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Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale

07.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen 87:67

Nach dem dramatischen Finale vor zwei Tagen sahen die 1.500 begeisterten Zuschauer in der Paul Horn-Arena einen letztlich sicheren 87:67 (41:35)-Sieg der Tigers Tübingen gegen die BAYER GIANTS aus Leverkusen im zweiten Playoff-Halbfinale. In einer erneut wahnsinnig intensiven Begegnung dauerte es allerdings bis zur 35. Minute, ehe sich die Gäste beim Stand von 54:72 der größeren Energie geschlagen geben mussten. Aus einer wieder einmal geschlossenen Mannschaftsleistung ragten punktemäßig Isaiah Crawley und Mateo Šerić mit jeweils 21 Zählern heraus. Der Endstand war gleichzeitig die höchste Führung in der Partie. 23 Assists belegen erneut ein gutes Zusammenspiel des Teams. Bei den Gästen traf Spencer Reaves (19 Punkte) am häufigsten. Bereits am Dienstag stehen sich die beiden Teams in Leverkusen in Spiel drei gegenüber. Hochball ist um 19:30 Uhr in der Ostermann-Arena.

Die Tigers hatten erneut den besseren Start und lagen nach 90 Sekunden bereits mit 5:0 in Front. Alle Zähler gingen dabei auf das Konto von Joanic Grüttner Bacoul. Die Gäste fanden dann aber ins Spiel und legten binnen zwei Minuten einen 10:0-Lauf zum 10:5 hin. Wie schon in Spiel eins wurde die Begegnung sehr intensiv geführt. Zwei Dreier von Mateo Šerić brachten die Gastgeber in der sechsten Minute wieder mit 13:10 in Führung. Die Gäste brachten nun ihren 2,16-Meter-Riesen Dennis Heinzmann in die Begegnung, der zur Freude der Zuschauer sein Missgeschick vom Donnerstag wiederholte und einen Dunkingversuch auf den Ring setzte. Ohnehin hatten die Schützlinge von Trainer Hansi Gnad nun den Rhythmus verloren, denn nach den zehn schnellen Punkten wollte den Rheinländern nicht mehr viel gelingen. Aber auch die Tigers glänzten nicht gerade mit einer guten Wurfquote, sodass es zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels 17:12 stand. Die letzten 120 Sekunden gehörten dann wieder den Hausherren: Vier Punkte von Isaiah Crawley sowie ein Dreier von Daniel Keppeler sorgten für eine 24:15 Führung. Mit der Schlusssirene traf aber auch noch Leverkusens Marko Bacak aus der Distanz zum 24:18. Den besseren Start ins zweite Viertel erwischten die Gäste aus Leverkusen. Während bei der Mannschaft von Trainer Danny Jansson in den ersten vier Minuten nur ein Dreier durch Crawley (27:23, 13. Minute) heraussprang, spielten die GIANTS nun ihre Größe unter dem Korb aus. In Minute 14 konnte der Tübinger Kontrahent zum 27:27 ausgleichen. Die folgenden Minuten zeigten beide Teams dann Playoff-Basketball pur. Kein Zentimeter Parkett wurde freigegeben, und zahlreiche Nickligkeiten auf beiden Seiten sorgten immer wieder für eine Unterbrechung des Spielflusses. Jansson versuchte dann, in einer Auszeit sein junges Team darauf einzustellen (15. Minute). Erneut sorgte Crawley mit einem Dreier sorgte wieder für die Tigers-Führung zum 30:27, dazu packten die Schwaben in der Verteidigung weiter herzhaft zu. „Iceman“ Crawley hatte nun Feuer gefangen und erzielte Punkt um Punkt, ehe er zwei Minuten vor der Halbzeitpause beim Stand von 38:29 eine verdiente Pause bekam. 16 Punkte hatte er bis dahin auf seinem Konto verbucht. Letztlich ging es mit einem verdienten 41:35 in die Kabinen der Paul-Horn-Arena.

Die Raubkatzen kamen hellwach aus der Pausenansprache. Fünf Šerić-Punkte sorgten für einen 46:37-Zwischenstand nach 22 Minuten. Crawley hatte kurz darauf die Chance, die Führung auszubauen, verwarf aber vier Freiwürfe in Serie. In der 25. Minute sorgte Mikesell erstmals für eine zweistellige Führung (52:41). GIANTS-Coach Gnad bat zur Auszeit, aber den Gästen wollte offensiv in diesem Viertel nicht viel gelingen. Die Tigers schienen in dieser Phase etwas bissiger und vermochten die Führung weiter auszubauen. Ein Mikesell-Anspiel verwertete Keppeler zum 54:41 in Minute 26, kurz darauf musste der Tübinger Center aber nach seinem vierten persönlichen Foul auf die Bank. Šerić netzte aus der Distanz in der 17. Minute zum 57:41 ein – die bislang höchste Führung der Hausherren. Die letzten drei Minuten des Viertels waren ausgeglichen, sodass die Tigers eine deutliche 61:47-Führung mit ins letzte Viertel nehmen konnte. Crawley eröffnete das Viertel für die Tigers sehr zur Freude der Fans mit einem Stepback-Dreier mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr zum 64:49 nach 31 Minuten. Kurz darauf legte Kapitän Gianni Otto aus der Ecke nach, so führten die Hausherren plötzlich mit 16 Punkten (67:51, 32. Minute). Später sorgte Crawley für das absolute Highlight an diesem Abend, als er einen offensiven Rebound mit Macht aus der Luft zum 72:54 durch die Reuse der Gäste hämmerte (35. Minute). Dass die Tigers sich das heute nicht mehr würden nehmen lassen, bemerkte wohl jeder. Entsprechend vergrößerten die Tigers den Vorsprung bis zum 87:67.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Zu Beginn der Serie hatten wir mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Nun hat es sich gedreht und Leverkusen musste verletzungsbedingt mit einer kleinen Rotation spielen. Aber mit solchen Situationen muss man klar kommen. Ich denke, dass diese Serie noch lange nicht entschieden ist. Ich bin mir sicher, dass sich Leverkusen noch nicht aufgegeben hat.“

08.05.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. ROSTOCK SEAWOLVES 97:87

Es ist noch nicht vorbei. Mit einem gleichermaßen intensiv erarbeiteten wie mental wichtigen 97:87-Heimsieg kämpft sich Medipolis SC Jena in die Playoffs 2022 zurück und gleicht die Halbfinalserie gegen die ROSTOCK SEAWOLVES auf 1:1 aus. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Hansestädter am Sonntagabend vor 2.023 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern – darunter auch 100 Rostocker Fans – nach einer leidenschaftlichen Energieleistung verdient, gastiert bereits am Dienstagabend um 19.30 Uhr zum 3. Halbfinale an der Ostsee. Durch den Serienausgleich steht auch bereits fest, dass es am kommenden Donnerstag, den 12. Mai 2022 ab 19.30 Uhrzu einem zweiten Jenaer Heimspiel kommen wird. Während Center Alex Herrera im Heimspielsieg der Thüringer mit 21 Punkten zum Topscorer der Partie avancierte, glänzte Jenas Schweizer Jonathan Kazadi mit 19 Punkten in ebenso vielen Minuten. Insgesamt verteilte sich die Last des Scorings im Rahmen einer mannschaftlich geschlossenen Leistung jedoch auf viele Schultern.

Mit dem Druck der deutlichen Auftaktniederlage in das 2. Halbfinale startend, präsentierten sich die Gastgeber fokussiert und zeigten von Beginn die erhoffte Intensität an beiden Enden des Parketts. Da auch die Rostocker ihren Teil zu einem gleichermaßen temporeichen wie rassigen Duell beitragen konnten, entwickelte sich bereits im Startviertel ein über weite Teile ausgeglichener Schlagabtausch, der nach acht Führungswechseln beim Stand von 29:23 für Medipolis SC Jena in die erste Pause ging. Ähnlich umkämpft blieb die Partie auch im zweiten Abschnitt. Zwar legte das Reinboth-Team immer wieder offensiv konstant abschließend vor, ebenso oft konterte jedoch die Hanseaten, um bis zum Kabinengang in Sichtweite zu bleiben. Zum Spieler der ersten Hälfte hatte sich unterdessen Jonathan Kazadi entwickelt, der nicht nur aufgrund seiner bis dato 12 Punkte als Topscorer herausstach, sondern auch mit Spielintelligenz, Antizipation und seinem Buzzer-Layup zum 49:46-Halbzeitstand überzeugte.

Ohne viel Zeit zu verschwenden drehten die Seawolves das Duell nach dem Start in die zweite Hälfte. Jordan Rowland und Till Gloger war es gelungen, die Begegnung zwischenzeitlich auf 49:53 (23.) zu kippen, bevor die Saalestädter knapp dreieinhalb offensiv erfolglose Minuten nach einem Korb von Alex Herrera beenden konnten. Im Spielaufbau anschließend von Vuk Radojicic dirigiert, rutschte Jenas erst 20-jähriger Point Guard zunehmend in die Rolle des Vollstreckers. Ohne Angst und mit viel Drive zum Korb vollendete Radojicic zunächst zum 58:57, bevor er mit zwei Korblegern auf 64:58 erhöhte. Durch zwei erfolgreiche Aktionen von Stephan Haukohl bis auf 68:60 (28.) enteilt, verkürzte Rostock kurz vor der letzten Pause an der Freiwurflinie auf 68:63.

Mit einem Dreier von Joe Kazadi zum 71:63 in das Schlussviertel startend, untermauerten die Thüringer anschließend mit zwei Dunks von Stephan Haukohl ihre Absicht, die Serie auszugleichen. Zwar zog Seawolves-Coach Christian Held beim Stand von 75:67 für Medipolis SC Jena umgehend das Timeout, die Auszeit war allerdings spätestens nach einem schönen Alley Oop von Alex Herrera zum 77:69 wieder verpufft. Jenas Center war in der Crunchtime unter dem Rostocker Korb kaum mehr zu bremsen. Während die Gäste weiterhin um Anschluss bemüht blieben, durch Till Glogers Dreipunkt-Spiel noch einmal gefährlich nah bis auf 84:80 (36.) verkürzten, machte Brandon Thomas 131 Sekunden vor der Sirene mit seinem Dreier zum 91:80 den Deckel drauf. Der schönste Korb der 40 Minuten sollte jedoch in der Schlussminute erst noch folgen, als Rayshawn Simmons seinen Big Man Alex Herrera fand und dieser erneut via Alley Oop zum 94:85 vollenden konnte. Für den finalen Korb der Partie sorgte unter dem Jubel des Jenaer Anhangs unterdessen Nico Brauner, bevor sich die Thüringer nach ihrer leidenschaftlich starken Vorstellung von ihren Fans feiern ließen.

Nachberichte ProA Playoffs Halbfinale

05.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen 85:83

So ein Spiel hatten die Tübinger Fans in der Paul-Horn-Arena selten gesehen. Die Tigers Tübingen mussten im Playoff-Halbfinale gegen die BAYER GIANTS Leverkusen ohne Aatu Kivimäki und Ryan Mikesell auskommen und spielten trotz der Ausfälle groß auf. Am Ende setzten sich die Schützlinge von Trainer Danny Jansson mit 85:83 (49:34) durch. Mehrfach erspielten sich die Hausherren große Vorsprünge, aber immer wieder schlugen die Rheinländer zurück. Die höchste Führung datierte in Minute 16 beim Stand von 40:20 für die Raubkatzen. Als das Spiel unmittelbar vor dem Ende zu kippen drohte, hielten die Tübinger Nerven. Die Gäste lagen nach 37 Minuten mit 72:82 zurück, es folgte jedoch ein 9:0-Lauf bis 43 Sekunden vor Schluss. Trotz der hohen Foulbelastung und trotz 37  Leverkusener Freiwürfen (86 Prozent) konnten die Schwaben, angepeitscht von 1.200 Zuschauern in der Paul Horn-Arena, den Vorsprung letztendlich an der Freiwurflinie knapp über die Zeit bringen. Mit der Schlusssirene hatte Leverkusens 2,16-Meter Riese Dennis Heinzmann die Chance zum Ausgleich. Sein Dunking-Versuch setzte er aber auf den Ring – der Ball flog im hohen Bogen ins Aus und die Halle stand Kopf. Die Tigers gehen im Playoff-Halbfinale mit 1:0 in Führung. Wer drei Sieg einfährt, qualifiziert sich für das Finale. Jener Heinzmann war mit 18 Zählern Topscorer der Partie. Bei den Tigers konnten vier Akteure zweistellig punkten, angeführt wurde das Ranking von Gianni Otto mit 17 Punkten, dazu sammelte der Kapitän sieben Rebounds.

Die Tigers starteten hellwach ins Spiel. Begünstigt von einigen Ballverlusten der Gäste lag die Truppe von Trainer Danny Jansson nach nur zwei Minuten bereits mit 9:3 in Führung. Nach drei Minuten stand es zur Freude der 1.200 Zuschauer bereits 13:4. In den nächsten Minuten kamen die Gäste dann etwas besser ins Spiel, ohne den Rückstand aber verkürzen zu können. Viel Energie brachte dann Till Jönke auf das Parkett. Kaum eingewechselt, erzielte er sechs Zähler in Folge zum 19:9 (siebte Minute) und zwang Gäste-Coach Hansi Gnad zur ersten Auszeit. Stehende Ovationen bekam dann Jönke bei seiner Auswechslung. Bei seinem fünfminütigen Einsatz gelangen dem Routinier sieben Zähler und zwei Steals, dazu trat er mit grenzenlosem Einsatz auf. Die Raubkatzen waren bis dahin auf 23:9 (achte Minute) davongezogen. Eines der stärksten Tigers-Viertel der Saison war wenig später zu Ende. Mit 27:12 wurden die Gäste nahezu überrannt. Zu Beginn des zweiten Viertels zeigten sich die Gäste deutlich bissiger. Die Tigers hatten nun ihrerseits Schwierigkeiten, gute Wurfpositionen zu finden, sodass es zwei Minuten dauerte, bis der Ball zum 29:14 nach zwölf Minuten wieder durch die Gäste-Reuse flutschte. Die BAYER GIANTS suchten offensiv nun immer wieder Heinzmann, der seine Gegenspieler körperlich allesamt deutlich überragte. Insgesamt gelang beiden Teams in den ersten fünf Minuten des Viertels aber recht wenig, sodass die Tigers den im ersten Viertel erspielten Vorsprung gut verwalten konnten. In der 15. Minute traf Erol Ersek aus der Distanz zum 37:20, wenig später erspielten sich die Tübinger sogar die erste 20-Punkte-Führung (40:20, 16 Minute). Auffällig war einmal mehr die ausgeglichene Punkteverteilung. In den folgenden Minuten agierten die Schwaben dann etwas unkonzentriert und ließen einen 7:0-Lauf zum 40:27 der Rheinländer zu. Den Leverkusener Lauf unterbrach dann der kurz zuvor eingewechselte Youngster Daniel Žáček mit einem Dreier zum 43:27 (19. Minute). Leverkusen konnte in der Schlussminute des Abschnitts dann sogar noch auf 43:34 verkürzen, ehe zwei unheimlich wichtige Dreier von Ersek und Gianni Otto für den 49:34-Halbzeitstand sorgten.

Die BAYER GIANTS nahmen es nun wörtlich und begannen mit ihren beiden Riesen Marko Bacak (2,10 Meter) und Heinzmann. Der Tabellenfünfte konnte nach 23 Minuten auf 45:55 verkürzen, ehe ein Dreier von Otto wieder für etwas Luft im Käfig sorgte. In der 29. Minute war es dann soweit. Ein Dreier von Lennard Winter ließ den Tübinger Vorsprung auf 53:61 schmelzen – kurz darauf erzielte auch noch Heinzmann zwei Zähler zum 55:61. Den Tübingern drohte das Spiel zu entgleiten. Doch die letzten 34 Sekunden gehörten den Hausherren. Nach einem unsportlichen Foul von Melvin Ostmann traf Crawley beide Freiwürfe zum 63:55. Den folgenden Ballbesitz schloss Otto mit seinem vierten Dreier zum 66:55 ab. Nach einem Leverkusener Ballverlust sorgte dann Bakary Dibba für das perfekte Finish. Quasi mit der Schlusssirene stopfte er den Ball zum 68:55 durch den Leverkusener Korb. Die Gäste eröffneten das Schlussviertel mit zwei schnellen Dreiern (61:68, Minute 31) und sorgten ein weiteres Mal für enorme Spannung in der Paul Horn-Arena. In der 33. Minute waren vom Tübinger Vorsprung nur noch sechs Pünktlein übrig geblieben (70:64). Eine ganz heiße Schlussphase kündigte sich an. In die letzten vier Minuten gingen die Schwaben dennoch mit einer 80:70-Führung. Nach einem strittigen Foulpfiff gegen Lanmüller (eines von 26 Tübinger Fouls) wurde es ganz eng. Die Gäste kamen erneut auf sechs Zähler (76:82, 38. Minute) heran. Ein Dreier von Šerić schaute in den Korb, rollte dann aber doch heraus. Leverkusens Spencer Reaves traf 91 Sekunden vor Rambo aus der Distanz zum 82:79. Es ging in die letzten 60 Sekunden. Ein Tübinger Ballverlust brachte erneut die Gäste in Ballbesitz. 43 Sekunden vor dem Ende traf GIANTS-Akteur Lennard Winter dann zum 82:81 – Auszeit Tübingen. Nach dem Timeout wollte der Wurf auch bei Ersek nicht fallen, jedoch sicherten sich die Tigers den Offensiv-Rebound. Otto wurde gefoult und behielt 15 Sekunden vor dem Ende die Nerven. Er traf beide Freiwürfe zum 84:81 – Auszeit Leverkusen. Die Tübinger schickten anschließen Winter an die Linie, der beide Würfe zum 83:84 traf. Auch die Gäste hielten die Uhr an und schickten mit neun Sekunden auf der Uhr erneut Otto an die Linie, der dieses Mal nur einen der beiden Würfe traf. Spielstand: 85:83. Der letzte Angriff gehörte also den Gästen. Luis Figge verwarf einen Dreier, jedoch sicherten sich die Gäste 1,79 Sekunden vor dem Ende einen weiteren Einwurf. Die Spannung wuchs ins Unermessliche. Die Gnad-Truppe entschieden sich für ein hohes Anspiel auf Heinzmann, der den Ball aber nicht im Korb unterbringen konnte.

Danny Jansson (Trainer Tigers Tübingen): „Das war ein intensives Playoff-Spiel. Ich hatte vor dem Spiel ein wenig Sorgen, weil wir nicht im Spielrhythmus waren und wir mit Ryan Mikesell und Aatu Kivimäki auf zwei wichtige Spieler verzichten mussten. Dazu war Daniel  Keppeler die ganze Woche krank. Wir haben jedoch erneut einen Weg gefunden, uns in dieses Spiel zu kämpfen. Das war insgesamt imponiert. In der zweiten Halbzeit ist Leverkusen immer näher herangekommen, doch wir haben immer wieder wichtige Akzente setzen können. Am Ende konnten wir den Vorsprung auch mit etwas Glück über die Zeit bringen. Nun müssen wir schnell regenerieren und uns am Samstag auf das zweite Duell vorbereiten.“

05.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena 84:65

Die ROSTOCK SEAWOLVES haben das 1. Spiel der Playoff-Halbfinalserie gegen Medipolis SC Jena eindrucksvoll mit 84:65 (45:32) gewonnen und führen somit in der “Best-of-Five”-Serie mit 1-0. Ein 17:0-Lauf in der ersten Halbzeit legte den Grundstein für den überzeugenden Heimsieg vor 2.450 Zuschauern in der StadtHalle Rostock. Vier Rostocker punkteten zweistellig. Topscorer war Tyler Nelson mit 17 Punkten. Bei den Gästen kam Clint Chapman auf elf Zähler. Spiel 2 findet am Sonntag um 16:30 Uhr in Jena statt. 

Es dauerte fast zwei Minuten, bis Chris Carter die ersten Halbfinalpunkte für die SEAWOLVES erzielte und sich die 2.450 erwartungsvollen Fans setzen durften. Vom Sprungball bis zu Carters Korbleger stand das Publikum, klatschte und feuerte die Wölfe an. Das Team von Coach Christian Held zeigte sich ob der Kulisse nervös, agierte zunächst verhalten und ließ Jena ins Spiel kommen. Nach Dunks von Alex Herrera und Brandon Thomas lagen die SEAWOLVES mit 7:12 (6. Min) zurück. Held nahm eine Auszeit – und die zeigte Wirkung. Sid-Marlon Theis eröffnete per Dreier einen viertelübergreifenden 17:0-Lauf. Auch Topscorer Tyler Nelson hatte seinen Anteil daran. Bis zum Viertelende kam Jena nicht mehr zum Zug, Rostock krallte sich die Führung und zog auf 21:12 davon. Auch im zweiten Viertel blieben die Rostocker am Ball und passten selbigen geduldig und selbstbewusst durch die eigenen Reihen. Routinier Michael Jost setzte zwei Dreier in Folge, die SEAWOLVES lagen in der 15. Minute mit 30:19 vorn. Für weitere Glanzpunkte der ersten Hälfte sorgten Gabriel de Oliveira per Dunk und Till Gloger mit einem hoch angesetzten Einhandwurf mit ablaufender Wurfuhr. Zur Pause lagen die Rostocker mit 45:32 in Führung. 

Die zweite Hälfte gehörte ebenfalls den Wölfen. Theis dunkte nach einem Fastbreak, Gloger punktete in Korbnähe. Jena fand kein Mittel gegen die eingespielten Rostocker Offensivsysteme und biss sich an der Verteidigung der Wölfe die Zähne aus. Als Carter einen Ballgewinn verbuchte, an der Dreierlinie abstoppte und den Ball zum 56:38 (26. Min) versenkte, glich die StadtHalle Rostock einem Tollhaus. Wenig später erhöhte Nijal Pearson mit einem weiteren Dreier auf 21 Punkte Differenz (59:38, 27. Min). Das treffsichere Händchen aus der Distanz – Rostock traf 12 von 28 Dreier, Jena nur 4 von 21 – und die Bissigkeit in der Abwehr (16:8 Ballverluste) markierten in dieser Partie die Vorteile zugunsten der Rostocker. Für das Highlight des Spiels zeichnete Jordan Roland verantwortlich, als er den Ball mit beiden Händen spektakulär zum 79:55 (35. Min) durch den Ring hämmerte. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bereits entschieden. Beide Coaches schickten ihre Ersatzspieler aufs Feld. Die Fans bejubelten den ersten Halbfinalsieg der ROSTOCK SEAWOLVES in der Klubgeschichte. 

Am Sonntag (8.5.) treffen beide Teams in Jena für Spiel 2 aufeinander. Die dritte Partie findet am Dienstag, den 10.5. um 19:30 Uhr in Rostock statt und wird vom Premiumsponsor ScanHaus Marlow präsentiert. Karten sind online auf tickets.seawolves.de oder am Spieltag an der Abendkasse der StadtHalle Rostock ab 18:00 Uhr.Head Coach Christian Held nach dem Spiel: “Wir haben in der ersten Halbzeit einen guten Job gemacht. Im dritten Viertel lief es defensiv sehr gut bei uns. Am Ende gab es dann ein paar Dinge, die wir mental nicht so gelöst haben, wie wir das wollten. Da müssen wir besser werden. Im Schlussviertel hatten wir offensiv nicht mehr den Rhythmus, den wir in der ersten Halbzeit hatten. Es ist egal, ob wir mit einem Punkt oder mit 20 Punkten Vorsprung gewinnen. Am Ende bleibt es eine Serie. Jetzt steht es 1-0.“

Vorberichte ProA Playoffs Halbfinale

05.05.2022 19:30 Uhr Tigers Tübingen vs. Bayer Giants Leverkusen

Playoff-Halbfinale, und die Tigers Tübingen sind dabei. Nach fast zweiwöchiger Spielpause treffen die Schützlinge von Trainer Danny Jansson in der Vorschlussrunde auf die BAYER GIANTS Leverkusen. Die Rheinländer konnten sich als Fünftplatzierter gegen die RÖMERSTROM Gladiators Trier als Viertplatzierter mit 3:1-Siegen durchsetzen. Da die Ostermann Arena vom 3.-9. Mai 2022 für die European Darts Open 2022 belegt sind, finden die ersten zwei Duell in Tübingen statt. Start ist am Donnerstag, den 5. Mai 2022, um 19:30 Uhr in der Paul Horn-Arena. Exakt 48 Stunden später steigt das zweite Spiel der beiden Kontrahenten im Tübinger Dschungel. Die Begegnungen werden wie immer live und exklusiv auf sportdeutschland.tv übertragen.

Die BAYER GIANTS Leverkusen haben Erfahrung mit den Playoffs. Bereits in der vergangenen Spielzeit 2020/2021 spielten die Riesen vom Rhein eine erfrischende und gleichzeitig erfolgreiche Spielrunde. Der Weg führte die Rheinländer bis ins Finale gegen den heutigen Bundesligisten MLP Academics Heidelberg. Als aktueller Vizemeister stehen die Rheinländer nun erneut unter den besten vier Teams in der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Dass die Gnad-Truppe sich gegen Trier durchsetzen würde, war nach dem ersten Spiel nicht unbedingt klar. Zum Auftakt der Viertefinal-Paarung setzte es eine deutliche 68:92-Niederlage an der Mosel. Anscheinend war dies für den kommenden Kontrahenten der Raubkatzen der Weckruf für eine Aufholjagd. Es folgten drei Siege in Serie gegen Trier, was den Einzug ins Halbfinale bedeutete.

Tübingen und Leverkusen haben in der Hauptrunde jeweils die beiden Heimspiele für sich entscheiden können. Es darf gespannt sein, inwiefern sich der Heimvorteil in der kommenden Serie auswirken wird. Gegen die BAYER GIANTS Leverkusen treffen die Schwaben auf eine breit aufgestellte Mannschaft. Bisher wurden 17 Akteure eingesetzt. Elf Spieler punkten zwischen 3,2 Zählern und 14,9 Punkten. Angeführt wird die Gnad-Truppe von Quentin Goodin. Der US-Amerikaner legt mit 14,9 Zählern, 4,0 Rebounds und 3,7 Assists gute Allrounder-Fähigkeiten auf. Weitere Leistungsträger sind seine Landsmänner Spencer Reaves (14,6 ppg) und JJ (John Stuart) Mann (12,8 ppg). Erstgenannter ist mit einer Erfolgsquote von 44,4 Prozent aus der Distanz bester Werfer bei den Rheinländern, Zweitgenannter fehlte zuletzt wegen Schulterproblemen. Bester Rebounder im Team ist Kapitän Dennis Heinzmann mit 7,9 Korbabprallern, dazu steuerte der 2,16 Meter große Hüne 10,3 Zähler bei. Im Fokus stehen zudem Luis Figge (10,6 ppg), Marko Bacak (9,2 ppg) und Melvin Jostmann (8,0 ppg). Zahlen, die belegen, dass die Gnad-Truppe sehr tief aufgestellt ist. Nach Bremerhaven treffen die Schwaben gegen Leverkusen (91,8 ppg) nun auf das zweitbeste Offensiv-Team der Liga. Somit wird der Schlüssel zum Gesamterfolg erneut in der Defense liegen.

Die Raubkatzen konnten in den letzten Tagen die Akkus wieder aufladen. Das Training wurde konsequent fortgeführt, dazu gezielt immer wieder Zeiten für die Regeneration eingestreut. Während die Jansson-Truppe nun richtig ausgeruht ist, fehlt jedoch etwas der Spielrhythmus. Ob Spielmacher Aatu Kivimäki (Fußverletzung) wieder mit von der Partie dabei sein kann, bleibt abzuwarten. Der Finne macht zwar konsequent gute Fortschritte, über einen Einsatz wird aber erst kurzfristig entschieden. Die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass Kivimäki in der Serie gegen Leverkusen noch mitwirken kann. Ansonsten sind auch weitere Spieler angeschlagen, die Belastungen aus den letzten Wochen und Monaten kommen nun zum Tragen. Co-Trainer Husbo Dassouki erwartet indes ein spannendes Spiel gegen Leverkusen. „Beide Duelle in der Hauptrunde waren sehr eng. Wir müssen uns gegen Leverkusen auf ein Spiel mit viel Zone einstellen. Unser Gegner ist qualitativ und quantitativ gut aufgestellt. Die Siege ohne Mann belegen dies. Unsere Defense muss gut arbeiten, dazu wird es auch um die Rebounds gehen. Eine Aufgabe, die uns insgesamt alles abverlangen wird“, so Dassouki.

05.05.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. Medipolis SC Jena

Am Donnerstag startet für die ROSTOCK SEAWOLVES die Playoff-Halbfinalserie gegen Medipolis SC Jena. Das 1. Spiel der “Best-of-Five”-Serie wird um 19:30 Uhr in der StadtHalle Rostock ausgetragen. Das Spiel wird live und kostenfrei auf sportdeutschland.tv übertragen. Es ist angerichtet. Die ROSTOCK SEAWOLVES stehen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in einem Playoff-Halbfinale. Dort treffen sie auf das Team von Medipolis SC Jena. Beide Clubs haben für die kommende Saison eine Lizenz für die 1. Liga beantragt. Somit hat diese Serie – im Vergleich zum anderen Halbfinale zwischen Tübingen und Leverkusen (diese Teams haben keine Lizenz beantragt) – eine besondere sportliche Relevanz: Nur das Team, das aus maximal fünf Begegungen drei Mal als Sieger vom Parkett geht, steigt auf. Im Finale wird anschließend der Meister der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ermittelt.

“Man arbeitet fast neun Monate, dass man ein Halbfinale spielen darf”, freut sich SEAWOLVES-Coach Christian Held. “Von daher braucht es da keine extra Motivation.” Anders als die Thüringer, die sich im Viertelfinale gegen Paderborn über die volle Distanz von fünf Spielen mühten, hatten die Wölfe nach dem 3-0-Serienerfolg über Karlsruhe gut eine Woche Zeit zur Regeneration und Vorbereitung auf die Halbfinalserie.“Wir versuchen, das Maximum aus unserer Situation herauszuholen, sprich: so gut es geht in unserer Situation zu regenerieren und das immer abzustimmen mit einer möglichst optimalen Vorbereitung”, berichtet Held. “Dafür braucht man natürlich auch Zeit und Energie. Da gilt es, den optimalen Mittelweg zu finden.” Bis auf Stefan Ilzhöfer, der nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht wieder im Training ist, sind alle SEAWOLVES-Profis fit und brennen auf die Halbfinalserie. “Die Jungs arbeiten sehr fokussiert und bereiten sich sehr gewissenhaft auf Donnerstag vor”, sagt Held, der den beiden Resultaten gegen Jena aus der Hauptrunde keine Bedeutung mehr beimisst. Rostock gewann im Dezember zuhause mit 94:81 und im Februar in Jena mit 89:85. “Für uns geht es bei der Analyse dieser Spiele darum, was Jena gegen uns taktisch gemacht hat.”

Held weiß aber auch, dass gerade in den Playoffs vor allem das Taktieren und die Anpassungen von Spiel zu Spiel den Nervenkitzel und Reiz ausmachen. Gerade ein Team wie Jena mit erfahrenen Spielern wie Brandon Thomas (37 Jahre), Clint Chapman (33), Alex Herrera (29), Julius Wolf (29) und Ray Simmons (28) ist nicht zu unterschätzen. Für die Rostocker, die ebenfalls viele routinierte Akteure wie Chris Carter (29), Brad Loesing (32), Michael Jost (33), Sid-Marlon Theis (29) usw. in ihren Reihen haben, spricht in der Halbfinalserie – und gerade auch in Spiel 1 – der Heimvorteil; drei von möglichen fünf Spielen finden in der StadtHalle statt. Hier ist die Unterstützung der Fans gefragt, die wie ein sechster Mann hinter ihrem Team stehen sollen. Im Viertelfinale war das deutlich zu spüren.

Christian Held weiß um diesen Support der Fans, allerdings auch, dass er mit seiner Mannschaft vor einer schweren Aufgabe steht. “Für uns wird es einfach darum gehen, dass wir mit Selbstvertrauen auftreten. Wir werden schwere Phasen haben. Wir werden Phasen haben, wo Würfe nicht fallen. Wir werden Phasen haben, wo wir Schwierigkeiten haben, Stopps zu bekommen. Wir werden Phasen haben, wo Dinge einfach nicht so laufen, wie wir uns das vorgenommen haben. Dann wird es extrem wichtig sein, dass wir bei dem bleiben, was uns die ganze Saison über stark gemacht hat: dass wir mit Selbstvertrauen unseren Basketball spielen! Dann wird sich das auch wieder drehen. Wir wollen unseren Basketball spielen! Wir wollen dem Gegner unseren Stempel aufdrücken und nicht umgekehrt.”

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

Spiel 4

29.04.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena 91:86

Mit einer 91:86-Niederlage in Paderborn musste Medipolis SC Jena am Freitagabend die Heimreise nach Thüringen antreten. Das Team von Trainer Domenik Reinboth unterlag vor 1931 Zuschauern im Sportzentrum Maspernplatz trotz einer Aufholjagd in der zweiten Hälfte. Von Topscorer Clint Chapman im 4. Playoff-Viertelfinale mit 26 Punkten statistisch angeführt, musste Medipolis SC Jena zu Beginn das zweiten Abschnitts mit dem Ausfall von DaVonte Lacy einen schwerwiegenden Ausfall verkraften. Der US-Amerikaner erlitt eine folgenschwere Bänderverletzung im Sprunggelenk und wird länger ausfallen. Obwohl die Thüringer zunächst einen vielversprechenden Start erwischten, sich bis zur 2. Minute eine 7:2-Führung erspielten, kippte das Duell anschließend komplett in Richtung der Hausherren. Nach einem Korb von Brad Greenes mit 25:9 (9.) in Front liegend, hatten die Westfalen einen fulminanten 23:2-Lauf hinlegen können, der bei den Thüringern durchaus Wirkung hinterließ. Schlussendlich mit einem 28:14-Vorsprung in die erste Viertelpause gehend, konservierte Paderborn die Differenz bis zur Halbzeit auf 56:46.

In der Pause schien sich das Team von Medipolis SC Jena gesammelt zu haben. Nach erfolgreichen Aktionen durch Alex Herrera und Brandon Thomas konnten die Gäste zunächst wieder auf 60:53 verkürzen, bevor Paderborns Jens Großmann mit seinen beiden einzigen Dreiern des Abends erneut auf 68:53 (24.) vorlegte. Die Saalestädter präsentierten sich in der Folge weiterhin um Anschluss bemüht, mussten für ihre Körbe jedoch wesentlich härter arbeiten, als der äußerst effektiv abschließenden Kader von Steven Esterkamp. Von Clint Chapman und Brandon Thomas in dieser Phase angeführt, war es Medipolis SC Jena dennoch gelungen, um sich bis zur letzten Viertelpause wieder auf 77:71 in Schlagdistanz zu kämpfen.

Während bis zu diesem Zeitpunkt das Spiel der Paderborner vom lautstarken Publikum sowie durch die Leichtigkeit des Underdogs getragen wurde, zogen die Thüringer ihre defensiven Schrauben zunehmend fester. Nach einer Shotclock-Violation der Uni Baskets (32.) befanden sich die Gäste tatsächlich wieder auf Kurs, diese Partie trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes von 18 Punkten (73:55) noch einmal drehen zu können. Jenas Point Guard Rayshawn Simmons hatte zunächst auf 82:75 (34.) gestellt, bevor sich die Gastgeber in den anschließenden Minuten bis zum 87:77 (36.) wieder etwas Luft verschafften. Nach einer Auszeit von Domenik Reinboth in der 37. Minute war es Medipolis SC Jena gelungen, mit einem 6:0-Run bis auf 87:83 (38.) zu verkürzen, bevor die Hausherren während der letzten Minute in gleich zwei vorentscheidenden Sequenzen das Glück auf ihrer Seite hatten. Trotz des letzten Kontaktes von Lars Lagerpusch unter dem eigenen Korb erhielt Paderborn mit 45.1 Sekunden Restspielzeit den Ball zurück, ehe Alex Herrera nach einem vergebenen Korbleger von Jordan Barnes 23.2 Sekunden vor der Sirene mit seiner Ferse auf der Auslinie stand. Wieder Ballbesitz für die Gastgeber, die letztendlich ihren knappen Heimsieg nach Jenaer Stop-the-Clock-Fouls an der Freiwurflinie über die Ziellinie brachten.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir sind wie in Spiel 2 schwach gestartet, haben ähnliche Fehler gemacht und waren nicht aggressiv genug. Wir müssen von Beginn an Intensität bringen und nicht erst wenn wir hinten liegen. In der zweiten Hälfte konnten wir kämpferisch gut dagegenhalten und aufholen, bevor wir in den Schlüsselszenen keine guten Entscheidungen getroffen haben. Am Sonntag wird es darum gehen, von Anfang an da zu sein, physisch wie mental, körperlich zu spielen und zu verteidigen und in den entscheidenden Phasen die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

29.04.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier 80:75

Die Bayer Giants Leverkusen haben in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA das Halbfinale erreicht. Der Deutsche Rekordmeister bezwang die RÖMERSTROM Gladiators in einer bis zum Schluss umkämpften Begegnung mit 80:75. Bereits der Rahmen für diese Partie war wie gemacht. Fast 2.300 Zuschauer fanden sich an einem verregneten Freitagabend in der Ostermann-Arena ein, um dem möglichen Einzug der Leverkusener in das Halbfinale beizuwohnen. Die Kulisse erinnerte an Zeiten, als die Giants in der Basketball-Bundesliga für Furore sorgten. Doch es waren nicht nur die Bayer-Anhänger, welche ihre Mannschaft lautstark supporteten. Auch rund 150 Zuschauer aus Trier hatten sich auf den Weg in Richtung Bismarckstraße gemacht. Dementsprechend war die Stimmung in den 40 Spielminuten „gigantisch gut“.

Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, dass sich beide Mannschaften nichts schenken werden. Die Führung wechselte oft, was für große Spannung sorgte. Der erste Abschnitt endete knapp zu Gunsten der „Gladiatoren“ mit 23:22. Ähnlich eng verlief auch die Anfangsphase des zweiten Durchgangs, wobei die Trierer ihre Führung zunächst verteidigen konnten. Zwar gelang es den Rheinland-Pfälzern nicht, den Vorsprung zu vergrößern, da Bayer ebenfalls zu punkten wusste, allerdings hatten die Gladiators besseren Zugriff auf das Spiel. In der 35. Spielminute setzten die Farbenstädter ihrerseits wieder offensive Akzente und gingen aufgrund eines 6:0-„Run“ wieder in Front (38:36). Der Support auf den Rängen war in dieser Phase groß, denn die Fans des 14-maligen Deutschen Meisters honorierten den Aufwand, welchen ihre Mannschaft betrieb. So endete eine sehenswerte Spielhälfte, in der sich Leverkusen und Trier auf Augenhöhe begegneten, mit 45:44 aus Sicht der Rheinländer.

Nach der Pause kam BAYER gut auf das Parkett zurück und war das erste Team, dem es diesem Abend gelang, sich entscheidend abzusetzen. Nach einem 7:2-Lauf, welchen Melvin Jostmann an der Freiwurflinie vollendete, lagen die Farbenstädter mit 53:46 (23. Spielminute) vorne. In diesen Minuten waren die Gastgeber die tonangebende Mannschaft auf dem Feld und die Fans der „Riesen vom Rhein“ hatten das Gefühl, dass es jetzt doch etwas deutlicher werden könnte als erwartet. Doch Trier agierte auf dem Niveau eines Topclubs und schlug umgehend zurück. Zähler um Zähler machten die Mannen von Coach Pascal Heinrichs auf die Leverkusener wieder gut und siehe da, nach einem Dreier durch Garai Zeeb (55:58 – 27. Spielminute) übernahmen die Moselstädter wieder die Führung. Diese konnten die Trierer zum Ende des dritten Durchgangs verteidigen und so ging es beim Spielstand von 60:63 in den alles entscheidenden Abschnitt. Spätestens im vierten Viertel hielt es niemanden mehr auf den Sitzen. Trier behauptete seinen knappen Vorsprung – bis knapp drei Minuten vor Ende, als die Gäste mit 75:72 vorne lagen. Die Restspielzeit allerdings gehörte punktemäßig allein den Leverkusenern, die die letzten acht Zähler der Partie erzielen. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Dennis Heinzmann egalisierte Spencer Reaves, um kurze Zeit später die viel umjubelte 77:75-Führung zu markieren. Trier zeigte sich in den folgenden Angriffen glücklos, während die Giants nun noch mehr fighteten und sich die freien Bälle sicherten. Die Entscheidung fiel letztlich an der Freiwurflinie, wo Luis Figge und Luca Kahl die letzten Zähler des Spiels erzielten. Unter dem frenetischen Jubel ihrer Fans feierten die Giants nicht nur den Sieg, sondern auch den verdienten Einzug in das Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga.

Trainer Hansi Gnad war nach der Partie überglücklich: „Großes Kompliment an Trier, die uns in dieser Serie alles abverlangt haben. Schlussendlich ist uns der Halbfinaleinzug dadurch geglückt, dass wir durch Geschlossenheit und Einsatz überzeugt haben. Die Jungs haben in den entscheidenden Phasen einen kühlen Kopf behalten und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Das wir ins Halbfinale eingezogen sind, haben wir auch diesem großartigen Publikum zu verdanken. Die Stimmung heute war sensationell und es hat großen Spaß gemacht vor dieser Kulisse aufzulaufen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Jetzt gilt es sich zu regenerieren und die Akkus aufzuladen. Denn der kommende Gegner wird uns einiges abverlangen.“

Spiel 5

01.05.2022 16:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 73:59

Mit einem umkämpften 73:59-Heimsieg feierte das Team von Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag den Einzug ins Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn vor 1.763 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern im alles entscheidenden 5. Spiel seiner Viertelfinalserie verdient und startet am 05. Mai an der Ostsee in den Halbfinal-Showdown gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Das erste Jenaer Heimspiel wird unterdessen bereits am kommenden Sonntag, den 08. Mai 2022 um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena stattfinden.

In der historisch erst zweiten Playoffserie, welche über die volle Distanz aller fünf Spiele gehen musste, avancierte Jenas erst 20-jähriger Aufbauspieler Vuk Radojicic mit 13 Punkten zum Topscorer seines Teams. Für Paderborn war einmal mehr Jordan Barnes mit 14 Zählern der zuverlässigste Punktelieferant. Die Thüringer hatten zuletzt in den Playoffs 2014 gegen Gießen über fünf Spiele gehen müssen, unterlagen den Hessen damals jedoch mit 2:3. Nachdem DaVonte Lacy aufgrund seiner schweren Bänderverletzung am Freitagabend in Paderborn die Jenaer Mannschaft nur in der Zuschauerrolle unterstützen konnte, kehrte der schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi erstmalig in den Jenaer Spieltageskader zurück. Der gebürtige Berner hatte aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme große Teile der bisherigen Saison verpasst und sich am 27.12.2021 in Frankfurt einer Arthroskopie unterziehen müssen. Durch die medizinische Abteilung von Medipolis SC Jena während seiner Reha an der Saale optimal betreut, verblieb Kazadi am Sonntag zwar über die kompletten 40 Minuten auf der Bank, ein Comeback im Halbfinale ist jedoch durchaus vorstellbar.

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst Gratulation an Jena zu diesem Sieg. Es war eine lange, kraftraubenden und intensive Serie für beide Teams. Am Ende hat sich Jena den Halbfinal-Einzug verdient. Viel Erfolg in der nächsten Playoff-Runde. Trotz unseres Ausscheidens bin ich aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns als Team im Verlauf der gesamten Saison von Anfang bis zum Ende sehr gut entwickelt und können uns mit einem guten Gefühl und erhobenen Hauptes aus den Playoffs verabschieden.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Erstmal viele Dank an unsere Zuschauer für diesen Support. Riesen Respekt aber auch an Paderborn. Was sie uns in dieser Serie abverlangt haben war schon extrem stark. Auch heute haben wir sehr schwer ins Spiel gefunden, dafür aber defensiv gut gestanden, einen guten Job gemacht und mit den Fans im Rücken war der Sieg dann möglich.“

Vorberichte ProA Playoffs Viertelfinale

29.04.2022 19:30 Uhr Bayer Giants Leverkusen vs. RÖMERSTROM Gladiators Trier

Ein ausführlicher Vorbericht folgt in Kürze.

29.04.2022 20:00 Uhr Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena

Gibt es den nächsten Heartstopper in der Playoff-Serie „Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena“? Gerade zwei Tage her ist der 84:83-Double-Overtime-Thriller, der Jena vor eigenem Publikum die 2:1-Führung in der Best-of-Five-Serie brachte. Das Team von Headcoach Domenik Reinboth hat sich damit einen Matchball gesichert, den die Uni Baskets Paderborn um Headcoach Steven Esterkamp auf heimischem Parkett abwehren wollen. Und zwar so, wie sie am vergangenen Sonntag bereits den Sieg in Spiel 2 eingefahren haben: Mit einer enthusiastischen Maspernhölle voller euphorischer Fans im Rücken, unwiderstehlichem Offensiv-Basketball, beeindruckender Defense und vor allem der richtigen Siegermentalität.

Nach der unfassbar spannenden Partie vom vergangenen Mittwoch bleibt den Teams aus Paderborn und Jena kaum Zeit zur Regeneration: Schon heute steht der nächste Showdown auf dem Plan. Und auch wenn allen Spielern die physisch und mental kraft-raubende Partie noch in den Gliedern steckt: Jeder einzelne aus beiden Kadern wird seine letzten Kraftreserven mobilisieren – Paderborn mit dem Ziel, die Serie wieder auszugleichen, Jena mit dem Blick auf den vorzeitigen Einzug ins Playoff-Halbfinale.

Baskets-Headcoach Steven Esterkamp liebt genau diese „Do-or-Die“-Situationen in einer Playoffserie: „Das ist jetzt so ein Spiel, auf das sich wirklich alle Sportler freuen, die den Wettbewerb lieben, und auf das man regelrecht hinfiebert! Für uns geht es um Sieg oder Niederlage, um Drinbleiben oder Rausfliegen – aber das bedeutet keinen zusätzlichen Druck, das ist Playoff-Modus! Unsere Jungs freuen sich auf die Herausforderung am Freitagabend und werden die nötige Intensität aufbringen, um am Ende eine Chance zu haben. Denn darum geht es: Alles, was wir wollen, ist eine Chance zu haben, Spiel 5 in Jena zu erzwingen. Dafür werden wir alles geben!“

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

28.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS 81:72

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stehen die ROSTOCK SEAWOLVES im Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. In einem dramatischen dritten Schlagabtausch mit den PS Karlsruhe LIONS behielten die Rostocker am Ostsee-Zeitung-Spieltag vor 2.250 Zuschauern in der StadtHalle Rostock dank eines starken Schlussviertels die Oberhand und bezwangen die Badener in der “Best-of-Five”-Serie mit 3-0. Tyler Nelson (18 Punkte) und Sid-Marlon Theis (16) waren die herausragenden Akteure auf Rostocker Seite. Bei den LIONS, die ersatzgeschwächt mit nur sieben Spielern antraten, kam Ferdinand Zylka auf 25 Punkte, neun Rebounds und vier Steals.

Die Wölfe starteten bissig ins Spiel, hielten das Tempo hoch, passten den Ball mit viel Geduld und arbeiteten intensiv im Rebound. Jordan Roland netzte nach einer Minute für drei Punkte ein und sein Team setzte sich mit 9:0 (5. Min) ab. Erst nach über viereinhalb Minuten konnten die Gäste aus Karlsruhe die ersten Punkte an der Freiwurflinie erzielen. Nach dem zweiten Foul Rolands kam Tyler Nelson in die Partie und trug die Offensive. Im ersten Abschnitt kam der US-Guard allein auf neun seiner insgesamt 18 Zähler. Die SEAWOLVES führten nach zehn Minuten mit 20:19. Das zweite Viertel gehörte den LIONS, die trotz ihrer Sieben-Mann-Rotation munter und frech aufspielten. Matt Moyer, Ferdinand Zylka und Stanley Whittaker schulterten die Karlsruher Offensive. Zylka warf die Gäste in der 18. Minute mit einem Dreier in Führung (31:34), die sie bis zur Pause nicht mehr hergaben (36:40).

Im dritten Viertel schenkten sich beide Teams weiterhin keinen Zentimeter. Es war eine Fortsetzung des Playoff-Fights vom Dienstag, wenngleich die Müdigkeit im ein oder anderen Wurf erkennbar war. Nelson hielt sein Team im Rennen und verkürzte in der 27. Minute per Dreier auf 45:46 (28. Min). Kurzzeitig konnten die Wölfe sogar die Führung zurückerobern nach einem lehrbuchreifen Pick-and-Roll von Brad Loesing auf Till Gloger, der per Korbleger zum 47:46 (28. Min) traf. Die LIONS blieben jedoch weiter bissig. Der US-Forward Moyer knüpfte an seine starke erste Hälfte an und traf den SEAWOLVES mit zwei Dreiern mitten ins Herz; zum Viertelende führten die Gäste mit fünf Punkten (50:55).
Das Schlussviertel begann mit einem Paukenschlag, der den 2.250 Zuschauern in der Wolfshöhle noch lange in Erinnerung bleiben wird: Sid-Marlon Theis zog nach Pass von Tyler Nelson mit Volldampf zum Korb, hob ab, flog an den ausgestreckten Armen von Matt Moyer und Maurice Pluskota vorbei und stopfte den Ball trotz Fouls mit beiden Händen und voller Wucht in den Korb. Mit dieser Aktion rüttelte er die Fans, aber auch sein Team wach. Auf einmal war der Knoten in der Offensive geplatzt. Nur Sekunden später schnappten sich die Wölfe die Führung, als Mitch Jost ein Dreier versenkte (56:55, 31. Min). Nun sollten die SEAWOLVES ihren Vorsprung nicht mehr aus der Hand geben. Im Gegenteil: Nijal Pearson und Tyler Nelson streuten weitere Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie ein (66:59, 34. Min). Auch Chris Carter übernahm Verantwortung und erzielte alle seine sieben Punkte im Schlussviertel. Die ersatzgeschwächten LIONS wehrten sich nach Kräften. Zylka verkürzte per Dunk auf 68:62 (35. Min), doch nach weiteren Dreiern von Theis und Carter zogen die Wölfe auf 13 Zähler (76:63, 37. Min) davon und ließen sich den dritten Sieg in der Viertelfinalserie unter dem tosenden Jubel der Zuschauern nicht mehr nehmen.

Coach Christian Held nach dem Spiel: “Es sind Playoffs. Jedes Spiel ist eng umkämpft. Das hat sich auch heute nicht geändert. Es ist etwas ganz anderes, eine Serie zu beenden, als ein Playoff-Spiel zu gewinnen. Es ist eine ganz andere Drucksituation; es sind ganz andere Dinge, die im Kopf ablaufen. Wenn man in einer solchen Situation noch nicht war – und davon haben wir einige Spieler -, dann muss lernen, damit umzugehen. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Das ist in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf unsere Stärken besonnen und das Spiel nach Hause gebracht. Durch den Dunk von Sid ist das Momentum auf unsere Seite gekippt. Die Halle war heute super; das gibt uns einen Push und macht es schwerer für den Gegner. Das ist genau das, was wir wollen. Daran sieht man dann auch den Heimvorteil.”

Nachberichte ProA Playoffs Viertelfinale

27.04.2022 19:30 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Bayer Giants Leverkusen 75:81

In Spiel Drei der Viertelfinal-Playoffserie gegen die Bayer Giants Leverkusen schickte Gladiators Headcoach Pascal Heinrichs Garai Zeeb, Parker van Dyke, Jonas Grof, Enosch Wolf und Austin Wiley als Starting Five auf das Parkett der Arena Trier. Schon zu Beginn des Spiels wirkten die Gladiatoren nervös und hektisch, während die Giants eine kontrollierte Zonenverteidigung spielten und am offensiven Ende über Point Guard Quentin Goodin immer wieder das Eins-gegen-Eins suchten. Trier versuchte mit frühen Abschlüssen – meist aus der Distanz – ein Mittel gegen die Leverkusener Zone zu finden, trafen aber nur sehr schwach von außen. Nach fünf gespielten Minuten stand es so 6:11 für die Leverkusener, die insgesamt deutlich wacher wirkten als die Hausherren. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels setzten sich die Giants immer weiter ab, drei Minuten vor Viertelende stand es bereits 6:17. Bis zum Ende des ersten Spielabschnitts kamen die Gladiatoren nicht besser in die Partie, während Leverkusen sehr hochprozentig von außen traf und energischer im Rebounding agierten. Mit einem 14:28 ging es in die erste Viertelpause. Auch den Start ins zweite Viertel verschliefen die Gastgeber. Leverkusen agierte weiterhin sehr clever, nutzte jeden Fehler der Trierer eiskalt aus und erspielte sich häufig gute und freie Würfe. Nach drei Minuten im zweiten Viertel betrug der Trierer Rückstand bereits 17 Punkte (16:33). Die Gladiatoren wirkten offensiv zu harmlos, hatten Probleme den Ball Inside zu bringen und leisteten sich zu viele Ballverluste. Bis zur Halbzeit stellte sich auf Trierer Seite keine Besserung ein, während die Bayer Giants weiterhin sehr gut im Spiel waren und immer wieder freie Würfe nach guter Ballbewegung kreierten. Zur Halbzeit führten die Rheinländer somit verdient mit 27:43.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gladiatoren eine deutlich verbesserte Körpersprache und höhere Intensität als im ersten Durchgang. Auch die Würfe von außen fielen besser, man erkämpfte sich häufig zweite Chancen durch gutes Offensivrebounding und setzte die Leverkusener Aufbauspieler gut unter Druck. Nach knapp drei Minuten war der Rückstand bereits auf 40:47 geschmolzen. Vor allem defensiv agierten die Moselstädter nun aggressiver, dennoch verfehlte man zu oft einfache Würfe und konnte sich so nicht für die gute Defensive belohnen. Nichtsdestotrotz waren die Trierer nun wieder voll im Spiel und gingen mit einem Rückstand von 51:57 in das letzte Viertel. Im vierten Viertel hielten die Gladiatoren die Intensität hoch und fanden bessere Lösungen gegen die Leverkusener Verteidigung. Nach anderthalb Minuten im Schlussabschnitt glich man die Partie beim Stand von 57:57 aus. Weiterhin sorgte gutes Rebounding immer wieder für zweite Chancen in der Offensive, aber auch die Giants fanden wieder besser ins Spiel und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem es den Trierern jedoch nicht gelang in Führung zu gehen. Zum Ende des Spiels war es wieder Spencer Reaves, der die Leverkusener mit sehr starken Eins-gegen-Eins Aktionen im Spiel hielt und sogar für eine 63:69 Führung drei Minuten vor Schluss sorgte. Auf Seiten der Gladiatoren war es nun Parker van Dyke, der mit eiskalten Dreiern das Spiel offen und die Hoffnung der Trierer am leben hielt. Beim Stand von 75:78, 26,2 Sekunden vor Schluss leisteten sich die Moselstädter dann einen unglücklichen Ballverlust nach einem eigenen Einwurf und mussten dann foulen, um die Uhr zu stoppen. Dies nutzten die Giants erneut eiskalt aus und zeigten am Ende die besseren Nerven. Trotz einer starken Aufholjagd in der zweiten Halbzeit mussten sich die Gladiatoren am Ende mit 75:81 geschlagen geben.

Somit steht die Playoff-Serie gegen die Bayer Giants Leverkusen nun 1:2 aus Trierer Sicht. Das nächste Spiel – am Freitag um 19:30 Uhr in der Leverkusener Ostermann Arena – ist das erste Entscheidungsspiel der Serie, bei einem Sieg der Giants ziehen diese in das Halbfinale der Playoffs ein. Ob JJ Mann, der beim gestrigen Spiel Drei nicht für die Rheinländer auflaufen konnte, wieder mitwirken kann ist noch ungewiss. Die Trierer verfügen weiterhin über die volle Mannstärke und wollen nach den zuletzt knappen Niederlagen in Spiel Zwei und Drei in Leverkusen das alles entscheidende Spiel Fünf erzwingen, welches am 01. Mai erneut in der Arena Trier stattfinden würde.

Pascal Heinrichs, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: „Wir haben zwei Gesichter gezeigt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht die Intensität gebracht, die wir bringen können, wollen und müssen. In der zweiten Halbzeit lief es deutlich besser. Natürlich haben wir auch dort ein, zwei Fehler gemacht, die am Ende den Ausschlag gegeben haben. Das Spiel haben wir aber in der ersten Hälfte verloren und letztlich hat Leverkusen verdient gewonnen. Sie sind ein sehr guter Gegner und das wissen wir. Umso wichtiger wird natürlich das nächste Spiel, in dem es für uns um alles geht. Wir hoffen, dass erneut viele Fans den Weg nach Leverkusen finden und wieder für echte Heimspiel-Atmosphäre sorgen. Wir müssen das Spiel so beginnen, wie die zweite Hälfte des letzten Spiels, dann haben wir gute Chancen das Spiel in Leverkusen zu gewinnen und das fünfte Spiel zu erzwingen“

27.04.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn 84:83

In einem unfassbar dramatischen 84:83-Sieg nach zweifacher Verlängerung drehten die Basketballer von Medipolis SC Jena ein schon verloren geglaubtes Duell gegen die Uni Baskets Paderborn und gehen in ihrer Playoffserie erneut in Führung. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Ostwestfalen am Mittwochabend vor 1.311 leidenschaftlich und emotional mitgehenden Zuschauern nach 50 hart umkämpften Minuten durch einen Buzzerbeater von Rayshawn Simmons. Der US-Amerikaner verwandelte beim Stand von 81:83 mit nur noch 3.1 Sekunden Restspielzeit einen Dreier parallel zur Schlusssirene im Paderborner Korb und avancierte zum vielumjubelten Helden des Abends.

Nachdem sich beide Mannschaften im Verlauf einer gleichermaßen nervösen wie verkrampften ersten Hälfte beim Stand von 24:27 in die Halbzeitkabinen verabschiedet hatten, nahm die Partie erst zu Beginn des dritten Viertels etwas mehr Fahrt auf. Medipolis SC Jena widmete sich in dieser Phase verstärkt seiner Stärke jenseits des Perimeters, suchte und auch fand vorwiegend aus der Distanz den Abschluss, während für die Paderborner meist ihr Frontcourt dagegenhielt. Nach zahlreichen knappe Zwischenständen, mit denen beide Teams bis zur 30.Minute statistisch Hand in Hand gegangen waren, übernahmen die Gäste unmittelbar vor der ursprünglich letzten Viertelpause, um sich auf 42:48 (3er, Konradt) abzusetzen. Dieser Vorsprung wuchs zu Beginn des vermeintlichen Schlussabschnitts nach einem Dreier von Paderborns Scharfschütze Chris Trapp zum 42:55 auf stolze 13 Punkte (33.) bevor die Thüringer aus ihrer offensiven Lethargie erwachten und angetrieben von den Fans mit einem leidenschaftlichen 12:2-Lauf wieder auf 54:57 (36., 3er Thomas) verkürzen konnten. Zurück in Schlagdistanz, entwickelte sich diese Partie über jede anschließende Sequenz zu einem echten Playoff-Thriller, der nur noch vereinzelte Zuschauer auf den Sitzen hielt. Während die Westfalen in dieser Phase alles daran setzten, ihren Vorsprung über die Ziellinie zu retten, war es Jena gelungen, dieses Duell bis zur 40. Minute offenzuhalten. Magere drei Punkte Differenz waren es 32 Sekunden vor dem Ende bei Rückstand von 59:62, als die Thüringer in Ray Simmons einen willigen Vollstrecker fanden. Jenas Aufbauspieler hatte mit seinem Distanzwurf 20.7 Sekunden vor der Sirene zum vielumjubelten 62:62-Ausgleich getroffen und nun auch die letzten Zuschauer aufstehen lassen. In einer lautstark brodelnden Arena blieb den Uni Baskets jedoch der finale Wurf. Paderborns Flügelspieler Chavares Flanigan übernahm im letzten Angriff die Verantwortung, scheiterte jedoch am Jenaer Ring – Verlängerung.

Mit dem Druck des „gewinnen müssens“ gegen die Last des „gewinnen wollens“ punkteten sich beide Teams durch die Overtime, ohne dass es einer Mannschaft gelang, den entscheidenden Punch zu setzen. Minute um Minute verrann, Wurf um Wurf fiel (oder nicht) und so leuchtete infolge gleichermaßen eleganten wie wichtigen Korblegers von Nico Brauner 55.7 Sekunden vor Ende der Verlängerung ein 73:73 vom LED-Würfel. Innerhalb der sich anschließenden Offensiv-Aktionen gelang es keinem Team mehr, den spielentscheidenden Neckbreaker zu setzen – wieder war es Flanigan, der den letzten Paderborner Wurf nahm und diesen abermalig verfehlte – zweite Verlängerung. Längst ließen sich in diesem Spiel Parallelen zu einem Schwergewichts-Boxkampf in der 12. Runde ziehen, in denen sich beide Kämpfer nur noch aufgrund des Willens auf ihren Beinen hielten. Trotz des dritten Duells innerhalb von sechs Tagen mobilisierten Jena und Paderborn ihre letzten Reserven, lebten dabei von der verbliebenen mentalen Frische, um nicht in die Seile oder auf den Boden zu müssen. Während sich das Ergebnispendel in dieser Phase für keine Richtung entscheiden konnte, Barnes, Thomas, Trapp, Herrera und Flanigan 89 Sekunden vor der dritten Schlusssirene den Score auf 80:81 geschoben hatten, „drohte“ nach einem erfolgreichen Freiwurf von Ray Simmons zum 81:81-Ausgleich die Triple-OT. Allerdings waren noch 20.7 Sekunden zu spielen und so landete der Ball zum wiederholten Mal in den Händen von Chavares Flanigan. Im dritten Anlauf saß der Gamewinner des 26-jährigen US-Amerikaners zum 81:83 – Auszeit Medipolis SC Jena mit nur noch 3.1 Sekunden Restspielzeit in der zweiten Verlängerung.

Dass diese Begegnung noch ein abschließende Pointe bereithielt, ahnte in diesem Moment keiner der Anwesenden. Nach einem Einwurf durch Julius Wolf an der Seitenlinie landete der Ball bei Ray Simmons, der ihn 1.1 Sekunden vor dem Ende auf die Reise schickte. Mr. Wilson hatte genug an diesem Abend und so rauschte er  gleichermaßen ansatzlos wie pünktlich zur letzten Sirene dieser Partie durch die Reuse der Westfalen – 84:83. Rayshawn Simmons (Gamewinner Medipolis SC Jena): „Es war ein hart erkämpfter Sieg. Ich muss Julius und Brandon dafür danken, dass sie Vertrauen und Zuversicht in mich gesetzt haben, mir den Ball zu überlassen, um diesen letzten Schuss zu versenken.“

Vorbericht ProA Playoffs Viertelfinale

28.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karlsruhe LIONS

Am Donnerstag um 19:30 Uhr haben die ROSTOCK SEAWOLVES den ersten Matchball im Playoff-Viertelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Mit einem Sieg über die PS Karlsruhe LIONS können sie den Einzug ins Halbfinale perfekt machen und die “Best-of-Five”-Serie mit 3-0 für sich entscheiden. Bei einer Niederlage wechselt die Serie für Spiel 4 zurück nach Karlsruhe. Etwa 2.000 Zuschauer werden in der StadtHalle Rostock erwartet.

Nach dem dramatischen Overtime-Krimi am Dienstag – die SEAWOLVES konnten sich mit 107:103 nach zweifacher Verlängerung durchsetzen – wird es auch im dritten Spiel der Serie intensiv zugehen. Coach Held erwartet erneut einen “Playoff-Fight mit Hauchen mit Stechen”, in dem um jeden Zentimeter gekämpft und kein Ball verloren gegeben wird. Auch wenn die Kräfte von Duell zu Duell schwinden, gilt es, den Willen und Jagdinstinkt wach zu halten und mental bereit für das nächste Aufeinandertreffen zu sein.

“Der Erfolgshunger ist riesig”, meint Coach Held. “Jeder ist bereit, seine eigenen Interessen hinter dem Teaminteresse zurückzustellen – das ist für mich das wichtigste Zeichen.” In den Playoffs geht es darum, es mehr zu wollen als der Gegner, auch wenn der Körper von den kräftezerrenden Partien müde ist. Dass die Wölfe damit umzugehen wissen, haben sie bereits zweimal bewiesen.

Am Dienstag wurden Erinnerungen wach an die Partie vom 34. Spieltag, als beide Teams zuletzt in Rostock aufeinandertrafen. Die Wölfe kamen am 19. April aus einer Coronapause, führten knapp sechs Minuten vor Schluss mit 14 Zählern und verloren am Ende mit 73:80 nach einer 22:1-Schlussoffensive der Karlsruher. Auch bei der Playoff-Heimpremiere rieben sich die Zuschauer im dritten Viertel verwundert die Augen. Nach einer 18-Punkte-Führung zu Beginn des dritten Abschnitts durchliefen die 1.800 Fans ein Wechselbad der Gefühle, als die LIONS bis zum Viertelende ausgleichen konnten. Als es dann in die erste bzw. zwei Verlängerung ging, sahen sich einige Anhänger plötzlich einem Déjà-vu ausgesetzt: Vor fünf Jahren gab es in den ProB-Playoffs ebenfalls ein Duell zwischen Karlsruhe und Rostock, das auch erst nach zwei Extraschichten entschieden wurde. Damals konnten sich die LIONS mit 107:105 durchsetzen und später als Vizemeister den Aufstieg in die ProA feiern.

Nachbericht ProA Playoffs Viertelfinale

26.04.2022 19:30 Uhr ROSTOCK SEAWOLVES vs. PS Karslruhe LIONS 107:103

Die ROSTOCK SEAWOLVES gewinnen das 2. Viertelfinale gegen die PS Karlsruhe LIONS mit 107:103 nach doppelter Verlängerung und gehen in der “Best-of-Five”-Serie mit 2-0 in Führung. Mit einem weiteren Sieg stehen die Wölfe im ProA-Halbfinale. Vor 1.800 Zuschauern in der StadtHalle Rostock verspielten die Gastgeber am OSPA-Spieltag eine 18-Punkte-Führung im dritten Viertel. Erst in der zweiten Verlängerung konnten sich die Rostocker, die in Till Gloger (19 Punkte, 17 Rebounds) ihren besten Korbjäger hatten, entscheidend absetzen. Bei den Gästen kam das Duo Matt Freeman und Stanley Whittaker zusammen auf 57 Zähler.

Zur Halbzeit schien alles unter Kontrolle. Die SEAWOLVES führten mit elf Punkten nach Dreiern von Michael Jost und Tyler Nelson zum Ende des zweiten Abschnitts. In den ersten zwanzig Minuten deutete sich jedoch schon an, dass Karlsruhe nicht kampflos die Reise nach Rostock angetreten hatte. Zumal sie vor exakt einer Woche, am 34. Spieltag, den Sieg von der Ostsee entführen konnten. Das erste Viertel war umkämpft und ging mit einem Punkt an die Wölfe (22:21). Zwar versuchten die SEAWOLVES von Beginn an, den ballführenden Karlsruher Leistungsträger Stanley Whittaker Jr. zu doppeln, doch die LIONS fanden immer wieder Lösungen – entweder in Korbnähe durch Maurice Pluskota oder aus der Distanz. Dabei fiel vor allem Matt Freeman auf. Der Neuseeländer, der im ersten Spiel nur auf fünf Zähler kam, demonstrierte in Spiel 2 sein Können. Zur Halbzeit hatte er 14 Punkte seiner insgesamt 30 Zähler auf seinem Konto. Trotzdem fanden die Rostocker Mittel und Wege, das Spiel ab Mitte des zweiten Viertels zu bestimmen. Chris Carter dirigierte seine Mitspieler, fand Till Gloger unter dem Korb oder fütterte Nijal Pearson mit einem Pass für einen offenen Dreier. Die Wölfe waren im Flow – und blieben es bis kurz nach dem Seitenwechsel, als sie ihren Vorsprung auf bis zu 18 Zähler ausbauen konnten (61:43, 21. Min).

Plötzlich aber meldeten sich die LIONS zurück. Ein 10:2-Zwischenspurt brachte die Badener wieder auf Tuchfühlung. Nach zwei Dreiern von Ferdinand Zylka und Whittaker begann die Rostocker Führung zu bröckeln (68:61, 28. Min). Auch Freeman hatte seinen Anteil an der Aufholjagd der Löwen, die zum Ende des dritten Abschnitts ausgleichen konnten (68:68). Hatten die Karlsruher in der gesamten ersten Hälfte nur drei von zwölf Dreier versenkt, so trafen sie allein im dritten Viertel vier ihrer neun Dreipunktewürfe. Im Schlussviertel deutete sich ein dramatischer Showdown an. Zunächst ging Karlsruhe mit fünf Zählern in Front (68:73, 31. Min). Nun waren bei den SEAWOLVES einfache Punkte in Brettnähe gefragt. Tyler Nelson und Till Gloger schulterten die Offensive und behielten die Nerven an der Freiwurflinie. Auch das Geburtstagskind Sid-Marlon Theis traf zwei wichtige Dreier, die die Halle zum Toben brachte. 1:50 Minute vor dem Ende traf Nelson zwei Freiwürfe zum 84:80. Es folgte ein Dreier von Zylka, und 18,8 Sekunden vor dem regulären Spielende versenkte Whittaker nur einen Freiwurf, sodass es beim Stand von 84:84 in die ersten Verlängerung ging. Hier setzten sich die Karlsruher erneut auf vier Zähler ab. Wieder war Nervenstärke gefragt. Gloger und Nelson ragten erneut an der Linie heraus. Allerdings gehörte den Gästen erneut der letzte Angriff, den Freeman jedoch dank starker Abwehrarbeit nicht vollenden konnte. Somit musste beim Stand von 95:95 eine zweite Overtime über den Ausgang der Partie entscheiden.

Wieder war es Zylka, der zum Dreier ansetzte – diesmal aber tanzte der Ball nur auf dem Ring und rollte wieder heraus. Mit Leidenschaft, Herz und Wille kämpften die SEAWOLVES weiter um jeden Ball. Im Angriff versenkten Jordan Roland und Nijal Pearson wichtige Dreier. 68 Sekunden vor dem Ende konnte Gloger an der Freiwurflinie auf sechs Punkte erhöhen. Wenig später fand Theis den unter dem Korb völlig frei stehenden Rostocker Center für zwei weitere Zähler. Rostock behielt in der zweiten Verlängerung die Oberhand. Als Nelson 20,2 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie zum 107:101 traf, war es in der StadtHalle Rostock so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr hören konnte. Karlsruhe hatte keine Antwort mehr. Pearson blockte den letzten Wurf Whittakers und warf den Ball mit auslaufender Spieluhr in die Höhe, in dem Wissen, den zweiten Playoff-Sieg hart erkämpft zu haben.

Am Donnerstag um 19:30 Uhr treffen beide Teams im 3. Viertelfinale erneut in der StadtHalle Rostock aufeinander. Die Partie wird präsentiert vom SEAWOLVES-Medienpartner Ostsee-Zeitung. Sollten die SEAWOLVES dieses Spiel gewinnen, stehen sie erstmals im Halbfinale der Playoffs in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Coach Christian Held nach dem Spiel: “Für mich war das heute exakt so, wie ein Playoff-Spiel sein soll. Beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Immer wenn die eine Mannschaft einen Lauf hat, findet die andere wieder eine Lösung und umgekehrt. Für mich ist es das perfekte Playoff-Spiel, so wie es sein soll und wie es jeder sehen will. Das ist genau der Grund, warum wir das alles machen. Als es heute wirklich darum ging, haben wir heute defensiv wie offensiv die Big Plays gemacht.”

Vorberichte ProA Playoffs Viertelfinale

27.04.2022 19:30 Uhr RÖMERSTROM Gladiators Trier vs. Bayer Giants Leverkusen

Zweites Playoff-Heimspiel in der Arena Trier. RÖMERSTROM Gladiators Trier empfangen die Bayer Giants Leverkusen zu Spiel Drei der Serie. Am Mittwoch (19:30 Uhr) steht das dritte Playoff-Spiel der Gladiatoren in der Arena Trier an. Nach zwei absolvierten Partien steht es 1:1.

Spiel Zwei der Viertelfinalserie zwischen den RÖMERSTROM Gladiators und den Bayer Giants verlief aus Trierer Sicht nicht wie erhofft. Nach einer zwischenzeitlichen Führung von 15 Punkten mussten sich die Trierer Profibasketballer in letzter Sekunde mit 81:84 geschlagen geben. Im dritten Aufeinandertreffen der Traditionsstandorte wollen die Gladiatoren in der Serie erneut in Führung gehen und vor heimischen Publikum eine Leistung wie im ersten Playoff-Spiel zeigen. Nachdem die Leverkusener am vergangenen Freitag eine deutliche 92:68 Niederlage einstecken mussten, zeigten sie sich in der Ostermann-Arena deutlich verbessert und ausgeruhter. Auch im dritten Spiel der Serie wird es ein spannendes Aufeinandertreffen der in der Hauptrunde viert- und fünftplatzierten Teams.

Bei der Auswärtsniederlage der Gladiatoren wusste vor allem Center Austin Wiley zu überzeugen und legte 28 Punkte und 11 Rebounds auf. Auf Seiten der Leverkusener war es Spencer Reaves, der vor allem im letzten Viertel nicht zu stoppen war und mit einigen schweren Mitteldistanzwürfen die Aufholjagd der Bayer Giants einleitete. Die bisherigen Topscorer der beiden Teams – Parker van Dyke auf Trierer Seite und Quentin Goodin bei den Giants – fanden bisher noch nicht wirklich in die Playoff-Serie und wurden von den gegnerischen Verteidigern gut kontrolliert. Auch in der dritten Partie wird ein physisches und intensives Spiel erwartet, in dem der Heimvorteil der Trierer eine entscheidende Rolle spielen kann.

„Man hat am Sonntag gesehen, dass das erste Spiel der Serie nicht die Qualität der Leverkusener widergespiegelt hat. Im zweiten Spiel waren sie bereits deutlich fitter und haben gezeigt, warum sie völlig zurecht amtierender Vizemeister sind. Wir waren relativ weit vorne und es war natürlich sehr ärgerlich das Spiel in Leverkusen noch zu verlieren, letztlich waren wir über die gesamte Spielzeit aber nicht konzentriert genug. Im dritten Spiel müssen wir nun unsere Invictus-Philosophie leben, keine Ausreden suchen und stärker zurückkommen. Mit unseren Fans im Rücken haben wir gute Chancen, das dritte Spiel für uns zu entscheiden. Die Hütte muss brennen“, sagt Gladiators-Headcoach Pascal Heinrichs zum dritten Aufeinandertreffen der RÖMERSTROM Gladiators und Bayer Giants.

27.04.2022 19:30 Uhr Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn

Vor einem wegweisenden Spiel in den Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga steht Medipolis SC Jena am Mittwochabend ab 19:30 Uhr in der Sparkassen-Arena. Die Mannschaft um Kapitän Julius Wolf empfängt die Uni Baskets aus Paderborn zu 3. Viertelfinale der Best-of-Five-Serie in Burgau. Im Publikum mit dabei sein werden dann auch die Fußballer des FC Carl Zeiss Jena, um die Korbjäger in dieser wichtigen Partie zu unterstützen. Wie gewohnt haben alle Basketball-Fans, die nicht vor Ort sein können die Möglichkeit, auch in den Playoffs live auf Sportdeutschland TV mitzufiebern. Der Liga-Partner aus Unterföhring meldet sich vor dem 3. Viertelfinale am 27. April inkl. einer ausführlichen Vorberichterstattung ab 19.00 Uhr aus der Sparkasse-Arena. Zum Livestream auf Sportdeutschland TV

Während beide Kontrahenten nach dem Paderborner 100:84-Sieg am Sonntagabend mit einem ausgeglichenen Stand von 1:1 in die Partie starten, gilt es für die Thüringer im bevorstehenden Duell nicht nur den Heimvorteil zu verteidigen, sondern sich gleichermaßen eine gute Ausgangsposition für Spiel 4 am Freitag in Paderborn zu verschaffen. Dafür wird Medipolis SC Jena jedoch an beiden Ende des Parkett noch einmal deutlich zulegen müssen. Schließlich dürften die Uni Baskets nach ihrem Serienausgleich Morgenluft gewittert haben und mit breiter Brust nach Jena anreisen. Durch den aktuellen ausgeglichenen Serienstand von 1:1 ist nunmehr auch schon im Vorfeld klar, dass es in dieser Viertelfinalserie am Freitagabend zu einem Spiel 4 kommen wird.

Ob einer oder mehrere Akteure der zuletzt Corona-bedingt ausfallenden Spieler in den Kader von Medipolis SC Jena zurückkehren können, wird sich wohl erst unmittelbar vor der Partie entscheiden. Fakt ist jedoch, dass große Teile der Mannschaft ungeachtet ihrer personell angespannten Situation wesentlich mehr Intensität auf das Parkett bringen müssen als am Sonntag in Paderborn. Dabei dürfte einmal mehr auch ganz sicher die Unterstützung durch die Fans eine maßgebliche Rolle spielen. Trotz nachweislich individueller Qualität im Paderborner Team sowie der unglaublichen Fabel-Dreierquote von 63 Prozent (12/19) waren und sind die am Sonntag kassierten 100 Punkte in einem einzigen Playoffspiel schlicht und ergreifend zu viel. Zurück zur intensiven und vor allem in den Schlüsselmomenten aggressiven Defense der Hinrunde kombiniert mit einer gehörigen Portion Playoff-Mentalität muss die Marschrichtung für die demnächst noch anstehenden Viertelfinal-Begegnungen sein.