Joschka Ferner über seine ersten Erfahrungen in der Beko BBL, tägliches Einzeltraining und trainingsfreie Tage, die beim Youngster eine Ausnahme sind.
Joschka, Du hast die ersten zehn Spiele als fester Bestandteil des BBL-Teams hinter Dir. Wie fällt dein Fazit aus?
Joschka Ferner: Natürlich hätten wir rückblickend einige Spiele mehr gewinnen können, wenn nicht müssen. Unser Ziel muss es daher sein, konstanter zu werden, weil wir immer sehr gut und hart trainieren, es aber noch nicht schaffen, das regelmäßig in unsere Spiele zu übertragen. Es geht darum, noch bessere Entscheidungen zu treffen und besser zu verteidigen.
Coach Thorsten Leibenath hat dich in der Preseason sehr viel probieren lassen und du hast es ihm mit starken Quoten gedankt. Ist ein Bundesliga-Spiel mental gesehen nochmal ganz anders?
Ferner: Der Druck ist deutlich höher. Und bei mir schwingt auch noch die Aufregung mit. Ich muss noch lockerer und befreiter werden – im Training klappt das schon super, im Spiel bin ich mir sicher, dass es mehr und mehr kommen wird. Mein Ziel ist es jedenfalls, immer Vollgas zu geben, wenn ich auf dem Platz stehe – immer bereit zu sein, sobald mich der Coach ruft.
Du hast dein Trainingspensum über den Sommer enorm gesteigert – um konkret an deinen Schwächen zu arbeiten?
Ferner: In der BBL geht es noch mehr um Athletik und Schnelligkeit. Individuell bin ich ja ganz okay – ich kann passabel werfen und dribbeln –, aber das findet jetzt alles auf einem noch höheren Niveau statt. Daran versuche ich mich durch tägliches Einzeltraining mit unserem Athletiktrainer mehr und mehr anzugleichen.
In der BBL bist du Rollenspieler, in der ProB bei den Youngstars absoluter Leistungsträger: Geben dir die verschiedenen Aufgaben eine gute Balance?
Ferner: Ich schaffe es ganz gut, umzuschalten und in der ProB in die Führungsrolle zu schlüpfen, mehr Würfe zu nehmen, lauter zu sein. Das hilft mir in meiner Entwicklung ungemein weiter, um diese Eigenschaften auch mehr und mehr in die Bundesliga mitzunehmen.
Wie meisterst du den Spagat zwischen englischen Wochen und ProB-Alltag?
Ferner: Die Belastung ist mittlerweile schon relativ hoch. Bei drei Spielen die Woche fällt es schwer, bei allen zu 100 Prozent fit zu sein. Deswegen schaue ich gemeinsam mit den Coaches von Woche zu Woche, um meinem Körper zwischendrin auch mal einen Tag zur Regeneration gönnen zu können.
Gutes Stichwort: Die meisten deiner BBL-Kollegen erleben an diesem Wochenende die ersten beiden trainingsfreien Tage seit langem – Du dagegen hast das nächste Spiel mit den Youngstars vor Dir.
Ferner: Bei den Heimspielen der Youngstars ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich spiele. Ist ja auch eine wichtige Partie, bei dem ich mein Team unbedingt unterstützen möchte. Wir werden Samstag nur leicht trainieren, sodass die Zeit zwischendrin genügt, um mich zu regenerieren.
(Weißenhorn Youngstars)