in der ausverkauften Lina-Radke-Halle hielten stimmgewaltig dagegen: Derby-Stimmung pur im Playoff-Halbfinale! Mit zunehmender Spieldauer unterliefen den Gastgebern einige Turnover, so dass Headcoach Aleksandar Scepanovic nach sechs Minuten trotz einer 10:6-Führung die erste Auszeit nahm. Sein Team blieb zunächst auch weiterhin in Front, trotz der schlechten Chancenverwertung, die sich durch die gesamte Partie ziehen sollte. Auch Tübingen hatte Probleme im Abschluss und wirkte bei weitem nicht so souverän wie noch beim 95:51- Sieg 48 Stunden zuvor in der Paul-Horn-Arena. Das Auftaktviertel war zwar nicht hochklassig, aber spannend und überaus unterhaltsam. Mit 16:15 ging es in den nächsten Abschnitt, wo unmittelbar nach Beginn die Führung wechselte. Die Angriffe der Tigers waren nun schnell und brandgefährlich. Die LIONS stemmten sich mit engagierter Defense-Arbeit dagegen und so blieb die Begegnung weiterhin eng. Allerdings war der Druck, der von den Gästen ausging, nun spürbar stärker als zuvor. Nach 14 Minuten nahm Scepanovic die nächste Auszeit, um den sich andeutenden Lauf der Schwaben zu unterbrechen. Die zogen dennoch Punkt für Punkt davon und führten in Minute 18 erstmals zweistellig. Die LIONS bekamen zunehmend Probleme mit der aggressiven und körperlichen Spielweise der Tigers, kamen aber kurz vor dem Gang in die Kabinen dank einiger guter Sequenzen, die mit einem Acht-Punkte-Run belohnt wurden, wieder bis auf Schlagdistanz heran. So war die Begegnung mit 39:41 zur Spielmitte wieder völlig offen. Auch nach dem Seitenwechsel blieb es spannend, mit leichten Vorteilen für die Gäste, die an ihr physisches Spiel aus der ersten Hälfte anknüpften. So kamen die LIONS zwar zu vielen Freiwürfen, zeigten sich aber an der Linie nicht besonders treffsicher. Die Härte des Duells und die vielen Unterbrechungen spielten den Tigers in die Hände. Als deren Vorsprung bereits wieder auf acht Punkte angewachsen war, setzte Lovell Cabbil mit einem weiten Dreier zum 53:58 vier Sekunden vor der letzten Pause ein Ausrufezeichen. Doch die Wende gelang nicht, denn Tübingen blieb auch im Schlussabschnitt bei seiner Linie – auf Kosten einer hohen Foulbelastung, was die LIONS aber wie schon zuvor kaum zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Zur Mitte des vierten Viertels suchten die Gäste die Vorentscheidung und waren erstmals an diesem Abend dominant. Die beherzte Karlsruher Gegenwehr konnte nicht verhindern, dass einige präzise Abschlüsse die Tigers endgültig auf die Siegerstraße brachten.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war das erwartete Spiel in Karlsruhe. In den ersten fünf Minuten waren wir noch nicht auf dem Platz. Dazu haben die LIONS uns das Leben über lange Zeit des Spiels deutlich schwerer gemacht. Unser System ist darauf ausgelegt, dass es über 40 Minuten funktioniert. Das haben wir heute wieder gesehen. Irgendwann kommen wir ins Spiel. Über eine gute Defense haben wir uns dann Selbstvertrauen für eine etwas schwächelnde Offensive geholt. Im letzten Viertel hatten wir dann auch einfach mehr Sprit im Tank.“

21.05.2023 18:00 Uhr JobStairs GIESSEN 46ers vs. RASTA Vechta 79:76

Die JobStairs GIESSEN 46ers sind das erste Team, das es geschafft hat, RASTA Vechta zwei Mal in dieser Saison zu besiegen. Nachdem Erfolg zum Abschluss der regulären Saison gewinnen die Mittelhessen ein extrem umkämpftes Spiel 2 und erarbeiten sich damit mindestens ein weiteres Heimspiel. Über 3.000 Zuschauer in der Sporthalle Gießen-Ost sehen ein Playoffmatch mit zehn Führungswechseln und sechs Unentschieden, in dem die Hausherren deutlich besser auf den Ball aufpassen (5:19 Turnover) und von der Drei-Punkte- (46%:37%) sowie von der Freiwurf-Linie (75%:60%) die besseren Nerven behalten. 

Mit einem Monster-Dunk vor dem Gästeblock meldete sich RASTAs Tajuan Agee in der Sporthalle Gießen-Ost an und freute sich noch in derselben Minute über Andrew Jones’ Dreier zur ersten Vechtaer Führung – 5:2 (2 Minute). Mitte des 1. Viertels fiel dann der erste von Gießens am Ende 17 Dreiern: Jordan Barnes traf von jenseits der 6.75 Meter zum 9:9-Ausgleich. Dass sich in den ersten zehn Minuten ein Team würde absetzen können, lag in weiter Ferne. Zu gut waren beide Verteidigungen, viel bis sehr viel wurde zugelassen – Playoff-Basketball in Gießen. Eine letzte Duftmarke im 1. Viertel setzte RASTAs Kapitän Chip Flanigan, der Gießens Karlo Miksic abräumte und so einen Drei-Punkte-Rückstand verhinderte. Die 46ers hatten im 1. Viertel nur zwei von zehn Dreiern getroffen – angesichts der späteren Erfolgsquote eigentlich unglaublich. 

Acht von elf. Oder: 73%. Was klingt wie die Chance auf Tübingens dritten Sieg gegen Karlsruhe im weiteren Halbfinale war Gießens Dreierquote im 2. Viertel. RASTA hielt ebenfalls treffsicher dagegen, kam nach dem 25:31-Rückstand (15.) durch zwei Threeballs von Andrew Jones und Joel Aminu zum Ausgleich – 31:31 (16.). Den Mittelhessen gelang daraufhin ein 9:2-Lauf, welcher RASTAs Head Coach Ty Harrelson 1:51 Minuten vor der Halbzeit zu einer Auszeit bewog. Aus dieser heraus machte Joel Aminu noch fünf Punkte, RASTA kassierte keinen und war trotz acht Ballverlusten im 2. Viertel dran an den Gastgebern – 38:40.

Gießens im 2. Viertel schon unheimlich anmutende Dreierquote blieb nach dem Seitenwechsel nicht mehr ganz so hoch, aber hoch genug. Luis Figge traf von Downtown zum 48:41 (23.), Jordan Barnes zum 53:41 (24.) – man konnte nur staunen. In der 18. Minute netzte 46ers-Kapitän Nico Brauner für sein Team im 28. Versuch den schon 14.Dreier ein, stellte auf 61:51. RASTA ließ sich vom Dreierregen aber nicht durchnässen, schüttelte sich und kämpfte wieder und wieder gegen Gießens Defense an. Naz Bohannon wurde seinem Ruf als Wühlbüffel mehr als gerecht, tankte sich erst zum 57:61 (29.) durch, blockte dann eindrucksvoll Igor Cvorovic und besorgte 18 Sekunden vor der nächsten Pause den Vechtaer Anschluss – 59:61.

Das Vechtaer Comeback nach dem zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Rückstand nahm seinen Lauf, RASTA kämpfte unermüdlich – und erfolgreich. Einen Dunking von Ryan Schwieger zum 63:64 (32.) veredelte Joschka Ferner per Dreier zur 66:64-Führung (33.) und Robin Lodders setzte mit seinem Threeball zum 69:64 (34.) sogar noch einen drauf. Bei den rund 50 mitgereisten RASTA-Fans war der Jubel groß, die Hoffnung auf einen Auswärtssieg, auf das 2:0, auch. Vechtas 18:3-Lauf aber bedeutete nicht den K.O. des Hauptrundendritten. Die Mittelhessen fighteten auf Biegen und Brechen, so dass RASTA in der 40. Minute sogar wieder in Rückstand geriet – 74:75. Joel Aminu brachte RASTA 45 Sekunden vor dem Ende die Führung zurück (76:75), was Justin Martin mit seinem fünften Threeball des Abends beantwortete. Fast mit Ablauf der 40. Minute hätte Joschka Ferner noch zum Helden des Abends werden können. Jedoch hatte Vechtas Forward nicht das Quäntchen Glück so manches Schützen vor ihm.

Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers):„Was die Mannschaft heute geleistet hat, übertrifft alles. Wir haben schon am Freitag in Vechta gesehen, dass wir teilweise konkurrenzfähig sind, auch mit dem Ausfall von drei Spielern. Wir haben im ersten Spiel aber zu viele Fehler gemacht. Der Gameplan heute war es die Energie auf dem Parkett zu zeigen, sprich die Körpersprache und die 1-gegen-1-Duelle. Ich glaube, dass wir das heute über weite Strecken gut umgesetzt haben. Wir haben heute gewonnen, weil wir ein Top-Team wie Vechta zu 19 Turnovers gezwungen haben. Wenn man unsere kleine Rotation bedenkt ist das eine grandiose Leistung. Ich kann mein Team für die Leistung nur loben.“

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Nachberichte ProB Playoffs Halbfinale Spiel 3

Foto: Stativ & Linse Fotoagentur

Halbfinale: 21.05.2023 16:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. RASTA Vechta II 78:100

RASTA Vechta II ist im entscheidenden Spiel 3 des BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Halbfinales bei den SBB Baskets Wolmirstedt eine Riesen-Sensation gelungen. Angeführt vom 17-jährigen Johann Grünloh  (26 Punkte) gewann der Aufsteiger am Sonntagnachmittag im Norden Magdeburgs mit 100:78 (50:38) und zog ins Finale gegen die vom ehemaligen Vechtaer Trainer Pat Elzie gecoachten EPG Baskets Koblenz ein. Mit dem Erreichen des Endspiels hat RASTAs Farmteam auch die sportliche Qualifikation für den Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA erlangt. 

Ein komplett ausgeglichenes 1. Viertel sahen die Fans im Norden Magdeburgs. Mit butterweichem Händchen traf Johann Grünloh in der 5. Minute über den 2.01 Meter großen Fabienne Kondo zum Vechtaer 9:6. Noch in derselben Minute klaute Kaya Bayram Wolmirstedt den Wilson und traf per langem Zweier zum 11:9. Die RASTA II-Defense hatte derweil vor allem mit einer Person zu tun: Martin Bogdanov. Der 30-Jährige machte zwölf der ersten 14 Wolmirstedter Punkte, so auch zum 14:11 in der 6. Minute. Als die Vechtaer Verteilung den Point Guard besser in den Griff bekam, verkürzten J.J. Culver per Dreier auf 16:18 (8.) und Grünloh per And-One auf 21.22 (9.). Fünf weitere Culver brachten den Gästen sogar eine 26:25-Pausenführung. Das Team von Hendrik Gruhn hatte sich im 1. Viertel nur einen Turnover geleistet, 10/14 seiner 2er getroffen und Johann Grünloh hatte schon neun Punkte auf dem Konto.

RASTA II bauten seinen Vorsprung zu Beginn des 2. Viertels auf 31:25 (13.) aus, Roman Bedime hatte per Dreier getroffen. Die Gäste überstanden fast drei Minuten ohne eigene Punkte dank ganz starker Defense recht schadlos und kamen in der 16. Minute durch Johann Grünloh zum 35:29. Der folgende Wolmirstedter Angriff brachte mit Ablauf der Shotclock den siebten Turnover der SBB Baskets, Eiko Potthast rief sein Team zur zweite Auszeit (16.). In der 17. Minute jubelte aber erneut RASTA II: Grünloh erkämpfte einen Offensiv-Rebound und traf per And-One zum 38:29. Und dann? Steal Culver, Dunking Culver, 40:29 – Auszeit Wolmirstedt. Das Vechtaer Selbstbewusstsein aber hatte Bestand, Culver traf aus achteinhalb Metern per Dreier zum 43:31 und lief von einem Ende des Feldes zum anderen für das 45:34 (beides 18.). Dass der US-Amerikaner so richtig heiß war, bewies er mit dem letzten Wurf der 1. Halbzeit: J.J. Culver traf von jenseits der 6.75 Meter zum 50:38, es waren die Punkte 18 bis 20 von ihm.

Vechtas Youngsters machten im 3. Viertel gleich da weiter, wo sie in der 1. Halbzeit aufgehört hatten. Johann Grünloh zum 56:42 (22.) und Kaya Bayram zum 58:42 zwangen Eiko Potthast in die nächste Auszeit (23.). Und als Bayram einen offenen Dreier zum 61:42 traf, sah RASTA II in der immer noch 23. Minute aus, als würde der Aufsteiger tatsächlich den Durchmarsch in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA schaffen können. Die Vechtaer Chancen stiegen immer weiter: Johann Grünloh machte per Dreier das 64:44 (26.) und mit einem brachialen Dunking stellte Culver sogar auf 67:46 (27.). RASTA II hatte in der Halle der Freundschaft komplett die Kontrolle und kam durch einen Threeball von Tim Insinger auch noch um 70:48 und per Grünloh-Dunk zum 72:50 (beides 28.). Keine acht Sekunden vor Ende des 3. Viertels brachte Roman Bedime RASTA II auf 77:52 weg – überragend.

RASTA II landete auch im Schlussabschnitt einen Wirkungstreffer nach dem nächsten. Jeweils per Dreier trafen erst Tim Insinger zum 80:54 (31.), dann Kaya Bayram zum 83:64 (33.) und auch noch Kilian Brockhoff zum 86:66 (34.) In der 37. Minute legte Roman Bedime mit einem Dunking zum 90:72 nach, ein Brockhoff-Threeball sorgte für das 93:72 (38.). RASTA II blieb gegen immer indisponierter wirkende, sich aufgebende SBB Baskets Wolmirstedt auf dem Gaspedal und schenkte weiter Dunkings und Dreier ein. Die Schlussminuten waren ein Vechtaer Basketball-Fest in fremder Halle, auf der Bank RASTAs gab’s kein Halten mehr.

Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta): „Dass das Spiel heute so läuft und so ausgeht, davon war vorher sicherlich nicht auszugehen. Wir haben auf zwei Leistungsträger verzichten müssen, wobei Kevin Smit unsere erste Option im Angriff ist. Die Abstellungen machen wir aber gerne, wir sind das Farmteam des Klubs. Es ist bemerkenswert, wie die Jungs heute zusammengehalten und zusammen gespielt haben. Sie sind von der ersten Sekunde an als Team aufgetreten. Unsere Energie in der Defense hat uns einige leichte Angriffe und somit Punkte beschert. Der Schlüssel zum Sieg war also unsere Defense. Dass wir Wolmirstedt mit deren individueller Qualität nicht unter 70 Punkten halten könne, ist klar gewesen. Daher bin ich mit den 78 Gegenpunkten vollkommen einverstanden. Jetzt bin ich einfach überglücklich und unfassbar stolz auf mein Team, gerade auf die jungen im Team. Und auch bin ich noch etwas sprachlos.“

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale Spiel 5

Foto: Pressefoto Ulmer

Viertelfinale: 14.05.2023 18:00 Uhr Tigers Tübingen vs. Eisbären Bremerhaven 81:58

Die Tigers Tübingen haben die Nerven behalten und im entscheidenden fünften Spiel im Viertelfinale der Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga die Eisbären Bremerhaven vor 2.418 Fans in der Paul Horn-Arena mit 81:58 (43:37) besiegt. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit war das dritte Viertel der Schlossöffner für die Tür ins Halbfinale gegen die PS Karlsruhe LIONS. Angetrieben von Zac Seljaas, der mit einem Double Double (17 Punkte, zwölf Rebounds) glänzte und Topscorer wurde, ging auch die Bank vor allem in der ersten Halbzeit mit viel Einsatz zu Werke. 

Auch im fünftem Spiel der Serie vertraute Head Coach Steven Key auf die Starting Five um Matt Frierson, Jarelle Reischel, Simon Krajcovic, Matt Freeman und Robert Oehle. Auch Lennard Larysz war nach überstandener Krankheit wieder mit an Bord. Beide Mannschaften starteten kampfbetont in die Partie und keiner konnte sich im ersten Viertel maßgeblich absetzten. Den Schlusspunkt der ersten zehn Minuten setzte Khalid Thomas mit einem Sirenentreffer zum 19:17. Auch im zweiten Abschnitt hielten die Eisbären mit dem Gastgeber Schritt. Matt Frierson netzte für die Seestädter nach Block unter dem eigenen Korb den Dreier zum 21:25 ein. Zwar gingen die Tübinger in der Folge wieder in Führung, die Eisbären blieben zur Halbzeit mit nur sechs Punkten Rückstand aber weiter in Schlagdistanz.

Die Partie entschied sich im dritten Viertel, als die Tübinger weiter nach Belieben einnetzten und die Eisbären nur selten zu offensiven Aktionen kommen ließen. Zudem fehlte den Bremerhavenern in den entscheidenden Situationen das Wurfglück. So konnten die Seestädter nur sechs Punkte erzielen und lagen vor dem Schlussabschnitt mit 65:46 zurück. 

Die aufmerksame Verteidigung der Tigers hatte auch zu Beginn des Schlussviertels Bestand. Zwei Steals von Till Jönke und Keppeler waren dann für Key zu viel und er kassierte obendrauf noch ein technisches Foul (32. Minute). Die Tigers nutzten die Verwirrung clever und erhöhten auf 70:46, während bei Bremerhaven nun auch die vermeintlich einfachsten Würfe nicht mehr fallen wollten. Vier Minuten vor dem Ende nahm Coach Jansson dann die beiden Energizer Seljaas und Jönke heraus und gestattete ihnen den absolut verdienten Sonderapplaus der Fans. Die letzten vier Minuten nutzten dann beide Teams für die ein oder andere schön anzusehende Aktion: Ein Dunking von Keppeler nach Zuckerpass von Otto (77:54, 37. Minute) wurde mit einem sehenswerten Alley-Oop von Reischel auf Khalid Thomas zum 56:77 beantwortet. Am letztlich über die gesamte Serie hin verdienten Sieg der Tigers Tübingen endete das allerdings nichts mehr. Nach dem Endstand von 81:58 standen dann auch endlich das ersehnte HUMBA und die Ehrenrunde der Tigers auf dem Programm.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Es war eine extrem harte Serie gegen einen guten Gegner aus Bremerhaven. Uns war allem im Vorfeld klar, dass dies vielleicht der schwerste Gegner für uns ist. Das hat man auch in der Saison in den zwei Spielen gesehen. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Die Energie hat im heutigen Spiel das Spiel entschieden. Nun freuen wir uns heute Abend und bereiten uns ab morgen auf Karlsruhe vor.“

„Wir gratulieren den Tigers Tübingen zum Einzug in das Playoff-Halbfinale. Mein Team hat sich mit dem Tabellenzweiten in dieser Serie einen großen Kampf geliefert. Natürlich sind wir heute enttäuscht über das Ausscheiden, aber wir können mit Stolz auf unsere beiden Siege im Eisbärenkäfig zurückblicken. Wir bedanken uns bei unseren Fans für die grandiose Unterstützung in der gesamten Saison und freuen uns jetzt schon auf die nächsten Spiele vor heimischer Kulisse“, resümierte Head Coach Steven Key.

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Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale Spiel 4

Foto: Achim Kunetka

Viertelfinale: 12.05.2023 19:30 Uhr Artland Dragons vs. PS Karlsruhe LIONS 80:83

Ohne den verletzten William Christmas hielten die Drachen lange gut mit, waren über weite Strecken sogar das bessere Team, am Ende fehlte dann auch noch das Glück, um ein Spiel 5 in Karlsruhe zu erzwingen. So schied man trotz guter Leistung mit einem 80:83 im Viertelfinale der Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga gegen die PS Karlsruhe Lions aus.

Zunächst gingen die 500 Kilometer weit gereisten Gäste in Front und präsentierten sich auch in der Defense griffig. Doch im Angriff offenbarten die LIONS früh Defizite und leisteten sich bereits in den ersten vier Minuten vier Turnover. Hinzu kamen schon bald Zuordnungsprobleme in der Verteidigung. So stand es nach sechs Minuten 14:7 für die Hausherren. Die Gäste hatten Gesprächsbedarf und nahmen daher ihre erste Auszeit. Wenig später war ihr Rückstand allerdings sogar zweistellig. Erst dann zeigten sich die LIONS wieder etwas sortierter und schoben sich mit einem schnellen 7:0-Lauf wieder heran. Das erste Viertel ging trotzdem mit 19:14 an die Dragons. Das Löwenrudel erwischte mit zwei verwandelten Distanzwürfen einen perfekten Start in den folgenden Spielabschnitt und führte 60 Sekunden nach Wiederbeginn etwas unerwartet. Nach einer Unterbrechung durch eine Auszeit der Gastgeber zeigte sich Karlsruhe jedoch erneut anfällig für Fehler. Das Spiel war nun eng, spannend und deutlich attraktiver als noch im ersten Abschnitt. Die letzten Minuten vor der Halbzeit gehörten den Dragons, die ihren Vorsprung im Vergleich zum ersten Viertel ein kleines bisschen ausbauen konnten. Zur Spielmitte stand es 44:37. Auch nach der Rückkehr aus den Kabinen machte zunächst Quakenbrück den smarteren Eindruck und setzte sich erneut zweistellig ab, bevor die LIONS wieder zu ihrer Linie zurückfanden und ihren Rückstand auf fünf Zähler reduzierten. Dann aber hatten die Gastgeber erneut – nicht nur optisch – ein Übergewicht und hielten ihren Kontrahenten erfolgreich auf Distanz, wenngleich sie sich nicht wirklich absetzen konnten. Die abschließenden zehn Minuten begannen beim Spielstand von 60:55 und sollten es in sich haben. Karlsruhe war nun in fast allen Situationen deutlich konsequenter als noch in den vorherigen Phasen der Begegnung und eroberte in Minute 33 die Führung zurück. Auffällig dabei: Die verbesserte Defense-Arbeit der LIONS, die maßgeblich dazu beitragen sollte, dass die Dragons trotz guten Spielaufbaus keinen Lauf mehr anbringen konnten. Trotzdem blieb es bis zum Spielende eng und das Duell stand mehrmals an einem Kipppunkt. Immer wenn die Gäste vorlegten, kam postwendend der Konter. Der Favorit behielt am Ende die Nerven und verwandelte den „Matchball“ zum entscheidenden 3:1.

Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Eine aus vielen Gründen schmerzhafte Niederlage. Dennoch haben wir uns auf gute Art und Weise von unseren Fans verabschiedet. Trotz Verletzungen haben wir tollen Teambasketball gespielt und haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. Ich bin stolz auf das, was wir diese Saison erreicht haben und wie sehr sich meine Jungs entwickelt haben. Wir waren trotz teilweise widriger Umstände stellenweise eins der vier besten Teams der Liga, was uns vor der Saison niemand zugetraut hätte außerhalb des Vereins. Für mich als Rookie Headcoach war es eine großartige Erfahrung und ich blicke jetzt schon mit Vorfreude auf die neue Saison, weil ich mit großartigen Menschen zusammenarbeite und jederzeit den Support der Fans im Rücken spüre. Wir haben ein gutes Fundament für die Zukunft gelegt, jetzt genießen wir erstmal unseren verdienten Urlaub und dann versuchen wir nächste Saison noch konstanter und besser zu sein.“

12.05.2023 19:30 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. Tigers Tübingen 100:93

Die Tigers Tübingen haben die Chance verpasst, vorzeitig ins Playoff-Halbfinale einzuziehen. Beim Auswärtsspiel im hohen Norden zeigten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson vor 1.800 Zuschauern insgesamt nicht konstant genug. Bei der 93:100 (35:52)-Niederlage verschliefen die Schwaben die ersten 22 Minuten vollkommen und lagen nach 23 Minuten beim Stand von 37:58 bereits mit 21 Punkten im Hintertreffen. 

Mit den eigenen Fans im Rücken gelang es den Eisbären Bremerhaven gleich zu Beginn an Druck auf den Gegner auszuüben und die eigene Defense stabil zu halten. Obwohl das Team weiterhin auf den erkrankten Lennard Larysz verzichten musste, konnte auch der 2:5-Rückstand nach knapp drei gespielten Minuten, das Team von Head Coach Steven Key nicht aus der Ruhe bringen. Matt Frierson gelang mit seinen drei Freiwurftreffern nach wenigen Sekunden der Ausgleich. Die durch Robert Oehles Freiwurf erzielte Führung gaben die Eisbären Bremerhaven über die gesamte Partie nicht mehr aus der Hand. Im zweiten Viertel konnten die Seestädter Ihre Führung weiter ausbauen und die Tübinger vom eigenen Korb weitestgehend fernhalten. Zur Halbzeit stand es 52:35 für das Heimteam. Im dritten Viertel kamen die Gäste wieder näher heran. Die Seestädter hielten den Druck weiterhin hoch, aber auch die Tübinger konnten in diesem Viertel 27 Punkte erzielen. Die letzten zehn Minuten wurden noch einmal spannend und die 1843 Zuschauer in der Halle hielt es nicht mehr auf den Sitzen. Die Eisbären Bremerhaven nutzten zum Ende weiter ihre Chancen und kämpften bis zur letzten Sekunde für den Heimsieg und Spiel Fünf in der Serie.

Head Coach Steven Key blickt mit Freude auf das Entscheidungsspiel: „Wir haben uns heute den Sieg als Mannschaft erkämpft und freuen uns, dass wir noch einmal in Tübingen antreten dürfen. Wir geben alles, um ein spannendes Endspiel der Serie zu bieten. Wir müssen es schaffen, auch am Sonntag unseren Gameplan von Beginn an umzusetzen.“ Eisbären-Kapitän Robert Oehle ergänzt: „Die Fans haben uns im zweiten Heimspiel erneut zum Sieg getragen. Wir bedanken uns für den unglaublichen Support.“

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Nachberichte ProB Playoffs Halbfinale

Foto: Stativ & Linse Fotoagentur

Halbfinale: 13.05.2023 18:00 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. RASTA Vechta II 72:78

Die Cinderella-Story von RASTA Vechtas Farmteam in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB geht immer weiter. Am Samstagabend gewann der Aufsteiger Spiel 1 des Best-of-three-Halbfinales bei den favorisierten SBB Baskets Wolmirstedt nahe Magdeburg mit 78:72 (42:34). Mit einem Heimsieg am Mittwoch (19.30 Uhr, RASTA Dome) dann das Team von Head Coach Hendrik Gruhn den Einzug ins Finale und somit die sportliche Qualifikation für den Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA perfekt machen. 

RASTAs Johann Grünloh verhinderte mit seinem ersten Block des Abends einen Dreier von Bill Borekambi, der einen Sechs-Punkte-Rückstand bedeutet hätte (4. Minute). Dann war RASTA II drin in der Halle der Freundschaft und holte sich in der 5. Minute durch einen Threeball von Kilian Brockhoff eine 11:10-Führung. Die Vechtaer spielten beim Hauptrundendritten der Nord-Staffel mutig auf, pushten sich und boten mit einem And-One von Leon Okpara zum 18:15 (8.) und einem spektakulären Alley-Oop-Dunking von Grünloh (20:19, 9.) die Highlights im 1. Vierte. In dem hatten Okpara und Wolmirstedts Jordan Talbert mit je neun Punkten den Ton angegeben. Die Gäste hatten sich nicht einen einzigen Ballverlust erlaubt, aber nur einen ihrer sechs Dreier getroffen. Und: Das Rebound-Duell entschieden die Wolmirstedter mit 10:6 für sich. Talbert, der vor kurzem seinen 1.000. Punkt für die SBB Baskets erzielt hatte, brachte die Hauherren in der 11. Minute per Dreier mit 24:22 nach vorne. Die Vechtaer konterten die bis dahin sehr gute Quote der SBB Baskets (4/7) mit einem Threeball von Kaya Bayram (31:28) und einem Drive von JJ Culver zum 33:28 (beides 14.) – Auszeit Wolmirstedt. Die kurze Pause konnte das Gruhn-Team aber nicht stoppen. And-One von Tim Insinger zum 36:29, Drive von Kevin Smit zum 38:29 und schon gab’s die nächste Wolmirstedter Auszeit (16.). Aus dieser kamen die Mannen von Eiko Potthast dann besser, machten fünf Punkte in Serie zum 34:38 (18.). Dies wiederum beantwortete Hendrik Gruhn mit einer Auszeit und durfte sich in der 19. Minute über einen Offensiv-Rebound von Karl Bühner freuen, der diesen zum 42:34 verwertete. RASTA II hatte im 2. Viertel 12:9 Rebounds geholt, die Baskets trafen nur einen ihrer sieben Dreier.

Den Schwung des 2. Viertels nahmen die Niedersachen komplett mit in die 2. Halbzeit. Kevin Smit stellte von jenseits der 6.75 Meter auf 45:37 (22.). Mitte des 3. Viertels brachte der Routinier seine Truppe mit einem And-One sogar mit 52:43 (25.) nach vorne. Die Vechtaer hatten komplett die Kontrolle übernommen und führten nach einem Dreier von Kaya Bayram in der 27. Minute mit zwölf Punkten – 57:45. Am letzten Spieltag der Hauptrunde hatten die Vechtaer in Wolmirstedt im 3. Viertel sogar mit 19 Punkten vorne gelegen, verloren am Ende aber. Und was dann heute passierte, muss die ein oder anderen Erinnerung an den 8. April hervorgerufen haben. Die SBB Baskets Wolmirstedt nämlich schenkten den Vechtaern ein Dutzend Punkte in Serie ein, kamen neun Sekunden vor der Viertelpause durch Martin Bogdanov zum 57:57-Ausgleich. Viertelübergreifend blieben die Gäste rund fünf Minuten punktlos, ehe JJ Culver zum 59:59 (32.) traf. In der 33. Minute verloren die Vechtaer dann Kilian Brockhoff durch eine Hinausstellung. Nach dem Verlust des Big Man übernahmen bei RASTA II weitere Big Men das Scoring von außen. In der 34. Minute netzte Roman Bedime mit Brett zum 62:62 ein. Zuvor hatte er mit einem Block einen weiteren Talbert-Three verhindert. Johann Grünloh brachte RASTA II mit seinem Dreier nach vorne (65:63, 35.) und auch JJ Culver versenkte noch einen Dreier – 70:66, Auszeit Wolmirstedt (37.). Fünf Dreier insgesamt trafen die Vechtaer im 4. Viertel, die zwei letzten in letzter Minute. Kevin Smits Distanzwurf zum 73:69 gelang 46.5 Sekunden vor dem Ende, JJ Culvers Dreier zum 76:72 bei noch knapp 17 Sekunden Restspielzeit ließ die Vechtaer Bank und die Fans dahinter aufschreien. Und als Smit den entscheidenden Rebound holte und sich am Boden liegend aller Angriffe erwehrte, war die nächste Überrasche von RASTAs Farmteam perfekt. 

Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta): „Erst einmal vielen Dank an unsere Fans, die aus Vechta mit nach Wolmirstedt gekommen sind. Das wissen wir sehr zu schätzen. Es war hier wieder eine schöne Stimmung. In dieser Atmosphäre zu spielen, macht einfach viel Spaß. Über den Sieg bin ich sehr froh. Zumal es lange Zeit nicht danach ausgesehen hat, weil Wolmirstedt im 3. Viertel die Kontrolle bekommen hatte. Wie schon beim letzten Spiel hier haben wir Martin Bogdanov und Bill Borekambi mit ihrer individuellen Klasse in einer ganz wichtigen Phase nicht stoppen können. Im 4. Viertel sind wir dann aber zurückgekommen und Kevin hat uns einmal mehr den Allerwertesten gerettet. Besonders war heute, dass wir wieder mit fünf NBBL-Talenten spielen konnte. Johann Grünloh hat mit seinen 17 Jahren fast 32 Minuten auf dem Parkett gestanden. Um genau solche Entwicklungen geht es für uns im Farmteam. Das hier auf so einer Bühne im ProB-Halbfinale zu sehen, macht mich stolz. Und jetzt freue ich mich auf Mittwoch.“

14.05.2023 17:00 Uhr EPG Baskets Koblenz vs. BSW Sixers 95:85

Auch nach dem Umzug vom Oberwerth auf die Karthause haben die EPG Baskets Koblenz ihren Heimvorteil genutzt. Lautstark unterstützt von 1000 Zuschauern siegten die Koblenzer im ersten Halbfinalduell der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB gegen die BSW Sixers Sandersdorf mit 95:86 (41:48). Am kommenden Freitag geht die Serie nach Sandersdorf. Setzen sich die Baskets auch dort durch, dann ist der Aufstieg in die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sicher. Unterliegt die Mannschaft von Trainer Pat Elzie in Sachsen-Anhalt, gibt es nächsten Sonntag, erneut auf der Karthause, ein entscheidendes drittes Spiel.

Vor dem Spiel erreichte die Baskets eine Hiobsbotschaft. Kapitän Marvin Heckel hatte sich über Nacht eine Lebensmittelvergiftung eingefangen und konnte nicht auflaufen. Das Fehlen des Spielgestalters sollte sich vor allem im ersten Durchgang bemerkbar machen, die Baskets machten dies aber in der zweiten Halbzeit mit großem Kampfgeist wett.

Der Reihe nach: Die Gäste starteten, angeführt von ihrem überragenden Aufbauspieler Aleksa Kovacevic, mit einem 7:2-Lauf und bauten die Führung bis zum 17:8 aus, ehe die Baskets besser ins Spiel fanden. Vor allem dank starker Distanzwürfe, denn die körperlichen Vorteile unter dem Korb kamen noch nicht wie erhofft zum Tragen. Kristian Kilps kam im ersten Viertel zu elf Punkten (drei Dreier) für die Gäste, bei den Hausherren traf Alani Moore in der Schlussphase zwei Mal aus der Distanz. Mit dem letzten Angriff im ersten Viertel brachte Niclas Sperber den Baskets die erste Führung der Partie – 25:24.

Im zweiten Spielabschnitt wog die Partie zunächst hin und her bis zum 41:41. Die Gäste beendeten das Viertel mit einem 7:0-Lauf und nutzten in den letzten zwei Minuten einige Konfusion in der Defensive der Baskets. „Ich bin in der Halbzeit etwas lauter geworden. Wir mussten vor allem in der Defensive die Intensität erhöhen“, mahnte Elzie an.

Das dritte Viertel begann allerdings gar nicht nach Wunsch. Brian Butler kassierte schnell sein viertes Foul und musste wieder auf der Bank Platz nehmen, um in der Schlussphase noch eingreifen zu können. Die Baskets und die Zuschauer haderten nach einem Dreier von Marco Rahn zur 55:46-Gästeführung, binnen 63 Sekunden aber wendete sich das Blatt danach entscheidend. Leon Friederici traf in dieser Zeit drei Distanzwürfe, beantwortet von einer Auszeit der Sixers. In der Folge entwickelte sich ein furioser Schlagabtausch bis zum 69:69 nach einem weiteren Dreier von Kilps. Moritz Hübner besorgte zum Abschluss des dritten Viertels per Korbleger und anschließendem Freiwurf die 72:69-Führung.

Auch im Schlussabschnitt blieb es zunächst spannend. Während Kovacevic aufseiten der Gäste kurzzeitig am Knie behandelt wurde, bauten die Baskets die knappe Führung auf sechs Zähler aus. Zurück im Spiel legte der 21-jährige Sixers-Akteur sieben Zähler nach Gang auf und beim 80:79 fünfeinhalb Minuten vor Spielende war alles offen. „Am Ende haben uns die Zuschauer noch einmal einen Push gegeben. Die Mannschaft hat diese Unterstützung wirklich gespürt und gebraucht“, sagte Elzie.

Es folgte ein entscheidender 10:2-Lauf, bei dem Friederici und Moore wieder aus der Distanz trafen und den Butler mit einem Dunk vollendete. Auf den Sitzen hielt es nun schon niemanden mehr, und die Baskets brachten den Vorsprung in den letzten zwei Minuten sicher über die Zeit. „Sicherlich war das Publikum auch ein Faktor“, meinte Gästetrainer Christian Schreiber anschließend. „Offensiv haben wir mit 86 Punkten sicherlich ein gutes Spiel gemacht, aber der Schlüssel lag in der Defensive. Man darf gegen Koblenz keine 95 Punkte zulassen und ihnen so viele zweite Wurfchancen ermöglichen“, so Schreiber weiter.

Am Ende kamen die Koblenzer zu 22 Punkten aus zweiten Wurfversuchen, die Sixers zu lediglich fünf. „Man muss den Gästen ein Kompliment machen. Gerade die erste Halbzeit war sehr kraftvoll und dynamisch. Wie wir dann zurückgekommen sind, angeführt von Alani, der durch den Ausfall von Marvin viel kompensieren musste, war aber auch imposant. Ein tolles Spiel zweier richtig starker Teams“, befand Baskets-Sportvorstand Thomas Klein. Moore, mit 17 Punkten und starken zwölf Assists Spieler des Spiels, meinte: „Die Atmosphäre war wieder absolut großartig. Der Sieg war ein Mannschaftserfolg, weil wir immer zum Ende hin noch etwas zulegen konnten und diesen unbedingten Willen haben, die Meisterschaft nach Koblenz zu holen.“

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale Spiel 3

Foto: Jörg Laube

Viertelfinale: 10.05.2023 19:30 Uhr JobStairs GIESSEN 46ers vs. Dresden Titans 89:76

Den Dresden Titans gelang in Spiel 3 der Playoff-Serie nicht die Wende. Mit 89:76 setzen sich die JobStairs Gießen 46ers durch und ziehen somit ins Halbfinale der Aufstiegsrunde ein. Für „Elbflorenz“ ist die Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA damit beendet und die Spieler gehen in die wohlverdiente Sommerpause bis im Herbst der Startschuss zur nächsten Spielzeit in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA fällt.

Die erste Aktion in Spiel 3 war ein Block von Georg Voigtmann, doch Stefan Fundic sicherte sich den zweiten Ball und brachte die ersten Gießener Punkte. Für die Titans traf Tanner Graham einen Dreier. Bei den Gastgebern fiel in den ersten vier Minuten fast jeder Wurf, wo hingegen die „Elbriesen“ nur zweimal trafen. Beim Spielstand von 16:5 zog Fabian Strauß deshalb die erste Auszeit. Danach wurde besonders Daniel Kirchner treffsicher. Er verwandelte drei Distanztreffer, brachte Dresden auf 21:18 heran und schickte die in Rot spielenden in die Timeout. Vor der Viertelpause konnten die Hausherren allerdings wieder ein kleines Polster von sieben Punkten aufbauen (27:20).

Sie machten direkt weiter und Igor Cvorovic traf per Hookshot. Mit einem wunderbar aufgelegten Korb von Arne Wendler starteten die Titans nach vier Minuten auch ins zweite Viertel. Indes konnten die 46ers allerdings schon wieder entfliehen und Luis Figge brachte per Dreier wieder einen zweistelligen Vorsprung. Besseres Rebounding (27 GIE; 19 DDT), besonders am offensiven Brett brachte den Gießenern viele Chancen, welche auch genutzt wurden. Lange Ballbesitzphasen unterbrochen von einem Dunk durch Narcis ergaben eine 43:28 Vorsprung für die Heimmannschaft. Vor der Halbzeit schafften die sächsischen Athleten es leider nicht mehr unter die „magische“ Zehn-Punkte-Marke und es stand ein 46:32 auf der Anzeigetafel.

Nach der Halftime waren es die Hessen, die mit Justin Martin per Dreier zuerst trafen. Chase Adams schaltete schnell um und legte zwei Punkte in den Gießener Korb. Selbiger fand mit einem Zuckerpass Tanner Graham, der den nächsten Ball durch den Ring stopfte. Die 46ers blieben aber auch im dritten Viertel die gefährlichere Mannschaft, trafen Korbleger um Korbleger und lagen nach 25 Minuten mit 23 Punkten (63:40) in Front. Diese deutliche Führung bewegte Strauß zur nächsten Auszeit, welcher direkt vier schnelle Punkte von Kirchner und Kachelries folgten. Zwei getroffene Würfe von der Linie und ein perfektes Dreipunkt-Spiel von Schmikale ließen die Titans auf 69:53 heranrücken.

Das vierte Viertel startete mit einer kleinen Kuriosität als Chase Adams den zwei Köpfe größeren Cvorovic blockte. Danach traf trotzdem zuerst Gießen in Person von Barnes. Es ging außergewöhnlich weiter, Narcis traf zwei Dreier, Figge dunkte und Voigtmann tat es ihm gleich. Grant Teichmann verkürzte auf 15 Punkte, was den unerbittlich kämpfenden Dresdnern wieder einen Schub Hoffnung gab. Der starke Narcis flog von Adams in Szene gesetzt durch die Gießener Zone und dunkte spektakulär. Die aufgekommene Euphorie erstickten die 46ers allerdings mit zwei schnellen Dreiern wieder. Lukas Zerner setzte dann ebenfalls mit einem Dunk den Schlusspunkt unter die Titans-Saison, welche mit der 89:76 Niederlage besiegelt war.

Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers):„Zuerst möchte ich ein großes Kompliment an Coach Fabian Strauß und sein Team aussprechen. Er spielt einen sehr frischen, modernen Basketball. Mit einer 3:0 Serie habe ich wirklich nicht gerechnet, aber meine Mannschaft hat mich nicht das erste Mal in dieser Saison überrascht. Ich glaube den Grundstein für diesen Sieg haben wir bereits mit dem Sieg am Sonntag in Dresden gelegt. Wir haben die Schwächen von Dresden an dem Tag enorm ausgenutzt. Mein Team hat heute den Gameplan sehr gut umgesetzt und im gesamten war es eine reife und erfahrene Leistung. Ich bin wirklich über jeden Spieler im Kader glücklich. Das fast gelungene Double-Double von Luis Figge freut mich persönlich sehr für ihn, da wir in der vergangenen Woche intensive Gespräche im Training hatten, womit ich ihn extra motivieren wollte.“

Trotz des schnellen Playoff-Aus können die Dresden Titans stolz auf diese Saison sein. Kein Spieler und auch nicht die optimistischsten Fans hätten im Herbst mit so einer bombastischen Spielzeit gerechnet, in der die Mannschaft als Aufsteiger die Playoffs erreicht sowie gestandene Größen im Basketball mit unerwarteten Siegen kleine Ärgernisse bereitet. Auf die Saison 2022/23 wird man deshalb in Dresden noch lange mit einem Lächeln zurückblicken.

10.05.2023 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Eisbären Bremerhaven 103:80

Die Tigers Tübingen haben das so wichtige dritte Spiel im Playoff-Viertelfinale gegen die Eisbären Bremerhaven vor 2.415 Zuschauern in der Paul Horn-Arena mit 103:80 (60:42) gewonnen. Damit geht die Mannschaft von Trainer Danny Jansson in der Serie mit 2:1 in Führung und benötigt nun nur noch einen Sieg für das Erreichen des Halbfinales.

Die Starting Five um Matt Frierson, Jarelle Reischel, Simon Krajcovic, Matt Freeman und Robert Oehle fand besser in die Partie als in den ersten beiden Spielen und konnte nach zweieinhalb Minuten mit 7:8 in Führung gehen. Nach dem erneuten Führungstreffer von hinter der Dreierlinie zum 8:11 von Matt Frierson bestimmte der Gastgeber aus Tübingen zunehmend das Spiel zog zum Ende des ersten Abschnittes mit 7 Punkten davon.

Im zweiten und dritten Viertel wurde die Defensive der Tigers Tübingen immer stärker. Den Baden-Württembergern gelang es so die Führung weiter auszubauen und das Spiel weitestgehend zu bestimmen. Besonders in den Rebounds blieben die Eisbären unterlegen. In den dritten zehn Minuten ließen die Tübinger nur 11 Punkte der Eisbären zu.

Key ließ im letzten Abschnitt seine besten Spieler auf der Bank und hatte sich mit der Niederlage bereits abgefunden. Delante Jones netzte nach 58 gespielten Sekunden zum 88:57 ein, dazu wurde der US-Amerikaner von Carlo Meyer gefoult. Auch der Bonuswurf saß zum 89:57. Die Eisbären waren total verunsichert und wollten nur noch das Spiel vernünftig zu Ende bringen. In Minute 33 verdunkte sich Keppler, doch Teamkollege Dibba war zur Stelle und machte es zum 94:61 deutlich besser. Das Publikum jubelte frenetisch dem eigenen Team zu. Alles was Key versuchte, fruchtete nicht. Starke fünf Minuten vor Rambo bat der Eisbären-Trainer seine Schützlinge beim Stand von 67:98 erneut zum Gespräch auf die Bank. Kurz zuvor schied Reischel mit seinem fünften Foul aus dem Spiel aus. Jansson hatte das Resultat auch registriert und holte seine besten Akteure Schritt für Schritt vom Feld. Es war nur die Frage, wer die 100-Punkte-Marke brechen sollte. 2:21 Minuten vor dem Ende war es schließlich Dibba, der per Dunking das 101:74 erzielte. Die Fans sangen sich für den Sieg ein! Das Spiel plätscherte nun vor sich hin. Mit Ablauf der 40 Minuten stand ein klarer und deutlicher 103:80-Erfolg fest.

„Auch wenn uns der Start in die Partie dieses Mal besser gelungen ist, haben wir gegen die starke Tübinger Defense zu wenig Mittel gefunden. Dadurch konnten wir unser Spiel nicht so entfalten, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir müssen am Freitag zuhause eine ähnliche Reaktion wie am vergangenen Sonntag zeigen, um die Serie wieder offen zu halten“, so Head Coach Steven Key nach dem Spiel.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Im dritten Spiel geht es um Energie. Und diese hatten wir heute mehr als Bremerhaven. Doch die Serie ist noch nicht beendet. Wir müssen nun gut regenerieren und uns bestmöglich auf das Spiel am Freitag in Bremerhaven vorbereiten. Ich erwarte ein komplettes neues Spiel, die Eisbären werden uns alles abverlangen.“

10.05.2023 19:30 Uhr RASTA Vechta vs. Phoenix Hagen 95:74

RASTA Vechta hat zum vierten mal nach 2013, 2016 und 2018 das Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA erreicht. Am Mittwochabend gewann der Hauptrundenerste vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome Spiel 3 der Best-of-five-Serie gegen Phoenix Hagen mit 95:74 (60:36) und holte somit den dritten Sieg. Ab dem 19. Mai spielt die Mannschaft von Ty Harrelson in maximal fünf Spielen gegen die JobStairs GIESSEN 46ers, die ihr Viertelfinale gegen Aufsteiger Dresden Titans ebenfalls mit 3:0 für sich entschieden.

Die ohne den erkrankten Joschka Ferner und den verletzten Siler Schneider angetretenen Gastgeber legten mit einem 11:0-Lauf zum 16:5 (5.). Die letzen Punkte dieses Runs machte der wie entfesselt aufspielende Andrew Jones, indem er zunächst JJ Mann vernaschte und dann per Floater abschloss. Darauf traf RASTA binnen nicht einmal einer Minute drei Dreier, Jones gar vom Wiesenhof-Logo aus gut acht Metern zum 25:7 (6.) – der RASTA Dome erbebte. Phoenix Hagen wurde an die Wand gespielt, Naz Bohannon stopfte den Wilson in der 9. Minute zum 29:10 durch die Reuse. Den „Dunk des Abends“ lieferte dann aber Andrew Jones, der sich an der Grundlinie durchsetzte und den Feuervögeln einen 22-Punkte-Rückstand besorgte.

RASTA ging nicht vom Gaspedal. In der 14. Minute machte Ryan Schwieger per And-One das 44:21, das 48:27 (16.) besorgte er per Dunking. Vechtas Fans, unterstützt vom „Musikvereine Oythe“, kamen aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. Kurz vor der Pause machte Andrew Jones per Dreier seine Punkte 14 bis 16 – der Rookie nahm Phoenix Hagen auseinander. In der 1. Halbzeit waren dem Harrelson-Team nur drei Turnovers unterlaufen, es dominierte die Bretter und hatte schon 13 Assists verteilt. Die 3er-Quote lag bei 42% und die 2er-Quote bei grandiosen 76%.

Ein etwaiges Aufbäumen Phoenix Hagens, das erneut ohne drei verletzte Stammspieler antreten musste, wurde von RASTA konsequent verhindert. Dreier Jones zum 69:42 (23.), Dreier Aminu zum 72:44 (25.), Dreier durch Vechtas Eigengewächs Noah Jänen zum 75:47, Dunk von Andrew Jones zum 77:47 (beides 26.) – RASTAs Fans feierten eine Party in Orange. Als Jänen, 19 Jahre jung, mit einem ganz schwierigen Layup auf 81:47 (27.) stellte, hatte RASTA den größten Vorsprung des Abends – 34 Punkte.

Mit einem Dreier zum 86:62 bestellte Ryan Schwieger in der 33. Minute einen weiteren Gruß von Vechtas Offense an Hagens Defense. Angesichts der bis dahin so deutlichen Angelegenheit im RASTA Dome konnten die Vechtaer im Schlussabschnitt weiterhin reichlich Minuten vereiteln. Tajuan Agee etwa, RASTAs Top-Scorer, stand letztlich nur gut 14 Minuten auf dem Parkett. Dafür konnten Vechtas Talente Noah Jänen (13:06 Minuten) und Johann Grünloh (7:09) noch mehr Erfahrung auf ProA-Level sammeln. Am Ende hatten neun der zehn eingesetzten RASTAner, Kevin Smit und JJ Culver waren zur Halbzeit vom Spielberichtsbogen genommen worden, gepunktet.

Chris Harris (Head Coach Hagen): „Ich habe Ty schon gesagt, dass sich für uns das 1. Viertel so angefühlt hat, als wären wir vor einen Bus gelaufen. Ty hat seine Mannschaft auch von den Emotionen her perfekt eingestellt. Sie waren total fokussiert und hochmotiviert. Mit ein paar Fehlern am Anfang haben wir RASTA auch geholfen. Sie sind dann ins rollen gekommen, die Halle hat getobt – das ist für uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht aufzuhalten. Ich kann meiner Mannschaft aber nichts vorwerfen. Wir sind erneut dezimiert angetreten, hatten am Sonntag einen unglaublichen Kampf in Hagen abgeliefert. In Spiel 1 hatten wir auch lange gut dagegengehalten. Was unfassbar geil ist an meiner Mannschaft, ist, dass sie sich nie aufgibt. Wir haben heute mit 34 Punkten zurückgelegen. Dann haben wir uns ein bisschen heran gekämpft  und haben uns nicht komplett abschlachten lassen. Vechta hat zurecht gewonnen und eine tolle Serie gespielt. Ich wünsche ihnen allen Erfolg der Welt, eine tolle Serie gegen Gießen und den gewünschten Aufstieg.“

10.05.2023 19:30 Uhr PS Karlsruhe LIONS vs. Artland Dragons 106:81

Es bleibt weiterhin die Serie der Blowouts im Viertelfinale der Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga zwischen den Artland Dragons und den PS Karlsruhe Lions. Auswärts mussten sich die Drachen deutlich mit 81:106 geschlagen geben. Topscorer der Dragons war De’Vondre Perry mit 21 Punkten.

Beide Teams starteten engagiert, aber zunächst unpräzise im Abschluss. Julian Albus brachte zwar per Dreier nach zwei Minuten die Hausherren in Führung, doch seine Mannschaft machte in der Anfangsphase keine gute Defense-Arbeit. Von dieser konnten jedoch die Gäste nicht profitieren und die LIONS führten nach sechs Minuten mit 14:6. Nach einer Dragons-Auszeit, der mehrere Distanztreffer folgten, kamen die Niedersachsen bis auf zwei Punkte heran. Insgesamt lag das Übergewicht im ersten Viertel aber bei Karlsruhe, was in einem Stand von 24:17 zur ersten Pause resultierte. Kurz darauf lagen die LIONS erstmals mit zehn Zählern vorn und zeigten auch anschließend einige erfolgreiche sowie sehenswerte Sequenzen. Allerdings fand Quakenbrück nun ebenfalls mehr und mehr ins Spiel, das nun kampfbetonter wurde, was in dieser Phase den Gästen mehr entgegenkam. Gut zwei Minuten vor der Halbzeit stand es 39:34, was eine Karlsruher Auszeit erforderte. Diese sollte sich lohnen, denn sie unterbrach den sich andeutenden Dragons-Run und mit sechs Punkten innerhalb der letzten 30 Sekunden vor der Sirene erspielten sich die Hausherren erneut eine zweistellige Führung.

Mit 51:38 ging es in den dritten Spielabschnitt, in dem die LIONS gute erste vier Minuten hatten, bevor die Dragons sich wieder besser in Szene setzen konnten. Von zwischenzeitlich 19 Punkten Vorsprung waren zwei Minuten vor der letzten Pause nur noch elf übrig. Doch wie im zweiten Viertel hatte Karlsruhe auch im dritten Abschnitt mehr von der Schlussphase und lag zu Beginn der abschließenden zehn Minuten mit 76:61 in Front. Zwei Dreier der Hausherren in der 31. Spielminute entfalteten Wirkung auf dem Scoreboard. Die Niedersachsen hielten zwar dagegen, mussten jedoch zwei Minuten später nach einer spektakulär vorgetragenen LIONS-Sequenz zum 87:67 eine weitere Auszeit nehmen. Nun allerdings lief es für die Badener, die deutlich befreiter als zuvor aufspielten und sechs Minuten vor dem Ende mit einer 26 Punkte-Führung praktisch für die Vorentscheidung sorgten.

Headcoach Patrick Flomo zum Spiel: „Wieder eine offensive Ausnahmeleistung, leider dieses Mal für den Gegner. Offensiv waren wir sehr durchschnittlich, defensiv haben wir heute nicht genug Fokus gehabt. Jeder Fehler in der Defensive wurde konsequent bestraft, vor allem vom Perimeter haben sie hochprozentig abgeschlossen. Uns bleibt nicht viel Zeit unsere Wunden zu lecken, wir müssen den Fokus auf die kleinen Dinge legen, gerade in der Defensive. Gelingt uns das, haben wir gute Chancen, die Serie wieder auszugleichen und ein Spiel 5 zu forcieren.“

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Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale Spiel 2

Foto: Jörg Laube

Viertelfinale: 07.05.2023 16:00 Uhr Eisbären Bremerhaven vs. Tigers Tübingen 99:87

Ausgleich! Die Eisbären Bremerhaven haben das zweite Spiel im Playoff-Viertelfinale vor 2.555 Zuschauern in der Stadthalle zu Bremerhaven gegen die Tigers Tübingen verdient mit 99:87 (51:41) gewonnen. Damit kann die Mannschaft von Eisbären-Trainer Steven Key die Serie im Playoff-Viertelfinale zum 1:1 ausgleichen. 

Der Start des Spiels wirkte wie ein Dejavú des ersten Viertelfinals als die Offensive der Eisbären Bremerhaven nicht zum Zug kam und der Gegner aus Tübingen mit 0:13 in Führung gehen konnte. Das Timeout von Head Coach Steven Key brachte die gewünschte Veränderung und die lautstarke Halle pushte die Seestädter noch zusätzlich nach vorne. Mit zunehmender Spieldauer fanden sie mehr Mittel gegen die aggressive Tübinger Defense und die eigene Verteidigung stabilisierte sich. Mit einem 19:24 Rückstand ging es in die erste Viertelpause. In der ersten Aktion des zweiten Abschnittes klaute Lennard Larysz den Tigers den Ball und Matt Freeman vollendete zum 21:24. Zunächst blieben die Tübinger noch den Schritt vorne, mit der knappen Ballsicherung von Simon Krajcovic, die das Rückspiel verhinderte und seinem Abschluss zum 29:33 leiteten die Eisbären ihre stärkste Phase des Spiels ein. Direkt im Anschluss waren es ein Rückspiel, ein Schrittfehler der Gäste und ein starker Block von Khalid Thomas, sowie die Treffer von Jarelle Reischel zum 35:33 die das Heimteam erstmals in dieser Serie in Führung brachten. Diese gaben die Bremerhavener bis zum Ende nicht mehr her. Die finalen zwei Punkte des Viertels von Lennard Larysz bedeuteten einen 51:41-Zwischenstand zum Ende der ersten Hälfte. 

Auch im dritten Abschnitt gehörten die ersten drei Punkte Matt Freeman und auch Matt Frierson konnte seinen ersten Dreier beisteuern. Die Tübinger konnten sich weiter auf ihre Drei-Punkte-Würfe verlassen, mussten die Eisbären zunächst aber auf 19 Punkte davonziehen lassen. Im zweiten Teil dieses Spielabschnittes kamen die Gäste wieder etwas besser durch die Defensive der Bremerhavener und reduzierten den Rückstand. Die Eisbären erzielten in dieser Phase weniger Punkte aus dem Spiel, blieben aber dank ihrer Freiwurftreffer weiter vorne. Vor der letzten Pause stand es 72:68. Dementsprechend spannend blieb die Partie. Die Eisbären legten ihre Punkte vor und die Gäste aus Baden-Württemberg zogen nach und blieben dran. Für die Bremerhavener waren in dieser Phase die gelungene Defensivarbeit und die Freiwurftreffer entscheidend. Mit frühen fünf Teamfouls der Gäste, waren die Seestädter immer wieder an der Freiwurflinie gefordert und konnten dort 15 Punkte erzielen. Auf Eisbärenseite zeigte Lennard Larysz sein stärkstes Viertel, er steuerte 8 seiner 13 Punkte in diesem Abschnitt bei und lag zum Ende des Spiels bei einer Trefferquote von 100%.

„Es war toll heute vor dieser Kulisse zu spielen, die Zuschauer haben uns zum Sieg getragen. Wir haben besser zu unserem Spiel gefunden und sind mit dem körperlichen Spiel des Gegners deutlich besser zurechtgekommen. Wir wollen die zwei Tage Pause nutzen um neue Kraft zu tanken und dann am Mittwoch auch auswärts unsere beste Leistung abrufen“, resümierte Head Coach Steven Key nach der Partie. 

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Das war ein intensives Spiel. Wir haben uns im zweiten Viertel selbst in den Fuß geschossen. Der Fokus war an beiden Enden des Feldes weg, in dieser Phase haben wir die Kontrolle über die Partie verloren. Bremerhaven hat zeitgleich die Rolle des Fahrers im Spiel übernommen und nicht mehr hergegeben. Wir sind zwar nochmals zurückgekommen, wir konnten in der zweiten Halbzeit aber Lennard Larysz nicht stoppen, der uns fast im Alleingang geschlagen hat.“

07.05.2023 16:00 Uhr Dresden Titans vs. JobStairs GIESSEN 46ers 72:89

Das zweite Viertelfinal-Spiel der Serie zwischen den JobStairs GIESSEN 46ers und den Dresden Titans konnten die Mittelhessen mit 89:72 klar für sich entscheiden. Die Gießener präsentierten eine starke Defense und nahmen den Downtown-Schützen aus Sachsen ihre größte Stärke und hielten sie bei einer Trefferquote von 20% vom Perimeter (6/30).

Die erste Führung der Partie sicherten sich die Gäste aus Gießen, welche per Dreier von Justin Martins und einem Jumpshot von Stefan Fundic in Führung gingen. Die ersten Zähler für „Blau-Weiß“ erzielte Daniel Kirchner. Tanner Graham traf den ersten Dreier und Arne Wendler legte schnell nach. So blieben die Dresdner gegen mit 10:8 führenden 46ers in Schlagdistanz. Weiter ging es mit einem durch David Kachelries wunderbar vorbereiteten Dunk von Graham. Trotzdem konnten sich die Gäste durch effektiv genutzte Angriffe (55% FG) etwas absetzten (14:20). Mit einem perfekten „And One“ und einem getroffenen Distanzwurf von Lucien Schmikale konnten die Sachsen zur Viertelpause zum 20:20 ausgleichen.

Nachdem Gießen kurz wieder mit zwei Punkten in Führung gegangen war, brachte Grant Teichmann die Hausherren durch einen Wurf vom Parkplatz wieder in die bessere Position. Den erfahrenen Gästen gelang es aber schnell das Blatt zu wenden und wieder mit 23:30 in Front zu gehen. Natürlich ließen sich die Männer von Fabian Strauß nicht unterkriegen und legten schnell vier Zähler nach. Auf der Gästebank war deswegen direkt Auszeit angesagt. Danach ging der kleine Titans-Lauf aber direkt weiter und Voigtmann verkürzte auf ein Pünktchen. In der Schlussphase der ersten Hälfte sorgte besonders Jabari Narcis dafür, dass die Hausherren dranblieben. Er traf einen Dreier und erzielte vier weitere Punkte. Wegen seiner starken Leistung lagen die Titans nach 20 Minuten nur mit 42:46 zurück.

Im nächsten Spielabschnitt verkürzte Voigtmann direkt um zwei Zähler. Enosch Wolf antwortete allerdings, ebenfalls mit einem Zweier. Danach legte Fundic vier weiter Zähler nach und brachte wieder einen ordentlichen Puffer von sechs Punkten für seine Mannschaft. Diesen holten die Dresdner allerdings wieder auf und so war es Schmikale der vom Perimeter das 58:58 einnetzte. Den Gießener Gegenangriff blockte Lukas Zerner monstermäßig, die Führung holte Narcis (61:60). Diese hielt allerdings nur wenige Sekunden, bis Justin Martin einen Dreier mit Foul verwandelte. Barnes legte einen weiteren Fernwurf nach. Doch es war der starke Narcis, welcher mit einem Dunk den Schlusspunkt unters dritte Viertel setzte (63:67).

Den Startschuss für die letzten zehn Minuten gab wieder Martin, der einen Midrangejumper traf. Die Gastmannschaft drehte wieder kurz auf, nutze ihre Möglichkeiten und führte mit noch acht Minuten auf der Uhr 63:76. Die Partie wurde im Schlussviertel oft unterbrochen und so kamen beide Mannschaften aus dem Spielrhythmus. Das tat der Heimmannschaft gar nicht gut und der Rückstand wurde immer größer. Die Hälfte des letzten Abschnitts war gespielt und der 46ers-Vorsprung betrug 16 Punkte. Unermüdlich kämpfend legte Kachelries direkt hintereinander drei Bälle in den Korb. Leider waren das aber auch die letzten Punkte für die „Elbriesen“ und die Gießen 46ers gewannen auch Spiel 2 mit 72:89.

Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers):„Beide Teams hatten weniger wie 48 Stunden zwischen der ersten und dieser Partie. Es war eine Frage der Energie, die wir auf das Parkett bringen konnten. Vor allem in der Defense. Als dann Justin Martin seine Würfe treffen konnte und wir insgesamt in der Offensive Lösungen fanden, war es im Resultat deutlich. Die Partie war aber nicht so eindeutig, wie das Endergebnis aussagt. Ich erwarte am Mittwoch einen weiteren harten Kampf für uns.“

07.05.2023 18:00 Uhr Artland Dragons vs. PS Karlsruhe LIONS 103:75

Zwei Tage nach ihrem überlegenen Sieg gegen die Artland Dragons zum Auftakt der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA schlugen die PS Karlsruhe LIONS am 7. Mai im zweiten Spiel hart auf dem Boden auf. Die Niedersachsen zeigten sich in der Artland Arena angriffslustig und energiegeladen. Karlsruhe bekam hingegen nach einem soliden Beginn zu keinem Zeitpunkt mehr Zugriff auf die Partie. Mit ihrem 103:75-Erfolg gleichen die Dragons die Serie aus. Bereits am 10. Mai kommt es zum nächsten Duell, dann wieder in der Karlsruher Lina-Radke-Halle.

Die Zuschauer in Quakenbrück sahen einen recht ausgeglichenen Beginn. Zunächst aber zeigten sich beide Kontrahenten, wie knapp 48 Stunden zuvor in der Fächerstadt, wenig effektiv im Abschluss: 5:6 nach fünf Spielminuten. Erst danach nahm die Begegnung langsam Fahrt auf – zunächst mit leichten Vorteilen für die LIONS, die sich aber nur kurzzeitig auf fünf Punkte absetzen konnten. Denn im Unterschied zum ersten Playoff-Duell zeigten sich die Dragons gefestigter und blieben auf Tuchfühlung. Wenig später erspielten sich die Hausherren eine nicht unverdiente 21:18-Führung zur ersten Pause. Im zweiten Durchgang eroberten die Niedersachsen sowohl in der Offense als auch in der Defense die Hoheit auf dem Court. Zwei Karlsruher Auszeiten im zweiten Viertel änderten nichts daran, dass die Gäste Punkt um Punkt den Anschluss verloren. Zur Halbzeit waren die Trefferquoten des Löwenrudels mehr als ernüchternd. Auch in sämtlichen anderen Statistiken hatte Quakenbrück die Nase vorn und lag konsequenterweise mit 54:35 in Front. Viertelübergreifend war es gar ein 16:0-Run, der den Dragons-Vorsprung nach der Rückkehr aus den Kabinen auf 26 Zähler anwachsen ließ. Die LIONS kämpften – allerdings an diesem Abend mit stumpfen Waffen. So erreichte Karlsruhe nie den Energielevel der Hausherren, die wenig Mühe hatten, ihren Vorsprung zu verteidigen und zur letzten Pause noch weiter auf 88:51 auszubauen. Das Spiel war entschieden. Mehr als etwas Ergebniskorrektur war von da an für die LIONS nicht mehr drin.

07.05.2023 18:00 Uhr Phoenix Hagen vs. RASTA Vechta 81:85

RASTA Vechta hat sich bei Phoenix Hagen zum zweiten Sieg in der Best-of-five-Viertelfinalserie gekämpft. Am Sonntagabend gewann die Mannschaft von Head Coach Ty Harrelson nach einem 128-minütigen Fight mit 85:81 (46:48). Jetzt fehlt dem Hauptrundenersten nur noch ein Sieg zum Erreichen des Halbfinales in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.

Mit Dreiern von Tajuan Agee zum 3:2 (1. Minute) und Andrew Jones (6:5, 3.) knüpfte RASTA zu Beginn nahtlos an das tolle Shooting aus Halbzeit zwei von Spiel 1 an. Aber auch Phoenix Hagen zeigte sich treffsicher von jenseits der 6.75 Meter. Und so schickte Tim Uhlemann mit seinem Threeball zum 15:14 (6.) RASTA in die erste Auszeit des Abends. Ty Harrelson richtete deutliche Worte an sein Team, das sich gegen starke Hagener jedoch weiterhin nicht gänzlich auf der Höhe zeigte. Der fünfte Vechtaer Turnover war die Vorlage zu Hagens nächstem Dreier, RASTA lag in der 7. Minute mit 14:18 zurück. Jetzt aber folgte eine tolle Phase der Gäste. Joel Aminu machte sieben Punkte in Serie, Joschka Ferner traf einen Dreier nach einem Traumpass von Siler Schneider – 28:25 (10.) Hagens fünfter Offensiv-Rebound führte drei Sekunden vor der Pause aber noch zum Ausgleich.

2

Nach dem sechsten Ballverlust kassierte RASTA einen Drei-Punkte-Rückstand (30:33, 11.) und  ließ sogar noch das 30:35 zu, also einen 2:10-Lauf (13.). Nach dem 33:41 (15.) rief Harrelson sein Team erneut an die Bande, Phoenix Hagen baute den Vorsprung im Anschluss aber noch auf neun Punkte aus 44:35 (17.). In der wenigen verbleibenden Zeit bis zur Halbzeitpause und mittlerweile mit Farmteam-„Leihe“ Kevin Smit auf dem Parkett (für den verletzten Siler Schneider) machte der Favorit dann einen guten Job. Joschka Ferner netzte RASTAs sechsten Dreier ein (41:46, 18.), Tajuan Agee verkürzte 90 Sekunden vor dem Kabinengang auf 44:46. Und erneut bis auf zwei Punkte an die Gastgeber heran kamen die Vechtaer durch Ryan Schwiegers Drive bei noch sechs Sekunden auf der Uhr – 46:48.

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Den Schwung vom Ende der 1. Halbzeit nahmen die Vechtaer mit in die zweite und zeigten die starke Vorstellung, die sie schon keine 48 Stunden zuvor abgeliefert hatten. Wie schon in Spiel 1 im 3. Viertel im Mittelpunkt: Naz Bohannon. RASTAs Power Forward machte acht Punkte in diesen zehn Minuten und legte mit seiner Inside-Präsenz den Grundstein für RASTAs stärkste Phase an diesem Abend. Als Joschka Ferner in der 23. Minute per Dreier auf 56:48 stellte, hatte RASTA eine 17-Punkte-Wende vollzogen – Auszeit Hagen. Angetrieben vom frenetischen Anhang kämpfte sich Phoenix Hagen nach dem 55:62-Rückstand (25.) zurück in die Partie. JJ Mann machte in der 26. Minute schon seine Punkte 19 und 20 zum 59:62, mit zwei Dreiern gelang Tim Uhlemann der Ausgleich – 66:66 (29.). 

Die „Schlacht in der ‚Ische“ nahm nun Züge eines Boxkampfes in den zwei, drei letzten Runden an. Mit einem mit großem Selbstbewusstsein genommenen Dreier stellte Ryan Schwieger auf 73:69 (32.) für die Gäste, Joel Aminu erhöhte nach eigenem Offensiv-Rebound auf 78:73 (35.). Wirkungstreffer? Ja, aber Hagen stand wieder auf. Mit einem 6:0-Lauf holten sich die Gastgeber unter die Ohren betäubendem Lärm die Führung zurück – 79:78 (38.). RASTA reagierte grandios, krempelte die Ärmel noch einmal höher. Tajuan Agee tankte sich zu einem And-One durch (81:79, 39.) und sechs Sekunden vor dem Ende traf der Big Man gegen das Gebrüll und die Pfiffe von fast 3.000 Hagener Fans die zwei entscheidenden Freiwürfe zum 85:81.

Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Das war heute ein sehr umkämpftes Spiel in einer großartigen Playoff-Atmosphäre. Hagen hat es uns wie am Freitag in Spiel 1 sehr schwer gemacht. Aber wir konnten heute zwölf Mann in den Ring werfen und haben im Schlussabschnitt nur zwölf Punkte zugelassen. Wir haben ein enges Spiel gesehen, an dem am Ende die Kleinigkeiten darüber entschieden haben, dass wir als Sieger vom Feld gehen konnten. Chris Harris hat seine Jungs wahnsinnig gut auf uns eingestellt und es uns abermals schwer gemacht – bis zum Schlusspfiff. Auf der Zielgeraden haben wir einige defensive Stopps gehabt, die uns die nötige Luft gegeben haben. Jetzt wollen wir am Mittwoch daheim die Serie beenden, um dieser schwer zu spielenden Atmosphäre in Hagen – einem 4. Spiel – möglichst aus dem Weg zu gehen.“

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Nachberichte ProB Playoffs Viertelfinale Spiel 3

Foto: Stativ & Linse Fotoagentur

Viertelfinale: 05.05.2023 19:30 Uhr EPG Baskets Koblenz vs. CATL Basketball Löwen 108:83

Die CATL Basketball Löwen verlieren das entscheidende dritte Spiel der Viertelfinalserie gegen die EPG Baskets Koblenz und verpassen damit den möglichen Einzug ins Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB. 

Nachdem die Erfurter die erste Partie der Serie gegen den Hauptrunden-Spitzenreiter aus Rheinland-Pfalz für sich entscheiden konnten, vergaben sie in der zweiten Partie den Matchball vor dem heimischen Publikum in der Thüringer Landeshauptstadt. Mit dem 1:1-Gleichstand der Serie reisten die Löwen am Freitag nach Koblenz zum entscheidenden dritten Spiel. Dabei waren die Voraussetzungen für das Team der Trainer Enrico Kufuor und Andreas Fischer jedoch deutlich schlechter als in den vorherigen Begegnungen. Neben dem weiterhin verletzungsbedingten Ausfall von Noah Kamdem fehlte auch Centerspieler Tobias Bode im Kader, da der Routinier aus der zweiten Erfurter Mannschaft seine erlaubten fünf Einsätze als Aushilfsspieler absolviert hatte. Zudem konnte Mannschaftskapitän Jan Heber aus gesundheitlichen Gründen die gesamte Woche nicht trainieren und ging geschwächt in die Partie. 

Vor einer bemerkenswerten Kulisse mit knapp 3.000 Zuschauern legten die Koblenzer Hausherren einen Traumstart hin und gingen innerhalb von zwei Minuten mit 10:4 in Führung. Doch die Gäste zeigten sich unbeeindruckt und glichen unter dem Jubel der 40 mitgereisten Thüringer Fans zwei Minuten später zum 12:12 aus. Bis zum Viertelende erspielten sich die Koblenzer jedoch einen 30:19-Vorsprung. Im zweiten Spielabschnitt kassierte Guy Landry Edi nach 13 Sekunden sein drittes Foul und wurde von den Trainern deshalb vorsichtshalber zurück auf die Bank beordert. Von seinen Mitspielern agierten der 18-jährige Nachwuchsspieler Dominykas Pleta (25 Punkte) und der US-amerikanische Guard Tyseem Lyles (19 Punkte) besonders korbgefährlich. Bis zur Halbzeit verkürzten die Löwen den Rückstand von elf auf neun Zähler (43:52). Auch im dritten Viertel verlief das Spiel recht ausgeglichen. Beide Mannschaften zeigten sich deutlich treffsicherer aus der Distanz und die Erfurter trafen sechs von sieben Dreipunktewürfen. Mit einem Rückstand von zehn Punkten (70:80) gingen Jan Heber und seine Mitspieler in den Schlussabschnitt und bemühten sich den zunehmend sichtbar werdenden Kräfteverschleiß zu kompensieren. Doch die Koblenzer zeigten sich in äußerst starker Form und entschieden das letzte Viertel mit 28:13 deutlich für sich. Durch den 108:83-Sieg ziehen die EPG Baskets Koblenz ins Halbfinale ein und treffen dort auf die BSW Sixers aus Sandersdorf.

05.05.2023 19:30 Uhr SBB Baskets Wolmirstedt vs. Itzehoe Eagles 83:82

Timo Völkerink war „superstolz“. Auf die Saison seiner Itzehoe Eagles und auch auf das letzte Spiel. Denn es war das letzte Eagles-Spiel in dieser Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga: Sie haben die dramatische dritte Partie des Playoff-Viertelfinals bei den SBB Baskets Wolmirstedt mit 82:83 verloren und sind ausgeschieden. Viertelergebnisse: 11:19, 32:21, 15:18, 24:28.

Eine Vorgabe von Coach Völkerink: Offensivrebounds des Gegners verhindern. Das funktionierte im ersten Viertel nicht, dasselbe galt für den Abschluss. Die Gäste spielten gute Würfe heraus, trafen den Korb aber in den ersten Minuten kaum. Zum Ende des Abschnitts kamen die Itzehoer besser ins Spiel, und im zweiten Viertel dann richtig. Ihre Verteidigung gab dem Gegner Rätsel auf, Emil Marshall glich aus, Erik Nyberg nutzte den nächsten Ballgewinn zur ersten Führung. Auch Shaquille Rombley war nach ruhigem Beginn nun im Spiel – und wie: Zehn Punkte und fünf Rebounds steuerte er im zweiten Viertel zur 43:37-Halbzeitführung bei. Sie wäre noch höher ausgefallen, doch Wolmirstedt hielt den Kontakt mit drei Dreiern.

Ein Nyberg-Dreier läutete die zweite Hälfte ein, Rombley regierte weiter unter den Körben, der Vorsprung wurde zweistellig. Nach dem 58:46 durch Jack Fritsche gelang den Eagles allerdings fast vier Minuten kein Korb mehr bis zum 58:55 am Viertelende. Mit einem Dreier brach Fritsche den Bann, weiterhin verteidigten die Itzehoer die Führung: Ein Distanzwurf von Nyberg brachte das 73:65 fünfeinhalb Minuten vor Schluss.

Dann wurde es dramatisch: In einem 14:0-Lauf trafen die Baskets vier Mal von außen und lagen plötzlich 79:73 vorn, die Eagles hatten nur noch eine Minute Zeit. Sie kämpften weiter und verkürzten – acht Sekunden vor dem Ende glich Nyberg per Dreier zum 82:82 aus. Das Ende war unglücklich: Nicht einmal zwei Sekunden vor Schluss ertönte ein Foulpfiff gegen Marshall. Wolmirstedts Martin Bogdanov versenkte den ersten Freiwurf zur Führung und warf den zweiten absichtlich daneben, um die Uhr zu starten. Hart bedrängt holte Marshall den Rebound und ging zu Boden: Spielende und Saison-Ende für die Eagles, während der Gegner jubelte über das Halbfinale gegen Vechta.

„Am Ende haben uns die Kräfte ein bisschen verlassen“, sagte Völkerink. Der Wolmirstedter Sieg gehe in Ordnung, doch vor seinem Team habe er großen Respekt: „Was die Jungs für eine Saison gespielt haben, ist einfach unglaublich.“