Vor einigen Tagen haben wir über das Verletzungspech der ProB-Mannschaft berichtet. Heute stellt sich Headcoach Tino Stumpf unseren Fragen zur bisherigen Saisonvorbereitung, zur aktuellen Situation und dem Saisonauftakt gegen Leipzig.
Wie zufrieden bist Du mit der Mannschaft, vor allem mit der Zusammensetzung des Kaders?
Mit der Mannschaft, die wir kurz vor Beginn der Vorbereitung rekrutiert hatten, konnten wir sehr zufrieden sein. Mit der Addition von Georg Dölle gelang uns kurz vor Toreschluss noch ein Coup, der uns mit einem sehr guten Gefühl in die ersten Maßnahmen gehen ließ. Robert Zinn als Zugang aus Bamberg/ Baunach – Phillip Daubner konnte ebenso verlängert werden wie Blackwood, Gerwig und Diestelhorst. Dazu hatte Gene Hagner endlich seine Verletzung überwunden und mit den aufstrebenden jungen Spielern kam frischer Wind in die Truppe. Ich denke, da ist gutes Potenzial und eine gute Balance in der Truppe vorhanden.
Der größte Teil der Saisonvorbereitung liegt hinter Euch. Wie zufrieden bist Du mit der Entwicklung des Teams? Welche Erkenntnisse brachten die Testspiele?
Das würde ich differenziert bewerten. Große Rückschläge waren für uns die gesundheitlichen Probleme von Ralph, Frieder, Nate und Georg, die allesamt mehrere Wochen ausfallen und nicht sicher ist, wen wir bis zum ersten Spiel wieder an Bord haben. Zudem sind absprachegemäß Phillip Daubner und Robert Zinn auch beim MBC mit integriert, fehlen uns deshalb auch immer wieder. Wenn man dann nicht die Youngster, zu denen ja auch unser 14-jähriges ‚Küken‘ Yannick Hennelotter gehört, oder Gene Hagner auf dem langen Weg zu seiner Bestform verheizen will, dann muss man sehr aufpassen mit den Trainings- und Spielbelastungen. So kam es ja auch, dass wir u.a. ein Testspiel absagen mussten. Trotzdem bereiten uns die Youngsters, für die das natürlich auch eine große Chance ist, große Freude. Seweryn und Alex, die ja nun zum ersten Mal auf diesem Niveau sind, haben Spielanteile bekommen, mit denen sie vorher sicherlich nicht gerechnet hatten. Und sie haben sich gut geschlagen. Ebenso wie Yannick Hennelotter, der sogar noch eine Saison JBBL spielen kann und trotzdem erfrischende Impulse in unser Spiel bringt.
Ich denke, grundsätzlich wollen und werden wir eine besser verteidigende Mannschaft sein – einfach mit mehr Aggressivität und Verbindlichkeit. Das haben wir in den Spielen schon erkennen können. Aber wenn so viele Stammkräfte wie bisher ausfallen, dann sind das schon noch recht viele Muster ohne Wert, weil wir natürlich unsere Stammformation nicht ansatzweise einspielen konnten. In fast allen Spielen bisher standen uns maximal zwei Spieler unseres Frontcourts zur Verfügung.
Was heißt das für den Saisonauftakt gegen Leipzig?
Ganz einfach: Wir sind klarer Außenseiter. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aus dieser Rolle heraus werden wir wohl in den ersten 3-4 Spielen agieren – und versuchen, das Beste draus zu machen. Natürlich freuen wir uns alle auf die Saisoneröffnung und das Derby gegen Leipzig. Und wir trauen uns auch den Sieg zu. Aber erwarten kann man von den Jungs keine Wunderdinge und wenn alles ‚normal verläuft, dann dürfte die Favoritenlast klar bei den Gästen liegen. Mir ist wichtig, dass unser Umfeld diese Position annimmt und uns so unterstützt, dass wir gemeinsam die großen Herausforderungen meistern können. Denn Fakt ist: die Pro B hat im Niveau einen klaren Schritt nach vorn gemacht.
Klingt hart – was wäre, wenn wir dieses Wochenende schon spielen würden?
Dann würden wir ohne Nate Gerwig, Frieder Diestelhorst, Ralph Schirmer und Georg Dölle spielen – vielleicht auch Robert Zinn. Dann würden wir von 10 Spielern vielleicht 6-7 Jungs im Team haben, die letztes Jahr noch NBBL und JBBL waren.
Was traust Du den jungen Spielern weiterhin zu?
Einiges. Sie können natürlich die aktuelle Situation dafür nutzen, um sich bestmöglich zu entwickeln und Erfahrungen zu sammeln. Dann kommt es letztlich auf jeden Einzelnen an, wie hart er an sich arbeiten kann. Auf jeden Fall haben alle durch das Gesamtkonzept, was wir mittlerweile fahren, hervorragende Voraussetzungen. Ein Roland Winterstein zum Beispiel kann fast komplett mit der Pro B trainieren – aber ohne Probleme in jedes NBBL-Spiel integriert werden, weil die Mannschaft dort auch mit dem gleichen Spielkonzept in Offense und Defense agiert. Gleiches gilt für Yannick Hennelotter, nur dass der eben sogar noch JBBL spielt. Hier greifen die verschiedenen Räder eigentlich sehr gut ineinander.
Wie klappt die Kooperation mit dem MBC in Bezug auf die beiden Doppellizenzspieler Robert Zinn und Phillip Daubner?
Sehr gut. Auch hier haben wir einige gemeinsame Aspekte im Spielkonzept mit dem MBC vereinbart. Außerdem klappt die Absprache bezüglich der Trainings- und Spieleinsätze ordentlich. Ich bin überzeugt, dass diese Zusammenarbeit sowohl für die BSW Sixers als auch den MBC ein großer Gewinn ist.
Was ist Euer Ziel für die kommende Saison?
Ein großes Ziel ist sicherlich die Qualifikation für die Playoffs. Sportlich wäre man dann auf jeden Fall im sicheren Bereich – alles Weitere wäre Zugabe. Für mich persönlich als Trainer ist es immer auch ein Ziel, dass wir als Team eine gemeinsame Identität entwickeln und es schaffen, diese möglichst in jedem Spiel in die Waagschale zu werfen. Dazu gehört auch, dass wir als Team wahrgenommen werden, was Youngstern die Chance gibt, sich zu beweisen und den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen.
Vielen Dank, Tino Stumpf, für das Gespräch.
Ihr wollt am Sonntag, den 28.09.2014 zum Saisonauftakt gegen die Uni-Riesen dabei sein? Dann spart euch das Anstehen an der Abendkasse und sichert euch heute schon euer Ticket bei etix!
(BSW Sixers)