Die Chemnitzer ProA-Basketballer haben noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und den US-Boy Craig Taylor Bradshaw bis Saisonende unter Vertrag genommen.
Der 1.91 Meter große Shooting-Guard ging bis zum Jahreswechsel für Ligakonkurrent Crailsheim auf Korbjagd. Im Dress der Merlins absolvierte Bradshaw 16 ProA-Partien, in denen er durchschnittlich sieben Punkte sowie drei Rebounds markierte und sich zudem als guter Distanzschütze auszeichnete.
„Mit Hinblick auf die großen Herausforderungen, welche uns diese Saison noch erwarten, wollten wir dem Spielerkader weitere Qualität und Tiefe verleihen. Daher haben wir die Gelegenheit ergriffen, als Craig jetzt auf den Markt kam“, erklärt Cheftrainer Rodrigo Pastore.
Der Argentinier betont, wie schwer es wird, an die erfolgreiche Hinrunde anzuknüpfen: „Da lief für uns fast alles perfekt. Wir hatten abgesehen vom kurzzeitigen Ausfall von Jonas Richter keinerlei Verletzungspech und konnten viele enge Spiele gewinnen. So wird es nicht immer laufen und gerade in den Playoffs, für die wir uns unbedingt qualifizieren wollen, kommt dann noch die Belastung vieler Partien in kurzer Zeit hinzu. Hierfür benötigt man auch eine tiefe Bank. Insofern bin ich sehr glücklich, dass wir Craig verpflichten konnten.“ Den vielseitigen Guard hat Pastore schon länger im Visier.
„Erstmals ist er mir vor drei Jahren aufgefallen, als ich einen früheren Mitspieler in den USA besuchte, der dort inzwischen als Assistenztrainer an der Belmont Universität arbeitet“, berichtet der Chemnitzer Headcoach.
Für die „Bruins“ ging Bradshaw zwischen 2012 und 2016 in der amerikanischen College-Liga NCAA-1 auf Korbjagd. Dabei brachte er es in 130 Einsätzen auf durchschnittlich 13.1 Punkte, 3.1 Rebounds, 2.5 Assists sowie 1.2 Ballgewinne und netzte 249 Dreier mit einer Quote von 39.4 Prozent ein. Nicht nur wegen solcher Zahlen hatte Pastore bereits im Sommer Interesse am heute 23-jährigen Bradshaw: „Craig kann auch zum Korb ziehen, besitzt ein gutes Auge für seine Mitspieler und zeigt immer großen Einsatz. Daher bin ich überzeugt, dass er sich gut in unser Team einfügen wird.“
Diese Idee gab es auch schon vor der Saison, doch der in Nashville, Tennessee, geborene Blondschopf landete letztlich in Crailsheim. Dort erhielt Bradshaw hinter den anderen starken US-Guards Griffin, Dunn und Hilliard solide 15 Minuten Spielzeit pro Partie und konnte in fünf Begegnungen zweistellig punkten. Als die Merlins im Dezember aber mit Kevin Tiggs noch einen weiteren Amerikaner verpflichteten, in Summe dann schon sechs Ausländer im Kader hatten, löste man den Vertrag mit Bradshaw einvernehmlich auf. Folgerichtig war der Belmont-Absolvent wieder auf dem Markt und die NINERS schlugen zu.
„Diese Gelegenheit, einen Spieler, den wir bereits längere Zeit beobachteten und der nun bereits in Deutschland war sowie erste Erfahrungen auf ProA-Niveau sammeln konnte, zu verpflichten, wollten wir uns nicht entgehen lassen“, erläutert Pastore.
Den letzten Ausschlag für den erfolgreichen Transfer gab dann Bradshaw selbst: „Coach Pastore hat sich sehr um mich bemüht und mit seiner Philosophie überzeugt. Außerdem erzählte mir Trevor Noack, mit dem ich noch am College zusammenspielte und der 2013/14 bei den NINERS war, nur Gutes über Chemnitz. Deshalb wollte ich unbedingt hierherkommen, bin froh, dass ich direkt in der ProA weiterspielen darf und möchte dem Team helfen, die hohen Ziele und vielleicht sogar das Heimrecht in der ersten Playoffrunde zu erreichen.“ Der 23-Jährige ist mittlerweile in Chemnitz angekommen, die Freigabe aus Crailsheim liegt vor. Zudem wurden alle notwendigen Unterlagen bei der Ausländerbehörde eingereicht. Sobald diese die Aufenthaltsgenehmigung samt Arbeitserlaubnis erteilt hat, darf Bradshaw für die NINERS auf Korbjagd gehen. „Wir hoffen, dass Craig bereits nächsten Freitag zum Auswärtsspiel in Ehingen einsatzberechtigt ist“, sagt Pastore abschließend.
(NINERS Chemnitz)