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Unangenehme Gegner mit jungen Talenten bezwingen

Die Off-Season läuft, das letzte Spiel der ProB-Mannschaft liegt bald dreieinhalb Monate zurück. Bis zum Saisonstart am 22. September bleibt dem Playoff-Teilnehmer ebenfalls noch reichlich Zeit zur Vorbereitung. Wie diese aussieht, erklärt hier Demond Greene, Coach des FC Bayern Basketball II.

Demond, zunächst ein kurzer Blick zurück: Welche Erinnerungen hast Du an den 30. März?

An diesem Tag ging leider unsere Saison zu Ende, in der zweiten Playoff-Runde zuhause gegen Münster. Im Sport verliert man auch, das ist normal. Traurig war damals nur, nach so einer Saison die Enttäuschung in den Augen der Jungs zu sehen.

Wie lange hat Euch das Aus beschäftigt und wie hast Du es verarbeitet?

Das Aus beschäftigt mich, bis die Saison komplett vorbei ist. Trotz der guten Runde hat es mich schon etwas länger beschäftigt, weil ich denke, dass noch etwas mehr gegangen wäre.

Die Off-Season in der ProB dauert sehr lange. Was haben Du und die Spieler seitdem gemacht?

Die Pause ist tatsächlich lange. Ich würde sagen, viel zu lange und ich hoffe, dass die Liga hier schnell eine Lösung findet, die Off- Season kürzer zu halten. Wir nutzen die Zeit dennoch gut, um mit den Jungs individuell an ihren Schwächen zu arbeiten.

Die neue Saison ist nun näher als die alte zurückliegt. Wie nutzt Du die Zeit momentan konkret?

Ich nutze sie sehr intensiv, um mit meinen Trainerkollegen über die Spieler und die neue Saison zu sprechen. Dinge, die wir beibehalten wollen und Dinge, die unter Umständen geändert oder hinzugefügt werden müssen. Außerdem versuche ich jetzt, Testspiele für die Vorbereitung zu organisieren, bevor es dann bald auch in den Urlaub geht.

Die Liga bietet ja jedes Jahr neue Gegner. In der kommenden Saison sind es in Speyer und Oberhaching zwei Aufsteiger sowie Baunach und Hanau zwei Absteiger. Was erwartest Du von den Neulingen?

Mit Oberhaching haben wir jetzt ein Derby in der ProB, was ich sehr gut finde. Sie waren schon immer ein unangenehmer Gegner und das wird auch diese Saison sich so sein. In Baunach kommt ein weiteres Farmteam in die Liga. Sie werden, wie wir, eine junge Mannschaft mit guten Talenten haben. Speyer und Hanau kann ich derzeit nicht so gut einschätzen. Ich kann mir bei Hanau aber gut vorstellen, dass sie bestimmt wieder zurück in die ProA möchten.

Vergangene Saison kam der Aufsteiger in die ProA mit Leverkusen aus der Süd-Division. Wie schätzt Du unsere Gruppe allgemein ein?

Wieder sehr stark. Vom Gefühl her vielleicht stärker als die Nordgruppe, aber um mich da jetzt festzulegen, ist es viel zu früh. Mit Sicherheit wird Elchingen wieder um den Aufstieg mitspielen wollen und sie haben auch einen guten Trainer dafür. Wenn mich mein Gefühl mit Hanau nicht täuscht, wäre das der zweite Kandidat. Gießen hat letztes Jahr eine sehr gute Saison gespielt und sie sehe ich auch dieses Jahr wieder oben mitspielen. Dahinter wird es wohl wie letztes Jahr: dass jeder jeden schlagen kann und die Saison bis zum Ende ausgeglichen sein wird.

Off-Season ist ja auch stets die Zeit der Neuzugänge. Kannst Du schon verraten, was sich tun wird?

 Wie sagt man so schön: Noch ist nichts spruchreif. Es sieht danach aus, dass wir auf jeden Fall noch jünger sein werden als letzte Saison. Denn einige Spieler, die vergangene Saison die deutsche Meisterschaft in der NBBL geholt haben,  werden zusätzlich in den ProB-Kader rücken. Die Jungs weiter auf höherem Level auszubilden, das passt zu unserem Weg.

 

(FC Bayern Basketball)

 

Saisonanalyse mit Christoph Roquette

Sei es der starke Endspurt in Richtung Playoffs, die regelmäßige Hochspannung in der Steinberghalle oder Steffen Kieses Weitwurfeinlage gegen Bochum – von der jüngst beendeten Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB bleiben einige Momente und Szenen haften. Christoph Roquette, Sportlicher Leiter des SC Rist Wedel, analysiert den Verlauf des Spieljahres und erläutert zudem, welche Aufgaben nun in den kommenden Wochen und Monaten anstehen.

Das Saisonaus kam früh: Der Frühling kämpfte noch mit den letzten Nachzüglern des Winters, da begann für die Rister bereits die Sommerpause. „Alle aussteigen, der Zug endet hier“, schallte es nach der zweiten Niederlage gegen Weißenhorn durch die Steinberghalle – dabei wäre man gerne noch etwas weitergefahren. Doch: „Die Weißenhorner hatten noch mal eine ganz andere Qualität. Die haben wie aus einem Guss gespielt und sind im Süden nicht umsonst Zweiter geworden. Sie waren besser – das muss man ehrlich eingestehen“, sagt Roquette. Dass die Rister das Ausscheiden in einem Heimspiel ereilte, wollte nicht recht zur Saison 2016/17 passen, in der die Steinberghalle dank guter Leistungen der Mannschaft und dank der starken Anfeuerung der Wedeler Zuschauer ihren Ruf als Festung untermauerte. So gut es in der Heimat mit acht Siegen während der Punktrunde lief, so dürftig war die Bilanz mit lediglich zwei gewonnenen Partien in der Fremde. „Wir haben viel und lange überlegt, woran das liegt“, so Roquette. „Die ProB insgesamt ist sehr heimstark. Außer Recklinghausen und Stahnsdorf hatten im Norden alle eine positive Heimbilanz. Die Auswärtssiege, die die Teams eingefahren haben, haben den Unterschied zwischen einer Topplatzierung und einem schlechteren Platz gemacht“, sagt der Sportchef. „Rostock und wir haben zwei Auswärtssiege geholt und sind auf den Plätzen sieben und acht gelandet. Je mehr Auswärtssiege man geholt hat, desto weiter konnte man nach oben klettern. Woran das liegt, ist schwer zu sagen, weil die Liga allgemein sehr ausgeglichen war. Ich glaube, dass alle Teams zu Hause einfach extrem fokussiert und stark sind und bei einem selbst an dem Tag dann alles stimmen musste, um auswärts den Sieg einzufahren. Das heißt nicht, dass man selber nicht fokussiert war, sondern dass die Heimstärke der anderen Teams es so schwer gemacht hat“, sagt Roquette.

Im November erkämpften sich die Rister in Wolfenbüttel einen hauchdünnen Sieg (84:83). Es folgten viele lange Heimreisen ohne Erfolgserlebnis, erst bei der kürzesten Auswärtsfahrt der Saison klappte es wieder – die fröhlichen Jubelszenen vor dem Wedeler Fanblock nach dem Triumph von Itzehoe, der den Einzug in die Meisterrunde besiegelte, gehören zweifellos auch zu den Bildern, die im Gedächtnis bleiben.

„Das Ziel, das wir uns gesteckt hatten, waren die Playoffs. Dieses Ziel haben wir erreicht“, so der Sportliche Leiter. „In der ProB kann eigentlich bis zum letzten Spieltag alles passieren. Itzehoe zum Beispiel war fast die ganze Saison auf Playoff-Kurs, ist am letzten Spieltag aber noch aus den Plätzen herausgefallen. Wir sind erst einmal zufrieden, dass wir es geschafft haben, in die Playoffs zu kommen. In den Playoffs wollten wir schauen, was dann möglich ist. Da hat uns Weißenhorn die Grenzen aufgezeigt, es ist keine Schande, gegen die Mannschaft zu verlieren“, bilanziert Roquette.

Dass mehrere Wedeler Leistungsträger im Saisonverlauf teils wochenlang ausfielen, gehörte dem Dafürhalten des Sportlichen Leiters nach zu jenen Aspekten, die zweifellos in die Analyse einfließen müssen. Denn: „Ich glaube, wenn wir die Verletzungen nicht gehabt hätten, hätten wir uns eine bessere Ausgangslage für die Playoffs erarbeiten können“, sagt er. „Angefangen mit Steffen Kiese, der sechs Wochen ausfiel, über Aurimas Adomaitis, der eigentlich in den ersten vier Wochen mit einer Muskelverletzung gespielt hat. Er ist in dieser Phase weit unter seinen Möglichkeiten geblieben, weil er uns helfen wollte, aber in der Phase einfach nicht gesund war und sich von Spiel zu Spiel geschleppt hat. Leon Bahner ist drei Monate lang ausgefallen und zum Schluss dann Will Barnes, bei dem eine alte Verletzung wieder aufgebrochen ist und der uns dann auch nicht mehr helfen konnte. Dass wir es trotz der Verletzungen in die Playoffs geschafft haben, zeigt eigentlich, dass wir einen ganz gut aufgestellten Kader hatten“, meint der Sportliche Leiter. „Wenn die Verletzungen nicht passiert wären, was aber immer auch unwahrscheinlich ist, wären wir sicher noch den einen oder anderen Platz nach oben geklettert und hätten uns eine bessere Ausgangslage für die Playoffs schaffen können. Denn das waren ja alles Leistungsträger, die verletzungsbedingt ausgefallen sind“, sagt Roquette.

Im zweiten Teil der Saisonanalyse spricht der Sportliche Leiter über die Entwicklung der jungen Spieler, die Zusammenarbeit mit Trainer Felix Banobre, die Kooperation mit den Hamburg Towers – und er blickt auf die kommende Saison voraus.

(SC Rist Wedel)