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Rister bauen auf Hirschbergs Führungsqualitäten

Der Flügelspieler steht in der neuen ProB-Saison wie bislang im Wedeler Kader. Die Verantwortlichen schätzen am 29-Jährigen vor allem die mannschaftsdienliche Spielweise und seinen vorbildlichen Einsatz.

Seit 2013 spielt Jens Hirschberg für den SC Rist: Ob unter Sebastian Gleim, Michael Claxton oder jetzt Felix Banobre – jeder der Rist-Trainer brachte dem vielseitigen Flügelspieler große Wertschätzung entgegen. Und so verwundert es nicht, dass Banobre den Verbleib des 29-Jährigen mit Freude aufnimmt.

„In Bezug auf das Mannschaftsgefüge ist Jens auf dem Feld und darüber hinaus einer der Schlüsselspieler. Das zeigt sich in der Art und Weise wie er kommuniziert und an seiner Ausstrahlung. Egal ob er eine Minute oder 20 Minuten spielt, er setzt sich voll ein und gibt 100 Prozent. Jens hat diese ruhige und besonnene Art der Führung, die eine Mannschaft benötigt und die sich in seinem Einsatz und seiner Einstellung zeigt. Er ist einer der Erfahrenen und jemand, der seine Mitspieler immer anspornt und ermuntert“, sagt Banobre. Er schätze zudem Hirschbergs Kaltschnäuzigkeit, seine Aggressivität auf dem Feld und seinen Distanzwurf, erläutert der Spanier.

In 24 Spielen erzielte Hirschberg in der vergangenen Saison im Schnitt 7,6 Punkte und schnappte sich 2,4 Rebounds. Mitunter falle das, was der 29-Jährige zum Wohle der Mannschaft tue, gar nicht so richtig auf, meint der Sportliche Leiter Christoph Roquette. Denn Statistiken sind schön und gut, erfassen aber längst nicht den gesamten Wert eines Spielers, sondern lassen immer auch Raum, um zwischen den Zeilen zu lesen. Und da steht laut Roquette: „Jens macht die Dinge meistens richtig. Er trifft entscheidende Würfe und ist in der Crunchtime zur Stelle. Und das Wichtigste: Er ist eine Führungsfigur für die Jungs. Man braucht Spieler, die die Mannschaft zusammenhalten und führen. In die Rolle ist Jens im Laufe der Jahre komplett hineingewachsen. Er ist immer voller Energie und immer am Motivieren. Man hört ihn nie jammern, er ist nie schlecht drauf, sondern immer motiviert – das zeichnet Jens aus“, erläutert der Sportchef.

Hirschbergs angesprochene Nervenstärke in engen Schlussphasen kam im Laufe der zurückliegenden Saison mehrfach zum Tragen, denn – man erinnert sich – „knappe Angelegenheiten“ gab es 2016/17 so einige. Da steht es jeder Mannschaft gut zu Gesicht, einen Spieler in ihren Reihen zu wissen, der sich nicht scheut, den gewissen Wurf zu nehmen, der unbedingt ins Ziel finden muss, um die Siegchance zu wahren, der zum richtigen Zeitpunkt seine Fouls einsetzt, der eine vermeintlich unscheinbare, aber so wirkungsvolle Verteidigungsaktion anbringt oder der einen Rebound holt, wenn der Kontrahent auf keinen Fall eine weitere Wurfmöglichkeit erhalten soll. Wie sagte Christoph Roquette? „Jens macht die Dinge meistens richtig.“

(SC Rist Wedel)

Ein Talent mit besten Referenzen

Bisher war Damian Cortes Rey sozusagen Teilzeit-Rister, künftig steht der Spanier voll und ganz in Wedeler Diensten. Der 21-Jährige ist ein großes Talent – das deutete er in der vergangenen Saison in elf ProB-Einsätzen (5,4 Punkte im Schnitt) für den SC Rist an, beeindruckte aber vor allem mit seinen Leistungen in der 1. Regionalliga Nord: Dank einer Doppellizenz war er primär für den VfL Stade in Aktion und erzielte in 15 Spielen statistisch 17,2 Punkte pro Begegnung. Der junge Spanier lag in der Korbjägerliste der Liga dadurch auf dem sechsten Rang und mannschaftsintern ganz vorn. Dass Stade lange im Kampf um die Meisterschaft mitmischte (am Ende machte Cuxhaven das Rennen), verdankten die Niedersachsen auch den starken Leistungen des 21-Jährigen.

„Damian hat bewiesen, dass er in der Regionalliga ein Topmann ist. Ein besseres Bewerbungsschreiben kann man nicht abgeben“, meint Christoph Roquette, der Sportliche Leiter der Rister. „In der letzten Saison war es für ihn bei uns ein bisschen schwierig, weil er nur selten bei uns mittrainiert hat, so richtig erst nach Weihnachten dabei war und in ein bereits vorhandenes Teamgefüge hereinkam. Da muss man auch erst mal seinen Platz finden. Damian ist ein hochtalentierter Junge, er soll sich jetzt komplett auf unsere Mannschaft konzentrieren und bei uns den nächsten Schritt machen“, so Roquette.

Eingesetzt werden kann der 1,94 Meter große Spanier auf den Positionen drei und zwei, „er ist sehr athletisch und hat einen guten Wurf“, erläutert der Sportchef. Cortes Rey stammt wie Felix Banobre aus Galicien, dort spielte er für Ferrol CB. Der Wedeler Cheftrainer arbeitete mit dem Talent bereits in Spanien zusammen und ist so etwas wie der Basketball-Ziehvater des 21-Jährigen. Als Banobre 2015 zum BC Erfurt wechselte, nahm er Cortes Rey mit – und der avancierte bei den Thüringern in der 1. Regionalliga Süd-Ost prompt zum Leistungsträger. „Ich kenne Damian seit vielen Jahren. Er hat jetzt die Gelegenheit, sich in der ProB weiterzuentwickeln und sich in dieser Liga zu beweisen. Er wird unsere Mannschaft unter anderem mit seiner Offensivkraft, seinem Wurf und seinem Spielverständnis verstärken“, sagt Banobre. Natürlich sei Cortes Rey noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt, so der Trainer. Es liege an seinem Schützling, wie viele Sprossen der Basketball-Karriereleiter dieser künftig noch erklimmen werde. Eines sei sicher, so der Rist-Trainer: „Damian besitzt zweifellos eine Menge Talent.“

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Mario Blessing wechselt zum SC Rist

Studium und Basketball auf hohem Niveau miteinander verbinden: Mit dieser Perspektive wechselt Mario Blessing zum SC Rist. Der 25-jährige Guard wird ein Management-Masterstudium an der Nordakademie aufnehmen und somit an seinen Abschluss anknüpfen, den er an der University of South Carolina Upstate in den USA machte.

„Ich habe mir in der vergangenen Saison Gedanken gemacht und für mich entschlossen, dass ich meinen Master anfangen möchte“, sagt Blessing, der in der zurückliegenden Spielzeit in 25 ProA-Partien für die Hamburg Towers auflief und im Durchschnitt 1,2 Punkte pro Begegnung erzielte. „Die Möglichkeit, dass ich in Wedel spiele und gleichzeitig an der Nordakademie meinen Master mache, fand ich extrem interessant. Dazu kommt, dass ich mich in Hamburg sehr wohl fühle. Die Kooperation zwischen den Towers und Wedel ist eine tolle Sache, von der ich gerne ein Teil sein möchte. Ich freue mich sehr, meinen Master anzufangen und dass ich weiter auf hohem Niveau Basketball spielen kann. Ich bin voller Zuversicht und voller Vorfreude aufs nächste Jahr“, sagt er.

Blessing bringt eine Menge Erfahrung mit an den Steinberg: Nach seinen Anfängen beim SV Tübingen wechselte er ans Basketballinternat Urspringschule, machte dort sein Abitur und wurde 2011 mit Ehingen/Urspring Meister der 2. Basketball-Bundesliga ProB – übrigens gemeinsam mit Fabian Böke. Es folgten vier Jahre in den USA mit 137 Einsätzen in der NCAA Division 1 für USC Upstate. 2015 ging er nach Deutschland zurück, spielte in der Saison 2015/16 für Nürnberg in der ProA und zuletzt bei den Towers. Allerhand Länderspiele kann Blessing ebenfalls vorweisen: Mit den deutschen U16-, U18- und U20-Nationalmannschaften reiste er zu Europameisterschaften. . „Ich freue mich darauf, mit meiner Erfahrung, die ich durchaus schon gesammelt habe, gerade auch den jungen Spielern weiterhelfen zu können und eine Führungsposition einzunehmen“, so der 25-Jährige.

Rückblickend auf die vergangene Saison stellt sich Blessing in sportlicher Hinsicht selbst ein kritisches Zeugnis aus: „Ich denke, dass ich weit unter meinen Möglichkeiten gespielt habe und auch Pech mit Verletzungen hatte. Doch trotzdem war das eine unglaubliche gute Zeit und ein Jahr, das ich auf gar keinen Fall missen wollte, denn wir hatten eine tolle Truppe zusammen. Jetzt gilt es, das Können wieder abzurufen, von dem ich überzeugt bin, dass ich es habe.“

„Seine Spielweise passt perfekt in unser System“, meint Christoph Roquette, der Sportliche Leiter der Rister und lobt Blessings aggressive Verteidigungsarbeit. „Das mache ich unglaubliche gerne“, so Blessing über seine Vorliebe, sich gegnerischen Spielern als „Abwehrklette“ entgegenzustemmen. „Ich bin einer, der sich nicht davor scheut, defensive Aufgaben zu übernehmen. Ein großer Teil meines Spiels war schon immer die Energie, die ich aufs Spielfeld bringe. Auch wenn es im letzten Jahr nur wenig zum Vorschein gekommen ist, bin ich trotzdem auch von meinen offensiven Qualitäten überzeugt. In vielen Vereinen war ich Kapitän und habe viel Verantwortung getragen – das ist etwas, was mir viel Spaß bringt.“ Roquette stimmt dem zu: „Ich glaube, dass Mario bei uns auch in der Offensive ein entscheidender Faktor sein wird. Mit seiner Präsenz auf dem Feld und abseits des Feldes und mit seinen Führungsqualitäten wird er uns ebenfalls sehr helfen“, sagt der Sportchef.

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Der neue Spielmacher heißt Nino Celebic

Der SC Rist hat Nino Celebic verpflichtet. Der 26 Jahre alte und 1,90 Meter große Serbe soll die Wedeler Herren in der 2. Basketball-Bundesliga ProB auf der Spielmacherposition verstärken.

Celebic war im Laufe der vergangenen Saison Trainingsgast bei den Hamburg Towers sowie beim SC Rist und überzeugte die Verantwortlichen dabei von seinen sportlichen und menschlichen Qualitäten. Der Kontakt kam zustande, als Celebic im Sommer 2016 Verwandte in Hamburg besuchte. „Ich freue mich auf die Saison und will in Wedel etwas erreichen“, sagt er.

Trainer Felix Banobre und der Sportliche Leiter Christoph Roquette konnten sich in den Einheiten ausführlich ein Bild von Celebic verschaffen, Roquette fasst seine Eindrücke folgendermaßen zusammen: „Man sieht seine serbische Schule, er ist sehr spielintelligent und hat einen großen Spielwitz. Er setzt seine Mitspieler gut in Szene und macht sie besser.“ Celebic selbst versteht sich als ein Akteur, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt und seine eigenen Statistiken dabei primär nicht im Blick hat: „Zuallererst achte ich immer darauf, dass jeder meiner Mitspieler Spaß daran hat, an meiner Seite zu spielen, erst dann gucke ich auf mich und zum Beispiel darauf, wie ich punkten kann, um der Mannschaft zu helfen“, so der 26-Jährige.

„Ich hatte das große Glück, als Jugendlicher bei KK Mega zu spielen und zu lernen“, sagt Celebic. Der Klub ist unter anderem als Karrieresprungbrett junger Spieler wie dem Kroaten Ivica Zubac oder dem Serben Nikola Jokic bekannt, die es über Mega in die NBA schafften. Im Herrenbereich spielte Celebic, der in einem Ort nahe der Hauptstadt Belgrad zur Welt kam, mehrere Jahre für verschiedene Vereine in der zweiten sowie in der Saison 2012/13 bei KK Jagodina auch in der ersten serbischen Liga.

Basketball besitzt in seiner Heimat einen enorm hohen Stellenwert, Celebic erklärt, wie es das Land immer wieder schafft, Athleten von Weltrang herauszubringen: „Serbien ist ein kleines Land, hat aber große Talente in vielen Sportarten wie Basketball, Fußball, Handball oder Volleyball. Oder auch im Tennis wie zum Beispiel Novak Djokovic. Serbische Sportler werden dazu angetrieben, hart zu arbeiten. Die Jugendlichen trainieren jeden Tag, sie verbringen eine Menge Zeit in der Halle. Sie wollen sich immer verbessern, immer gewinnen und im Sport etwas erreichen“, erläutert er.

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Zwei Stützen für die neue Saison

Aurimas Adomaitis und Fabian Strauß bleiben dem SC Rist in der kommenden ProB-Saison erhalten.

„Aurimas und Fabo sind zwei wichtige Stützen. Was sie tun, sieht man nicht immer auf dem Statistikbogen. Beide sind nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ganz wichtig. Das sind zwei tolle Charaktere, die die Mannschaft zusammenhalten“, sagt Christoph Roquette, der Sportliche Leiter der Rister.

Zu Strauß‘ Stärken gehören der Distanzwurf und seine Verteidigungsarbeit, als Kapitän nimmt er eine Führungsposition im Wedeler Kader ein. „Er kann von der 1 bis zur 3 alles verteidigen und hat ein großes Basketball-Verständnis. Solche Spieler, die wissen, was zu tun ist und immer da sind, wo sie sein müssen, braucht eine Mannschaft. Obwohl Fabo erst 24 ist, wird er schon fast als alter Hase betitelt“, so Roquette. Sechs Punkte erzielte Strauß in der Saison 2016/17 im Schnitt – mindestens genauso wertvoll für den SC Rist ist seine Arbeit zum Wohle des Nachwuchses. „Er ist als Jugendtrainer sehr ambitioniert und identifiziert sich mit den Dingen, die den Verein ausmachen, komplett“, sagt Roquette. Strauß‘ U14 (die er gemeinsam mit Lukas Kock betreut) nimmt Ende des Monats an den Norddeutschen Meisterschaften teil, beim Limfjords Cup im dänischen Lemvig kurz nach Weihnachten gewannen seine Jungs Silber.

Adomaitis, der auch beruflich in Wedel verankert ist und bei Trioptics arbeitet, war in der abgelaufenen Saison bester Rebounder der Rister (8,7 pro Spiel) und erzielte 7,7 Punkte im Schnitt. Am Litauer schätzt Roquette vor allem dessen Kampfgeist und seine Bereitschaft, sich in der Verteidigung aufzureiben. „Er macht die Schmutzarbeit unter den Körben wie sonst keiner in der Liga“, so der Sportliche Leiter. „Am Anfang der Saison hat er sogar verletzt gespielt. Trotz eines Faserrisses hat er sich durch die Spiele geschleppt“, sagt Roquette. Ein Schwachpunkt des Litauers waren in der vergangenen Saison die Freiwürfe – lediglich 50 von 120 saßen. „Man kann den Sommer über ein paar tausend Freiwürfe werfen, aber es kommt dann wieder aufs allererste Spiel an“, erläutert Roquette. „Sobald man nachdenkt, verwirft man die. Das ist das einzige Problem, denn die Technik hat er ja. Das ist einfach mental, und das muss er diesen Sommer ‚rauskriegen, daran gar nicht mehr denken und die neue Saison mit Zwei von Zwei anfangen. Dann wird das auch von ganz alleine wieder laufen“, meint der Sportchef.

Vor Adomaitis und Strauß hatte Steffen Kiese bereits im Verlaufe der vergangenen Saison seine Zusage für 2017/18 gegeben. Cheftrainer Felix Banobre, der 2016 einen Dreijahresvertrag unterzeichnete, ist ebenfalls weiterhin an Bord.

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Saisonanalyse mit Christoph Roquette

Sei es der starke Endspurt in Richtung Playoffs, die regelmäßige Hochspannung in der Steinberghalle oder Steffen Kieses Weitwurfeinlage gegen Bochum – von der jüngst beendeten Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB bleiben einige Momente und Szenen haften. Christoph Roquette, Sportlicher Leiter des SC Rist Wedel, analysiert den Verlauf des Spieljahres und erläutert zudem, welche Aufgaben nun in den kommenden Wochen und Monaten anstehen.

Das Saisonaus kam früh: Der Frühling kämpfte noch mit den letzten Nachzüglern des Winters, da begann für die Rister bereits die Sommerpause. „Alle aussteigen, der Zug endet hier“, schallte es nach der zweiten Niederlage gegen Weißenhorn durch die Steinberghalle – dabei wäre man gerne noch etwas weitergefahren. Doch: „Die Weißenhorner hatten noch mal eine ganz andere Qualität. Die haben wie aus einem Guss gespielt und sind im Süden nicht umsonst Zweiter geworden. Sie waren besser – das muss man ehrlich eingestehen“, sagt Roquette. Dass die Rister das Ausscheiden in einem Heimspiel ereilte, wollte nicht recht zur Saison 2016/17 passen, in der die Steinberghalle dank guter Leistungen der Mannschaft und dank der starken Anfeuerung der Wedeler Zuschauer ihren Ruf als Festung untermauerte. So gut es in der Heimat mit acht Siegen während der Punktrunde lief, so dürftig war die Bilanz mit lediglich zwei gewonnenen Partien in der Fremde. „Wir haben viel und lange überlegt, woran das liegt“, so Roquette. „Die ProB insgesamt ist sehr heimstark. Außer Recklinghausen und Stahnsdorf hatten im Norden alle eine positive Heimbilanz. Die Auswärtssiege, die die Teams eingefahren haben, haben den Unterschied zwischen einer Topplatzierung und einem schlechteren Platz gemacht“, sagt der Sportchef. „Rostock und wir haben zwei Auswärtssiege geholt und sind auf den Plätzen sieben und acht gelandet. Je mehr Auswärtssiege man geholt hat, desto weiter konnte man nach oben klettern. Woran das liegt, ist schwer zu sagen, weil die Liga allgemein sehr ausgeglichen war. Ich glaube, dass alle Teams zu Hause einfach extrem fokussiert und stark sind und bei einem selbst an dem Tag dann alles stimmen musste, um auswärts den Sieg einzufahren. Das heißt nicht, dass man selber nicht fokussiert war, sondern dass die Heimstärke der anderen Teams es so schwer gemacht hat“, sagt Roquette.

Im November erkämpften sich die Rister in Wolfenbüttel einen hauchdünnen Sieg (84:83). Es folgten viele lange Heimreisen ohne Erfolgserlebnis, erst bei der kürzesten Auswärtsfahrt der Saison klappte es wieder – die fröhlichen Jubelszenen vor dem Wedeler Fanblock nach dem Triumph von Itzehoe, der den Einzug in die Meisterrunde besiegelte, gehören zweifellos auch zu den Bildern, die im Gedächtnis bleiben.

„Das Ziel, das wir uns gesteckt hatten, waren die Playoffs. Dieses Ziel haben wir erreicht“, so der Sportliche Leiter. „In der ProB kann eigentlich bis zum letzten Spieltag alles passieren. Itzehoe zum Beispiel war fast die ganze Saison auf Playoff-Kurs, ist am letzten Spieltag aber noch aus den Plätzen herausgefallen. Wir sind erst einmal zufrieden, dass wir es geschafft haben, in die Playoffs zu kommen. In den Playoffs wollten wir schauen, was dann möglich ist. Da hat uns Weißenhorn die Grenzen aufgezeigt, es ist keine Schande, gegen die Mannschaft zu verlieren“, bilanziert Roquette.

Dass mehrere Wedeler Leistungsträger im Saisonverlauf teils wochenlang ausfielen, gehörte dem Dafürhalten des Sportlichen Leiters nach zu jenen Aspekten, die zweifellos in die Analyse einfließen müssen. Denn: „Ich glaube, wenn wir die Verletzungen nicht gehabt hätten, hätten wir uns eine bessere Ausgangslage für die Playoffs erarbeiten können“, sagt er. „Angefangen mit Steffen Kiese, der sechs Wochen ausfiel, über Aurimas Adomaitis, der eigentlich in den ersten vier Wochen mit einer Muskelverletzung gespielt hat. Er ist in dieser Phase weit unter seinen Möglichkeiten geblieben, weil er uns helfen wollte, aber in der Phase einfach nicht gesund war und sich von Spiel zu Spiel geschleppt hat. Leon Bahner ist drei Monate lang ausgefallen und zum Schluss dann Will Barnes, bei dem eine alte Verletzung wieder aufgebrochen ist und der uns dann auch nicht mehr helfen konnte. Dass wir es trotz der Verletzungen in die Playoffs geschafft haben, zeigt eigentlich, dass wir einen ganz gut aufgestellten Kader hatten“, meint der Sportliche Leiter. „Wenn die Verletzungen nicht passiert wären, was aber immer auch unwahrscheinlich ist, wären wir sicher noch den einen oder anderen Platz nach oben geklettert und hätten uns eine bessere Ausgangslage für die Playoffs schaffen können. Denn das waren ja alles Leistungsträger, die verletzungsbedingt ausgefallen sind“, sagt Roquette.

Im zweiten Teil der Saisonanalyse spricht der Sportliche Leiter über die Entwicklung der jungen Spieler, die Zusammenarbeit mit Trainer Felix Banobre, die Kooperation mit den Hamburg Towers – und er blickt auf die kommende Saison voraus.

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Steffen Kiese unterzeichnet Vertragsverlängerung

Steffen Kiese bleibt dem SC Rist Wedel über das Ende der laufenden Saison hinaus erhalten. Der 29-Jährige und die Rister einigten sich auf eine Vertragsverlängerung. Mit einer Spielzeit von fast 30 Minuten pro Partie und Mittelwerten von 11,7 Punkten sowie 3 Assists, 2,3 Rebounds und 1,5 Ballgewinnen ist Kiese eine Wedeler Führungsfigur.

„Ich bin sind sehr froh, dass wir schon zum jetzigen Zeitpunkt den Vertrag mit Steffen verlängert konnten. Steffen ist in unserem Team ein absoluter Anführer und Leistungsträger zugleich. Seine Erfahrung und Abgezocktheit sind besonders für unseren jungen Spieler eine große Hilfe“, sagt der Sportliche Leiter der Rister Christoph Roquette.

Kiese wechselte im Sommer von unserem Kooperationspartner Hamburg Towers zurück zum SC Rist, wo er bereits zwischen 2009 und 2011 spielte.

„Ich bin sehr gut aufgenommen worden. . Es war, als wäre ich nie weg gewesen“, sagt Kiese. „Der Hauptgrund, weshalb ich mich für die Vertragsverlängerung entschieden habe, ist der Spaß, den ich mit der Truppe und dem Trainer habe. Gemeinsam können wir noch viel erreichen“, so der Aufbauspieler.

Zwischen dem zweiten und neunten Spieltag fiel Kiese aufgrund eines Bänderrisses aus: „Das war sehr bitter, ich musste quasi noch einmal neu anfangen“, blickt der 29-Jährige zurück, der nach seiner Profizeit bei den Towers sowie dem Abschluss seines Studiums mittlerweile voll im Berufsleben steht und im Finanzwesen tätig ist. „Mein Arbeitgeber und der SC Rist sind sehr verständnisvoll, deswegen kann ich beides gut verbinden. Ich musste mich auf jeden Fall erst einmal daran gewöhnen, denn es ist schon eine Herausforderung, erst den ganzen Tag zu arbeiten und dann zum Training zu fahren, aber mit viel Disziplin geht das.“

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Zwei Niederlagen am letzten Testwochenende

Die Herren des SC Rist (2. Basketball-Bundesliga ProB) haben das letzte Wochenende vor dem Saisonstart (24. September gegen Iserlohn) mit zwei Niederlagen abgeschlossen. Beim Turnier in Itzehoe unterlag die Mannschaft von Trainer Felix Banobre am Sonnabend dem Gastgeber mit 67:85 und am Sonntag Rot-Weiß Cuxhaven (52:60).

 

 

Sowohl gegen den ProB-Konkurrenten als auch gegen den Regionalligisten hatte der Coach mehrere verletzte Akteure zu ersetzen.

„Im Großen und Ganzen hatte ich die NBBL-Spieler und Doppellizenzler zur Verfügung“, so Banobre. „Wegen der Niederlagen mache ich mir keine Sorgen. Wir haben uns auf viele Kleinigkeiten konzentriert und daran gearbeitet, die zu verbessern. Natürlich sind die Verletzungen ärgerlich, aber wir können es nicht ändern“, sagt der Trainer.

Will Barnes, Steffen Kiese, Aurimas Adomaitis, René Kindzeka, Thierno Agne und Fabian Strauß fehlten am Wochenende vollständig oder teilweise, also waren wieder die Jungen gefragt: „Sie machen ihre Sache gut, legen eine tolle Intensität an den Tag, aber zu erfahrenen Gegnern gibt es doch noch Unterschiede“, sagte Banobre im Anschluss an die beiden Partien des Wochenendes.

Wer von den Verletzten am kommenden Sonnabend im Auftaktspiel in Iserlohn dabei sein kann, wird sich voraussichtlich erst kurz vorher entscheiden. Für die Rister hat nun die unmittelbare Vorbereitung auf das erste Punktspiel der Saison begonnen, in wenigen Tagen wird es ernst.

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Wertvolle Erkenntnisse in Oldenburg und Rendsburg

Jedes Wochenende neue Erkenntnisse und jedes Wochenende ein paar Schritte nach vorne. Nach diesem Plan verfährt Felix Banobre, Cheftrainer des SC Rist Wedel, in der Vorbereitung auf die Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB. Am Freitag verlor seine Mannschaft (mit Leon Bahner, aber ohne die übrigen Doppellizenzler; der angeschlagene Will Barnes hatte einen Kurzeinsatz) beim Staffelkonkurrenten Oldenburg mit 68:72 und legte dabei nach Einschätzung des Trainers von Anfang an die gewünschte Intensität an den Tag. „Ein gutes Spiel, mit dem ich sehr zufrieden war“, bilanzierte Banobre.

Wie in den vorangegangenen Partien lag die Betonung auf grundlegenden Abläufen, taktische Feinheiten werden erst nach und nach in die Trainingsarbeit eingegliedert. Der zweite Vergleich führte die Rister abermals ohne die auch für die Hamburg Towers einsatzberechtigten Talente am Sonntagabend nach Rendsburg zum „Rückspiel“ gegen den BBC. „Wir haben zwei Gesichter gezeigt“, so der Trainer. „Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen, waren oft einen Moment zu spät dran. Nach der Halbzeit haben wir das Spiel dann bestimmt“, sagte Banobre, dessen Mannschaft 94:68 gewann. „In der Verteidigung haben wir noch viele kleine Dinge zu verbessern. Wir haben dem Gegner zu viele Möglichkeiten gegeben, in der ProB werden wir uns das nicht leisten können. Und wir müssen die Anzahl der Ballverluste herunterschrauben“, zählte er zu korrigierende Aspekte auf. Als positiv verbuchte der Trainer, dass seine Spieler trotz schwerer Beine nach dem durchwachsenen Beginn die richtige Reaktion zeigten. Das Zusammenspiel und der Blick für den Nebenmann, das Agieren als Einheit sei Schritt für Schritt besser zu erkennen, lobte Banobre.

Weitere Verbesserungen möchte er bei der Fortsetzung der Testspielserie am kommenden Wochenende sehen, wenn die Rister auf zwei Rendsburger Regionalliga-Rivalen treffen. Am Sonnabend (10. September, 15:00 Uhr) sind die Aschersleben Tigers zu Gast in der Steinberghalle, tags darauf reisen die Rister zu Rot-Weiß Cuxhaven, wo der ehemalige Wedeler Moris Hadzija als Cheftrainer das Sagen hat.

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Marius Behr stößt zum Kader

Mit Marius Behr wechselt ein weiteres Talent zum SC Rist Wedel. Der 19 Jahre alte und 1,97 Meter große Flügelspieler stammt aus der Bremerhavener Jugendarbeit und stand in der vergangenen Saison im Bundesliga-Kader der Eisbären.

„Eine große Erfahrung“ sei das gewesen, sagt Behr, den vor allem die Einstellung der Profis beeindruckte: „Die sind immer mindestens eine Stunde früher in der Halle.“ Er habe vieles mitgenommen – unter anderem die Erkenntnis, was es brauche, um Bundesliga-Niveau zu erreichen. Sein BBL-Debüt hat Behr bereits bestritten: Ende April feierte er gegen Oldenburg einen Kurzeinsatz. Obwohl er die Partie mit den Eisbären verlor, bleibt die Erinnerung an die Erfüllung eines Kindheitstraums: „Das war ein unglaubliches Erlebnis, vor allem auch weil es in der Stadt Bremerhaven war, wo man als kleines Kind schon in der Halle stand und sich gedacht hat: Vielleicht kannst du da auch irgendwann mal spielen.“

Behr wuchs in einem Dorf nahe Bremerhaven auf und zog mit 15 ins Eisbären-Internat, durchlief die Jugendabteilung des Bundesligisten (bzw. dessen Kooperationspartners BSG Bremerhaven) und spielte in JBBL sowie NBBL. Einsätze für die BSG-Herren kamen hinzu – in der vergangenen Saison in der 1. Regionalliga. Behr musste zwar aufgrund eines Schlüsselbeinbruches lange aussetzen, verbuchte aber noch 15 Regionalliga-Einsätze und erzielte im Schnitt 6,7 Punkte pro Begegnung. In der U19-Bundesligamannschaft der Eisbären war Behr hinter Moritz Hübner zweitbester Punktesammler (12,3 im Schnitt).

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt der 19-Jährige, der an der Nordakademie Betriebswirtschaftslehre studieren wird. „Hamburg und Wedel ist genau die richtige Adresse, weil ich mich in den nächsten Jahren hocharbeiten kann“, so Behr, der bereits vor dem Beginn des Mannschaftstraining bestens vorbereitet war: „Ich habe den Sommer über durchtrainiert. Aber es ist trotzdem etwas Anderes, wenn man dann wieder 5-gegen-5 und 4-gegen-4 spielt.“